Grundig TK 19L
#1
Hallo,
ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Richard, ich komme aus Gießen und habe die 60 Jahre schon überschritten.
Ich habe auch gleich ein Problem mit meinem Tonbandgerät. Der Antriebsmotor (läuft immer wenn das Gerät eingeschaltet ist) macht sehr starke Laufgeräusche. Am Motor kann es wohl nicht liegen, den habe ich bereits ausgetauscht. Nicht eingebaut läuft der Motor sehr leise. Vielleicht hat jemand eine gute Idee.
Viele Grüße
Richard
Zitieren
#2
Servus Richard,

vielleicht kann es sein, daß das Zwischenrad oder der Lüfter schleift. Etwas anderes gibt es bei diesem Motor nicht.

Gruß Andre
Zitieren
#3
Hallo Andre,
es ist leider kein Schleifgeräusch, sondern ein sehr lautes Brummen, welches im Gehäuse auch noch Resonanz findet. Nach dem Ausschalten läuft der Motor noch kurz nach, aber viel leiser.
Richard
Zitieren
#4
Kenne das Gerät zwar nicht genau. Vielleicht irgendwelche Gummipuffer, auf denen der Motor gelagert ist, hat oder fehlen sogar.

Gruss Gerald
Zitieren
#5
Ja, der Motor wird oben und unten durch >Gummipuffer gehalten.
Zitieren
#6
Moin,

diese Gummipuffer können durchaus hart geworden sein oder aber der Motor ist furztrocken.

   

Gruß Andre
Zitieren
#7
Die Gummipuffer sind ja 55 Jahre alt, das hinterlässt seine Spuren. Den Motor habe ich ja schon getauscht und auch mit etwas Sinterlageröl behandelt. Ich habe ihn aber nicht auseinander gebaut sondern das Öl auf die Welle gegeben.
Viele Grüße
Richard
Zitieren
#8
Hallo,
habe leider keinen Schaltplan.
Kann es sein, das der Motor einen Motorkondensator hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser evtl. defekt ist und dadurch der Motor brummt.
Bei meinem TK 32 ist ein Motorkondensator zwischen dem oberen Gehäuseteil und dem unteren Gehäuseteil verbaut.
kommt man sehr schwer ran, ohne alles zerlegen zu müssen.
Gruss Dirk
Zitieren
#9
Hi,
habe Manual gefunden, der Motor hat keinen Betriebskondensator.
Das brummen nicht davon kommen.
Gruß Dirk.
Zitieren
#10
Hallo Richard,

ich habe viel Erfahrung mit dieser Baureihe.
- Wenn wirklich der Motor brummt (bist du sicher?), er im ausgebauten Zustand ruhig läuft, (da er dann ohne Belastung ist !!) werden dessen Lager ausgeschlagen, zumindest aber nicht mehr geschmiert sein. Das kommt aber selten vor.
- Weit häufiger ist, dass die Capstanwelle dröhnt, weil deren Nylonlager ausgeschlagen ist. (Das ist das weiße Kunststoffplättchen, durch das die Welle oben herausschaut). Prüfen: Wenn du in Stellung Stop die drehende Capstanwelle, mit einem Tuch angefasst, in Richtung Gummiandruckrolle drückst, hört das Dröhnen auf.
Ist's der Motor, hilft ein anderer aus einem Schlachtgerät. Die Typen TK 14, 17, 19, 23, 27 (alle mit und ohne L) sind mechanisch alle identisch. Sie sind noch sehr verbreitet und für ein paar Euro fuffzich z.B. in der Bucht täglich zu angeln. Dann nimm gleich einen 19 (L), dann hast du auch gleich einen Ersatztonkopf etc.
Für alle: In dieser Serie wurden verschiedene Motoren verwendet (austauschbar), aber alle ohne Motorkondensatoren.

VG Stefan
Zitieren
#11
Hallo Stefan,
danke für deinen Rat den ich morgen gleich testen werde. Den Motor hatte ich ja schon ausgetauscht. Mit ist heute aufgefallen das der Motor ohne Antriebsriemen nicht brummt. Ich melde mich morgen. Danke!
Richard
Zitieren
#12
Servus,

Dirk war schneller. Richard. Ein Antirebsriemen der Dimension macht nicht so ein Gedöns. Es gilt den vom Motor angetriebenen Kandidaten mal anzuschauen und das ist nur die Schwungmasse. Es gibt nicht viel mehr.

   

   

Oder Dein Zwischenrad ist runtergerutscht und schleift am Motor .... Bei mir der Fall gewesen.

Gruß Andre
Zitieren
#13
Hallo Stefan,
du hast recht. Es ist nicht der Motor sondern das Capstanlager. Auf die Idee wäre ich nie gekommen. Ich habe das Nylonlager ausgetauscht, etwas gefettet und das Gerät läuft ruhig!
Vielen Dank für deine Hilfe und auch für die Hilfe der Anderen.
Richard
Zitieren
#14
Sehr gut. Und sehr gerne. Dann poliere bitte auch noch die Capstanwelle auf der Höhe, in der sie im Lager läuft. Ist sie dort nämlich rauh, hat also harte kleine Schmutzklümpchen oder gar feinste Rostpickel), wirkt sie im Lager wie eine Reibahle und ruiniert es schnell.

Tja, diese Lager waren damals Ersatzteile im 50-Pfennig-Bereich...
VG Stefan
Zitieren
#15
Vielleicht ein paar Worte zum besseren Verständnis des Motors, da dieser keinen Phasenschieber- Kondensator benötigt:

Es handelt sich hier um einen Spaltpolmotor, ein Einphasen- Induktionsmotor einfacher Bauart, aber geringem Wirkungsgrad und geringem Anzugsmoment bei geringem Anlaufstrom.
Seine Bezeichnung ist auf seine Bauweise zurückzuführen. 
Jeder Pol seines Stators ist durch eine Längsnut gespalten. 
Einer der beiden so entstandenen Teilpole ist mit einer Kurzschlußwicklung aus einem starken Cu- Draht oder Band versehen.
Der von einem Wechselstrom in der Spule erzeugte Magnetfluß wird durch den Spalt in zwei Teilflüsse I und II zerlegt. 
Der Teilfluß II induziert in der Kurzschlußwicklung eine Spannung, die einem kräftigen Strom antreibt. 
Dieser Strom baut ein Magnetfeld auf, das entsprechend der "Lenzschen Regel" dem ursprünglichen Teilfluß II entgegenwirkt und diesen vermindert oder ganz aufhebt. 
Hat der Kraftfluß jedoch seinen vollen Wert erreicht, so tritt im zweiten Teilpol keine Veränderung im Magnetfluß ein, es wird keine Gegenspannung induziert, und der Teilfluß II wird voll wirksam. 
II ist gegenüber I phasenverschoben. Diese Phasenverschiebung kommt einem Wandern des Maximums vom Teilpol 1 zum Teilpol 2 gleich.
Auf dem Umfang des Stators sind mehrere Spaltpole verteilt (in unserem Falle zwei), die insgesamt ein umlaufendes Magnetfeld erzeugen. 
Ein Kurzschlußläufer folgt diesem Feld.

Bernd
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste