Lebensverlängernde Maßnahmen für Tonköpfe
#1
Hallo Leute!

Bei den "Tapeheads.net" wurde schon mal die Möglichkeit diskutiert, Tonköpfe zu "schmieren", hier zum Beispiel: http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=2617
Das ruft bei uns, die wir unsere Recorder so pingelig sauber zu halten versuchen, erst mal ungläubiges Kopfschütteln hervor. Die Angst, irgendetwas kaputt zu machen an Kopf oder Band, oder beidem, ist einfach zu groß. Und doch gab es offenbar von Teac auch mal so ein Zeugs, Hauptbestandteil war Silikon.

Und weil ich scheinbar "nicht mehr alle Tassen im Schrank habe" (die anderen sind ja in der Spülmaschine... 8) ) und Michael Franz mal festgestellt hat, dass ich "mit der Hand durch die Praxis gehe", dachte ich "though this be madness, yet there is method in 't".

Also ordentlich Silikonspray in ein Taschentuch gesprüht, den Tonkopf und Löschkopf damit eingerieben, und danach GANZ GRÜNDLICH trocken gemacht. Das soll ja nur einen Effekt auf die Köpfe haben und nicht etwa auf Capstan und Andruckrolle. Und...

Ich finde, es funktioniert!

Erst mal der klangliche Befund: keine Einschränkungen. Im Gegenteil, ohne Silikon war die Hochtonabtastung sauberer, mit nicht mehr vorhandenem "scrape flutter", Gleichlaufschwangkungen, die durch die Haftreibung des Bandes am Tonkopf verursacht werden und sich eben besonders bei hohen Tönen bemerkbar machen.

Ich habe jetzt so einige alte Kassetten abgespielt, die bei diesem Tonkopftyp (SS15RAA) schon Spuren hinterlassen hätten... NÜSCHT. Nicht mal "angehaucht"!
Statt mit Isopropanol die Köpfe zu putzen, ist jetzt nur noch trocken abreiben angesagt. Ich werde das genau beobachten, wann sich am Kopfspiegel irgend was tut, so dass ich bestimmen kann, wann ich wieder mit Silikonspray nacharbeiten muss.

So, die Diskussion sei eröffnet!

Gruß
Jochen
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#2
Wieder ein Grund mehr, kein gebrauchtes Bandmatrial zu verwenden - wer weiß was der/die Vorbesitzer alles so getrieben haben.
Sorry, aber derartige Vorgehensweisen rufen bei mir tatsächlich nur ungläubiges Kopfschütteln hervor.
Ich hatte noch nie das Verlangen, meine Tonköpfe "schonen" zu wollen - wozu auch?
Die Geräte laufen doch nicht Tag und Nacht, als das man von einem signifikaten Verschleiß sprechen könnte!
Viele Grüße
Jörg
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#3
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=252300#post252300 schrieb:....ohne Silikon war die Hochtonabtastung sauberer, mit nicht mehr vorhandenem "scrape flutter"
....das ist doch schon Grund genug, von solchem Unsinn die Finger zu lassen Wink
Gruß André
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#4
Ich glaub, das war ein Tippfehler. Er meinte sicher "mit Silikon"! Wink
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#5
Ähnliches vermute ich auch,
denn ohne solchen Schreibfehler mangelt es dem Absatz an innerer Logik.
Die Annahme ist doch, daß das Band nach solcher Behandlung besser am Kopf lang flutscht ohne Geflatter.

Ähnliches bzw noch drastischeres (Tränkung potentieller Haftstellen im Betrieb mit "Gleitflüssigkeit") wurde auch schon professionell gemacht, um problematische Bänder noch einmal abspielen zu können.
Da fällt einem doch glatt noch "Nano-Technologie" zu ein.
Welche Firma bietet das erste Tonbandgerät mit "Nano"-beschichteten Köpfen an ? Sollte glatt einen um 1 k€ höheren Abgabepreis rechtfertigen.

MfG Kai
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#6
Würde so eine einmalige Schmierung überhaupt funktionieren? Ich denke, dass nach ein paar Meter Band die Schmierschicht weg wäre, oder?

Gruß

Nelson
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#7
Falls sich die Frage auf meinen "Tränkungs-Hinweis" bezieht, gibt es hier Details zu lesen:

http://richardhess.com/notes/2006/03/09/...-oconnell/

MfG Kai
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#8
Nein, ich dachte eher an die erste Nachricht. Wenn ich nicht ständig nachschmiere, müsste die Silikonschicht relativ schnell weg sein, oder? Nach ein paar Meter Band sollten die Köpfe genauso wie vorher da stehen, ohne Schmiermittel.

Gruß

Nelson
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#9
Na also, es geht doch! Ich dachte schon, meine Idee ist zu abstrus, um hier diskutiert zu werden Wink

Dieser alberne Schreibfehler, "mit Silikon" war logischerweise gemeint. Und nein, die Silikonschicht ist nicht gleich wieder weg, sie ist sehr stabil. Silikonspray wird zum Teil sogar für Metallzahnräder in Maschinen der Lebensmittelindustrie verwendet.

Mein mit Silikonspray behandeltes Tapedeck hat jetzt schon etliche Betriebsstunden hinter sich. Alles ok. Und auch die Andruckrolle wird nicht versaut. Wie gesagt, nach dem Auftragen des Silikonsprays gründlichst trockenreiben, und gut ist. Der Tonkopf ist trocken, es bleibt nur diese Gleitschicht auf molekularer Ebene bestehen.
Und ich will meine Tonköpfe schonen, weil
1. ich nicht endlos viele habe
2. ich keine Lust habe, mindestens alle zwei Jahre die Kiste aufzuschrauben, um die Köpfe zu wechseln.

Und sowas wie auf dem Bild bleibt mir dann auch erspart, wenn ich mal z. B. eine Schmier- TDK MA unterbekomme.
Gruß
Jochen

   
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#10
Hallo Jochen
Wenn du damit zufrieden bist, ist es ok.
Ich habe gelernt, daß schon kleinste Verunreinigungen auf den Kopfspalt die Amplitude des Signals und den Frequenzgang verändern , bzw. verschlechtern . Dazu habe ich eine Graphik aus den Servicemitteilungen, die die Reparaturwerkstätten in der ehemaligen DDR erhielten. Hochwertige Kassettendecks haben Longlife Köpfe

die bei normaler Benutzung sehr lange halten. Eine ordentliche Reinigung der Tonköpfe , Löschköpfe ,Tonwelle und einer guten Andruckrolle sorgt für einen sauberen Ton und perfekten Gleichlauf.
MfG. Dietmar Klaus


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#11
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=252414#post252414 schrieb:es bleibt nur diese Gleitschicht auf molekularer Ebene bestehen.
Dann ist das "hand-made Nano"-Technologie.

Dietmar-Klaus,'index.php?page=Thread&postID=252424#post252424 schrieb:schon kleinste Verunreinigungen auf den Kopfspalt die Amplitude des Signals und den Frequenzgang verändern , bzw. verschlechtern .
Mit "kleinste" sind hier Bruchteile von µm gemeint, das sind einige hundert nano-Meter.

Insofern gibt es keinen Widerspruch zwischen den Aussagen.

MfG Kai
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#12
@Dietmar Klaus: danke für deinen Hinweis, aber ich kann dich beruhigen. Ich bin wirklich kein Newbie mehr Wink
Ich habe mit Hilfe eines Philips RK36 sogar laufen gelernt (wurde auch, als ich 7 Jahre alt war, mein erstes Tonbandgerät, mein Vater war "gezwungen", sich dann ein N4416 zu kaufen. Das ist über 46 Jahre her)...
Ahnst du, was aus dem Kinde werden musste? :whistling: 8o

Gruß
Jochen
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#13
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=252414#post252414 schrieb:Und nein, die Silikonschicht ist nicht gleich wieder weg, sie ist sehr stabil. Silikonspray wird zum Teil sogar für Metallzahnräder in Maschinen der Lebensmittelindustrie verwendet.
Für mich macht das aber einen Unterschied: Das Öl in den Zahnrädern bleibt erstmal da, denn wo soll er denn hinlaufen? Das Öl auf den Köpfen wird durch das immer neue, saubere Band abgetragen, denn genauso wie das Öl am Kopfspiegel haftet, haftet es auf dem Band. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass die Wirkung lange halten soll. Aber ohne es nachmessen zu können, kann ich nur spekulieren, dass es so ist.

Gruß

Nelson
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#14
t20,'index.php?page=Thread&postID=252428#post252428 schrieb:Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass die Wirkung lange halten soll. Aber ohne es nachmessen zu können, kann ich nur spekulieren, dass es so ist.
Da bin ich voll und ganz bei dir!
Davon abgesehen: ich habe noch nie bei einem Kassettengerät einen Kopf wegen Abnutzung wechseln müssen, und das, obwohl ich meine Decks in der Zeit zwischen etwa 1976 und 2000 wirklich reichlich strapaziert habe! Da hatte ich nämlich keine Senkelmaschine. Es wurde praktisch täglich zwei bis vier Stunden Kassette gehört und abends dann noch neue Aufnahmen vom Rundfunk gemacht. Ganz leichte Stufenbildung war das höchste der Gefühle.
Die Bandzüge sind doch bei Kassetten nur minimal und zudem ist die Bandgeschwindigkeit niedrig. Ich glaube einfach nicht, dass jemand ein Gerät so heftig beanspruchen kann, dass er "mindestens (!) alle zwei Jahre" den Kopf tauschen muss! Das müsste dann bei den harten Kopfmaterialien 24 Stunden täglich laufen.... Huh 8|
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#15
Hallo Jochen,

also um Schmier- und Quietschbänder noch einmal zum Laufen zu überreden (zwecks Überspielen zur Rettung...) soll das wohl in Ordnung gehen, wobei das Zeug dann allerdings auch auf sämtliche bandberührenden Führungsteile aufgebracht werden muß (...was beim Tapedeck wohl weitestgehend entfällt). Das aber hat, wie man sich dann denken kann, u.U. geänderte Reibung und Zugkräfte zur Folge (...sicher auch abhängig vom Konstrukt der Maschine und deshalb pauschal nicht vorhersehbar. Ob das z.B. an einer Revox A77/B77 so astrein funktioniert ohne den Bandlauf zu beeinflussen...?) Eine korrekt eingestellte Maschine mit einwandfrei laufenden (neuen) Bändern würde ich damit jedenfalls nicht konfrontieren. Darüberhinaus kann ich nicht vermeiden, dass das Schmiermittel auch auf das Band gelangt und da ich nicht weis, ob mir unbekannte Bestandteile des Mittels mit dem aufgewickelten Band in irgendeiner Weise reagieren (...ist ja nicht nur Silikon in dem Spray....), würde ich dieses Risiko gar nicht eingehen. Meines Wissens ist das bei den Tapeheads beschriebene Mittel auch nur für die Anwendung bei alten Schmierbändern angeboten worden.
Soweit meine Haltung zu dem Thema...

Gruß
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#16
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=252430#post252430 schrieb:Davon abgesehen: ich habe noch nie bei einem Kassettengerät einen Kopf wegen Abnutzung wechseln müssen, und das, obwohl ich meine Decks in der Zeit zwischen etwa 1976 und 2000 wirklich reichlich strapaziert habe! Da hatte ich nämlich keine Senkelmaschine. Es wurde praktisch täglich zwei bis vier Stunden Kassette gehört und abends dann noch neue Aufnahmen vom Rundfunk gemacht. Ganz leichte Stufenbildung war das höchste der Gefühle.
Die Bandzüge sind doch bei Kassetten nur minimal und zudem ist die Bandgeschwindigkeit niedrig. Ich glaube einfach nicht, dass jemand ein Gerät so heftig beanspruchen kann, dass er "mindestens (!) alle zwei Jahre" den Kopf tauschen muss! Das müsste dann bei den harten Kopfmaterialien 24 Stunden täglich laufen.... Huh 8|
Sag ich doch thumbup
Viele Grüße
Jörg
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#17
Hallo,

Also ich rate dringend davon ab irgendwelche flüssigen Gleitmittel zu verwenden denn die landen auf den Bändern und könnten die verändern oder auflösen.

Wenn überhaupt eine Nanoversiegelung des Kopfspiegels oder eine Schicht Hartwachs , nur auf lange Sicht schützt man dadurch die Köpfe auch nicht vor Verschleiß.

mfg 8)
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#18
Davon abgesehen, hier noch nicht erwähnt, jede noch so dünne Schicht zwischen Band und Kopf reduziert die Höhenwiedergabe.
Gruß André
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#19
Genau.

Die Abstandsdämpfung D ergibt sich aus D= -20 log(exp(-2 pi Schichtdicke/Wellenlänge)) (v.Bommel, AGFA_Entzerrung S.10)
Hier ein paar konkrete Zahlen-Beispiele:
Geschwindigkeit 9.5 cm/s, Frequenz 15 kHz.
Schichtdicke: 1 µm -> 8.6 dB Dämpfung
100 nm -> 0.86 dB Dämpfung
10 nm -> 0.086 dB Dämpfung
1 nm -> 0.0086 dB Dämpfung

MfG Kai
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#20
Schichtdicken von KFZ Nano-Versiegelungen werden mit 1 µm und mehr angegeben, da ist die Dämpfung gemäß @Kaimex schon ganz ordentlich!
Grüsse
Gerhard
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#21
Ist ja ganz interessant, wie hier die Kommentare purzeln.

Zum Silikonspray selbst: was von Spray übrig bleibt, nachdem man es abgewischt hat, ist pures Silikon. Es ist chemisch inert, das heißt, es reagiert mit nichts. Es ist mechanisch und thermisch stabil.

Ich habe keine Beeinträchtigung des Hochtonbereiches durch die Behandlung des Tonkopfes mit Silikonspray festgestellt. Es ist auch nichts auf der Andruckrolle gelandet, sonst wäre der Gleichlauf perdu.

Man kann eine "Nano"-Versiegelung von Lacken nicht mit der molekularen Gleitschicht, die beim Trockenreiben eines mit Silikonspray behandelten Metall- oder Kunststoffteiles übrigbleibt, vergleichen.

Ich habe eingesehen, dass ich meine Seriosität hier durch meine publik gemachte Idee erheblich ramponiert habe. Aber lieber ein ramponiertes Image als vorzeitig ramponierte Tonköpfe. Außerdem ist es immer noch nur ein Versuch, den ich, sollte ich mit den erwarteten Langzeiteffekten nicht zufrieden sein, auch wieder beende.

Das waren meine letzten Sili... ähm.. Senftropfen zu dem Thema.

Gruß
Jochen
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#22
Wer wagt, gewinnt (zumindest gelegentlich).
Wer nicht wagt, gewinnt auch nicht.

Hast du eine Idee, wie dick die Schicht sein könnte ?

MfG Kai
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#23
Hallo Jochen.
Wie Kai schon sinnbildlich schrieb... "dem Mutigen gehört die Welt". Ausserdem hat dich ja hier niemand für bekloppt erklärt.
Was die Schichtdicke angeht, wird man das wohl nur durch Signalmessung direkt am Kopf ermitteln können. Die Dicke selbst hängt meines Erachtens nach von den Bestandteilen des Sprays ab. Und genau in dem Punkt habe ich ja meine zuvor geäußerten Bedenken. Ich habe mal in ein Datenblatt des WD40-Silikonsprays gesehen. Dort schien mehr drin zu sein als reines SilikonÖl. Das mag bei dem von dir verwendeten Spray anders sein aber das würde ich mir dann mal ansehen, wenn ich 'du'' wäre....
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#24
Kopfspiegel und Band haben eine gewisse Rauhigkeit, ist die Schmierschicht so dünn, das sie keinen Einfluß hat, bewirkt sie auch keine Materialschonung mehr, also auch so herum sinnlos.
Gruß André
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#25
Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=253122#post253122 schrieb:ist die Schmierschicht so dünn, das sie keinen Einfluß hat, bewirkt sie auch keine Materialschonung mehr, also auch so herum sinnlos.
Das ist ,mit Verlaub, nur eine Äußerung von der Art "Schimmel sind weiß".
Mit der Rauhigkeit einer Oberfläche kann man auch nicht belegen, daß eine sehr dünne Beschichtung ("nano") keine Wirkung hat.

Es wurden positive Effekte beobachtet. Es wäre schön, wenn diese Effekte auch von anderen "Experimental-Chemikern", wie man so schön sagt, "unabhängig"/unvoreingenommen untersucht würden und bestätigt werden könnten.

MfG Kai
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#26
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=253135#post253135 schrieb:eine sehr dünne Beschichtung ("nano") keine Wirkung hat.

Wobei für mich hier keine Beschichtung entsteht. Das Silikonöl wird sich nicht mit dem Material des Köpfes verbinden. Deswegen wird es gleich nach ein paar Meter Band von diesem abgetragen sein. Zumindest sehe ich das so.

