Neuer Kandidat für Beginner
#1
Moin,

was ich noch empfehlen kann - jenseits der großen Hobel ist eine Braun TG 1000, wahlweise in 2- oder 4-Spur. Diese Maschine macht einfach Spaß, ist für damalige Verhältnisse sehr gut ausgestattet (auch elektromechanisch) und der "Klang" überzeugt auf jeden Fall. Zudem ist sie oft preiswert zu bekommen (zwischen 100 und 200 €); klangtechnisch braucht sie sich von einer A77 nicht verstecken. Einziger "Nachteil": sie verkraftet nur 22cm Spulen. Designmäßig muss man sie natürlich mögen.

Gruß
Peter
Zitieren
#2
LoveASC,'index.php?page=Thread&postID=259575#post259575 schrieb:Einziger "Nachteil": sie verkraftet nur 22cm Spulen.

DIN-Anschlüsse! Gerade für Einsteiger ist es lästig, sich erst mal mit dem Thema Adapter befassen zu müssen.

(Wobei es die TG1000 auch selten als Exportausführung mit Cinch-/Klinke gab, aber erst mal eine finden...)
Zitieren
#3
ehrlich gesagt habe ich das TG1000 immer als ziemliche Zicke erlebt, technisch komplex und mit hohem Tonkopf-Verbrauch. Ich denke, wenn sich jemand als Einsteiger in die Technik des Tonbandgerätes reinfinden will, gibt es wirklich bessere Kandidaten. Was natürlich cool ist am TG1000 ist das tresorartige Gefühl, wenn man auf die Tasten tippt, die sich wie auf Kugellagern anfühlen, und sich die Relaissteuerung mit sattem Klacken zurückmeldet. Diese Solidität gaukelt aber eine ewige Haltbarkeit vor, die die Dinger definitiv nicht haben. Und natürlich gibt es Exemplare für 100 bis 200 Euro, teilweise sogar drunter, die sind dann aber nicht mehr gut, sondern Sanierungsfälle.

Die A77 bewegt sich doch preislich in ähnlichen Regionen, und ist in Mengen verfügbar, wenn es ein Dreimotorenlaufwerk sein muss, und ich keine besondere Affinität zu Braun habe, würde ich auf jeden Fall die bevorzugen.

Gruß Frank
Zitieren
#4
Du hast natürlich recht, aber es ging ja um einen "neuen" Kandidaten für Anfänger und ich finde die BRAUN da auch nicht ungeeignet.
Außerdem ist die Export-Version mit Cinchbuchsen durchaus erhältlich, da muß man halt bei der Suche etwas Ausdauer an den Tag legen.

Ich hab auch eine (steht aber nicht zum Verkauf). Wink

___________________________________________________

Groetjes, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


Zitieren
#5
Schön und gut, aber elektrische Reparaturen, wenn z.B. ein Bauteil ausgetauscht werden muss, sind bei der TG 1000 die Pest und für den Anfänger quasi nicht machbar, während man bei der Revox einfach die entsprechende Karte zieht.
VG Stefan
Zitieren
#6
Ich würde ja ehrlich gesagt für Anfänger überhaupt keines der "großen" Geräte empfehlen, sondern mit einem dreimotorigen Philips-Kleinspuler anfangen. Da ist minimale Mechanik drin und die Elektronik ist robust und recht übersichtlich. Oft funktionieren die Dinger zumindest in den Grundfunktionen noch ohne jegliche Reparaturen, abgesehen vielleicht von frischen Riemen. Nicht so wie bei Revox, wo ohne Elko-Kur meistens nicht mehr viel zu wollen ist.
Generell ist meine Meinung: für Einsteiger je weniger Funktionen, desto besser. Uher-Geräte zum Beispiel mögen richtig gut gewesen sein (ich hatte außer einem Report noch nie eines in der Hand) aber sie sind ziemlich komplex aufgebaut. Die kleinen Grundig-Koffer für 15er-Spulen dürften auch leidlich wartungsfreundlich sein, erfordern aber meistens mehr Neuteile (Rastrad, eventuell Zwischenräder, Andruckrolle,...), das treibt den Preis einer Inbetriebnahme in die Höhe. SABA TG54x sind im Betrieb rappelig (liegt vor allem am Gehäuse) aber auch recht simpel und reparaturfreundlich aufgebaut. Die Brummklappe fällt fast immer runter, ansonsten ist da nicht viel zu machen.
Eher kriminell mechanisch sind dagegen die früheren Philips-Koffer und da besonders die mit 4 Geschwindigkeiten (3549 und Verwandte), und die sind unter Garantie ziemlich verharzt. Mein 3549 muss ich mal bis zur letzten Schraube zerlegen, da bewegt sich fast nichts mehr!
Zitieren
#7
Hallo,

ich habe auch mit Philips angefangen, außer der Riemenpest halte ich sie für empfehlenswert, außerdem sind sie für kleines Geld zu haben.
Danach kam bei mir eine Braun TG1000, zum Design nur die Antwort: genau wegen des Designs kam sie, es gibt wenige Industriedesigner neben RAMS, die es geschafft haben, so zeitlos zu arbeiten und so nachhaltig Einfluss zu nehmen bis zu I-phone und I-pad wie er.
Technisch sind sie aber auch anspruchsvoll, für jemanden wie mich, der von Elektronik wenig oder keine Ahnung hat, im Störfall durch die verschachtelte Unterbringung aller Baugruppen auf weitestgehend einer Platine kaum beherrschbar, die genaue Einstellung der Bandzugregelung ist auch nicht ohne, die Ersatzteilversorgung leider übel, ich denke da an die gerne brechenden filigranen Dreizackverriegelungen, Ersatz ist kaum zu bekommen.
Da rate ich dann eher schon zu einer Revox A77, da die Ersatzteilversorgung gesichert ist und durch die Steckplatinen die Fehlersuche deutlich vereinfacht wird.

aber anfangen würde ich wieder mit einer Philips N4510 oder N4418, um erstmal rauszufinden, ob man dem Tonbandeln auf Dauer etwas abgewinnen kann
Zitieren
#8
Moin Guys,

ich glaube, eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, womit ein Newbie am besten starten sollte, wird's aus vielerlei Gründen nicht geben. Eine Sache möchte ich aber dann doch noch loswerden. Als Kriterium für den Erwerb werden häufig (s.o.) Servicefreundlichkeit, Robustheit und Ersatzteilversorgung ins Spiel gebracht.

Aus meiner Sicht wird dem zuviel Bedeutung beigemessen. Ich könnte z.B. noch den einen oder anderen Kondensator wechseln, mehr nicht und mehr wollte ich aber auch nicht; es macht mir schlichtweg keinen Spaß, tage- und wochenlang an einer Senkelmaschine herumzuschrauben. Wenn etwas dran ist, bringe ich sie zu einem Fachmann. Ich habe meinem Profischrauber schon etliche Maschine vorbeigebracht und bis auf einen Fall (Capstan ASC 6000) gab's nie ein Problem mit den Ersatzteilen.

Und jetzt zur Braun. Zwei Stück hatte ich, eine habe ich behalten. Die eine war (als ich sie zum Zählwerksriemenwechsel in die Werkstatt brachte) nach Auskunft des Service "abgerockt". Aber sie spielte noch gut; die zweite tut seit Jahren ihren Dienst bei mir. Drei Köpfe, drei Motoren, elektronischer Bandzug, bedienungsfreundlich, einzigartiges Design, klangstark und vor allem noch preisgünstg zu bekommen. Warum solte man sich stattdessen an einem Kleinspuler abtoben wollen?

Sonntagsgruß
Peter
Zitieren
#9
Keiner hat bisher Wohnzimmertauglichkeit und WAF ins Spiel gebracht, spielt auch für mich keine Rolle, sollte aber der Vollständigkeit erwähnt werden.
Das sind dann aber meistens Geräte, die nicht für Anfänger geeignet sind, ausser man lässt sie, wie Peter, von Dritten in Ordnung bringen.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
Zitieren
#10
Ich würde meinen, es gibt ein paar Grundfragen, die man sich zuerst stellen sollte.
Was will man mit dem Gerät erreichen? Höchste Tonqualität oder Nostalgie?
Für höchste Qualität wird man zu einem Großspuler greifen, Halbspur und am besten 38, a la Revox A77 HS. Oder man baut sich gleich ein Heimstudio mit Profigeräten wie M15 oder Studer A80 auf. Dann sind sowohl der Platzbedarf als auch die Bandkosten entsprechend.
Für Nostalgie tut es je nach Ansprüchen an den Klang so ziemlich alles, vom einmotorigen Mono-Röhrenkoffer aufwärts. Den kann man im Regal verstauen und bei Bedarf am Tisch autark aufbauen.
Wie sieht das Budget aus? Ist das knapp, sollte man eher wenig gehypte Geräte und definitiv Kleinspuler suchen, sowohl vom Gerätepreis wie von den Bandkosten.
Will man selbst dran schrauben? Dann ist Servicefreundlichkeit fast die wichtigste Kategorie. Röhrengeräte würde ich da für Anfänger ohne elektrischen Hintergrund ausschließen.

Welche Bänder möchte man damit hören? Selbst aufgenommene oder zusammengekaufte gebrauchte? In ersterem Fall ist man flexibel, in letzterem Fall würde ich eher zu Viertelspur-Stereo mit 4,75/9,5/19 raten, damit deckt man den Großteil der herumschwimmenden Bänder ab und Klangqualität spielt bei denen häufig sowieso keine große Rolle. Ich hab meine Bänder nahezu sämtlich auf Flohmärkten und bei Altwarenhändlern günstig mitgenommen, da braucht man dann mit den Geräten auch nicht wählerisch zu sein, die Qualität ist meistens zwischen moderat und grottig.
Ersatzteilverfügbarkeit würde ich aber generell schon bedenken, egal was man kauft. Besonders mechanische Teile, die teuer einzeln nachgefertigt werden müssen, sind lästig.
Zitieren
#11
Das sehe ich genauso... ...pauschal zu irgend etwas zu raten, führt immer nur begrenzt weiter. Hängt es doch zu sehr davon ab, von welcher Seite aus man sich einem Thema nähert.

Gruß
Peter
Zitieren
#12
Ich empfehle Uher Report. Lässt sich schnell wieder wegstellen, wenn man das Interesse verliert und gut wieder verkaufen. Aus dem Wegstell-Grund auch nichts über 18 cm.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#13
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=259990#post259990 schrieb:Das sehe ich genauso... ...pauschal zu irgend etwas zu raten, führt immer nur begrenzt weiter. Hängt es doch zu sehr davon ab, von welcher Seite aus man sich einem Thema nähert.

Gruß
Peter

genauso ist das. Vielleicht sollte man sich eher darüber unterhalten, welche Grundvoraussetzungen ein Einsteiger mitbringen sollte, um mit dem Tonband glücklich zu werden. Und man sollte sich von bestimmten Dogmen trennen, die immer in solchen Diskussionen aufkommen. Gerade die Philips Plastikmaschinen mit drei Motoren sind ein gutes Beispiel dafür, dass Viertelspur und 9,5cm/s durchaus HiFi-Ansprüche befriedigen kann, während das oft favorisierte Halbspur bei 38cm/s ein ziemlich teures Vergnügen ist, ohne im normalen Wohnzimmerbetrieb adäquate Vorteile zu bringen.

Ebenfalls sollte man immer daran denken, dass die Kisten früher einen ganz anderen Wert dargestellt haben. Eine heute als eher öde empfundene Revox A77 in Viertelspurtechnik war im Wohnzimmer der siebziger oberste Schublade und ein teures Statusobjekt. Selbst die größeren Grundigs wie das TK600, über die die wahren Fans heute müde lächeln, waren in den siebzigern im Partykeller echte Statements, die sich nicht jeder leisten konnte. Wenn man sich das öfter mal vor Augen führt, sieht man gerade die volkstümlicheren Heimtonbandgeräte mit ganz anderen Augen, und erkennt auch, dass die Heimtonbandgeräte nicht nur billiger konstruiert sind, sondern auch Funktionen speziell für den Heimbetrieb mitgebracht haben, die viel Spaß machen können. Ein TK600 hat z.B. Verstärker und Lautsprecher verbaut, wo man nur mit dem Koffer alleine eine ganze Party adäquat beschallen kann. Sowas geht mit keiner Studiomaschine.

Gruß Frank
Zitieren
#14
Niels, was den "Wegstell-Faktor" angeht, das A77 ist gegen das Telefunken M3000 subjektiv kompakter, obwohl Großspuler Big Grin
Uher Report geht natürlich immer-...

LG
Mike
Zitieren
#15
Super, die unterschiedlichen Meinungen finde ich toll Rolleyes

Wenn man sich vor einem Elko und Trimmertausch nicht scheut, würde ich auch eine A77 empfehlen.
- der Wegstell-Faktor ist eher gering, da ein Großspuler einfach beeindruckend ist.
- Wohnzimmer tauglich ist sie meiner Meinung nach auch.
- Ersatzteile gibt es reichlich. Auch schwimmen gute gebrauchte Tonköpfe ab und zu in der Bucht rum.
- Eine Reparaturbedürftige Maschine bekommt man mit Glück in der Bucht für 130-200,- ( Bauteile muss man sowieso anschauen und tauschen )
- Reparaturanleitungen, Restaurierungsanleitungen und Einmessanleitungen gibt's hier im Forum.
- Qualität nach Bauteiletausch ist super.

Wenn diese dann wieder läuft und ein paar Bänder abgespielt wurden, ist man eh vom Bandmaschinen Virus befallen und man schaut nach der nächsten Maschine 8o

Gruß Dirk

PS: Ich habe auch mit Kleinspulern, die ich geschenkt bekommen habe angefangen, aber dann wieder weggestellt.
Erst die Großspuler haben mich richtig beeindruckt thumbsup
Zitieren
#16
ich habe mehrere Komplettanlagen in meiner Sammlung stehen, da kommt man um die Kleinspuler eh nicht drumherum -z.B.eine Dual Anlage von 1972, zu der nunmal das TG29 gehört -oder eine Grundig Anlage von 1970 mit dem Verstärker SV140, zu der gehört das TK/TS600, oder das Braun Quadrostudio 1020, zu dem man ein TG1000 mit Quadro-Zurüstsatz haben muss. Wenn man sich in dem Zusammenhang mit Tonbandgeräten beschäftigen muss, die man sonst niemals angefasst hätte, kann man schon positive Überraschungen erleben, oder auch Ernüchterungen wie ich im Falle der Braun Anlage.

Gruß Frank
Zitieren
#17
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=260069#post260069 schrieb:Gerade die Philips Plastikmaschinen mit drei Motoren sind ein gutes Beispiel dafür, dass Viertelspur und 9,5cm/s durchaus HiFi-Ansprüche befriedigen kann, während das oft favorisierte Halbspur bei 38cm/s ein ziemlich teures Vergnügen ist, ohne im normalen Wohnzimmerbetrieb adäquate Vorteile zu bringen.

Ebenfalls sollte man immer daran denken, dass die Kisten früher einen ganz anderen Wert dargestellt haben. Eine heute als eher öde empfundene Revox A77 in Viertelspurtechnik war im Wohnzimmer der siebziger oberste Schublade und ein teures Statusobjekt. Selbst die größeren Grundigs wie das TK600, über die die wahren Fans heute müde lächeln, waren in den siebzigern im Partykeller echte Statements, die sich nicht jeder leisten konnte. Wenn man sich das öfter mal vor Augen führt, sieht man gerade die volkstümlicheren Heimtonbandgeräte mit ganz anderen Augen, und erkennt auch, dass die Heimtonbandgeräte nicht nur billiger konstruiert sind, sondern auch Funktionen speziell für den Heimbetrieb mitgebracht haben, die viel Spaß machen können. Ein TK600 hat z.B. Verstärker und Lautsprecher verbaut, wo man nur mit dem Koffer alleine eine ganze Party adäquat beschallen kann. Sowas geht mit keiner Studiomaschine.

Gruß Frank
Da schwimme ich genau auf deiner Linie. Ich bin ebenfall keiner der Nachts von einer Studer oder einer M15 träumt... thumbsup

VG Martin
Zitieren
#18
LoveASC,'index.php?page=Thread&postID=259917#post259917 schrieb:Moin Guys,

ich glaube, eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, womit ein Newbie am besten starten sollte, wird's aus vielerlei Gründen nicht geben.

....

Und jetzt zur Braun. Zwei Stück hatte ich, eine habe ich behalten. ..... tut seit Jahren ihren Dienst bei mir. Drei Köpfe, drei Motoren, elektronischer Bandzug, bedienungsfreundlich, einzigartiges Design, klangstark und vor allem noch preisgünstg zu bekommen. Warum solte man sich stattdessen an einem Kleinspuler abtoben wollen?

Sonntagsgruß
Peter
Zustimmung zum Eingangstatement! Die Geschmäcker sind einfach zu verschieden. Theroretisch könnte man sich als Anfänger tatsächlich auch eine bestens renovierte M15 von einem Fachmann zuzulegen und sich Tonnenweie aktuelles Bandmaterial dazu beschaffen. Belastet letztlich nur den Geldbeutel. Aber es gibt ja auch Menschen die sind froh wenn der mal etwas leichter wird. Wink

Das bereitet jedenfalls sicherlich nicht mehr Probleme als den verzwieselten Gummirollenantrieb einer Grundig TK 240 wieder zum flutschen zu bringen.

Bei Klang muss ich widerprechen. Kai hat schon darauf hingewiesen. Klingen tun nur die Tonbänder wo auch ein Lautsprecher drin ist. Rolleyes Ob drei Köpfe besser sind als zwei wurde letztlich auch nur von der Theorie hinreichend bestätigt. Ich denke man kann auf jeden Fall eine Menge Spaß mit Tonbändern haben die die "Experten" nicht haben wollen.

Ich persönlich brauche z.B. keinen - wozu die 22cm Geräte jedoch auch damals schon nicht gezählt haben - Großspuler. Mir ist bewußt das Männer über 50 nur noch bis max. 12kHz hören und die ganz große Klangqualität liefert spotify und Konsorten oder UKW nun auch nicht mehr das man sich über 22kHz wirklich Gedanken machen müsste. Die 22er Spulen bringen - nicht zuletzt auch Mangels Verbreitung - letztlich gegenüber 18cm keine so entscheidenden Vorteile. Die großen Geschwindigkeiten 19 oder gar 38 willst du auch nicht wirklich mit 22cm Spulen fahren. Was bei hohen Geschwindigkeiten wirklich abnimmt ist die Dropout Problem. Wenn man allerdings Bandmaterial benutzt das keine Dropouts produziert kann man den Vorteil auch schon wieder eintüten. 2-Spur wird in dieser Frage tendenziell auch mehr safe sein als 4-Spur. Es gibt aber eben auch genug Fälle wo auch 4-Spur bestens funktioniert. Ein paar dB wird man mit 4 Spur sicher auch verlieren. Weh taten diese dB aber schon früher hauptsächlich im Mastering.

Ansonsten spricht aber nun auch nichts gegen eine Braun Machine. Genausowenig wie gegen viele andere Kleinpuler im funktionsfähigem oder besser renovierten Zustand.


VG Martin
Zitieren
#19
Hallo Martin,

für die Braun Maschine spricht - auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen der Preis, der irgendwo zwischen 100 und 200 € für eine funktionstüchtige Maschine liegt. Für anspruchsvolle Kleinspuler muss in etwa derselbe Preis gezahlt werden. Es gibt natürlich einen optischen Nachteil: zusammen mit einem Großspuler aufgestellt, wirkt die Braun natürlich etwas popelig.

Gruß
Peter
Zitieren
#20
Naja für 100-200 kriegst du doch immer irgendeine funktiontüchtige Maschine. Was i.d.R. noch nicht heißt das man schon die Hände in den Schoß legen kann. Warum gerade Braun?

https://www.ebay.de/b/Vintage-tonbandger...&_udlo=100

Letztlich ist doch in keiner Geräteklasse das Preis/Leistungverhältnis so schlecht wie bei Bandmaschinen. Wenn ich da an mein Telefunken RC 200 oder Teac CX-270 Tapedecks aus der 20 EUR Klasse denke. Rausfinden was für ein Cassettenmarke die mögen und los gehts. Dann mal hören wo sich eine "funktionsfähige" Bandmaschine - nicht zuletzt deshalb fahren ja viele 19 oder 38 - besser anhört. Dagegen sind alleine die Kosten für Bandmaterial - wenn sich nicht mal eine unbedarfte Quelle auftut - nur was für Bekloppte.

Ich persönlich schätze z.B. an einer ASC 5002/5004 das sie bereits mit 9.5 90% dessen schafft was mit 19 geht. Das nicht etwa deshalb weil sie mit 19 schlecht wäre. Für Fränky alias moxx - der auf dem 19er Trip unterwegs ist - passt sie wahrscheilich aufgrund der mit 19 halbierten Spielzeit halt nicht ins Beuteschema. Die ASC liefert sogar mit 4.75 noch einem Frequenzgang mit dem viele 70er Pultdecks zufrieden wenn nicht glücklich gewesen wären. Klingen tut sie allerdings nicht weil kein Lautsprecher vorhanden. Schlecht an den ASC ist, das funktionsfähig noch lange nicht heißt das sie wieder gut spielen. Da sie nicht ganz so wartungsfreundlich ist wie eine A77, kosten brauchbare Überholungen deshalb auch richtig Geld.

