Revox A700 - Band schleift an Spule
#1
Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem eine Revox A700 erworben:
   
Die läuft auch so weit gut, war vor zwei Jahren beim Service wo viel dran gemacht wurde - wenn auch nicht alles.

Ich habe aber das Problem, dass das Band an der Rückseite der linken Spule schleift. Ich habe mal ein paar Fotos gemacht mit 13cm Spulen. Das Problem tritt bei allen Spulengrößen auf, aber bei den kleinen sieht man es besser:

   
   
Wie man sieht liegt das Band mehr oder weniger direkt hinten an der Spule an.

Rechts ist dagegen das Band relativ mittig in der Spule:
   
   

Der Bandlauf sieht für mich in Ordnung aus. Es scheint auch nicht irgendwas verbogen zu sein oder so:
   
   

Auch kann ich an sich zwischen der linken und rechten Seite keinen Unterschied erkennen. Die Spulen haben beide den gleichen Abstand zum Gehäuse. Auch die erste Bandführung nach der Spule hat jeweils den selben Abstand zum Gehäuse. Wenn ich links die Abdeckung der Bandführung testweise abschraube kann man diese ja frei auf der Achse bewegen aber auch wenn ich die etwas nach vorne ziehe hat das auf die Lage des Bandes in der Spule keinen wirklichen Einfluss. Aber ich verstehe halt nicht, warum links das Band weiter hinten läuft, wo doch alles an beiden Seiten gleich zu sein scheint. Sowieso könnte man soweit ich weiß die Höhe des Bandtellers eh nicht verändern. Das scheint ja alles recht ähnlich zur A77 aufgebaut zu sein.

Das Problem lässt sich natürlich umgehen, in dem man Alu-Spulen verwendet und links dann eben die Unterlegmatte bzw. den Spacer weglässt. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Es muss doch mit Kunststoffspulen auch korrekt laufen.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

Gruß
Robert
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#2
Bandteller und Bremstrommel demontieren und eine bzw. mehrere Unterlegscheiben entnehmen.
Zusammenbauen, testen
Viele Grüße
Jörg
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#3
Um es etwas ausführlicher zu machen als Jörg Wink :

Die Höhe der Bandteller wird bei Revox durch Beilagscheiben unter der Bremstrommel eingestellt. Da liegen meist so drei bis vier Scheiben à 0,5 mm drunter.
Der Bandteller muss runter (drei Schrauben M3), dann die Zentralschraube der Bremstrommel gelöst werden (SW 7).

Vorsicht mit dem Bremsband! Nicht knicken und vor (Haut)fett schützen. Am besten vorher an einer Seite abmachen und runterhängen lassen. Trommelbelag nur mit Baumwollhandschuhen anfassen und am besten vor der Montage des Bremsbandes mit Isoprop abwischen.

Eine oder zwei Scheiben wegnehmen und "sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge" wieder zusammenbauen.

LG Holgi
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#4
Wenn nach Höhenkorrektur Band weiterhin schleift, ist was verbogen, was das Band schief auf den größten projizierten Durchmesser auflaufen läßt.
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#5
Hallo,

ich hatte Bandteller und Bremstrommel eben abgebaut und zwei von den Unterlegscheiben entfernt. Das Band ist zwar immer noch nicht mittig in der Spule aber es schleift nicht mehr. Danke an euch für die Tipps!
Ich hatte letztens an einer A77 die Bremstrommel abgebaut und da lag nur eine dicke Scheibe drunter und nicht viele kleine. Daher dachte ich, dass das hier genauso ist. Aber wer weiß, ob da an der A77 schon mal wer dran war...


Ich habe da noch ein paar weitere Fragen und hänge die einfach mal hier an, anstatt einen neuen Thread zu eröffnen. Zunächst mal zum Gerät an sich:
Wie oben erwähnt war das Gerät vor drei Jahren (doch nicht zwei) beim Service, genau genommen beim Revox Center Köln. Dort hat man alle Elektrolytkondensatoren und die Entstörkondensatoren getauscht. Bremsbänder wurden erneuert (sieht so aus als hätte man an die Original-Halterung ein neues Band drangenietet), Bremsfedern neu, Schalter gereinigt, den "Gleichrichter durch leistungsfähigere Variante ersetzt", Andruckrolle erneuert, Bandlauf gereinigt, Lager neu geschmiert, Dämpfungsdosen der Bandzugwaagen neu befüllt und neu eingemessen. (Preis: 922 Euro!)

Die offensichtlichsten Dinge, die nicht gemacht wurde: Die Tental-Elkos sind alle noch Original und die Trimmer für die Einmessung wurden ebenfalls nicht getauscht. Die Einmessung soll auf LPR35 gewesen sein, aber ein Test mit dem Audiotester zeigte einen recht abenteuerlichen Frequenzgang. Bis 10.000 Hz recht gerade, dann ging es steil nach oben. Bei 20.000 Hz war der Pegel dann schon 8 dB lauter als im Bereich bis 10.000 Hz. Da das bei allen drei Geschwindigkeit ähnlich aussah, frage ich mich schon, was das wohl sollte. Ich habe dann angefangen die Trimmer zu tauschen. Auf der Oszillator-Platine mit den großen (PT15) Trimmern ging das alles auch noch recht gut, der Wiedergabeverstärker mit den 3 kleinen (PT10) Trimmern hat mich ganz schön ins Schwitzen gebraucht. Dazu noch die beidseitigen Leiterbahnen. Die 8 Trimmer auf dem Aufnahmeverstärker habe ich dann erst mal drinnen gelassen. Die kleinen scheinen auch stabiler zu sein und funktionierten beim Einmessen dann auch noch problemlos. Der Frequenzgang ist jetzt vielleicht nicht perfekt, aber schwankt zwischen 100 Hz und 20.000 Hz nur um max. 1,5 dB.
Ansonsten hatten ein paar Schalter Probleme, besonders der Umschalter Input/Tape funktionierte nicht richtig. Obwohl laut Rechnung die Schalter ja komplett gereinigt wurden. Scheinbar waren die aber wohl nicht richtig zusammengebaut worden oder nach dem Service war irgendwer dabei. Auf jeden Fall ließ sich die komplette Achse des Schalters nach vorne ziehen. Ich habe dann die Schalter noch mal ausgebaut, gereinigt (war aber wohl gar nicht nötig) und dann die Sicherungsringe korrekt auf die Achsen gesetzt. Jetzt schaltet alles wieder, wie es soll. Smile

Um auf meine Fragen (eigentlich nur zwei) zurückzukommen: Gibt es irgendwas, was unbedingt noch an dem Gerät gemacht werden sollte? Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass die Tentals teilweise, wenn sie kaputt gehen, die teuren ICs beschädigen können. Würdet ihr empfehlen die auch noch zu tauschen (bzw. tauschen zu lassen, wenn die Platinen so nervig sind wie der Aufnahmeverstärker)?

Gruß
Robert
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#6
Das ist ja mal ein interessanter Beitrag! Ich habe neulich zwei Revox Geräte zur Revision gebracht und kam bei der Übergabe mit einem Mitarbeiter ins Gespräch. Dabei habe ich exakt so eine Aussage über den Kölner Revox Service vernommen. Huh
Mehr werde ich hier lieber nicht dazu schreiben.

Über einen anderen Bandmaschinenspezialisten habe ich ebenfalls Dinge gehört, die mir die Haare zu Berge stehen lassen.
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#7
Boah 900,- für nix und dann noch vermurkst.
Da fällt einem nix mehr ein...
Viele Grüße
Jörg
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#8
Von diesem Kölner Revoxservice habe ich mal Frequenzgangschriebe gesehen, die angeblich nach der Einmessung gemacht wurden. Ich hätte mich geschämt, dem Kunden so was zurück zu geben und dann noch für diese unverschämte Summe.
Wahrscheinlich misst man da nach Gehör ein und die Herren dort sind schon etwas älter. Da hört man über 9 oder 10 kHz nicht mehr so richtig :whistling: . Das weiß ich aus eigener Erfahrung Wink Big Grin . Aber dann arbeitet man doch umso gründlicher mit seinen Messgeräten!

Deine Fragen, lieber Robert, kann ich dir speziell zur A700 nicht beantworten. Ich habe leider keine und hatte auch noch nie eine auf dem OP-Tisch. Was den vorbeugenden Austausch von Tantalkondensatoren angeht, herrschen da ja durchaus unterschiedliche Ansichten. Ich schmeiße sie immer raus. Austrocknen können sie zwar nicht, aber dafür sind sie empfindlich gegen Überspannung, Falschpolung und hohen Ripple auf der Spannung.

Vielleicht weiß ein A700-Spezialist noch etwas zu sagen!?

LG Holgi
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#9
Hallo Robert,

wenn das was Du aufgelistet hast vom Revox-Service wirklich gemacht wurde ist das schon mal gut. Die Motorlager der Wickelmotoren ersetze ich auch immer, die sind so gut wie immer trocken. Auch der Capstan gehört mit Sinterlageröl nachgeschmiert.

Die Trimmer gehen in der Regel tatsächlich immer noch recht gut, ich persönlich tausche die aber trotzdem immer aus, dann ist Ruhe und die Kiste lässt sich problemloser einstellen.

Bei den Tantals hat jeder so seine eigene Vorgehensweise. Im Netzteil und auf der Capstan- und Laufwerksteuerung tausche ich die immer aus. Schnelle Spannungswechsel mögen die nicht immer und das kann an bestimmten Stellen auf den beiden Platinen schon mal vorkommen. Leider sterben die dann als Kurzschluss, was weitere Probleme verursachen kann. Im Audioteil (der untere Mischpulteinschub) lasse ich die als Koppelkondensatoren meistens drin, da hatte ich noch nie ein Problem. Auf den drei Audioplatinen fliegen die bei mir mit den Trimmern allerdings gleich mit raus, wenn ich an den Platinen schon mal dran bin.

Viele Grüße
Volker
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#10
Ach ja noch was zum Frequenzgang, den habe ich beim Umbau meiner A700 auf 38cm/s CCIR mal nachgemessen, so kann das aussehen Smile

Oben Eigenaufnahme, unten Wiedergabefrequenzgang nach Peters Referenzband. Ich finde gerade die Wiedergabe beeindruckend, die A700 hat keinen einstellbaren Equalizer für die Wiedergabe! (die unteren Frequenzen sind etwas angehoben was am Vollspurband liegt, das beim 2mm-Kopf durch seitliche Einstreuung eine Anhebung der unteren Frequenzen bewirkt).


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#11
die Tantals und die Elkos auf der Laufwerks-Steuerungs-Platine sollte man wechseln, irgend ein defekter Tantal hat bei meiner dazu geführt das sich der linke Wickel immer drehte.

die Kondensatoren auf den Netzteilplatinen sollte man auch tauschen und wenn man schon mal dabei ist kann man alle wechseln

und das mit dem einlöten sollte man hin bekommen
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#12
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=261334#post261334 schrieb:Von diesem Kölner Revoxservice habe ich mal Frequenzgangschriebe gesehen, die angeblich nach der Einmessung gemacht wurden. Ich hätte mich geschämt, dem Kunden so was zurück zu geben und dann noch für diese unverschämte Summe.
Wahrscheinlich misst man da nach Gehör ein und die Herren dort sind schon etwas älter. Da hört man über 9 oder 10 kHz nicht mehr so richtig :whistling: . Das weiß ich aus eigener Erfahrung Wink Big Grin . Aber dann arbeitet man doch umso gründlicher mit seinen Messgeräten!

LG Holgi
Hier mal der Frequenzschrieb von der Kölner Einmessung:
   
Meine Beschreibung von oben passt also nicht ganz.

Mein Ergebnis sieht jetzt so aus:
   
Ginge bestimmt noch besser, aber ist schon mal deutlich besser.

(Beide sind bei ca. -20 dB erstellt, die Beschriftung passt also nicht.)


fostex,'index.php?page=Thread&postID=261338#post261338 schrieb:Bei den Tantals hat jeder so seine eigene Vorgehensweise. Im Netzteil und auf der Capstan- und Laufwerksteuerung tausche ich die immer aus. Schnelle Spannungswechsel mögen die nicht immer und das kann an bestimmten Stellen auf den beiden Platinen schon mal vorkommen. Leider sterben die dann als Kurzschluss, was weitere Probleme verursachen kann.

Viele Grüße
Volker
sensor,'index.php?page=Thread&postID=261394#post261394 schrieb:die Tantals und die Elkos auf der Laufwerks-Steuerungs-Platine sollte man wechseln, irgend ein defekter Tantal hat bei meiner dazu geführt das sich der linke Wickel immer drehte.

Das Thema scheint doch akuter zu sein, als ich dachte. Heute Abend kurz nach dem Einschalten fingen auf einmal beide Wickelmotoren an, sich zu drehen, fast alle Tasten leuchten und die Andruckrolle fährt halb nach oben. Mit der Pause-Taste kann man die Motoren stoppen.
Genau genommen hatte ich das gleiche Problem schon mal kurz nach dem Transport zu mir. Nach dem Abbau der Rückwand sah ich, dass ein Stecker unten links herausgerutscht war - vielleicht durch den Transport. Auf jeden Fall lief alles wieder normal, nach dem ich den wieder eingesteckt hatte. Ich nahm daher an, dass die Kontakte mit irgendwas in Berührung gekommen sind und dadurch die Fehlfunktion ausgelöst hatten. Es war danach auch mindestens 10 Betriebsstunden lang alles OK. Aber dann lag es wohl doch nicht an dem Stecker - bloß wieso verschwand der Fehler dann von selbst?

Ich werde also erst mal die Tentals auf der Laufwerkssteuerung wechseln - die Elkos wurden ja schon gewechselt.
Ist es wie bei der A77 OK, die 3,3µF Tentals durch 4,7µF Elkos zu ersetzen?

Gruß
Robert
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#13
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=261431#post261431 schrieb:Heute Abend kurz nach dem Einschalten fingen auf einmal beide Wickelmotoren an, sich zu drehen, fast alle Tasten leuchten und die Andruckrolle fährt halb nach oben. Mit der Pause-Taste kann man die Motoren stoppen.

Natürlich war das Problem nicht über Nacht von selbst verschwunden. Ich hatte heute Abend dann mal die Laufwerks- und Capstan-Steuerung ausgebaut, um mal zu schauen, ob man ein offensichtliches Problem sieht. Gab aber keins. Dann habe ich geprüft, ob einer der Tentals einen Kurzschluss hat, ebenfalls nicht. Da ich gerade keinen passenden Ersatz für die Tentals zu Hause habe, hatte ich dann mal einen der Schalter abgebaut um zu schauen, wie die aussehen: Da war definitiv niemand dran in den letzten Jahren. Also habe ich die alle gereinigt und erst mal alles wieder zusammengebaut. Der Fehler ist jetzt wieder weg. Bin mir aber nicht so sicher, ob das nicht vielleicht nur ein Zufall ist. Ich dachte ja schon mal, die Ursache dafür gefunden zu haben...

Gruß
Robert
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#14
Hallo,

ich habe nun die Tentals von der Netzteilplatine und der Laufwerkssteuerung ausgetauscht. Dann habe ich mal einen Blick auf das Relais-Board geworfen:

   

Woher kommt denn diese braune Flüssigkeit? Von den Widerständen und Transistoren kann das doch nicht kommen. Der Entstörkondensator ist von unten auch trocken gewesen. Oder sind das die Reste vom alten, die man nicht entfernt hat?

Der Entstörkondensator links war ein anderer Hersteller, darum habe ich den mal ausgebaut um zu schauen, wie alt der ist. Scheint aber von 2014 zu sein. Die schwarzen scheinen aber doch auch neu zu sein, oder? Mich irritiert die 474 etwas. Typenbezeichnung oder vom April 74? Aber original waren da doch Rifas drinnen, oder? Vom Entstörkondensator oben links war übrigens ein Pin nicht festgelötet...

Die Widerstände sehen teils auch nicht gesund aus, haben aber noch die korrekten Werte...

Gruß
Robert
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#15
Vielleicht ist mal Kaffee oder was anderes rein gelaufen. Wer weiß was der Maschine im Laufe der Zeit so wiederfahren ist.
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#16
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=262846#post262846 schrieb:Mich irritiert die 474 etwas.
Das ist der internationale Code für Kapazitätswerte. "474" bedeutet 47 und vier nullen, also 470 000 pF, bzw. 470 nF, bzw. 0,47 µF.

Das Braune können durchaus die Spuren eines explodierten Knallfrosches sein!

LG Holgi
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#17
Stinkt die Platine wie die Hölle? Ich hatte bei meinem V2000 (Philips VR2023) ziemliche Schwierigkeiten, den infernalischen Gestank des explodierten RIFA aus der Netzanschluss-Box zu entfernen! Das ist eine Kunststoffbox mit der IEC-Eingangsbuchse und einer kleinen Platine für Buchse und Knallfrosch. Alles gründlichst mit Seife und heißem Wasser geschrubbt, trotzdem den Gestank nie ganz beseitigt.
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#18
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=262853#post262853 schrieb:"474" bedeutet 47 und vier nullen, also 470 000 pF, bzw. 470 nF, bzw. 0,47 µF.

LG Holgi
Ah, danke. Ich hatte schon gedacht, die 47 könnte etwas mit 0,47 µF zu tun haben, aber 4 ergab dann für mich keinen Sinn...

Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=263022#post263022 schrieb:Stinkt die Platine wie die Hölle? Ich hatte bei meinem V2000 (Philips VR2023) ziemliche Schwierigkeiten, den infernalischen Gestank des explodierten RIFA aus der Netzanschluss-Box zu entfernen! Das ist eine Kunststoffbox mit der IEC-Eingangsbuchse und einer kleinen Platine für Buchse und Knallfrosch. Alles gründlichst mit Seife und heißem Wasser geschrubbt, trotzdem den Gestank nie ganz beseitigt.

Nein, gerochen habe ich da nichts. Ich habe die Bauteile über der braunen Suppe alle halb ausgelötet. Dann ließ sich das Zeug mit Alkohol und Wattestäbchen recht leicht entfernen. Die zwei ungesund aussehenden Widerstände links und rechts der Mitte der Platine musste man nur schief ansehen und schon waren sie durchgebrochen. Die habe ich dann auch noch getauscht.


Ich habe jetzt auch eine neue Theorie, woher das Durchdrehen der Laufwerkssteuerung kam. Aber da ich schon zweimal dachte, die Ursache gefunden zu haben, warte ich diesmal erst mal ab, ob der Fehler wirklich weg ist. Bringt sonst bestimmt Unglück, da jetzt schon was zu zu sagen... Wink


Gruß
Robert
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#19
Wenn du keinen Geruch bemerkt hast, würde ich eher nicht auf explodierten Kondensator tippen, wobei ich allerdings nicht weiß, wie sich die Duftnote langfristig verhält - den erwähnten VR2023 hatte ich vielleicht eine Woche offen und seither nicht mehr, der Geruch könnte also seither verflogen sein. Interessieren würde mich die chemische Zusammensetzung! Meines Wissens ist das Dielektrikum Papier und Elektrolyt gibt es nicht, was suppt da also bei der thermischen Zerstörung flüssig raus? Geschmolzene Vergussmasse sollte mutmaßlich beim Erkalten wieder erstarren, scheidet also auch aus. Aber was ist das sonst? Den Geruch hätte ich am ehesten der viel zu heiß gewordenen Epoxy-Hülle zugeordnet, dumpf-beißender Brandrauch der schlimmsten Sorte. Der Tod dieses konkreten Exemplars war nicht mit einem spontanen Knall, sondern schleichend mit lautem Zischen und Knistern, bis ich das Geräusch geortet hatte und die Spannungszufuhr unterbrechen konnte, also geschätzt zwischen 30 und 60 Sekunden. Das Zimmer war anschließend gute 24 Stunden unbewohnbar.
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#20
... mich dazu einmischend;

wenn das Band irgendwo anläuft und schleift, kann das am Band selbst nach Überdehnung passieren. Besteht das auch noch bei anderen Bändern, kann eine (butterweiche) verbogene Umlenkrolle Ursache sein, passiert oft nach Transportschaden, wenn das auch bei anderen Spulen zutrifft.


Es kann sonst an der Plastikspule liegen, welche sich in der Sonne verbogen hat und dann üblicherweise in iiBäh teuer entsorgt wurde!

Was die 900,- Okken angeht empfehle ein Studium der Rechnung ggf. mit Vorstellung beim Gutachter, fündig wird man bei der Verbraucherzentrale oder der Innung.
Auf der Rechnung sollten getauschte Teile aufgeführt sein mit nachvollziehbarem Stundenlohn, auch unter welcher Norm das benutzte Bezugsband (je Geschwindigkeit ein anderes) war gehört da drauf mit Nachweis eines Frequenzgang-Schrieb (vorher + nachher), dann wäre das solide.

Eine Pauschale wie "Gerät überholt" ist dreist und klingt nach Abzocke!

Niemand würde schreiben: Ihr Auto repariert, zack 900,- Okken.
Viel Glück!

R.
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#21
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=263109#post263109 schrieb:Was die 900,- Okken angeht empfehle ein Studium der Rechnung ggf. mit Vorstellung beim Gutachter, fündig wird man bei der Verbraucherzentrale oder der Innung.
Auf der Rechnung sollten getauschte Teile aufgeführt sein mit nachvollziehbarem Stundenlohn, auch unter welcher Norm das benutzte Bezugsband (je Geschwindigkeit ein anderes) war gehört da drauf mit Nachweis eines Frequenzgang-Schrieb (vorher + nachher), dann wäre das solide.

Eine Pauschale wie "Gerät überholt" ist dreist und klingt nach Abzocke!
Die Rechnung listet schon auf, was gemacht wurde. Die ist aber vom Juni 2017 und die Person, auf die sie ausgestellt ist, lebt nicht mehr. Da jetzt noch mit Reklamation ankommen wird wohl wenig bringen.

Ich habe die Details mal angehangen...

Gruß
Robert

       
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#22
Techniker Greger scheint zumindest beim Einmessen die Lust verloren zu haben :whistling:
Viele Grüße
Jörg
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#23
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=261431#post261431 schrieb:Heute Abend kurz nach dem Einschalten fingen auf einmal beide Wickelmotoren an, sich zu drehen, fast alle Tasten leuchten und die Andruckrolle fährt halb nach oben. Mit der Pause-Taste kann man die Motoren stoppen.
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=263060#post263060 schrieb:Ich habe jetzt auch eine neue Theorie, woher das Durchdrehen der Laufwerkssteuerung kam. Aber da ich schon zweimal dachte, die Ursache gefunden zu haben, warte ich diesmal erst mal ab, ob der Fehler wirklich weg ist. Bringt sonst bestimmt Unglück, da jetzt schon was zu zu sagen... Wink
Da der Fehler in der Laufwerkssteuerung nicht wieder aufgetreten ist, wollte ich der Vollständigkeit halber noch erwähnen, woran es wohl lag...

Ich hatte ja zuvor angenommen, dass vom Revox-Center gar keine Tentatlelkos getauscht wurden, das stimmt aber nicht. Von daher ist die Teileauflistung in der Rechnung auch unvollständig. Auf der Laufwerkssteuerung sitzen einige Tentalelkos mit dem eher untypischen Wert 6,8µF. Solche Elkos hatte man wohl nicht vorrätig und hat statt dessen zwei Elkos mit 4,7µF und 2,2µF parallel eingebaut. Da dafür der Platz wohl nicht ausreichte, hat man den 2,2µF Elko auf die Platinenrückseite gesetzt. Was ich auch nicht gesehen hatte, war, dass dort aber gar nicht genug Platz war und der Elko sehr nah an die Platine für die Klang- und Pegelregler kam. Darum verschwand der Fehler wohl auch immer erst mal nach dem Aus- und wieder Einbauen, weil ich die Laufwerkssteuerung dazu auf den Tisch gelegt hatte, wodurch der Elko wieder hochgebogen wurde. Mit der Zeit bewegte der sich wahrscheinlich minimal nach unten und hatte Kontakt, wo kein Kontakt sein sollte...

Ich habe nun statt dessen einen 6,8µF Elko eingebaut und seit dem ist der Fehler nicht wieder aufgetreten (auf Holz klopf).

