Kann man Typ2 Cassetten mit 120µS EQ aufzeichnen ?
#1
Hallo,

da ich mit Cassetten nur wenig Erfahrung habe, folgende Frage: Kann man Typ2 Cassetten mit 120µS EQ aufzeichnen ? Hintergrund der Frage: Ein Bekannter von mir will einen Otari DP8 Cassetten Schnellkopierer benutzen, der kennt aber nur Typ1 Cassetten. Dadurch passt die Entzerrung nicht, wenn eine Typ2 Cassette als Master eingesetzt wird, die Kopien klingen zu hell. Es gibt ja Decks, bei denen man Bias und EQ separat umschalten kann, daher meine Frage.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#2
Hallo Tobias,

da noch kein Experte geantwortet hat, versuche ich mal was dazu zu sagen:
1. Verboten ist es nicht, wird auch nicht bestraft.
2. Es ist aber gar nicht sicher, bzw sogar fraglich, ob das gewünschte Ziel damit "bestens" erreicht wird:
Wenn du ein Typ 2 Cassettenband (ich gehe davon aus, das sind die, die normalerweise mit 70 µs Entzerrung verwendet werden) mit der Stellung 120 µs aufnimmst, geht das Gerät davon aus, daß sich ein Typ 1 Cassettenband im Gerät befindet, das zur Erzielung eines 120 µs Bandfluß-Freqzenzgangs eine bestimmte Aufnahme-Entzerrung benötigt. Ein Typ 2 Band hat jedoch ein über der Frequenz anderes Verhalten. Es ist also eher zweifelhaft, ob mit der Einstellung 120 µs tatsächlich auf dem Band ein 120 µs Bandfluß-Frequenzgang erzeugt wird.
Aber wenn man 3-5 gerade sein läßt, mag es besser sein, als das Band mit der 70 µs Einstellung aufzunehmen.

Wer wagt gewinnt
MfG Kai
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#3
Es gab die BASF Studio Master Chrom-Kassetten, die mit 120 µs abgespielt werden konnten. Ich bin mir nicht sicher, wie die bespielt werden sollten. Angeblich können z.B. die Revox B215 Kassettendecks damit umgehen.

Gruß

Nelson
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#4
Ja ein B215 Cassettendeck kennt die Einstellung CrO2-120µs und zeichnet dann so auf, dass ein Chromdioxidband mit der 120µs-Entzerrung für Fe2O3-Bänder ohne Höhenanhebung wiedergegeben werden kann.
Die Einstellung muss manuell ausgewählt werden, ansonsten erkennt das Deck die Cassettentypen an der Codierung.
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#5
Erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich möchte nur wissen, ob man das grundsätzlich so machen kann, aber nicht mit welchem speziellen Cassettendeck.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
Ja man kann grundsätzlich Chromdioxidbänder mit der Vormagnetisierung für Eisenoxidbänder aufnehmen, wie Du Dir ja bereits bewiesen hast. Und ja, sie klingen dann zu hell. Wenn es die Kopierstation zulässt, kann man über eine Veränderung der Vormagnetisierungseinstellung ein besseres Ergebnis zu erzielen versuchen.
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#7
Entzerrung und Vormagnetisierung sind 2 unterschiedliche Dinge.Typ II Cassetten verlangen einen höheren Vormagnetisierungsstrom und haben eine bessere Höhenaussteuerbarkeit. Daher kann man bei der Aufnahme mit größerem Hochtonpegel arbeiten und muss dafür bei der Wiedergabe weniger stark anheben, was den Rauschabstand verbessert.Daher arbeiten diese Cassetten mit 70µs Entzerrung. Das muss aber nicht sein, wenn es zB. auf besonders gute Hochtonaussteuerbarkeit ankommt, dann ist es besser mit 120µs Aufzunehmen.

Der Cassette ist schlussendlich egal, ob die Aufnahmeverzerrung mit 70µs oder 120µs erfolgt, beides ist möglich, wichtig ist nur, dass die Vormagnetisierung stimmt, hier ist die niedrige für Typ I Cassetten ungeeignet, da dann höhere Verzerrungen auftreten und der Hochtonpegel auch zu stark betont wird.
Viele Grüße
Lukas
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#8
lukas,'index.php?page=Thread&postID=262716#post262716 schrieb:Der Cassette ist schlussendlich egal, ob die Aufnahmeverzerrung mit 70µs oder 120µs erfolgt,
Hallo Lukas,

genau so etwas wollte ich hören, vielen Dank. Ich hatte ja geschrieben, dass mit einem Deck mit separater Bias- und EQ-Umschaltung aufgenommen werden soll. Vielleicht hätte ich gleich schreiben sollen "mit Typ2 Bias und 120µS Entzerrung."

MfG, Tobias
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