Recording the Masters (RTM) baut "Walkman"
#51
Eine Aufnahmefunktion hätte es nun wirklich nicht gebraucht.
Hatte der klassische Walkman schließlich auch nicht.
Viele Grüße
Jörg
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#52
Die Abschirmbleche in Cassetten sind zwar bei vielen Modellen nur Deko, aber bei älteren Modellen aus den 60ern und 70ern sind meistens richtig dicke Bleche drin, geschätzt ca 1 mm, und zumindest laut Werbeaussagen auch aus Mu-Metall. Es reizt mich schon, es damit mal auszuprobieren. Die größte Herausforderung wird das paßgenaue Sägen und die Befestigung im Gerät.

Viele Grüße,
Martin
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#53
Ich möchte jetzt doch noch mal an meinen Beitrag #44 anknüpfen. Mit leere Cassette meinte ich natürlich unbespielte Cassette. Warum sollte da überhaupt ein Löschkopf verbaut sein, wenn man sowieso nur auf unbespielte Cassetten aufnehmen kann?
Die Ausführung des Geräts würde mich auch interessieren, auf die Berichte bin ich auch gespannt.

Gruß,

Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#54
Bei der Compact-Cassette gehört es zum System, daß man vorhandene Aufnahmen überschreiben kann. Abschaltbare Löschköpfe gibt es nur in Ausnahmefällen. Sinn und Zweck ist einerseits, daß keine sich überlagernden Doppelaufnahmen entstehen, wen man erstmal kurz antestet und dann das Band vor der eigentlichen Aufnahme zurückspult. Zudem beinhalten fabrikneue Leercassetten manchmal ein regelrechtes Meeresrauschen, so daß es schon ganz gut ist, wenn beim Aufnehmen erstmal ein Löschkopf drübergeht. Wenn es sich bei diesem allerdings um einen Permanentmagneten handelt, dann richtet der bei Aufnahmen auf jungfräuliche Bänder tatsächlich mehr Schaden als Nutzen an.

Viele Grüße,
Martin
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#55
(07.06.2022, 21:22)Karl 59 schrieb: Was allerdings da steht:

Dass man auf eine leere Cassette aufnehmen kann. "it can also be used to record music onto a blank cassette"

Damit wird sicherlich nicht gemeint sein, dass die Cassette leer/unbespielt sein muss. Das ist wohl einfach eine Unterscheidung zwischen "blank media" und "prerecorded media" - also in welchem Zustand man die Cassette kauft. Natürlich kann man technisch alle Cassetten löschen, aber es würde mich nicht wundern, wenn der Verfasser des Textes noch nie eine Cassette benutzt hat.

Gruß
Robert
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#56
Hi Karl und Robert,
vielleicht ist der Verfasser schlauer, als man denkt. Vorbespielte Kassetten haben keine Löschzunge (heißt das eigentlich so?) und dann lässt sich - vorausgesetzt, das Gerät ist normal konstruiert - der Aufnahmeknopf gar nicht drücken. Den Tesa-Film-Trick kennen Kassetten-Neueinsteiger vielleicht genauso wenig wie die Sache mit dem Bleistift und dem Bandsalat noch wissen sie, dass es diesen Kopierschutz (bzw. Überspielschutz) überhaupt gibt. Man gehe einfach von Neukunden aus…
Liebe Grüße
Thomas
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#57
Offiziell heißen die Dinger glaube ich Löschsischerungslaschen. Da das ein ziemlicher Zungenbrecher ist, oft einfach Löschlaschen oder, wie Du schriebst, Löschzungen genannt, obwohl beides eigentlich teschnisch genau verkehrt herum ist.

Es gibt ja auch ein paar Cassettenmodelle, z.B. MA-R und MA-XG, bei denen statt Laschen zum Abbrechen kleine Kunststoffklammern mitgeliefert wurden, die man herausnehmen und wieder einsetzen kann (sofern man sie noch findet). Diese reversiblen Löschsicherungsklammern haben hier im Forum eine prägnante Bezeichnung: Nökel.

Viele Grüße,
Martin
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#58
Es ist halt sehr unglücklich, wenn ein Gerät diese Funktion (und halt auch den Knopf dafür) besitzt und man sie dann aus Aufnahmenerhaltungsgründen stilllegen muß, indem man den Permanentmagneten mit der Zange rausrupft - zumal es sich um kein Gerät für 10 Euro handelt.

Wie sieht es eigentlich mit Typ II-Bändern aus, sind da die Höhen auch so stark vom Permanentmagneten bedroht? Bei Typ IV dürfte man in Sachen unbeabsichtigter Teillöschung ja auf der sicheren Seite sein, dies dürfte allerdings heutzutage eher eine theoretische Überlegung sein. Wink

Viele Grüße
Nils
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#59
Zitat:Löschsischerungslaschen. Da das ein ziemlicher Zungenbrecher ist, oft einfach Löschlaschen oder, wie Du schriebst, Löschzungen genannt, obwohl beides eigentlich teschnisch genau verkehrt herum ist.

Klugschissversuch meinerseits:

Meiner Meinung nach macht eher Löschsicherungslasche keinen Sinn. Die Löschsicherung erfolgt ja erst wenn diese Lasche gar nicht mehr vorhanden ist. Die Löschsicherung oder die Löschsperre ist ja das Loch ohne die Lasche/Zunge. Und Löschlasche oder -zunge macht Sinn da man nur wenn diese noch vorhanden ist, löschen kann.
Wenn man diese Lasche allerdings als "Knopf/Schalter" deutet, der die Sicherung auslöst, macht auch Löschsicherungslasche wieder Sinn...

Wie auch immer... offiziell heißen sie laut IEC94 part 7 (Cassette for commercial tape records and domestic use) einfach nur "break out lugs" die deutdche Version dieser Publikation liegt mir nicht vor.

Die "Löcher" die sie verschließen gehören zur Gruppe "Sensing Holes" genau wie die für die Bandtyperkennung. Sie heißen laut IEC "erase preventing sensor holes"
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#60
Mir ist es halt einfach gar nicht recht eine schlechte Aufnahmefunktion zu haben, die stillgelegt werden muss, die sinnlose Taste und eine Buchse, die keine Funktion mehr haben aber bleiben. Vor Allem weil es ein neues Gerät ist. Da würde ich schon eins ohne Aufnahmetaste und ohne Buchse haben wollen. Und die Tauglichkeit für Typ II und IV ist auf jeden Fall nicht gegeben. Wiedergabeseitig könnte man das ja mit Mikroschalter und automatischer Bandwahl ganz einfach mit einer 4 dB Absenkung im Hochtonbereich ganz einfach realisieren. Bei der Aufnahme sieht das schon wieder n Bisschen anders aus und wäre ziemlich aufwändig. Also das Gerät wäre für mich auf jeden Fall interessanter, wenn man die Aufnahmefunktion einfach weg lassen würde, denn entweder das ist anständig gelöst oder Man kann’s eigentlich nicht ernsthaft verwenden und es bleibt wieder nur ein Spielzeug.

Der Bandwahlschalter stört mich übrigens auch an alten Geräten. Ich finde der Walkman DD ist so ein cleanes Gerät vom Design mit seinen 4 Tasten… hätte man den Eject Button in die Stoptaste integriert und die Automatische Bandwahl eingebaut, würden 2 Schalter weg fallen und das Gerät hätte nur Funktionstasten und einen Lautstärkeregler. Ich verstehe bis heute nicht warum die meisten Walkmans bis zuletzt so einen dämlichen manuellen Schalter hatten. Kann mir kaum vorstellen, dass son Hebel im Cassettenfach mehr kostet…

Hässlich fand ich auch immer die Netzteilbuchsen. Wenn da son hässlicher Stecker rausragt ist das einfach nur unschön. Dafür hätte ich mit ästhetischere Lösungen gewünscht, wobei ich meinen Walkman nie an sowas betrieben habe. Von mir aus hätte es das nicht geben brauchen.

LG Tobi
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#61
@2245 Die englischen IEC-Bezeichnungen („sensing holes“) sind ja schon fast poetisch. You made my day! Bis heute habe ich immer den Begriff „Löschzunge“ verwendet (wobei „immer“ so eine Sache ist. Wie oft wirft man so einen Begriff im Alltag in ein Gespräch ein?) - ist sie da, kann man löschen. Ist sie nicht da - kann man‘s nicht. Wo ich diesen Begriff aufgeschnappt habe… keine Ahnung. Dass er nicht offiziell ist, schwante mir aber schon. 

Aber zurück zum Thema. Vor einiger Zeit habe ich einen 26 € teuren Walkman vorgestellt, der eine Aufnahmefunktion, Autoreverse und ein Radioteil besitzt. Hier ist der Link noch einmal dazu, falls das jemand nachlesen möchte: https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=22100

Er ist mittlerweile geringfügig teurer geworden (knapp 28 €). Okay - er ist mono, das ist wirklich - jedenfalls für mich - ein großer Nachteil. Und der Lautsprecher in der Kassettenfachklappe, der nicht geschirmte ist, hat neben dem Permanentlöschkopf den zweiten Permanent-Magneten… auch nicht schön. Ansonsten: was bekommt man da für sein Geld in Relation zu dem neuen Gerät? Wir Portable ist das neue Gerät eigentlich? Metallgehäuse? So viel Elektronik rund um das Laufwerk? So richtig überzeugt mich auch die Neuentwicklung nicht, was ich echt schade finde. Wenn man für gutes Geld ein interessantes Gerät bekommen könnte, wäre das eine Sache. Aber ist das neue Gerät so viel besser, wie es mehr kosten wird?


Kleiner Nachtrag: ich habe mal geschaut, was der große Fluss im Angebot hat und habe dieses Gerät entdeckt, das ich noch nicht auf dem Radar hatte. Es wird für ca. 66 € MIT Bluetooth-Kopfhörer geliefert und hat eine Aufnahmefunktion… ein Schelm, wer böses dabei denkt. Allerdings hat es auch einen eingebauten Lautsprecher, wenn ich das richtig gesehen habe. Es sind keine Akkus verbaut - stattdessen können zwei Standard-Batterien eingesetzt werden. Die wenigen Rezensionen sind durchwachsen, was mich nicht wundert.
Liebe Grüße
Thomas
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#62
Es ist schon klar, daß die 89 Euro nebst Versandkosten, bei mir waren es alles in allem 101 Euro, ein stolzer Preis für einen neuen Walkman von leicht suboptimaler Qualität sind. Andererseits gebe ich lieber diese Summe für ein Gerät aus, das mir auch wirklich gefällt, als vielleicht 2/3 davon für ein zwar gleichwertiges, aber häßliches Gerät. Und Mono ist sowieso indiskutabel, solange man musikalisch nicht in den frühen 60ern stehengeblieben ist :-)

Mechanisch geben sich all die aktuellen Cassettenspieler nicht viel, das sind doch alles Tanashin-Laufwerke oder Klone davon. Die Elektronik wird vielleicht mal etwas mehr, mal etwas weniger rauschen. Aber dieses kürzlich hier verlinkte Gerät im Alu-Design ist das erste seit langem, das nicht eifach nur trashig aussieht. Am Ende ist es ohnehin Liebhaberei, und ich könnte Musik von einem beliebigen Digitalplayer in besserer Qualität und kostengünstiger hören. Stattdessen freue ich mich jetzt schon, die eine oder andere BASF LH-SM mit besserem Band zu bestücken, da passen dann Cassette und Gerät sogar farblich zusammen.

So gut mir der Sony DD eigentlich auch gefällt, habe ich nie verstanden, warum die Bedienknöpfe auf der Rückseite sind. Ich will doch sehen, was sich da wie bewegt, wenn ich eine Laufwerkstaste betätige! Oder noch gruseliger, die ganzen Flachmänner aus den 90er Jahren ohne jegliches Sichtfenster... das geht für mich fast gar nicht.

Viele Grüße,
Martin
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#63
2245 schrieb:... offiziell heißen sie laut IEC94 part 7 (Cassette for commercial tape records and domestic use) einfach nur "break out lugs" die deutdche Version dieser Publikation liegt mir nicht vor.

Die "Löcher" die sie verschließen gehören zur Gruppe "Sensing Holes" genau wie die für die Bandtyperkennung. Sie heißen laut IEC "erase preventing sensor holes"

in 12.3 liest man "Fühlöffnungen zur Aufnahmesperre" und "herausbrechbare Nasen".

Bei der MA-XG (habe ($) nur eine einzige) finde ich an den reversiblen U-Stückchen besonders toll, dass man sie nicht herausnehmen (verlieren) muss, sondern verdreht einmal mit und einmal ohne Aufnahmelöschschutzverhinderungsermöglichung verwenden kann.

Schöne Grüße
Frank
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#64
Ja das stört mich beim DD auch, weil er an in der Tasche am Gürtel auch überhaupt nicht die Wirkung hat wie ein Gerät, bei dem die Cassette vorne raus guckt und die Bedienelemente an den Seiten sind, richtig schlecht ist beim DD auch der Schliessmechanismus des Cassettenfachs, der ist erst beim DD33 optimiert und der ist dann wieder so hässlich rund 90er Jahre mäßig. Die Flachmänner sind eh alle indiskutabel hässlich und haben kein vernünftiges Anti Rolling. Einen der schönsten Walkmans (der leider ein sehr hohes W&F im Stand hat, dafür aber ein gutes Anti Rolling für einen Riemenantrieb ist der Aiwa HS P07, durch zurück in die Zukunft ist er aber unbezahlbar.

Ich verstehe wie gesagt nicht, warum man nicht mal das Innenleben eines guten 80er Jahre Mittelklasse Walkmans analysiert und das dann einfach nachbaut. So ein Aiwa HS P05 MK II ist ein hübsches, solides Gerät, kompakt und mit einem ordentlichen, robusten Laufwerk. Einige Grundig Beat Boys (die meist aus Korea oder Taiwan stammen und auch unter anderen Namen raus gekommen sind) haben ebenfalls gute Laufwerke, klingen gut und sind verglichen zu dem neuen Ding da noch sehr kompakt. Wenn man denen so ein Gehäuse basteln würde wäre das eigentlich ein perfekter Walkman, der lange funktionieren würde. Dolby und Autoreverse kann man auch gerne weg lassen… dank 3D Druck sollte es nicht allzu schwierig sein solche Laufwerke selbst zu fertigen.

LG Tobi
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#65
Techmoan hat ihn jetzt ausprobiert: https://www.youtube.com/watch?v=WleZGWAebsY

Nun... wieder ein Schuß in den Ofen. Extrem befremdlich finde ich, daß man das Gerät NICHT zerstörungsfrei öffnen kann. Ein No-Go, finde ich. Riemen oder Batterie wechseln fällt somit aus.

Viele Grüße
Nils
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#66
Mein vorbestelltes Exemplar kam vor ein paar Tagen an. Ja, von der fehlenden Möglichkeit, die interne Batterie mal tauschen zu können, bin ich auch enttäuscht. Eine brauchbare Aufnahmefunktion hatte ich nicht erwartet. Zum Abspielen von Musik unterwegs taugt das Gerät durchaus. Auf zwei verschiedenen modernen Autoradios habe ich es leider nicht geschafft, die Bluetooth-Verbindung herzustellen. Mit Klinkenkabel an den Aux-in aber kein wirkliches Problem. Auch die Motor- oder anderen Störgeräusche fallen im Auto nicht auf. Der nicht perfekte Gleichlauf je nach Musik dagegen schon.

Also, bisher macht das Gerät trotz der Unzulänglichkeiten Spaß. Was Besseres in der Kategorie gibt es neu wohl zur Zeit nicht zu kaufen. Ich hoffe mal, daß es nicht allzu schnell schlapp macht.

Viele Grüße,
Martin
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