Bandmaschinen sind eben so oder so kein Hobby für Sparfüchse.

VG Martin
Zitieren
#21
Der 4.75er Frequenzgang sowohl von bspw. Telefunken M300x, als auch vom Report Monitor ist deutlich besser als der 4.75er von ASC 500x.
Auch mit neuen Köpfen für die ASC...
VG Jürgen
Zitieren
#22
Ist mir noch nicht aufgefallen. Woher stammt deine Weisheit?

Von den Gleichlaufschwankunken liegen beide Geräten meilenweit von der kleinen ASC entfernt.

http://www.asc6000.de/downloads/asc-hifi...979-10.pdf
Für die Einhaltung der HiFi DIN Norm werden - neben dem Frequenzgang - im übrigen weniger wie 0,2 % Gleichlaufschwankungen erwartet. Bei deinen Geräten war es schon im Neuzustand fraglich ob die bei 4,75 erreicht wurden. Wink
VG Martin
Zitieren
#23
Du sprachst/schriebst vom 4.75er Frequenzgang, ich auch...
VG Jürgen
Zitieren
#24
Naja, wie der Artikel richtig bemerkte ist Frequenzgang nur die halbe Wahrheit. Was im Grunde auch von mir gemeint war. Aber wenn du dich am von mir benutzten Wort festhalten willst gut. Hast du den Frequenzgang bei deinen Maschinen schon mal nachgemessen oder nachmessen lassen? Meine hat der Baruse Jörg mal gemessen.


   

Geht bis ca. 12-12.5 kHz. Bei der 2-Spur ginge vielleicht noch etwas mehr. Für die Erfüllung der DIN Norm dürfen aber auch die Gleichlaufschwankungen nicht über 0,2% liegen. M.W. wurde die Erfüllung der HiFi Norm bei 4.75 nur den ASC Machinchen attestiert.

Meine hat übrigens keine neuen Köpfe. Wo liegen den deine beiden Maschinen?

VG Martin
Zitieren
#25
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=260670#post260670 schrieb:Geht bis ca. 12-12.5 kHz. Bei der 2-Spur ginge vielleicht noch etwas mehr. Für die Erfüllung der DIN Norm dürfen aber auch die Gleichlaufschwankungen nicht über 0,2% liegen. M.W. wurde die Erfüllung der HiFi Norm bei 4.75 nur den ASC Machinchen attestiert.

Das stimmt so nicht. Mindestens die Grundig TS1000 gehört auch in diese "Liga"
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
Zitieren
#26
Da ich vorsichtigerweise M.W. - was du offensichtlich aber nicht mit markieren wolltest - an den Anfang meines Satzes geschrieben habe, stimmt m.E. zumindest dein erster Satz nicht.

Ob eine Grundig die Norm mit 4,75 erfüllt weiß ich nicht, da ich noch nie eine besessen habe. Da mir aber ohnehin keine abschließende Aufzählung vorschwebte, ist es schön das die Grundig das auch kann. Die im Test befindliche TS945 hatte kein 4.75 und über die vielen Varianten von Grundig Tonbändern haben selbst Fachleute damals schon den Überblick verloren. Möglich wäre es zumindest weil das Laufwerk der TS945 im Test auch keine schlechten Gleichlaufwerte hatte, wenngleich es auschließlich bei der ASC für ein Sehr gut gereicht hat.

Ein Uher Report Monitor 4200 macht von Haus aus nur zu 9.5 und 19 verläßliche Angaben zum Gleichlauf. Frequenzgang bei 4.75 bis 13 kHz. Ob das jetzt eine ASC ist die Steinzeit katapultiert darf bezweifelt werden. Aber jedem halt sein Königreich. Die Telefunken M3000 liegt in den Werkangaben mit 4,75 bei 0,2%. Also schon Grenzwertig. In dem verlinkten Test wäre das mangelhaft gewesen. Frequenzgang bis 12.5 KHz. Auch hier kann ich jetzt keinen Überflieger erkennen.


Man muss ehrlicherweise anmerken das sehr gute Gleichlaufwerte über mehrere Geschwindigkeiten für ein Einmotorenlaufwerk wohl schlicht technisch unmöglich ist. Selbst mit den zwei Motoren der Telefunken wird es eng. Notwendigerweise wird man wohl 3 Motoren benötigen. Leider schafft auch die ansich ja dreimotorige Uher 6000 Report Universal trotz des sehr guten Frequenzgangs bei 4.75 die HiFi Anforderungen an den Gleichlauf nicht. Ich befürchte man hat sich dort mehr auf die Sprachaufzeichnung konzentriert.

Paradedisziplin der kleinen ASC Laufwerke war aber unbestritten die 9.5. Da waren sie einfach unterm Strich und Alles in Allem sehr sehr gut. Für mich jedenfalls der Grund weshalb ich nicht mit 19 und Großspulern oder gar Studioequipment liebäugle.

VG Martin
Zitieren
#27
Gibt es für Tonbandgeräte eigentlich eine Entzerrungsnorm für 4,75 cm/s? Der Frequenzgang lässt sich ja erweitern, wenn man mehr Rauschen in Kauf nimmt, indem die höheren Frequenzen mit einem nicht ganz so hohen Pegel aufgesprochen weden, was entsprechend wiedergabeseitig kompensiert werden muss.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#28
Zumindest fände ich die Leistungen einer Maschine mit 4.75 durchaus für erwähnenswert. Gerade heutzutage wo nicht wenige die Masterfähigkeit im Wohnzimmer als einzigen erstrebenwerten Einsatzzweck eines Tonbandes ansehen. Zweck ist wohl schon das falsche Wort. Den gibt es eigentlich gar nicht mehr. Trotzdem gibt es viele die zumindest unter 19 nichts anfassen. Das obwohl bei den meisten eh nicht mehr viel anderes als spotify auf die Bänder drauf läuft und die eigenen Lauscher spätestens bei 12 kHz die Grätsche machen.

Tascam hat in den CD-Recorder CC-222L ein relativ einfaches Cassetten Laufwerk mit einem Frequenzgang bis 12.5 kHz im Neuzustand eingebaut. Am Know How kanns ja bei Tascam nicht gelegen haben. Wenn man das liest denkt man natürlich zuerst mal - Was ist das für ein Schrott? Ist es vieleicht auch. Nur! Ich habe mich schon ernsthaft bemüht das zu hören. Es gelingt mir nicht....

VG Martin
Zitieren
#29
Wenn ein Tonbandgerät mit der Möglichkeit 4,75cm/s wiederzugeben ausgestattet ist, sollte es das auch ordentlich tun können und nicht als Zugabe. Frequenzgangangaben sind imho interpretationsbedürftig.
Damals fand ich es amüsant, als bei der B77 50-10.000Hz für 9,5cm/s angegeben wurde. Da wäre ja ein Cassettenhenkelmann besser.
Für meine B77SLS kann ich nur sagen, jaulen oder leiern höre ich da nicht. Für die Aufnahme von Klavierkonzerten halte ich sie dennoch nicht für optimal. Big Grin

Spotify auf Tape zu überspielen finde ich gar nicht schlecht. Kann sogar in Arbeit ausarten, wie mir beim Bespielen meines ersten low-speed-tapes auffiel. Eine ordentliche Playlist mit Chillout-Musik für 6h will zusammengestellt sein. Smile

Aber ich glaube das führt vom eigentlichen Thema weg....

Die kleinen Philips N4504 können für Anfänger viel Freude bereiten und man kann gut an ihnen lernen.
Zitieren
#30
peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=260687#post260687 schrieb:Damals fand ich es amüsant, als bei der B77 50-10.000Hz für 9,5cm/s angegeben wurde. Da wäre ja ein Cassettenhenkelmann besser.
Da muß man auch immer die Randbedingungen dieser garantierten Werte ansehen.
Das von dir genannte Spektrum wird bei einer Abweichung von +-1,5dB angegeben.
Adhoc kenne ich kein japanisches Unternehmen, welches den FG in solch enger Toleranz angegeben hat.
Die geben diesen gerne bei +-3dB an und derartige Abweichungen wären schon deutlich hörbar.
Bei +2 -3dB liegt die B77 schon bei 30...16000 Hz
Ist mit der Maschine alles in Ordnung, so bekommt man sie deutlich besser hin.
Viele Grüße
Jörg
Zitieren
#31
peter-hifi,'index.php?page=Thread&postID=260687#post260687 schrieb:Die kleinen Philips N4504 können für Anfänger viel Freude bereiten und man kann gut an ihnen lernen.
Das einzige was bei Philips negativ anzumerken wäre ist die i.d.R. notwendige Entfernung von schwarzer Riemenpampe. Wer das aushält wird mit trotz viel Plastik durchdachten, durchaus langlebigen Konstruktionen mit überwiegend befriedigend bis guter Leitungsfähigkeit belohnt. Einzelne wenige Spitzenlaufwerke runden das Sortiment nach oben ab.
VG Martin
Zitieren
#32
Dann will ich mal den Exkurs um die 4.75 cm/s bei der kleinen ASC etwas vertiefen - es passt ja einigermaßen zum Kontext:

Vor mehr als 11 Jahren habe ich mal den über-Band-Frequenzgang meiner ASC AS4502 (also Halbspur) mit einem LPR35 nach der Einmessung gemessen, und die Daten gerade nochmal rausgekramt und geplottet:

   

Als Toleranzfenster habe ich mal willkürlich +1 / -2 dB angelegt - und darin liegt die obere Grenze bei 4.75 cm/s zwischen 13 und 14 kHz - die Kanäle waren zumindest damals etwas unterschiedlich. Hier nochmal auf linearer Skala, um das obere Ende zu erkennen:

   

Baruse,'index.php?page=Thread&postID=260698#post260698 schrieb:Da muß man auch immer die Randbedingungen dieser garantierten Werte ansehen.
Das von dir genannte Spektrum wird bei einer Abweichung von +-1,5dB angegeben.
Adhoc kenne ich kein japanisches Unternehmen, welches den FG in solch enger Toleranz angegeben hat.
Die geben diesen gerne bei +-3dB an und derartige Abweichungen wären schon deutlich hörbar.
Wenn man +/- 3 dB nimmt, also quasi "6 dB unter Maximum" und den besseren Kanal abliest, kommt man auch bei 4.75 cm/s auf rund 15.5 kHz. Laut Herstellerangaben soll sie 13 kHz erreichen:

   

niels,'index.php?page=Thread&postID=260678#post260678 schrieb:Gibt es für Tonbandgeräte eigentlich eine Entzerrungsnorm für 4,75 cm/s?
Ja, wie bei der Cassette sind es 120 µs + 3180 µs. Ich habe auch ein BASF-Bezugsband dafür Smile und kürzlich gemessen:

   

Vorsicht: Das war diesmal mit einem Viertelspur-Kopfträger! Die Abweichungen im Bass kommen von seitlichen Einstreuungen, die ich eigentlich untersuchen wollte - aber das gehört wirklich nicht hierher...

niels,'index.php?page=Thread&postID=260678#post260678 schrieb:Der Frequenzgang lässt sich ja erweitern, wenn man mehr Rauschen in Kauf nimmt, indem die höheren Frequenzen mit einem nicht ganz so hohen Pegel aufgesprochen weden, was entsprechend wiedergabeseitig kompensiert werden muss.
Wenn man die obige Messung über Band zugrunde legt, dann fehlen im im linken Kanal etwa 4 dB, um bei 16 kHz ins enge Toleranzfeld zu kommen. Bei 120 µs ist der Beitrag der Entzerrung bereits bei 21.7 dB; um 4 dB höher zu kommen, müsste man mit etwa 190 µs entzerren. Ob das praktikabel ist, oder die anderen Nachteile überwiegen, müsste man mal ausprobieren.

Also ich finde, die kleine ASC liefert auch bei der langsamsten Geschwindigkeit eine Qualität, die für Radioaufnahmen durchaus brauchbar ist, und nicht sofort als "dumpf" auffällt. Außerdem war die für mich schon eine Anfängermaschine - mein erstes eigenes Bandgerät vor etwa 13 Jahren Smile

Viele Grüße
Andreas
Zitieren
#33
Gibt es einen entsprechenden ASC 5000er Thread, in den sich diese interessanten Daten verschieben lassen könnten, damit sie für Interessierte
auffindbar sind ?
Oder vielleicht einen neuen Thread, in dem die anscheinend ziemlich unterschiedlichen BM-Qualitäten bei 4,75 cm erörtert werden könnten ?

_________________________________________

Groetjes, Frankie
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste