TG 1020 - Netzteil
#1
Habe mal die Relay-Leiterkarte mit u.a. dem 24V-DC-Netzteil ausgebaut.
Speise an St 008 ca. 27V AC ein und messe die 24V DC am St 2304.
Netzteil-Elkos und Trimmer sind erneuert.
Die 24V DC sind 'unruhig', sie sind überlagert von einem Signal ~4 MHz mit Vrms ~33 mV.
Wo kommt das her ?
Wenn ich leicht auf die Leiterkarte klopfe, bricht dieses 4 MHz Signal kurzeitig irgendwie zusammen (s. Bild).
Mit beidem bin ich unzufrieden, ich hätte gerne 24V Gleichspannung...
Wo sollte ich weiter suchen/messen ?
VG Jürgen
P.S. Vorletztes Bild zeigt die 24V DC beim Ein- und Ausschalten der 27V AC.
P.P.S. Beim sechsten Bild habe ich mal öfter mehr oder weniger stark mit dem Fingernagel auf das untere waagerechte Relais getippt...


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
                       
Zitieren
#2
Du misst ohne Last?
Belaste die 24V doch mal, z.B. mit einem 100 Ohm Widerstand.

Gruß Ulrich
Zitieren
#3
Wenn garnichts als Last dranhängt, bleibt ja nur übrig, daß es eine Schwingung der Regelschaltung ist.
Die Messung ist dann ziemlicher Unfug, weil sich die Schaltung anders verhält, wenn Laststrom fließt (Hintergrund von Ulrichs Hinweis) und überdies hoffentlich irgendwo vorhandene Kondensatoren/Elkos noch parallel zum Ausgang geschaltet sind.
So eine Regelschaltung benötigt am Eingang und am Ausgang Elkos und auch bei MHz noch nieder"ohmige" Kondensatoren. Bezugspunkt ist hier der Fußpunkt der Zenerdiode D801.
Es kann zusätzlich helfen, Kollektor und Basis von T804 mit etlichen pFs zu verbinden.

MfG Kai
Zitieren
#4
Erstmal danke für die Hinweise, werde auch die Tipps von ManiBo aus dessen TG 1000 Faden verarbeiten.

Aber zunächst weiter auf der Suche nach dieser 'Klopfempfindlichkeit'.
Ich kann ja durch 'Beklopfen' die 4 MHz komplett unterdrücken...

Im Focus dabei der T804, ein BC 147B.
Von den BC 14x wird ja von Problemen aufgrund des Gehäuses bzw. der mech. Form der Anschlusspins berichtet.
Dabei taucht die Frage auf, warum der Designer hier den BC 147B vorgesehen hat, obwohl er doch auch mehrere BC 207B verwendet hat.
Warum nicht auch für T804? Beim Betrachten der Datenblätter sehe ich keine Unterschiede.
Ersetzen würde ich den BC 147B durch einen BC 550B. ist das ok?.
VG Jürgen
Zitieren
#5
Änderungen durch Klopfen deuten immer auf Kontaktprobleme hin.
Es ist aber extrem unwahrscheinlich, daß sich bei einem Kleinsignaltransistor dabei nur das Hochfrequenzverhalten ändert. Zu erwarten wäre dann ein Hin- und Herspringen zwischen Funktion und Totalausfall.
Man sollte die Funktion der Schaltung nicht ohne typischen Laststrom und die nötigen Kondensatoren an Eingang und Ausgang beurteilen.
Das Verstärkungs-Bandbreite-Produkt von insbesondere Leistungstransistoren ist recht Strom-abhängig. So kann es bei ungenügend kompensierten Audio-Endstufen passieren, daß die in bestimmten Ausgangsstrombereichen im HF-Bereich schwingen, bei kleinem und sehr großem Strom aber nicht. Das kann hier auch so sein.
Ohne Abblock-Kondensatoren um die Regelschaltung hat man recht schlecht definierte HF-Verhältnisse, die sich auch noch vom eingebauten Zustand unterscheiden.

MfG Kai
Zitieren
#6
Zur 'Klopfempfindlichkeit':
Die Lötungen auf der Unterseite der Leiterkarte sind gelinde ausgedrückt von 'bescheidener' Qualität.
Hier merkt man, denke ich, die Endzeit-Stimmung bei Braun bzw. Uher.
Bei den manuellen Lötungen viel zu viel Zinn und Seen von Flussmittel.
Habe einige nachgelötet (s. Bilder), ist jetzt unempfindlicher, ganz weg ist es noch nicht, irgendwo ist noch was wackelig (könnte ein Mikroskop gebrauchen...).
Zu den 4 MHz:
Ein 10 uF am Ausgang des Reglers beseitigt diese Störung.
Betreibe weiter im Leerlauf, denn ich habe leider keine Widerstände > 1/8 W...
VG Jürgen


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Zitieren
#7
JUM,'index.php?page=Thread&postID=259427#post259427 schrieb:ich habe leider keine Widerstände > 1/8 W
dann nimm eine Glühlampe geeigneter Spannung.
So sahen die Lötstellen auch schon in den Röhrengeräten von Anfang der 60er Jahre aus. Da kann natürlich auch eine "kalte" Drahtverbindung darunter sein.

In praktisch jedem Datenblatt von integrierten Spannungsreglern steht drin, daß sie an Eingang und Ausgang ein paar µF Tantal benötigen für stabilen (ohne HF-Schwingungen) Betrieb. Das ist bei diskret aufgebauten Reglern kaum anders, wenn man davon absieht, daß die Schleifenverstärkung meist geringer ist.
Einige 10...100pF über die Kollektor-Basis-Strecke des spannungsverstärkenden Transistors im Regler erhöht die Phasenreserve des Reglers und verringert damit die Schwingneigung. Das ist die gleiche Funktion wie die Kompensation in einem OP.

MfG Kai
Zitieren
#8
Die Lötstellen sind nach 50Jahren Standzeit völlig i.O.. Was erwartest Du?
Auch ist die technische Konstruktion absolut zuverlässig und Stabil, wenn da etwas nicht klappt ist es kein Konstruktionsfehler um evt. den diskreten Längsregler gegen einen integrierten zu wechseln.
Mir tut die Braun irgendwie leid, auch die Fertigung bei Uher verstand ihr tun.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#9
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=259437#post259437 schrieb:dann nimm eine Glühlampe geeigneter Spannung.
Leider auch nicht...Habe mal solch einen Spindeltrimmer geordert (800 Ohm, 15W).
VG Jürgen


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#10
Gyrator,'index.php?page=Thread&postID=259444#post259444 schrieb:Die Lötstellen sind nach 50 Jahren Standzeit völlig i.O.. Was erwartest Du?
Auch ist die technische Konstruktion absolut zuverlässig und stabil, wenn da etwas nicht klappt, ist es kein Konstruktionsfehler um evt. den diskreten Längsregler gegen einen Integrierten zu wechseln.
Mir tut die Braun irgendwie leid, auch die Fertigung bei Uher verstand ihr Tun.
Die Lötstellen haben sich in den 50 Jahren wohl kaum geändert, die Schlechten waren von Anfang an schlecht. Sie zeugen von keiner guten Qualitätssicherung.
Erwarten würde ich, dass ein Klopfen auf die Leiterplatte eines 24 VDC Spannungsreglers nichts an der geregelten Spannung ändert.
Den Tipps von ManiBo (und auch jenen von A. Seibt) folge ich ja auch nicht vollständig, den diskreten Regler bspw. lasse ich ja drin.
Leid tun braucht Dir 'die Braun' nicht, aber schön zu lesen welche Sympathien/Empathien sie genießt... ;-)
VG Jürgen
Zitieren
#11
Noch ein paar Qualitäts-Lötstellen, diesmal 'Motor-Leiterplatte'...
VG Jürgen


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Zitieren
#12
Das ist doch ganz normal - zeig mir die Maschine, die nach fast 50 Jahren nicht genauso aussieht.

Durch Wärmeentwicklung und Alterungsprozesse entstehen solche Stellen, wo es aussieht, als ob manche Bauteile sich selbst auslöten würden.

Ich hatte schon einige BRAUNs, die Lötarbeit (ab Werk) auf den Platinen fand ich durchweg sehr ordentlich.

__________________________________________

Groetjes, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste