Philips N4506 renovieren
#1
Ich habe schon vor Jahren zwei N4506 ersteigert, um ein paar Bänder zu digitalisieren. Die erste hat nicht richtig funktioniert, und die zweite ging so lala, dumpfer Klang, Mechanik und Lager eingeharzt und etwas "Lagerrost" an manchen Teilen. Aber sie tut mal grundsätzlich.
Jetzt will ich sie doch mal etwas ordentlicher bearbeiten, das erste Gerät nutze ich zum Üben (wenns mit dem Zerlegen hakt) und als Ersatzteilspender.
Ganz zuerst mal die Köpfe mit Isopropanol gereinigt und entmagnetisiert. Der Klang ist deutlich besser, aber immer noch nicht so toll. Allerdings habe ich noch nichts selbst aufgenommen, und nur vorhandene Bänder abgehört.
Der Kopfspiegel gefällt mir nicht wirklich. Mit Isopropanol war nur der Abrieb zu entfernen, was jetzt noch drauf ist, sieht mir wie Korrosion aus. Mit was rückt man dem zu Leibe? Ich mag die Köpfe nicht ausbauen, der Siegellack ist noch überall drauf, also scheint das noch so weit zu stimmen. Auch der Capstan ist nicht wirklich sauber, und die Abstandsbügel links und zwischen den Tonköpfen sind eingeschliffen. Die Andruckrolle ist oben leicht porös, aber ich würde sagen, das geht noch.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#2
Currock,'index.php?page=Thread&postID=262825#post262825 schrieb:Der Klang ist deutlich besser, aber immer noch nicht so toll. Allerdings habe ich noch nichts selbst aufgenommen, und nur vorhandene Bänder abgehört.
Hallo,
eine Beurteilung ist nur vernünftig möglich wenn du eigene Aufnahmen von diesem Gerät verwendest.
Frembespielte Viertel Spur Bänder helfen da wenig.

Zum Thema harter angebackener Magnetstaub auf der Tonwelle: Die habe ich bei meiner N4506 mit Isopropanol und leichtem! Druck mit Q-Tips und weicher Zahnbürste bei laufendem Motor entfernt bekommmen.
Dauert aber etwas.
Wie du den Magnetit oder Flugrost von den Köpfen bekommst, dafür habe ich leider auch kein Patentrezept, bei mir löst Isopropanol das nach vielen Reinigungsversuchen auch ab.
Thema Andruckrolle, die Originalrolle ist ja ziemlich weich, die Oberfläche deiner sieht schon recht verhärtet aus.

Gruß, Jan
Zitieren
#3
Solchen hartnäckigen Anhaftungen rücke ich mit Watte- oder Lederstäbchen und einer handelsüblichen Metallpolitur (Sidol/Elsterglanz/Autosol...) zu Leibe.
Bei ausgebauten Teilen kommen auch häufig die bei mir sehr bewährten Fingernagel-Polierfeilen zum Einsatz!

LG
Holgi
Zitieren
#4
Um Aufnahmen zu machen, muss ich noch die Elektronik überprüfen: Der linke Kanal nimmt nicht auf, und der Pegel rechts ist sehr niedrig. Die Tonköpfe und die restlichen Bandführungen habe ich so lange bearbeitet, bis die isopropanol-getränkten Q-Tips sich nicht mehr verfärbt haben. Die Bandführungen links und rechts neben den Tonköpfen sind auf der Rückseite sogar ein wenig rostig, so ähnlich wie die Achse der Andruckrolle auf dem Bild. Wie ich die ohne Ausbau sauber kriegen soll, weiß ich noch nicht. Ich versuche erst mal die Stellen sauber zu kriegen, die Bandkontakt haben. Die Andruckrolle aus dem zweiten N4506 sieht noch etwas besser aus. Übrigens sind die Geräte nicht genau baugleich: der Haltehebel für den Andruckfilz ist bei dem anderen Gerät unterschiedlich, und der zu restaurierende hat vorne Klinkenbuchsen, der andere Din-Buchsen. Die Beschriftung des Hebels "Sound on Sound" ist bei dem anderen Gerät auch anders ausgefallen.
Da Du Lederstäbchen erwähnt hast: Jetzt habe ich mir endlich mal welche bestellt, ich kannte die noch von meiner Ausbildung her, damit haben wir Relais-Kontakte geputzt, bevor wir sie neu justiert haben. Das könnte bei einigen Geräten hier auch sinnvoll sein. Ich dachte schon, so was gibts nicht mehr, kein Mensch putzt und justiert heute noch Relaiskontakte.
Zitieren
#5
Wenn man die Andruckrolle mit dem Fingernagel eindrückt, sollte die Spur innerhalb einiger Sekunden verschwinden. Deine sieht am Foto aus, als ob sie schon Risse hätte. Falls das nicht täuscht, ist sie definitiv fällig!
Selbst Gummi, der sich mit dem Finger eigentlich gut weich anfühlt, kann deutlich eingeschränkte Laufeigenschaften haben! Ich hatte einen billigsten Plattenspieler, dessen Reibrad einen Heidenlärm veranstaltet hat, obwohl gefühlt weich. Das habe ich mit einer Schraube in die Bohrmaschine gespannt und mit 180er-Papier nass vorsichtig abgezogen, seither völlige Ruhe vom Antrieb! Messgröße war für mich damals, die Delle vom Standschaden rauszuschleifen.
Zitieren
#6
Wenn der Rest mal wieder geht, kümmere ich mich um die Rolle. Gibts sogar noch neu, kost aber ca. 60 €. Da probiere zuerst, ob die aus dem anderen Gerät irgend einen Unterschied macht. Eventuell tausche ich noch die Elektronik, falls ich den Fehler nicht finde, aber wer weiß, was ich mir dann damit einhandele. Aber meine Leder-, Leinen- und Schleifpapier-Holzstäbchen sind angekommen, mal sehen, ob ich damit etwas erreichen kann, aber erst mal nicht an den Tonköpfen.
Kann man wirklich mit Schleifpapier an die Tonköpfe gehen? Kommt mir ziemlich heftig vor.
An Bändern habe ich damals ein paar gebrauchte gekauft, da war allerdings auch eines dabei, das beim Umspulen schon alles verdreckt. Das habe ich zuletzt ohne durch die Bandführungen zu gehen auf eine Plastikspule gewickelt und will es eigentlich nicht mehr benutzen. Ist zwar noch irgendwas drauf, aber das Band setzt mir sogar die Führungen auf den Umlenkhebeln so zu, dass das Band irgendwann darin hängen bleibt. Also Müll, oder kann man damit noch irgend etwas anfangen? Luftschlange oder so?
Zitieren
#7
Currock,'index.php?page=Thread&postID=263163#post263163 schrieb:Kann man wirklich mit Schleifpapier an die Tonköpfe gehen? Kommt mir ziemlich heftig vor.
Um Gottes Willen! Wie kommst du denn darauf? Mit Schleifmitteln geht man nur an die Köpfe, wenn man sie läppt! Ansonsten nur mit Alkohol oder bei Verkrustungen mit Sidol pp.
Die erwähnten Fingernagel-Polierfeilen (mit drei Körnungen, wobei die feinste um 4000 beträgt) werden nur für Dinge wie Umlenkbolzen und -Rollen (z.B. Bandauslauf bei A und B 77 im ausgebauten Zustand), auch mal Andruckrolle, benutzt. Falls du die Dinger nicht kennst: die graue Seite ist so fein, dass man weiche Metalle (Alu, Messing) damit auf Hochglanz polieren kann. Fingernägel natürlich auch ^^ . Die andere Seite ist zweigeteilt, rosa (K ca. 240) und weiß (K ca. 400).

Ich kaufe davon immer gleich Zehnerpacks bei Ebay oder Amazon. Die sind aus meiner Werkstatt nicht mehr wegzudenken. Die nehme ich für jedwede korrodierte oder oxidierte Metalloberflächen. Es gibt natürlich auch diese doppelseitigen schwarzen Stäbchen, die Körnungen um die100/180 aufweisen. Auch davon habe ich immer ein paar.

Ich hätte dir jetzt gern einen Link hier drunter gesetzt, aber ich finde jetzt auf die Schnelle keine in der Bucht, jedenfalls keine Großpackungen. Einzeln sind die zu teuer....

LG Holgi
Zitieren
#8
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=263182#post263182 schrieb:Ich hätte dir jetzt gern einen Link hier drunter gesetzt, aber ich finde jetzt auf die Schnelle keine in der Bucht, jedenfalls keine Großpackungen. Einzeln sind die zu teuer....
Hallo Holgi,
meinst Du diese Type hier :
https://www.ebay.de/itm/2x-Nagel-Polierf...SwPjJeVaYX
https://www.ebay.de/itm/EuBeCos-3-Fach-H...SwJ7dbH8Kq


Gruss und einen schönen Restsonntag
Dirk
Lässt sich berieseln von : SONY TC-K770ES, Kenwood KX-880D + KX-1003,
Marantz SD-3000, Toshiba PC-5460, Sony TC-U5, DUAL C822 + C828, ONKYO TA-2050,
UHER CG343, UHER SG521, ARISTONA EW5504, SONY TC-366, Sony TCD-D100 Rolleyes
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste