Dual CV 40 aus 1969
#1
Eigentlich ist er überhaupt nicht mein Beuteschema, diesem Dual CV 40 habe ich aber in den letzten 3 Stunden eine Komplettrevision gegönnt.

Nicht einen einzigen Kratzer, keine Macke im Holz, makellose Oberseite und ganz saubere Potis bei einem 51 Jahre alten Gerät. Das gab den Ausschlag.

Ich habe alle Kondensatoren getauscht, sogar den teuren 4700µF mit Gehäuseschraubanschluss genommen. Die anfälligen BC1xx Silizium Transistoren habe ich ausgetauscht, auf 240 Volt umgelötet, den Ero Teer-irgendwas Entstörkondensator ersetzt, neu abgeglichen und höre jetzt seit einer knappen Stunde fehlerfrei mit diesem Schmuckstück.

Bei solchen optischen Erhaltungszuständen werde ich einfach schwach Big Grin

   



   
Gruß
Michael

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#2
Sieht wirklich toll aus thumbup
Gruß
Micha
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#3
Da kann man wirklich schwach werden …. hängen bei mir Jugenderinnerungen dran. Glückwunsch zu dem Gerät !!

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#4
Hübsch. Hat Dual den selbst gebaut, oder ist er schon von Südfunk?
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#5
timo,'index.php?page=Thread&postID=258017#post258017 schrieb:Hübsch. Hat Dual den selbst gebaut, oder ist er schon von Südfunk?


Der ist von Südfunk
Gruß
Michael

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#6
Ein sehr schönes Gerät.

Das weißt du ja sicherlich: wenn du neuere Schallplatten über den Phono Eingang hören willst
ist hier eine etwas andere Entzerrerkurve (nach CCIR) im Vorverstärker realisiert.
Gibt ein leicht anderes Klangbild als bei der moderneren RIAA Entzerrung.
Ich würde den Entzerrer trotzdem original lassen und nicht umbauen.

Gruß Jan
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#7
Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=258021#post258021 schrieb:Das weißt du ja sicherlich: wenn du neuere Schallplatten über den Phono Eingang hören willst
ist hier eine etwas andere Entzerrerkurve (nach CCIR) im Vorverstärker realisiert.
Gibt ein leicht anderes Klangbild als bei der moderneren RIAA Entzerrung.
Ich würde den Entzerrer trotzdem original lassen und nicht umbauen.


Ich werde über das Gerät wahrscheinlich nie hören und habe daher auch alles im Original belassen.
Änderungen in der Schaltung gibt es für den CV40 im Dual Board viele, auch um die Klangregelung und die zu heftige Loudness zu optimieren, für die Phono-Sektion und den hohen Klirrfaktor.

Das gute Stück bleibt in der Sammlung, wird dort aber Langeweile haben Wink
Gruß
Michael

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#8
Spitzenwitz,'index.php?page=Thread&postID=258022#post258022 schrieb:und den hohen Klirrfaktor.

<0,3% bei Nennleistung ist doch nicht hoch...den wird man bei normaler Lautstärke nicht wahrnehmen können.

Gruß Jan
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#9
Wirklich ein schönes Gerät, Glückwunsch dazu Michael!
Also, bei mir würde der nicht nur rumstehen :whistling:

LG
Mike
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#10
dynamike,'index.php?page=Thread&postID=258034#post258034 schrieb:Also, bei mir würde der nicht nur rumstehen


Dafür bin ich ein viel zu anspruchsvoller Hörer, dennoch weiß ich solche gut erhaltenen Zeitdokumente sehr zu schätzen und setze diese gerne in einen einwandfreien technischen Zustand.

Durch Corona habe ich die Arbeitsplatte gerade sehr voll und bin durchaus produktiv Big Grin
Gruß
Michael

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#11
Spitzenwitz,'index.php?page=Thread&postID=258010#post258010 schrieb:Die anfälligen BC1xx Silizium Transistoren habe ich ausgetauscht,...
Meinst Du bspw. BC 147, 148, 149 im SOT25-Gehäuse ?
Wieso sind die BC1xx anfälliger als z.B. BC2xx ?
Und gegen welche Typen hast Du ausgetauscht ?
VG Jürgen
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#12
Das ist ja wirklich ein hübsches Gerät. Würde gut zu meinem Dual 1019 passen.
Aber der hat schon einen passenden Kumpel, wenn auch aus anderem Hause:
Ein Grundig RTV 600 mit den zugehörigen Original Grundig-Boxen.
Die Komni steht im Partykeller und klingt überraschend schön Smile
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#13
JUM,'index.php?page=Thread&postID=258040#post258040 schrieb:Wieso sind die BC1xx anfälliger als z.B. BC2xx ?
Und gegen welche Typen hast Du ausgetauscht ?


Die frühen Silizium-Typen gehören bei einer Revision alle ausgewechselt.
Sie verursachen häufig Knacken und Rauschen.


(NPN) Alle BC 107, BC 108, BC 109, BC 147, BC 148, BC 149, BC 172, BC 237, BC 238, BC 239 und BC 414
können durch BC 550 C ersetzt werden.


(PNP) Alle BC 157, BC 158, BC 159, BC 307, BC 308, BC 309 und BC 416 können durch BC 560 C ersetzt werden.
Gruß
Michael

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#14
Spitzenwitz,'index.php?page=Thread&postID=258022#post258022 schrieb:Das gute Stück bleibt in der Sammlung, wird dort aber Langeweile haben Wink

Oh, darf ich das fragen, ohne daß es respektlos gegenüber Deiner Arbeit wirkt? Ich mach' mal: Warum dann die Revision?
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#15
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=258041#post258041 schrieb:Die Komni steht im Partykeller und klingt überraschend schön

Da haben wir wohl eine andere Auffassung von Partykeller Big Grin

   



timo,'index.php?page=Thread&postID=258047#post258047 schrieb:Oh, darf ich das fragen, ohne daß es respektlos gegenüber Deiner Arbeit wirkt? Ich mach' mal: Warum dann die Revision?

Du darfst doch alles fragen Big Grin

Das ist für mich Hobby und Entspannung. Ich mache das oft und gerne, daher auch gelegentlich bei Geräten, die ich nicht nutzen werde.
Ausschlaggebend ist hier immer der optische Erhaltungszustand. Technische Mängel bekommt man in den meisten Fällen hin, optische eher selten.
Gruß
Michael

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#16
Spitzenwitz,'index.php?page=Thread&postID=258044#post258044 schrieb:
JUM,'index.php?page=Thread&postID=258040#post258040 schrieb:Wieso sind die BC1xx anfälliger als z.B. BC2xx ?
Und gegen welche Typen hast Du ausgetauscht ?


Die frühen Silizium-Typen gehören bei einer Revision alle ausgewechselt.
Sie verursachen häufig Knacken und Rauschen.


(NPN) Alle BC 107, BC 108, BC 109, BC 147, BC 148, BC 149, BC 172, BC 237, BC 238, BC 239 und BC 414
können durch BC 550 C ersetzt werden.


(PNP) Alle BC 157, BC 158, BC 159, BC 307, BC 308, BC 309 und BC 416 können durch BC 560 C ersetzt werden.
NÁbend zusammen,

das ist ja mal eine recht universelle Austauschanleitung. Ich gehe davon aus, dass der Austausch sinnvoll ist und generell auch für andere Verstärker aus der Zeit anzuraten. (Hier wird ja immer nur Sinnvolles berichtet.) Also - muss ich nach dem Austausch der Transistoren das Gerät speziell neu abgleichen, oder wäre es mit den neuen Transistoren generell sofort lauffähig, ohne dass es mir um die Ohren fliegt oder qualmt? Ich hab da nämlich schon mal etwas gefährliche Dinge erlebt. Zum Beispiel nach dem Austausch von Elkos in einem Toshiba SC330. Da ging dann gleich ein Transistor nach dem anderen hoch. Puff....
Natürlich wäre ich auch an weniger Rauschen in alten Bandgeräten und Verstärkern interessiert. Vielleicht gibts an dieser Stelle oder woanders hier im Forum dazu weitere Infos? Das wäre schön.

Beste Grüße
Jörg
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#17
Bei alten Revox und Braun Geräten findet man die kritischen Transistortypen zuhauf.

Wenn ich bei einem Gerät eine Komplettkur mache, führe ich auch einen Abgleich durch, soweit meine Möglichkeiten dies zulassen. Der Austausch von ein paar BC1xx Halbleitern geht aber in der Regel ohne Abgleich. Wenn der Tausch eines wertegleichen Kondensators bei Dir ein Feuerwerk veranstaltet hat, liegt es nicht am Kondensator, da war vorher schon etwas im Argen.

Mit Rauschen durch die alten Typen meinte ich kein bauartbedingtes Rauschen alter Transistoren sondern ein Rauschen und Knacken, das sporadisch auftritt, wo es nicht hingehört.
Ich hatte kürzlich noch einen Revox B750 MKII auf der Arbeitsplatte. Der Verstärker funktionierte scheinbar einwandfrei und hatte volle Leistung. Ganz sporadisch knackte es aber im linken Kanal mehrfach kurz, danach war wieder lange Ruhe. Mehrere Stunden hat die Suche in Anspruch genommen bis der defekte BC174 gefunden war. Die Fehlerbehebung in Braun Regie 510 und CES1020 dauerte noch deutlich länger...
Gruß
Michael

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#18
Spitzenwitz,'index.php?page=Thread&postID=258044#post258044 schrieb:
JUM,'index.php?page=Thread&postID=258040#post258040 schrieb:Wieso sind die BC1xx anfälliger als z.B. BC2xx ?
Und gegen welche Typen hast Du ausgetauscht ?


Die frühen Silizium-Typen gehören bei einer Revision alle ausgewechselt.
Sie verursachen häufig Knacken und Rauschen.


(NPN) Alle BC 107, BC 108, BC 109, BC 147, BC 148, BC 149, BC 172, BC 237, BC 238, BC 239 und BC 414
können durch BC 550 C ersetzt werden.


(PNP) Alle BC 157, BC 158, BC 159, BC 307, BC 308, BC 309 und BC 416 können durch BC 560 C ersetzt werden.

Bereits als die "eckigen" Siemens-Transistoren BC147/148/149 und die entsprechenden pnp-Typen mit den hakeligen Blech-Beinchen noch aktuell waren, hatten die teilweise extremen Ärger gemacht. Bei meiner semiprofessionellen Werkstatt-Tätigkeit ca. 1974-76 traten meiner Erinnerung nach vor allem bei Braun-Geräten (z.B. regie / Kompaktanlagen) häufig schon bei (Fast-) Neugeräten Aussetzer, Knackser und Totalausfälle auf, die relativ häufig auf besagte Transistoren zurückzuführen waren. Vor allem solche mit grünem Aufdruck sind mir selbst nach diesen langen Jahren noch in (übler) Erinnerung.
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) / Revox A-77 MkII (4-Spur) / Revox A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 / Telefunken M85KL / Grundig TK28 / Grundig TK14 d.L. / Uher Universalgerät 5000 / SABA TG454 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
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#19
goldstrom,'index.php?page=Thread&postID=258107#post258107 schrieb:Natürlich wäre ich auch an weniger Rauschen in alten Bandgeräten und Verstärkern interessiert. Vielleicht gibts an dieser Stelle oder woanders hier im Forum dazu weitere Infos? Das wäre schön.
Um weniger Rauschen bei Tonbandgeräten zu erreichen, kann man Rauschunterdrückungssysteme einsetzen.
Was anderes ist nicht möglich.
Viele Grüße
Jörg
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