Akai GX75 rechtsseitig kein Eingangssignal
#1
Hallo zusammen,

bevor ich hier eine Frage stelle, möchte ich mich eben vorstellen.
Zu meiner Person, ich bin 50 Jahre alt und in meiner Freizeit sehr an analogen Geräten interessiert. Kleinere Reparaturen oder Wartungen an Cassettendecks oder Plattenspielern schaffe ich meist ohne große Probleme selbst. Bis jetzt zumindest.
Was ich besitze: Saba PSP 250, Akai gx67, Pioneer VSX920. Klanglich wird das ganze von 2 selbst gebauten Visaton 4 Wege Boxen abgerundet.

So, nun zu meinem Problem:

Ich habe bei Kleinanzeigen ein Akai GX75 günstig kaufen können. An dem Laufwerk mussten die Riemen erneuert werden (Idler incl.), sowie die Mechanik wieder gängig gemacht werden (Andrückrollen saßen fest / Fett harzig). Das war für mich soweit kein Problem, das Laufwerk funktioniert wieder einwandfrei. Ich habe einen Probelauf gemacht und die Wiedergabe ist tadellos.
Schließlich wollte ich eine Probeaufnahme machen und siehe da, das rechte Eingangssignal ist nur sehr, sehr schwach (eigentlich gar nicht) zu hören. Linksseitig ist alles okay. Wie gesagt, das Phänomen tritt direkt am Eingangssignal (Source) auf.
Nun meine Frage. Wo liegt der Fehler? Vermutlich ein Kondensator oder? Wenn das so ist, wie finde ich heraus, welcher defekt ist?

Ich wäre euch für eure Hilfe sehr dankbar.
Gruß
Torsten
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#2
Hallo

Meistens sind das nur Kontaktprobleme von Schaltern.
Teste mal ausgiebig.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#3
Danke für den Tipp, dass habe ich bereits versucht. Wie gesagt, der Kanal ist sehr, sehr leise am Eingang.
Kontaktspray (Rivolta SLX 500) habe ich bereits an verdächtigen Stellen benutzt, aber es tut sich nichts.
Vielleicht noch eine Zusatzinformantion: Das Signal ist sowohl am CD direkt, als auch am Line in nicht vorhanden.
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#4
Hänge mich da mal kurz mit rein;
da hilft nicht die Suche nach "dem Fehler", die Maschine muß grundsaniert werden, wie man es auch bei Revox & Co auch macht.
Alle alten Kondensatoren raus incl. Tantals, Laufwerk (Mechanik) sanieren und Vorsicht beim Verstellen von Tonköpfen & Bremsen!
Ist der Zustand der Tonköpfe schon fraglich, ist es ganz rasch ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Danach unter Zuhilfenahme des Handbuches alle Parameter neu justieren, sofern die Bezugsbänder, Messtechnik und ausreichend Erfahrungen vorliegen. Ohne diese rate ich von einer Sanierung ab.

R.
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#5
Hallo,

die Eingänge "Line In" und "Direct In" unterscheiden sich nur durch einen Umschalter direkt hinter den Eingangsbuchsen. Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, daß das Problem bei beiden auftritt.
Dahinter kommt der "Rec Level" Einsteller. Von dessen Schleifer gehen zwei Leitungen zu je einem Vorwiderstand (R172 bzw R172b) und Serien-Kondensator (C154 bzw C154b) und dann an Pin 1 von IC151 bzw IC151b.
Ich würde erstmal prüfen, ob ein Test-Eingangssignal da ankommt.

Zu Beitrag #4: Wenn eine Steckdose im Haus nicht funktioniert, wurde ich keine Grundsanierung mit Erneuerung aller Wasser- und Gasleitungen durchführen, sondern mich auf Steckdose und Elektro-Installation konzentrieren.

MfG Kai
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#6
Das hört sich schonmal vielversprechend an.

Ich habe den Vorwiderstand / Kondensator / IC gefunden.

Eine Frage noch: welche Werte sollten beim Messen angezeigt werden oder gibt es Vergleichswerte? Welcher Vorwiderstand / Kondensator ist der, der linken Seite? Dann würde ich die Werte dort abgreifen.

Vielen Dank im Voraus
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#7
Du misst ganz einfach indem du die beiden Punkte mit dem Finger antippst.
Dann hörst du ob jeder Kanal funktioniert.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#8
Die Teile im rechten Kanal haben den Zusatz "b" in den Bezeichnungen.
Wenn die Platine so bedruckt ist, wie im Service Manual beschriftet, dann müßte bei den ICs auch "Rch" und "Lch" stehen.
Der rechte Kanal liegt näher am Platinenrand, der linke mittiger etwas hinter dem Rec-Level Poti.

MfG Kai
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#9
@ Kai:

Danke, das hilft mir weiter.
ManiBo,'index.php?page=Thread&postID=260589#post260589 schrieb:Du misst ganz einfach indem du die beiden Punkte mit dem Finger antippst.
Dann hörst du ob jeder Kanal funktioniert.
thumbsup
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#10
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=260584#post260584 schrieb:Hänge mich da mal kurz mit rein;
da hilft nicht die Suche nach "dem Fehler", die Maschine muß grundsaniert werden, wie man es auch bei Revox & Co auch macht.
Alle alten Kondensatoren raus incl. Tantals, Laufwerk (Mechanik) sanieren und Vorsicht beim Verstellen von Tonköpfen & Bremsen!
Ist der Zustand der Tonköpfe schon fraglich, ist es ganz rasch ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Danach unter Zuhilfenahme des Handbuches alle Parameter neu justieren, sofern die Bezugsbänder, Messtechnik und ausreichend Erfahrungen vorliegen. Ohne diese rate ich von einer Sanierung ab.

R.
Das ist gelinde gesagt völliger Blödsinn.
Für einige Geräte trifft das zu, Akai gehört jedoch nicht zu diesen Kandidaten.
Viele Grüße
Jörg
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#11
Guten Tag zusammen,

nachdem ich nun den ganzen Morgen gemessen habe, bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen.


Ich habe ein Testsignal laufen lassen und bin bei der Messung der Reihe nach vorgegangen (sorry, wenn das alles sehr Laienhaft klingt).
Der Wert linksseitig ist überall gleich Line in - Poti - r172
Der Wert rechtsseitig geht nach dem Schalter Direkt / Line durch "die Decke". Dieser Fehler beginnt am Kondensator c181R.

Ich gehe mal davon aus, dass dieser defekt ist. Sollte ich morgen direkt beide Kondensatoren (c181L / c181R) tauschen?

Danke für eure Rückmeldung
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#12
iiidjtotoiii,'index.php?page=Thread&postID=260737#post260737 schrieb:Der Wert rechtsseitig geht nach dem Schalter Direkt / Line durch "die Decke". Dieser Fehler beginnt am Kondensator c181R.
Unter "durch die Decke gehen" verstehe ich steil nach oben wegschießen. Meinst du das ?
Was ist mit dem Rec-Level Poti im rechten Zweig ?
Kommt an dessen Schleifer noch was an ?
Wenn nicht, hast du da mal dran gedreht ?
Wenn da nichts mehr ist, liegt es an einer Unterbrechung im Poti oder an einem Kurzschluß hinter dem Schleifer ?

MfG Kai
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#13
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=260749#post260749 schrieb:Unter "durch die Decke gehen" verstehe ich steil nach oben wegschießen. Meinst du das ?
Ja, genau

Der Wert "tickt" am c181r immer weiter hoch. Bis eine Fehlermeldung am Messgerät kommt. Vor dem c181 ist der Wert an beiden Kanälen gleich. Ich habe direkt vor und nach den beiden Kondensatoren (jeweils an den Polen) gemessen.
Auch nach dem Poti (beide Kanäle auf "0" gedreht, zeigen am Ausgang den Wert "0"). Erst, wenn ich das REC Poti hochdrehe verändert sich Wert. Links bleibt der Wert konstant, rechts "tickt" er hoch, bis die Fehlermeldung am Messgerät kommt. Was ebenfalls noch passiert: Sobald ich rechts irgendwo messe, brummt es am Kopfhörerausgang.
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#14
Dem entnehme ich, daß du versucht hast, den Widerstand der Leitung gegen Masse zu messen.
Unter
iiidjtotoiii,'index.php?page=Thread&postID=260737#post260737 schrieb:Ich habe ein Testsignal laufen lassen und bin bei der Messung der Reihe nach vorgegangen (sorry, wenn das alles sehr Laienhaft klingt).
versteht man hier, daß du vorn einen Testton (oder Musik) eingespeist hast und das Signal weiter im Gerät verfolgst.

Wenn dein Ohmmeter hinter dem Poti immer weiter ansteigenden Wert anzeigt bis die Overload Meldung kommt, heißt das, daß der Schleifer des Potis keinen Kontakt zur Widerstandsbahn hat. Der Meßstrom aus dem Ohmmeter lädt dann die Kondensatoren in der Schaltung dahinter auf und irgendwann zeigt dein Gerät Overload an.
Wenn es dir reicht, mit vollem Eingangspegel aufnehmen zu können, könntest du einfach den Schleifer-Anschluß mit dem Eingangs-Anschluß verbinden.
Andernfalls brauchst du ein neues Poti oder mußt versuchen, das vorhandene wiederzubeleben.
Es gibt Potis mit einer drehbaren Blechfeder, in der ein kleiner Kohlestift sitzt, der die Widerstandsbahn berührt. Wenn der Stift rausfällt, macht es keinen Kontakt mehr.
Einfachere Potis haben nur eine Blechfeder mit einer kleinen Wölbung, die direkt die Widerstandsbahn berührt. Wenn die Bleche stark oxidiert sind, machen sie keinen Kontakt mehr. Da kann man mit Chemie versuchen, die Oxidschicht zu entfernen.

MfG Kai
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#15
Das Poti habe ich bereits zerlegt und gesäubert, da ich es auch in Verdacht hatte.

Ich habe einen konstanten Ton genommen. Musik, je nach Lautstärke, würde den Wert schwanken lassen.

Der "Fehler" beginnt schon vor dem Poti und wird "durchgeschliffen", wenn ich es hochdrehe. Die c181 Kondensatoren liegen am Umschalter CD direkt /Line in. Dort "tickt" das Messgerät am c181r bereits hoch, bis die Fehlermeldung kommt.


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#16
Oben die beiden c181. Der Rechte erzeugt die Fehlermeldung am Messgerät.


Unten das Poti.

Liebe Grüße


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#17
Mit den letzten beiden Berichten kann ich nichts anfangen.
Wenn du Widerstände messen willst, brauchst/darfst du vorn keinen Ton einspeisen.
Wenn du NF-Pegel mit einem milliVolt-Meter mißt, "tickt nichts hoch".

Was für ein Meßgerät benutzt du und welchen Meß-Modus hast du eingestellt ?

MfG Kai
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#18
Neuer Versuch... Ist nicht einfach mit mir. Sorry deswegen.
An den beiden roten Messpunkten kommt jeweils links und rechts der Wert 1019
An den beiden schwarzen Punkten einmal der Wert "0" auf links und die "Fehlermeldung rechts.


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#19
Du hast das Meß-Gerät eingestellt auf Widerstandsmessung im 2 MegOhm bzw 2000 kOhm Bereich. Wenn es dann 1019 anzeigt, dürfte das 1019 kOhm bedeuten.
Bei Werten unter ~500 Ohm wird es dann Null anzeigen. Dann solltest du in einen der niedrigeren Meßbereiche umschalten, damit ein paar Ziffer erzeugt werden.

Das Akai-Gerät kenne ich nicht aus der Nähe. Deshalb kann ich mit dem linken/ersten Bild nichts anfangen.
Das Rec-Level Potentiometer ist im Schaltplan mit 250 kOhm angegeben. Wenn du den Widerstand vom Schleifer-Anschluß nach Masse mißt (und draußen an den Buchsen nichts angeschlossen ist), muß das Ohmmeter je nach Stellung des Potis einen Wert zwischen Null (oder ein paar Ohm) bis ca. 250 kOhm (wenn das Poti voll aufgedreht ist) anzeigen.
Die Kondensatoren C181 haben zwei Anschlüsse. Einer ist über Leiterbahn mit dem Potentiometer-Schleifer verbunden. Da müßte der gleiche Widerstand zu sehen sein.
Der Widerstand am anderen Ende hängt ab von der Schalterstellung "CD/DAT Direct". Bei "OFF" ist er wohl 1MOhm, bei "ON" weniger.
Das ist für den Test, ob das Signal von den Eingängen dahin kommen kann, erstmal belanglos.
Du hast möglichweise am falschen Anschluß der C181 gemessen. Den richtigen erkennst du daran, daß er mit einem der Poti-Schleifer verbunden ist.

MfG Kai
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#20
Die Messungen alle gegen Masse und Rot an den beiden Polen +/- gemessen.
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#21
Also, ich habe in die niedrigen Messbereiche umgeschaltet. Aber der rechte Kanal wirft, egal welchen Ohmbereich ich auch einstelle, an dem Kondensator immer eine Fehlermeldung aus. Am linken Kanal bekomme ich den Wert (200 Ohm am Messgerät eingestellt): 3,6.
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#22
Ich kann nur wiederholen:
Wenn du von den beiden Schleifer-Anschlüssen des Rec-Level Potentiometers den Widerstand nach Masse mißt, mußt du in Abhängigkeit von der Stellung des Potentiometers Werte zwischen 0 und 250 kOhm sehen.
Solange das nicht erfolgreich überprüft ist, ist besteht kein Bedarf, woanders zu messen.

MfG Kai
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#23
Vergiss mal für einen Moment das Digitalvoltmeter und mach mal einen einfachen Brummtest. Halte dafür im Zustand "Source" (Aufnahmeregler dabei voll aufgedreht) vorsichtig mit den Fingern eine Nadel an den PIN 1 des IC501b (HA12090) und danach an PIN 7. Dabei bitte nicht die anderen PINs mit der Nadel kurzschließen und beim Test mit der anderen Hand kein Masseteil (Gehäuse) berühren. Wann hörst du einen Brummton auf dem rechten Kanal?

VG Ralf
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#24
Ich den Vorschlag von Kai nochmals beherzigt und mich auf das Poti gestürzt. Ich habe mir aber etwas anders geholfen.


Ich habe die Kabel des CD direkt Eingangs am Poti getauscht und siehe da, ich hatte am rechten Kanal einen Ton. Es ist also tatsächlich so, wie Du es schon geschrieben hast, Kai, das Poti ist defekt. Ich versuche das jetzt mal zu reparieren. Ansonsten habe ich wohl erst mal keine Wahl, als es zu überbrücken.

Ich melde mich bei weiteren Ergebnissen.
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#25
Ist das ein Trimmer an der Rückwand oder ein richtiges Potentiometer in der Frontplatte ?
Sieht es halbwegs normal aus (und deshalb ersetzbar) oder sehr speziell/exotisch ?

Notfall kannst du dir immer behelfen mit einem extern den Buchsen vorgeschaltetem Poti in einem Kästchen.
Wenn man aber immer die gleichen Quellen verwendet, muß man ja wahrscheinlich auch nicht täglich dran drehen (vielleicht überhaupt nur einmal).

MfG Kai
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#26
Das Poti habe ich gestern ausgebaut. Reparatur ist nicht möglich. Innerhalb des Reglers ist ein Teil des Schleifwiderstandes weggebrochen.


Die Idee mit vorgeschalteten Potis ist ganz gut. Habe allerdings nicht die Not, jetzt auf die Schnelle etwas machen zu müssen. Ich habe hier noch ein GX 67 stehen, das auch klanglich nicht viel schlechter ist und ebenfalls neue Riemen hat. Ich werde bei Kleinanzeigen mal nach einem Gerät zum ausschlachten Ausschau halten. Hin und wieder hat man da ein bisschen Glück und man findet etwas Brauchbares.
Die Preise bei eBay sind mittlerweile unrealistisch hoch (meiner Meinung nach). Ein GX 75, das aussieht als wäre es gerade von der Rampe eines LKWs gefallen und nicht mal komplett ist, fängt bei 100€ an. Tatsächlich bieten die Leute sogar darauf. Das zeigt mir, das Cassettendecks derzeit sehr gefragt sind.
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#27
Wenn du das Poti in der Vergangenheit nur jeweils passend zur Quelle einstellen mußtest, aber garnicht bei jeder Einzelaufnahme nachjustiert hast, dann kann man das Potentiometer für die beiden benutzten Quellen durch feste Spannungsteiler aus jeweils 2 mal 2 Widerständen ersetzen.

MfG Kai
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