"Fischaugen-Receiver" Philips RH-720 von 1972
#1
Hallo,

zusammen mit dieser Bandmaschine und diesen Boxen kam dieser greise Receiver zu mir.

   

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Philips_RH_720

Da ich eigentlich weder Philips- noch Receiver-Freund bin, habe ich erst gezögert, es überhaupt zu nehmen (kannte anfangs nur ein Foto). Inzwischen gefällt er mir aber gut, optisch und technisch (Sensortasten. Pseudo-Quadrofonie) originell, und was man bei Philips am wenigsten erwarten würde, sehr massiv und schwer gebaut. Im Netz ist von rund 14 kg die Rede, kann gefühlt hinkommen.

Heute bin ich dazu gekommen, ihn auszurprobieren. Dies leider erst mal nur als Verstärker, weil ich keine Antenne mit Dipol-Stecker und keinen entsprechenden Adapter für Koax zur Hand hatte. Klanglich ist er prima und hat auch mehr "Wumms", als die angegebenen 2 x 30 Watt erahnen lassen.

Leider gibt's aber ein paar Probleme: Skalenbeleuchtung und Power-Leuchte sind dunkel, und die Schieberegler haben Kontaktprobleme (allerdings für das Alter nicht dramatisch).

Ich frag' erst mal vorsichtig: Kennt hier jemand diesen Receiver (möglichst auch von innen) und könnte mir ggf. ein paar Fragen beantworten? Ich würde ihn gerne mal so weit wie möglich zerlegen, um die Gehäuseteile ordentlich reinigen zu können (leider mieft er etwas nach Nikotin).

Gruß,
Timo
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#2
Was möchtest du denn wissen?
Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#3
Hallo Mani,

erst mal eine ganz grundsätzliche Frage: Muss man beim Öffnen irgendwas beachten? Füße abschrauben und Bodenplatte abnehmen, oder...? (Bei europäischen Geräten frage ich lieber, weil sie meiner Erfahrung nach diesbezüglich oft etwas kompliziert sind.).

Und: Wie kommt man am besten an die Beleuchtungselemente?

Nach dem Öffnen kommen mit Sicherheit noch mehr Fragen.

Gruß,
Timo
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#4
Hallo Timo

Ich muss dich enttäuschen ,die Geräte waren so gut die haben wir nie im Service gehabt. Jedenfalls zu meiner Zeit.
Ich würde rein gefühlsmässig den Deckel abnehmen.
Wie steht im SM.
Lass bitte den Preh Tastensatz in Ruhe, gibt kein Ersatz mehr.
Spielt das Gerät denn?
Gruß Mani
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#5
Hallo Mani!

ManiBo,'index.php?page=Thread&postID=260558#post260558 schrieb:Wie steht im SM.

In meinem leider nicht, das enthält nur Schaltpläne. Ich muss noch mal nach einem ausführlicheren suchen.

Zitat:Spielt das Gerät denn?

Wie oben geschrieben: Im Verstärkerbetrieb ja, von Kontaktproblemen bei den Schiebereglern abgesehen. UKW-Radio konnte ich mangels passender Antenne nicht testen, ohne rauschte es nur.

Störend finde ich erst mal vor allem die komplett fehlende Beleuchtung. Da frage ich mich auch ein bisschen, ob wirklich alle Birnchen kaputt sind (könnte natürlich sein, daß die nach und nach ausgefallen sind und einfach nie gewechselt wurden), oder ob es nicht einen anderen Grund hat. Aber da kann man ja messen, ob Spannung anliegt, wenn die Kiste mal auf ist.

Danke und Gruß,
Timo
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#6
Wenn er bei Ukw rauscht dann funktioniert das.
Jedenfalls ist die ZF nicht taub.
Du darfst auch gerne einen dünnen Schraubenzieher in die Koaxbuchse halten.
Da werden nur die Birnchen kaputt sein.

Gruß Mani
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#7
Hallo Timo,laut Schaltplan ,wenn LA419 oder 427 durch sind,leuchten alle nicht.
Gruss
Gerhard
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#8
Hallo Gerhard,

danke für den Tipp! Das könnte die Erklärung für die komplette Dunkelheit sein.

Ich hatte am Donnerstag schon mal flüchtig in den Schaltplan geguckt und war zu doof, um die Lämpchen überhaupt zu finden. Jetzt habe ich das hier entdeckt:

   

Ich denke mal, da gilt generell das Prinzip "Weihnachts-Lichterkette" (wenn eine kaputt ist, bleibt alles dunkel), oder?

Gruß,
Timo
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#9
Frage am Rande: Wenn ich den Receiver an die Haus-Antennendose anschließen will, brauche ich sowas hier, oder?

https://www.amazon.de/Transmedia-Antenne...B000XZZQ6U
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#10
Hallo Timo, der verlinkte Balun sollte passen
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#11
Ich kann echt nicht glauben, dass Philips Anfang der 70er Jahre keinen unsymmetrischen Eingang hatte.
Guck bitte nochmal genau nach 75 Ohm Koax.

Gruß Mani
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#12
Moin moin,

Schaltbild und Rückwand-Zeichnung zeigen tatsächlich nur einen FM-Eingang für offene Dipole an.

MfG Kai
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#13
Schaun's:

   

Wenn Philips die Buchse nicht gut versteckt hat, behaupte ich mal: Es gibt keine.

Übrigens hatte meine erste Stereonanlage überhaupt, auch von Philips und ein paar Jahre jünger als der RH-720, WIMRE auch noch keine Koax-Antennenbuchse.
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#14
Mein AH-180 hat(te) beides.
Leider liegt der jetzt arbeitslos auf einem Papierstapel, da es bei mir im Kabel kein UKW mehr gibt und eine Außenantenne nur demontiert und verstaubt auf dem Dachboden rumlungert.
Dessen Innenleben ist übrigens total japanisch und sieht deshalb mehr nach Matsushita als nach Philips aus, während der RH-720 total europäisch bestückt ist.

MfG Kai
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#15
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=260863#post260863 schrieb:Dessen Innenleben ist übrigens total japanisch und sieht deshalb mehr nach Matsushita als nach Philips aus, während der RH-720 total europäisch bestückt ist.

Im HiFi-Forum steht zum AH-180:

Zitat:Auf jedem Fall ist das keine Philips Produktion, entweder Marantz oder Magnavox.

Der RH-720 ist laut Aufdruck "Made in Holland". (Das steht da übrigens wirklich - ist das speziell für den deutschen Markt so beschriftet worden? Eigentlich beklagen sich die Niederländer doch, wenn die Deutschen von "Holland" sprechen, wenn sie "die Niederlande" meinen.)
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#16
timo,'index.php?page=Thread&postID=260867#post260867 schrieb:Auf jedem Fall ist das keine Philips Produktion, entweder Marantz oder Magnavox.
Na ja, Marantz gehörte von 1980 bis 2008 zum Philips Konzern (siehe Wikipedia). Magnavox ist mir auch mehr als "Philips/Magnavox" im Ohr stecken geblieben, allerdings im Zusammenhang mit Video-Produkten.
Ich weiß leider nicht mehr, wann ich den AH-180 kaufte, ob das vielleicht schon vor 1980 war.
Marantz gehörte vorher auch mal zu Superscope. Da wundert es nicht, daß manche Superscope Geräte (leider nur) äußerlich dem damaligen Marantz-Look recht ähnlich waren.
Ich hätte bei AH180, AH280 & AH380 mehr auf Matsushita / Panasonic getippt.

MfG Kai
Nachtrag zu Zitat: "laut Aufdruck "Made in Holland". "
Da kann man auch insofern Zweifel dran haben, als bei Philips Geräte an verschiedenen Orten produziert wurden und die Geräte aus Sub-Komponenten entstanden, die an verschiedenen Orten in Europa hergestellt worden waren. (Aber das wissen andere Leute besser). Aus der Zeit gibt es auch köstliche Anekdoten über zB VU-Meter, deren Gehäuse an einem Ort enstanden und das Drehspulteil an einem anderen Ort, mit dem Resulat, als "schwarz" Mode war: schwarzer Zeiger vor schwarzem Hintergrund.
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#17
Aha, da haben wir doch schon den möglichen Übeltäter in Sachen Beleuchtung:

   

DIe Lämpchen sitzen hinter den beiden "Fischaugen"-Instrumenten links. Wenn ich es richtig sehe, ist von dem hier auf dem Bild rechten nur noch eine Ruine übrig, das scheint wohl mal zerbrochen zu sein.

   

Kennt jemand diese Lämpchen? Kann man die einfach aus der Fassung rausziehen? Kriegt man da noch Ersatz für? Laut Schaltplan (siehe Beitrag 8) sind es wohl Ausführungen für 6,3 Volt.
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#18
OK, ich hab' mich mal getraut: Die Birnchen sind gesteckt und lassen sich einfach aus der Fassung ziehen. Und sie sehen so aus:

   

Hat jetzt jemand eine Idee, wo man Ersatz herbekommen könnte? Oder vielleicht Serviceunterlagen, in denen die Bezeichnung steht? Bei meinen ist das leider nicht der Fall.
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#19
Hallo Timo, das sind normale Glassockellampen mit Sockel T5, kannst du aus dem Schaltplan entnehmen, welche Leistung die haben sollen???

Rein gefühlsmässig würde ich die ersetzen durch 1W Typen, einfach mal googeln, "glassockellampe t5 6-7v, 1w", sind bei Reichelt etc. problemlos zu bekommen.

allerdings finde ich in dem mir vorliegenden SM für das Gerät sowohl Glaslämpchen 6V 30mA als auch 12V Typen , kannst du eventuell noch Reste einer Beschriftung erkennen oder messen, welche Spannung an den Fassungen anliegen ??
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#20
Hallo 8100,

erst mal vielen Dank! Dummerweise habe ich den Receiver schon wieder im Regal "geparkt". Ich gucke nächste Tage mal, ob auf den Lämpchen was draufsteht (muss mir schon mal eine Lupe besorgen, ohne erkenn' ich da als Halbblinder sicher nix).

Spannung messen wollte ich sowieso mal, um sicherzustellen, ob da überhaupt was ankommt. So wie der Schaltplan für mich aussieht, sind die ganzen Lämpchen in Reihe geschaltet, und es gibt auch noch welche hinter der Senderskala, die ich bis jetzt noch gar nicht freigelegt habe. Wenn die auch kaputt sind, kann ich die gleich mitbestellen.

Gruß,
Timo
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#21
Hallo Allerseits,

beim genauen Hinsehen fiel mir auf, daß die beiden Lämpchen hinter den Fischaugen-Instrumenten nicht in Reihe, sondern parallel geschaltet sind. Das eine kaputte Lämpchen ist also nicht für den Ausfall der ganzen Beleuchtung verantwortlich. Dazu passend konnte ich auch keine Spannung feststellen. Also ist wohl noch irgendein anderes Lämpchen kaputt. Im Moment weiß ich nicht mal, wie ich an die Lämpchen der Senderskala herankomme.

Ehrlich gesagt: Ich kenne mich so gut, daß dieser Receiver bei mir mangels Zeit und Motivation zur Dauerbaustelle zu werden droht, und wirklich brauchen tu' ich ihn eh nicht. Deswegen biete ich ihn hier geschenkt an jemanden an, der mehr Talent und Lust zum Basteln hat als ich.

Zustandsbeschreibung nach bestem Wissen und Gewissen:

- Im Verstärkerbetrieb funktioniert er, mit leichten Kontaktschwierigkeiten bei den Reglern (aber für ein fast 50 Jahre altes Gerät wirklich nicht extrem). Im UKW-Modus rauscht er, mehr konnte ich mangels Antenne nicht testen.

- Beleuchtung ist komplett dunkel.

- Der optische Zustand ist ganz gut. Einige Beschriftungen sind nicht mehr vollständig.

- Es fehlen ein paar Schrauben an der Bodenplatte.

- Leichte Nikotinnote (ist nach Reinigung schon besser geworden, aber noch nicht weg).

Abholer haben auf jeden Fall Vortritt kriegen sofort den Zuschlag. Interessenten für Versand (auf Kosten des Risiko des Käufers) kann ich vormerken, kommen aber nur zum Zug, wenn sich kein Abholer meldet. Aufgrund der ungewöhnlichen Breite und des hohen Gewichts ist die Verpackung leider nicht unkompliziert und kann eine Weile dauern.

Gruß,
Timo
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#22
Hallo Timo

Ich würde den Receiver dann gerne abholen, herrichten und behalten.

Gruß Mani
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#23
Hallo Mani,

das ist perfekt! Einerseits, weil mir der Versand erspart bleibt, andererseits ist er bei Dir mit Deinem Wissen und Können sicher in guten Händen.

Alles weitere dann per PN. Receiver ist vergeben,

Gruß,
Timo
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#24
... hat jemand eine Idee, wieso die "Fischaugen-Geräte" so selten sind ? Ich versuche gerade, als Ergänzung für ein Tonbandgerät N4450 den Tunder zu finden, der zu dem "Fischaugen"-Verstärker gehört, oder alternativ den hier diskutierten Receiver. Eigentlich habe ich im Netz noch nie ein Angebot gesehen, das Einzige aus der Serie, was es oft gibt, ist der Plattenspieler 212 mit den drei Sensortasten.

danke und Gruß Frank
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#25
Der Receiver kostete laut HiFi-Wiki neu rund 1.300 DM. Das ist ja für 1972 schon ein ganz schöner Batzen. Ist die Annahme verwegen, daß Philips in der Preisklasse ein "Opel-Senator-Problem" hatte und die Kunden für so viel Geld lieber zu anderen Marken griffen, die das entsprechende Image hatten?
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#26
@timo
genau das denke ich, war das Problem. In allen mir bekannten Katalogen aus der Zeit wird der Fischaugenreceiver als Spitzenmodell geführt, aber ich denke, bei dem Preis haben die Leute eben zu Marken gegriffen, die mehr Image hatten. Vor ein paar Jahren habe ich mal einen gesucht, aber irgendwann aufgegeben, und inzwischen bin ich eigentlich dabei, meine Sammlung zu reduzieren, und die Anlagen, die bleiben dürfen, richtig instand zu setzen, und das sind immer noch 3 Bandmaschinen, 9 Tapedecks, 6 Plattenspieler......aber ich kann nur mit 2 Ohren hören :love:
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#27
Hallo
Timo war ja damals so nett mir den Receiver als Bausatz zu schenken.
Nochmal grosses Dankeschön dafür.

Mittlerweile hab ich den Receiver wieder repariert und in Betrieb genommen. 
Zunächst den ganzen Staub im inneren der letzten fast 50Jahre entfernt.

Es waren alle Lampen mit Stecksockel defekt.
Die zwei Lampen für die Skalenbeleuchtung waren falsch. Es waren 12V eingebaut.
Da dieses Gerät aber einen geänderten Netztrafo hatte, waren die Lampen nicht mehr in Serie, sondern alle parallel geschaltet.
Hatte wohl ein Vorvorbesitzer nicht gewusst. 

Bei Trafos mit C-Kern müssen 6V Lampen verwendet werden. 
Skalenbeleuchtung 6x36mm Soffitte 6V 3W.
Netz, Instrumente (Fischaugen) 6V 80mA.
Nf-Mono, Hf-Stereo 6V 30mA. 
Die Beleuchtung der Fischaugen ist aber etwas zu dunkel, kann also etwas mehr sein. 

Der Ruhestrom lag jeweils über 500mA und wurde auf Sollwert 410mA eingestellt. 

Bei den Sensortasten waren zwei Transistoren, jeweils im Eingang von manuell und fünf defekt. Ersetzt durch BC557b.

Der Receiver hatte schon einen hohen Änderungsstand, Anfang 1974 produziert. 
Alle Verbesserungen laut Doku schon vorhanden bis auf die letzten.
Die hab ich dann umgesetzt, waren nur 2Widerstände im HF-Teil.

Im NF-Verstärker hatte jemand mal einen Frako Elko eingelötet. Vorsichtshalber beide Kanäle durch neuen ersetzt.

Der Receiver hat eine Class A Endstufe, die Erwärmung ist aber nur gering. Der Klang ist einwandfrei.

Das Gerät ist echt ein Hingucker und selten.

Gruß Mani


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#28
(08.10.2022, 20:02)ManiBo schrieb: Timo war ja damals so nett mir den Receiver als Bausatz zu schenken.
Nochmal grosses Dankeschön dafür.

Keine Ursache. Ich fand ihn zwar klasse, aber bei mir wäre das die nächste Geräte-Leiche geworden, die halb zerlegt in einer Ecke verstaubt. Dafür fand ich ihn einfach zu schade. Bei Dir ist er allem Anschein nach gut aufgehoben. Smile

Wünsch' Dir viel Spaß damit.
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#29
(25.05.2020, 13:20)timo schrieb: Der RH-720 ist laut Aufdruck "Made in Holland". (Das steht da übrigens wirklich - ist das speziell für den deutschen Markt so beschriftet worden? Eigentlich beklagen sich die Niederländer doch, wenn die Deutschen von "Holland" sprechen, wenn sie "die Niederlande" meinen.)

Der Sitz von Philips ist in Amsterdam. Amsterdam liegt in Holland.

Ich zitiere hier mal aus Wikipedia:

Niederländer nennen ihr eigenes Land durchgehend Nederland; allenfalls in fremden Sprachen weichen sie auf das bekanntere Holland aus. Im Niederländischen verweist man nicht so sehr auf Holland, sondern auf die Randstad oder eventuell den Westen des Landes. Hollands (Sprache) oder Hollanders (Bewohner) wird durchaus von den Bewohnern der übrigen Landesteile verwendet, um sich vom Westen abzugrenzen. Das gilt besonders für Friesen und Limburger. Holland oder das Eigenschaftswort Hollands kann sich ferner auf etwas beziehen, das man als urtümlich und traditionell empfindet; dann kann es auch zur Abgrenzung gegenüber Einwanderergruppen verwendet werden.

Im Jahr 2020 hat die niederländische Regierung in Absprache mit der Tourismus-Branche entschieden, dass man Holland nicht mehr als Synonym für die Niederlande verwenden will. Bis dahin hatte zum Beispiel das staatliche niederländische Amt für Tourismus noch selbst stets Holland verwendet.
Viele Grüße
Michael
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#30
Adler23 schrieb:Der Sitz von Philips ist in Amsterdam. Amsterdam liegt in Holland.
Das stimmt, aber erst seit 1997. Der Receiver ist sicher älter. Davor war das Headquarter in Eindhoven, das liegt in North Brabant. Hier wurde Philips im 19ten Jahrhundert auch gegründet.

Gruß
Wenni
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#31
(09.10.2022, 17:23)Wenni schrieb: Der Receiver ist sicher älter.

Ja, steht ja in Beitrag 27: 1974.

Ich weiß nur zu berichten, daß mein niederländischer Onkel es nicht mochte, wenn man "Holland" sagte und die Niederlande meinte. Ich glaube, er hat das für typisch deutsche Ignoranz gehalten. Insofern hat mich der Aufdruck auf dem Matjesaugen-Receiver doch erstaunt. Wink

Ich glaube, das Philips-Stammwerk in Eindhoven habe ich früher immer aus dem Zug gesehen, wenn ich zu einem Kunden nach Den Haag gefahren bin. Am dortigen Bahnhof musste ich meistens umsteigen.
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#32
Hallo

Nach ca. 2wöchigem Betrieb zeigte sich ein neuer Fehler.
Leichtes aber gut hörbares brummen auf beiden Kanälen.
Die Lautstärke war unabhängig von der Stellung des Lautstärkereglers.

Also Schaltbild raus geholt, geguckt und gemessen.

An C1407 1,4Vss Brumm, also ok. Macht der Endstufe nichts.
An C1406 50mVss Brumm und an C1405 0V. 
Der Zweig war ok.

Emitter TS1381 ebenfalls kein Brumm.

+4 27V geht an den ersten Transistor nach dem Lautstärkeregler.
Aus Platzgründen war ein messen an C1042 und C1043 nicht möglich.
Es blieb aber sonst nichts mehr an Ursachen.
Verstärkerplatine ausgebaut und beide gegen 47µF gewechselt. Drin waren hellblaue Philips Elkos.
Eingebaut und getestet.
Kein Brumm mehr vorhanden.
Gerät spielte einwandfrei.

Nach Endmontage mit Deckel dann plötzlich kein UKW Empfang mehr.
Also wieder aufschrauben.
Die 240 Ohm Antennenleitung reagierte auf leichtes berühren.
Also Printstecker gezogen, gesäubert, Tunerspray drauf und eingesteckt.
Gerät reagierte immer noch auf leichteste Erschütterungen.
Dann sah ich, dass Teile der Schaltung die Masse über den angelöteten Blechrahmen bekommen.
Eine der Laschen klebte nur noch im Lötzinn und war die Ursache.
Als dauerhafte Lösung hab ich dann eine Lötöse angeschraubt und mit dem Print verlötet.

Das war sehr gemein, da nicht leicht zu sehen.
Der Basisteiler der Mischstufe hängt dadurch in der Luft und der Transistor wird voll aufgesteuert.
Gleichzeitig hängt auch noch der Oszillatorkreis da mit dran.
Somit war gar kein Empfang mehr möglich.

Vielleicht hat ja mal jemand die gleichen Fehler.

Gruß Mani


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#33
(22.10.2022, 19:38)ManiBo schrieb: Nach ca. 2wöchigem Betrieb zeigte sich ein neuer Fehler. (...)

Ich fühlte mich beim Lesen in meiner Entscheidung bestätigt, Dir den Receiver abzutreten. Spätestens jetzt wäre ich völlig verzweifelt. Smile
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#34
Hallo Mani,

das mit den Masseverbindungen über Blechrahmen haben die Philips-Leute schon immer gern gemacht. Ich kann mich noch gut an die Chassis der frühen Röhrenglotzen von Philips (K6?) erinnern, da durfte der Lötkolben im Außendienstkoffer nicht zu schwach sein, wenn man die Chassisverbindungen der Platinen nachlöten musste.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#35
Hallo

Neuerdings reagierte die Sensortaste für den 2. Stationsspeicher nicht mehr.
Also war mal wieder eine kleine Überarbeitung angesagt.
Den entsprechenden Transistor gewechselt und BC557C eingelötet.

Jetzt hab ich gleich Nägel mit Köpfen gemacht und parallel zur Basis Emitterstrecke der Eingangstransistoren je eine 1N4148 eingelötet.
Kathode an E, Anode an B.
Jetzt kann Ube revers nicht mehr zum Durchschlag führen.

Mehrere Lampen der Sensortasten mit 6V 40mA neu bestückt.
Helligkeit ist identisch mit den originalen Lampen.

Die Instrumentenbeleuchtung überarbeitet.
Bei meinem Gerät liegen ja die Lampen parallel an 5,5V. Neuester Stand von Philips.
Der Kunststoff hinter den Lampen war bereits weg geschmolzen.
Hatte wohl ein Vorvorbesitzer zu starke Lampen eingesetzt.
Mit den 6V 40mA war es aber viel zu dunkel.
Also auf Leds umgebaut.
Villardschaltung mit 1N4007 und 220ü zwischen den Instrumenten eingebaut.
Mit Alufolie etwas ausgefüllt und weisse Leds montiert.
Jetzt ist es hell genug ohne Hitze welche auch für die Instrumente nicht gut ist.

Gruß Mani


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#36
ich habe ja seit ein paar Wochen dieses gute Stück hier:

   

   

   

Eine der größeren Baustellen sind die Zeigerinstrumente hinter den Bullaugen, die stehen teilweise auch ohne Strom auf Mitte, und ich habe mich bisher noch nicht rangetraut. Hat jemand von Euch diese Messwerke schonmal repariert ?

In Holland trägt dieses Gerät übrigens den Spitznamen "Flugzeugträger" ;-) . Und jaa, da gehören vier MFB Boxen dazu, die hab ich auch, stehen nur noch im Keller.

danke und Gruß Frank
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#37
Du wirst reinschauen müssen.
Wenn 'BERTRAM' draufsteht, sind es ähnliche oder gleiche Exemplare wie bei A77 & Konsorten und dich erwarten abgefallene Magnete im Inneren.
Da diese Geräte sicher noch in Westeuropa produziert worden sind, kann das durchaus sein.

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#38
(06.04.2023, 12:46)nick_riviera schrieb: ich habe ja seit ein paar Wochen dieses gute Stück hier:

Die ist ja hübsch, einiges erinnert mich entfernt an meine erste Anlage.

Steht da drauf, wo sie hergestellt wurde? Die obige Anlage war "Made in Sweden". Habe ich sonst bei Philips noch nie gesehen.
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