Gruß
Robert
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#24
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=264558#post264558 schrieb:Solche Elkos hatte man wohl nicht vorrätig und hat statt dessen zwei Elkos mit 4,7µF und 2,2µF parallel eingebaut. Da dafür der Platz wohl nicht ausreichte, hat man den 2,2µF Elko auf die Platinenrückseite gesetzt.
Keine 6,8µF da. Wow. Ganz hohe Schule. Das beeindruckt sogar einen KüTiBa wie mich... thumbsup


Musste bei meinem ehemaligen Braun A2 auch mal improvisieren.
   
VG Martin
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#25

q-tip schrieb: Ich habe nun statt dessen einen 6,8µF Elko eingebaut und seit dem ist der Fehler nicht wieder aufgetreten (auf Holz klopf).

sensor schrieb:die Tantals und die Elkos  auf der Laufwerks-Steuerungs-Platine sollte man wechseln, irgend ein defekter Tantal hat bei meiner dazu geführt das sich der linke Wickel immer drehte.
q-tip schrieb:[...] Heute Abend kurz nach dem Einschalten fingen auf einmal beide Wickelmotoren an, sich zu drehen, fast alle Tasten leuchten und die Andruckrolle fährt halb nach oben. Mit der Pause-Taste kann man die Motoren stoppen.
Genau genommen hatte ich das gleiche Problem schon mal kurz nach dem Transport zu mir. Nach dem Abbau der Rückwand sah ich, dass ein Stecker unten links herausgerutscht war - vielleicht durch den Transport. Auf jeden Fall lief alles wieder normal, nach dem ich den wieder eingesteckt hatte. Ich nahm daher an, dass die Kontakte mit irgendwas in Berührung gekommen sind und dadurch die Fehlfunktion ausgelöst hatten. Es war danach auch mindestens 10 Betriebsstunden lang alles OK. Aber dann lag es wohl doch nicht an dem Stecker - bloß wieso verschwand der Fehler dann von selbst? [...]

Liebe Forengemeinde, lieber Robert,

das geschilderte Verhalten erinnert mich an einen der ersten Schreckmomente, die ich mit meiner damals noch werksfrischen und innerhalb der Garantiezeit befindlichen A-700 erlebte. Einer der darauf folgenden (insgesamt > 10) Servicebesuche in Löffingen behob auch diesen Dauerleuchtzustand zu meiner vollsten Zufriedenheit. Herrn Hogg sei Dank schnurrt sie noch heute nahezu unrevidiert (!) bei sporadischem Einsatz und stets zu emotionaler Regung führend.

Wenn ich mich recht erinnere war damals mein Eigeneinsatz Ursache des Versagens: ein satter Kurzschluß (selbstverursacht durch einen nicht geerdeten Tongenerator mit Fehlerverbindung zum 220V Netztrafoanschluß) blies der jungen Dame das Licht aus, oder besser: an!

Das dürfte zum ein- oder anderen (Fehler-) Hochstrom & anschließendem Kurzschluß auf einer oder mehrerer der zahlreichen Versorgungsspannungen geführt haben, ählich wie bei Dir der intermittierende Bodenkontakt. Irgendwo habe ich die Bauteileliste noch, wo akribisch aufgeführt wurde, was alles über'n Jordan gegangen war. Tempi passati - die Diva hat das letztlich souverän abgefedert und ist, wie gesagt, immer noch im Einsatz!

Ich bewundere, wie auch heute noch Enthusiasten wie 'ihr' sich immer wieder ans Eingemachte herantrauen und auch Lösungen zutage fördern. Chapeau!

In diesem Sinne: weiter so und viel Freude an den urigen 'Eisenschreibern'.

Pit

   

Bildquelle
   


©DK1TCP
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz...
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#26
(08.07.2020, 09:16)q-tip schrieb: Ich habe nun statt dessen einen 6,8µF Elko eingebaut und seit dem ist der Fehler nicht wieder aufgetreten (auf Holz klopf).

Ich kann zumindest bestätigen, dass der Fehler seit dem Tausch nicht wieder aufgetreten ist (auf Holz klopfen kann aber dennoch nicht schaden Wink ).

Gruß
Robert
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