Revox A77 - Geschwindigkeit schwankt beim Start der Wiedergabe

[q-tip]

Hallo zusammen,

ich habe bei meiner A77 MKII seit kurzem das Problem, dass beim Start der Wiedergabe kurz die Geschwindigkeit einbricht. Nach ca. 1 Sekunde läuft dann alles wie es soll ohne hörbare Schwankungen. Die ersten Töne vom Band sind also stark am leiern und dann ist alles normal. Ich habe auch den Eindruck, dass sich der Motor etwas leichter abbremsen lässt als bei meinen anderen A77. Komplett stoppen lässt er sich von Hand aber nicht.

Elkos und Entstörkondensator auf der Capstan-Steuerung sowie die Motorkondensatoren wurden vor ~1,5 Jahren erneuert. Ebenfalls wurde das obere Lager des Motors neu geölt (PDP65) und das untere Lager ausgetauscht.

Hatte jemand von euch dieses Problem schon einmal oder einen Vorschlag, wo man mit der Fehlersuche beginnen sollte?

Gruß
Robert

[peter-hifi]

Hattest Du das Gerät aktuell geöffnet? Ich frage, weil mir schon ausgetauschte Motorkondis nach relativ kurzer Zeit defekt gingen. Die Folge war ein schlecht laufender Wickelmotor. Der Kondi war geplatzt, was man sofort sehen konnte.

[Magnetophonliebhaber]

Prüfe zuerst den Schlupf zwischen der Gummiandruckerolle (GA) und der Capstanwelle.
Es kann sein, dass je nach Bandsorte und deren Rückseitenbeschichtung der Anpressdruck zu Schlupf führt.
ProBIER erstmal andere Bänder aus.
Erst dann wende Dich (je nach techn. Kenntnisstand & Arbeitssicherheit) dem Netzteil, internen Stromläufen und Andruckmagnethaltekraft zu.
Sollte der Capstanmotor schuld sein, würde sich das leise Heulen mit Änderung des Drehzahlsensors bemerkbar machen!

R.

[q-tip]

Hallo,
ich hatte das Problem inzwischen ganz gut eingrenzen können.
Mich wunderte ja, dass das Problem so "plötzlich" aufgetreten ist und hatte mich dann erinnert, dass ich die A77 kürzlich von 220V auf 240V umgestellt hatte. Zurück auf 220V war das Problem weg bzw. kaum noch wahrnehmbar.

Nun ist es so, dass ich damals beim Elko-Tausch davon abgesehen hatte, die Netzteilplatine auszubauen und Elkos und Trimmer darauf zu tauschen. Der Aufwand und die vielen angelöteten Kabel hatten mich abgeschreckt. Inzwischen habe ich das bei zwei anderen A77 schon gemacht und sollte das hier mal nachholen, da die 21V Spannung auch etwas zu hoch ist. An den Trimmer will ich aber gerade nicht rangehen, weil der dann vielleicht kaputt geht und gar nichts mehr läuft. Wenn dann die Elkos getauscht sind und die 21V wieder stimmen, schau ich mal, ob auch auf 240V alles wieder richtig läuft.

Gruß
Robert

PS: Die Andruckkraft der Andruckrolle hatte ich geprüft, die müsste korrekt sein.

[Baruse]

Man muß das Netzteil nicht zwangsweise komplett ausbauen, um die Bauteile auf der Netzteilplatine zu wechseln.
Ich löse das Netzteil vom Chassis und die Platine vom Netzteil, binde das Konstrukt mit Draht am Chassis fest und kann dann gemütlich daran arbeiten.
Geht deutlich schneller als alle Kabel zu entfernen.

[q-tip]

Ja, so ähnlich habe ich das auch schon gemacht, allerdings nicht mit einem Draht sondern einem Karton in passender Größe, auf dem ich das Netzteil dann abgesetzt habe. Aber auch das ist schon nervig, weil immer was im Weg sitzt. Vor 1,5 Jahren dachte ich aber, es geht nicht ohne Kabel ablöten.