A77 MK2 - Tonwellenmotor nicht mehr zu retten...
#1
Hallöchen,
der Capstanmotor war von Beginn an recht schwergängig, was schlußendlich zu hörbaren Gleichlaufschwankungen führte.
Ich habe also das Kugellager gereinigt und gefettet und das Sinterlager trocken und fusselfrei gewischt, danach das flüssige Gold in den Schaumstoff getröpfelt.
Zudem kam die neue Andruckrolle aus Tschechien, die ich auch gleich erneuert habe.
Voller Vorfreude eingeschaltet´, leiser Lauf, alles prima, dachte ich.

Band eingelegt, und schock: Unerträgliches leiern und zu langsame Wiedergabe. Bei leichtestem axialen Druck auf die Welle, kratzgeräusch und noch langsamer.
Ist das Sinterlager ruiniert? Oder kann ich da noch was retten?

Danke Euch und schönen Samstag
Mike
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#2
Ich sage es mal so.....

Ein paar Fotos der einzelnen Schritte der Instandsetzung am Motor würden eine bessere Vorstellung geben können was Du wie gemacht hast. Allerdings wenn der Tonmotor leichtgängig ist sollte die Drehzahl ja konstant und geregelt sein. Leiert es denn sowohl im Waagerechtbetrieb als auch senkrecht, gibt es da Unterschiede?
Wenn er aber schwergängig ist, ist der Fall klar andernfalls kann es auch die Tonmotorregelung sein. Dramatisch ist ein defekter Tonmotor nicht, die gibt es für kleines Geld häufig im Angebot.


Gruß

Thomas

PS: Ich sehe gerade, Du hast bereits Aufgegeben und Dir ist der Grund der Gleichlaufschwankung 100% klar. Damit hat es sich hier wohl erledigt. Ist so eh eher Glaskugellesen ;-)
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
Danke Thomas, aber was meinst Du mit Glaskugellesen? Wüßte nicht, wie ich das Symptom besser beschreiben könnte.
Hoffe halt, daß jemand von Euch das Problem schonmal hatte und irgendwie gelöst (mit einem Trick)

Und nein, Aufgeben kommt nicht in Frage. Ich habe das nur schonmal annonciert, falls jemand das Teil übrig hat, nehme ich es, egal ob ich den anderen Motor wieder hinbekomme.
Die Drehzahlregelplatine ist komplett überholt und funktioniert prima in der MK1 . Ich habe aber noch eine revidierte übrig, die ich testen kann:

   

LG
Mike
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#4
Rattern kann durchaus vorkommen, wie sieht denn das Verhalten von waagerecht zu senkrecht sowie mit der Leichtgängigkeit aus. Einen Tonmotor kannst Du von mir haben.

Abholung in Köln 50765

Gruß

Thomas

PS: Bilder vom Innern des Tonmotors finden sich hier Projekt: Revox A77 High-Speed
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#5
Supi,
waagerecht leiert s auch, beim (langsamen) Aufstellen (senkrecht) variiert das leiern, wird letztendlich aber nicht besser oder schlechter.
Ohne Belastung einmal angestoßen rotiert die Glocke länger als ca. 20 s , bei geringem Druck auf die Tonwelle bremst sie recht schnell. Von daher hatte ich das Sinterlager in Verdacht, eben weil es oben liegt.

Helau Rolleyes nach Köln
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#6
dynamike,'index.php?page=Thread&postID=253953#post253953 schrieb:Helau Rolleyes nach Köln

Na, dass will ich noch mal durchgehen lasse. ;-) Kölle Alaaf!

Gruß

Thomas

PS: es ist langes Wochenende, möchtest Du es für Abholung nutzen?
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#7
Das Öl solltest Du auf jeden Fall nicht nur in den Filzring tropfen, sondern auch direkt auf die Welle bzw. den Sinterring. Sonst dauert es ewig bis sich der Sinter vollsaugt und das Öl schmieren kann. Ich bin mir jetzt nicht zu 100% sicher wie das bei den Motoren ist die hinten ein Kugellager haben. Die Version mit nur Sinterlagern hat unten ein Axiallager, das auch funktionieren muss. Ich vermute bei der Kugellagerversion nimmt das Kugellager die Axialkräfte auf. Das Sinterlager ist eigentlich unkaputtbar, wenns im Eimer ist hat das irgendwann zu viel spiel, aber schwergängig ist das nur wenn die Ölschmierung fehlt.

Viele Grüße
Volker
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#8
Was magst denn haben für den Motor?
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#9
Ein Danke!
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Noa and Mira Awad
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#10
Klingt günstig Smile Danke schonmal im Voraus.
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#11
Der Wechsel des Capstan Motors ist nicht so trivial, oder? Da muß die Kopfplatte raus, um an die Schrauben des Motorgehäuse zu kommen, richtig?
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#12
Ich hätte angenommen, dass Du den Tonmotor schon einmal draußen hattest. Die Demontage des Kopfträgers ist einfach und unproblematisch, da muss hinterher auch nichts neujustiert werden, also kein Problem.
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#13
Danke, war wesentlich einfacher als befürchtet Smile
Sind doch nur die 4 langen Schrauben, Kopfträger bleibt drinnen Smile
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#14
Danke, Volker.

Ich habe mir den Motor im ausgebauten Zustand angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, daß kein besonders hoher Kraftschluß zwischen Welle und Glocke besteht. Habe noch etwas Öl auf die Welle gegeben und diese händisch gedreht. Dann die Befestigungsklemme nachgebogen, um mehr Druck zu erzeugen. Hat aber letztendlich auch nichts gebracht Sad

Sagt mal, kann es sein? Ich kann den Motor relativ leicht anhalten, wenn ich die Tonwelle zwischen 2 Finger nehme und kräftig zudrücke.
Hat vielleicht der Betriebskondensator die Grätsche gemacht? Die habe ich nämlich noch nicht ausgetauscht, da meßtechnisch und optisch ok.
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#15
Nein die dünnen Capstanwellen der 9,5/19er Motoren bekommst Du nicht so einfach angehalten. Ich würde sogar behaupten, dass man mit den Fingern, wenn man nicht gerade Kraftsportler ist, nicht mal die Regelung außer Tritt bringt. Da stimmt definitiv etwas mit der Elektronik oder dem Motorkondensator nicht. Wie gesagt, ein defektes Lager hatte ich noch nie.
Zur Motorglocke: Es kann gut sein, dass bei den "alten" Motoren mit Kugellager die Glocke nicht komplett kraftschlüssig mit der Welle verbunden sind (ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, diese Motoren hatte ich erst ein oder zweimal auf dem Tisch). Die neueren Motoren mit den Sinterlagern haben andere Sicherungsklammern und am Ende der Welle zwei Abflachungen, da kann sich nichts gegeneinander drehen. Aber so viel Drehmoment baut der Motor auch wieder nicht auf.

Viele Grüße
Volker
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#16
Ich würde sagen Motorkondensator wechseln und werfe mal zusätzlich, wegen des leiherns, das linke Bandlager in den Ring.


Helau.

Frank
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#17
Wicki 1968,'index.php?page=Thread&postID=254008#post254008 schrieb:werfe mal zusätzlich, wegen des leiherns, das linke Bandlager in den Ring.
Kugellager sollte man niemals werfen, das sind Präzisionsteile, die dadurch deformiert werden können! wacko

Dass der Motor oder dessen Peripherie (Betriebskondensator) als Ursache des Leierns (mit Leihen hat es nix zu tun) ist, scheint doch eindeutig zu sein. Wenn das Einlauflager klemmt, kann man ja deswegen die Capstanwelle nicht mit den Fingern anhalten! Wink

Übrigens ist bei beiden Arten der Verbindung zwischen Glocke und Welle ein Verdrehen der Glocke auf der Welle nicht möglich. Bei der selteneren Bauart mit der Querfeder hat die Welle eine Abflachung am Wellenende und die häufigere Ausführung mit der einfachen Feder hat zwei eingefräste Nuten kurz vor dem Wellenende, in die die Feder eingeschoben wird. Bei beiden greift der Blechstreifen auf unterschiedliche Weise in die Löcher der Glocke und verhindert so ein Verdrehen....

   

   

LG Holgi
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#18
Wenn sich der Capstanmotor so leicht anhalten lässt, würde er dann nicht durch die Andruckrolle und das zutransportierende Band gestoppt? Eventuell liegen hier zwei Fehler vor, deshalb habe ich das Linke Bandlager ins Spiel gebracht. Prüfen würde ich es auf jeden Fall.

Viele Grüße
Frank
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#19
Vielen Dank für die weiteren Tips, werde einen nach dem anderen abarbeiten.
Morgen fahre ich erstmal nach Köln Smile Damit kann der Motor schonmal als Ursache ausgeschlossen werden.
Den Rest check ich morgen Abend.

LG
Mike
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#20
Die Maschine ist wieder einsatzbereit!
Es war wirklich der Motor. Einfach ausgetauscht und läuft. Mit den Fingern nicht zu stoppen. Linkes Bandlager ist leichtgängig, geräuscharm und klemmt das Band nicht ein.
Die Maschine spielt nun stehend und liegend prima. Auch wenn ich bei Wiedergabe die linke Spule vorsichtig abbremse, passiert nix.
So soll es sein.
Ich werde jetzt erstmal nichts mehr verändern. Nur paar Bänder muß ich noch ordern, damit ich mal loslegen kann. Meine Erfahrungen mit gebrauchten Bändern sind eher durchwachsen.
   
Und wer genau hinschaut, sieht ein funktionierendes VU Meter für Ch.2 thumbsup
Danke nochmal, Thomas.
   
Überhaupt vielen Dank an Euch alle, die Ihr mir geholften habt, meine 2 Erstlingswerke von Revox in einen zuverlässig betriebsfähigen, ich würde sogar sagen, guten Zustand zu bringen.
OK, die MK II sieht etwas verbastelt aus, aber es stört mich null. Sie läuft und klingt prima.
Müßte nur noch auf LPR35 eingemessen werden, aber das eilt nicht. Und, daß ich es nicht selbst kann, ist ja klar Sad
   
Von den Capstan Motoren lasse ich jedenfalls künftig die Finger.

Viele Grüße und ein munteres Helau aus Düsseldorf und ein ebenso nettes Alllllaaaaf an die Kölner
Mike
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#21
Die A77 die ich eben auf dem Tisch habe, hat scheinbar auch ein Problem mit dem Motor, bzw.
mit dessem Lager.
Bei meinen Tests mit der Capstanregelplatine war mir das Rumpeln schon aufgefallen.
Naja, Kugellager tauschen, is ja kein Akt.
Pustekuchen, Lager gewechselt und rumpelt noch immer  Angry
Das vordere Sinterlager hab ich natürlich geölt, nützt aber nix.
Vermutlich zu lange trocken gelaufen.
Hatte ich auch noch nie und ich hab ja auch schon einige überholt.
Irgendwann ist halt doch das erste Mal….
Falls also jemand zufällig einen Capstanmotor liegen hat  Angel
Viele Grüße
Jörg
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