Bandzug Revox B77?
#1
Hallo,

nach längerer Zeit mal wieder ein Beitrag von mir. Ich hoffe, es geht euch gut?

Ich habe mit der B77 neulich Offenwickel bespielt. Aufgelegtes Band war PER528. Problem: beim Umlauf war der Wickel sehr locker, grade eierig als er größer wurde.
Bremste ich die abgebende Spule geringfügig ab, so wurde der Wickel erheblich besser. Vgl Foto beim Rücklauf.

Frage: gibt es einen schlüssigen Grund dafür, dass so lose Wickel produziert werden?

Thomas


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#2
Eine ReVox B77 ist nur bedingt für Offenwickel (mit eher steifen Standardband) geeignet, da die Maschine primär für Langspielbänder und Doppelspielbänder ausgelegt ist. Daher bietet die B77 eher einen reduzierten Bandzug gegenüber Studiobandmaschinen und dies hat damit auch Auswirkung auf die vorgesehenen Bandzüge im Spulbetrieb.

Du kannst ja mal beobachten ob evt. der linke Banzugausgleichshebel während des Play-Betriebs pendelt, dies kann Indiz dafür sein, dass die Motorkondensatoren nicht mehr gut sind.

Weiterhin gilt auch zu kontrollieren, hier ohne aufgelegtes Band, ob auch beim Spulen in die jeweiligen Richtungen von der abwickelnden Seite auch eine Gegenmoment aufgebaut wird. Also sich in gegensätzlicher Richtung dreht.

Thomas

PS: Die Maschine sollte von Seiten der Netzspannung auch eher auf 220V AC als auf 240V AV stehen!
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
Die Revox B77 hat relativ schwache Motoren, die sind gerade stark genug um das Band mit sehr niedrigem Gegenzug des abwickelnden Motors flott umzuspulen. Das lässt sich nicht so einfach ändern. Wenn Du allerdings mit etwas niedrigerer Umspulgeschwindigkeit leben kannst, kann bei der B77 der Gegenzug (beim Spulen) sehr leicht erhöht werden. Auf der Laufwerksteuerung befindet sich ein Hochlastwiderstand (das große keramische längliche Teil) der als Vorwiderstand vor den abwickelnden Motor geschaltet wird und so den Gegenzug bestimmt. Ältere B77 haben hier 1,2kOhm drin, neuere 820Ohm. Den Widerstand kannst Du auf z.B. 470Ohm verkleinern oder wenn Platz da ist auch einen baugleichen 820Ohm parallel schalten (genau so macht das die PR99MK3). Dann spult die Kiste etwas langsamer, die Wickel werden aber einiges fester. Bei Play ändert sich am Bandzug nichts, das wird durch umschalten der Motorspannung erledigt und der Widerstand ändert hier nichts.

Viele Grüße
Volker
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#4
Mit dem Widerstandswert muss man etwas experimentieren, 470Ω waren bei mir zu wenig, da blieb das Band kurz vor Ende stehen. 680Ω bis 820Ω waren bei mir akzeptable Werte.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#5
Wenn es Dir nur darum geht, die Bänder gescheit bespielen und abspielen zu können und Dir die Optik nicht so wichtig ist, kann man sich gut damit behelfen, nur rechts einen Offenwickel zu haben und links eine normale Spule. Die Bänder dann am Bandende (Tail out) archivieren und vor dem Abspielen dann erst mal zurück spulen. Beim Spulen läuft das Band dann in die Spule, also unproblematisch. Bei Wiedergabe bzw. Aufnahme ist der Bandwickel rechts bei mir fest genug. Vorspulen ist dann natürlich wieder kritisch, also einfach das Band komplett anhören. Wink Stop zwischendurch ist kein Problem.
So kann man zumindest auf einer A77 auch 1000m Studioband abspielen. Auf Spule wäre da sonst rechts nicht genug Platz bis zur Bandführung. Links ist etwas mehr Platz. Bei 1000m ist das Band natürlich zu lang für die Spule und steht etwas über. So weit außen ist der Wickel dann bei mir aber wieder fest genug. Außerdem spielt man dann ja eh direkt ab und lässt das Band nicht lange auf der Spule.

Ist natürlich alles nur ein Kompromiss, aber Offenwickel lassen sich so gefahrlos abspielen.

Gruß
Robert
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#6
Danke euch - verspätet - für die Infos.
Warum bei der B77 so eine Bandführung verwendet wird, die die Bänder praktisch flattern lässt, ist mir einfach nicht klar.
Aber ja, für diesen Zweck kann man sich dann so behelfen. Oder wird dann nicht drum rum kommen, eine Klasse höher zu kaufen.
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#7
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=261982#post261982 schrieb:Warum bei der B77 so eine Bandführung verwendet wird, die die Bänder praktisch flattern lässt, ist mir einfach nicht klar.
Es ist nicht die Bandführung, die den losen Wickel begünstigt, sondern das geringe Gegendrehmoment des gezogenen Motors! Wenn du mal ohne Band auf Umspulen schaltest, siehst du, dass der Motor der abwickelnden Seite nur langsam in Gegenrichtung dreht. Wenn du den Bandteller festhältsts, merkst du, dass da fast gar nichts an Kraft vorhanden ist! Das reicht gerade so, um das Band straff zu halten. Warum Studer da nicht etwas kräftigere Motoren verbaut und die Betriebsspannung des bremsenden Motors etwas erhöht hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es ist nun mal eine "Heimstudio"-Maschine ohne Bandzugregelung. Wenn du eine A700 nimmst, da ist das nicht so! Die hat geregelten Bandzug, der über die Gesamtlänge konstant gehalten wird. Auch meine Philips N4522 kann problemlos mit Offenwickeln betrieben werden, sogar senkrecht! Rolleyes Die fallen nicht auseinander.

Den Widerstand kann ich dir aber gern umbauen, wenn die Spulgeschwindigkeit zweitrangig ist.

LG
Holgi
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#8
Hallo Holger,

in welchem (%) Maße verringert sich denn die Spulgeschwindigkeit bei Änderung des Widerstands?
Ja, mit der B77 bin ich irgendwie auch nicht so ganz zufrieden. Im Ankauf teurer als die A77, klanglich kein wahrnehmbarer Unterschied und auch sonst... da könnte man gleich eine Klasse höher zugreifen oder bei der A77 bleiben.

Ja, ich erinnere mich an deine Philips.. und das Offenwickel-Conny-Band. Wink
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