Gruß

Nelson
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#27
Das sehe ich genau so

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#28
Von "Silikon" gibt es so viele Sorten, Silikonöl ist wieder was ganz anderes, als das, was übrig bleibt, wenn man Silikonspray auf Metall sprüht und dann trockenreibt.
SilikonÖL nimmt man zur Pflege von Gummi und Kunststoffen, um sie vor Versprödung zu schützen.
Nelson, du schreibst, dass "für dich keine Beschichtung entsteht" (ich kann mir ein breites Grinsen nicht verkneifen, und bin fast geneigt, dir hier deswegen mein aufrichtiges Mitleid aussprechen)...

SCNR!

Ich habe selbst unter massivem Isopropanoleinsatz es nicht geschafft, die entstandene "Schicht" herunter zu putzen, um auszutesten, wie gut ich das Zeug wieder vom Kopf wegbekomme. Irgendwie muss ich fast sagen "Gottseidank", und so viel zum Thema Haltbarkeit dieser "Gleitschicht"...

Hier gibt es viele Theoretiker, die gerne über etwas schwadronieren, was sie selbst noch nie ausprobiert haben. Das bringt hier niemanden weiter, und, sorry, für mich sind solche nicht fundierten Äußerungen bedeutungslos. Um so bedauerlicher, wenn sie von Personen kommen, die bisher durchaus Sachverstand demonstrierten.

@kaimex: ich habe keine Idee, wie dick die Schicht sein könnte. Ich mache die meisten meiner Aufnahmen mit Dolby B. Ich wiederhole: ich habe keinerlei negativen Auswirkungen im Hochtonbereich gehört, was nicht heißt, dass man eventuell nicht doch etwas, wenn auch verschwindend gering, messen könnte. Doch sind die negativen Effekte durch die Abnutzung der Köpfe offenbar bei weitem stärker, ich habe in der TI von GRUNDIG über das Verschleißverhalten von Tonköpfen ausführliche Abhandlungen gelesen. Leider bin ich durch höhere Gewalt dieser Zeitschriften beraubt worden, so dass ich dazu keine genauen Quellenangaben machen kann. Aber so viel ist sicher: ein Kopf, der schon eine leichte "Kantenbildung" zeigt, ist einem Tonkopf, der durch eine Silikonschicht "beeinträchtigt" ist, schon sehr deutlich im Nachteil, auch ist der Band-Kopf-Kontakt wesentlich schlechter als bei einem neuen Kopf. Ob da eine unsichtbare Silikonschicht schlimmer ist? 8|

@PeZett: laut Aufschrift hinterlässt das Spray" einen 100%-igen Silikon-Schmierfilm". Nun habe ich den Tonkopf absolut trocken gerieben, nicht mal Schlieren sind noch zu sehen. Dennoch fühlt man, wenn man mit einem Wattestäbchen, diesen "ReVox-Putzstäben" oder einem trockenen Taschentuch über den Kopfspiegel reibt, dass der Reibungswiederstand drastisch reduziert ist.

Zu den Inhaltsstoffen des von mir verwendeten "caramba Silikon-Spray" gibt es keine detaillierten Angaben in dem Datenblatt, nur dass "Kohlenwasserstoffe, C6, Isoalkane, < 5% n-Hexan, Kohlenwasserstoffe, C7, n-Alkane, Isoalkane, CycloAlkane" enthalten sind, und sie nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen dürfen. Diese Bestandteile sind jedoch flüchtig und bleiben nicht auf dem behandelten Objekt zurück.

Gruß
Jochen
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#29
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=253176#post253176 schrieb:Ich habe selbst unter massivem Isopropanoleinsatz es nicht geschafft, die entstandene "Schicht" herunter zu putzen, um auszutesten, wie gut ich das Zeug wieder vom Kopf wegbekomme. Irgendwie muss ich fast sagen "Gottseidank", und so viel zum Thema Haltbarkeit dieser "Gleitschicht"...

Auf die Gefahr hin wieder etwas falsch zu sagen: Dieser Test sagt leider nicht wirklich viel aus. Laut Seiten in Internet ist Silikon beständig gegenüber Isopropanol. Deswegen wird die Schicht damit schwer weg zu bekommen sein. Ich rede aber von der mechanischen Einwirkung des Bandes auf die Silikonschicht. Siehe wie die Lage der Tonköpfe gecheckt werden: Kopfspiegel mit Fettstift, Marker o.ä. voll schmieren und etwas Band laufen lassen. Danach ist der Kopf an der Kontaktstelle wieder sauber poliert. Wie widerstandfähig ist eine Silikonschicht auf Metall gegenüber eines reibenden Bandes?

Gruß

Nelson
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#30
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=253176#post253176 schrieb:@PeZett: laut Aufschrift hinterlässt das Spray" einen 100%-igen Silikon-Schmierfilm". ...
....
Zu den Inhaltsstoffen des von mir verwendeten "caramba Silikon-Spray" gibt es keine detaillierten Angaben in dem Datenblatt, nur dass "Kohlenwasserstoffe, C6, Isoalkane, < 5% n-Hexan, Kohlenwasserstoffe, C7, n-Alkane, Isoalkane, CycloAlkane" enthalten sind, und sie nicht unkontrolliert in die Umwelt gelangen dürfen. Diese Bestandteile sind jedoch flüchtig und bleiben nicht auf dem behandelten Objekt zurück.

Das liest sich beruhigend... ...und da ich annehme, dass du nach der Behandlung und dem Abwischen eine gehörige Zeit verstreichen lässt, bis das Band den Kopf berühren darf, sollten sich die flüchtigen Bestandteile entfernt haben. Leider ist die HP von Caramba zZt nicht erreichbar... ...ich werde mir bei Zeiten mal das Sicherheitsdatenblatt ansehen.

Gruß
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#31
Nach "caramba silikonspray sicherheitsdatenblatt pdf" googeln... Wink

Die Caramba-Webseite hat anscheinend nie funktioniert. In archive.org gibt es keine gültige Version davon.

Gruß

Nelson
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#32
Dann mache ich mal wieder eine Meldung, nachdem einige Monate vergangen sind. So sieht der Kopf jetzt nach so ca. 60-70 Kassettendurchläufen aus:

   

Also noch immer ziemlich gut. Ohne die Silikonspray-Behandlung würde er schon ziemliche Einlaufspuren haben. Ich hatte schon mal so einen Kopf zu Testzwecken in einem RS-BX404 drin, der war schon nach einem Durchlauf deutlich mehr als nur blankpoliert. Nach meiner Beobachtung finde ich keinerlei Nachteile, aber einen signifikanten Vorteil durch das Silikonspray.

Gruß
Jochen
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#33
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=253176#post253176 schrieb:Ich habe selbst unter massivem Isopropanoleinsatz es nicht geschafft, die entstandene "Schicht" herunter zu putzen, um auszutesten, wie gut ich das Zeug wieder vom Kopf wegbekomme. Irgendwie muss ich fast sagen "Gottseidank", und so viel zum Thema Haltbarkeit dieser "Gleitschicht"...
Wie kannst Du die Silikonschicht erkennen? Glänzt der Kopf eher oder woran erkennt man das. Ich finde das Thema interessant, und würde hier auch einen Test starten. Nicht gerade mit besonders hochwertigen Geräten, aber ich digitalisiere hier gerade einige sehr alte Aufnahmen, die auf "Schmirgelbändern" aufgenommen wurden. Und da wäre mir jede Maßnahme zur Lebensverlängerung der Tonköpfe recht, die man ja heute nicht mehr an jeder Straßenecke bekommt.
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#34
Man fühlt den Unterschied vorher/nachher, wenn man mit einem Wattestäbchen oder einem Taschentuch drüberfährt. Sehen tut man nichts. Aber ganz wichtig: der Kopf muss GANZ TROCKEN gerieben werden, nicht, dass noch was von dem Silikonzeugs auf Capstanachse und Andruckrolle kommt, dann ist der Dampf am Kacken... wacko Also: gaaaaanz vorsichtig sein!

Ich habe das Silikonspray auf ein Taschentuch gesprüht, dann den Tonkopf damit eingerieben, und danach mit mehreren Taschentüchern abgerieben, wahrscheinlich übertrieben viele.

Gruß
Jochen
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#35
Ok, Ich bin da auch lieber vorsichtig. Und ich muss mir erst mal genau das Silikonspray beschaffen, das Du auch benutzt hast. Und dann noch den Testkanditaten auswählen. Habe gerade einen Grundig CR 585 bekommen, ist richtig nietlich im Vergleich zum Vorgänger CR 485. Das sind die Kandidaten, die sich mit meinen alten Bändern vergnügen dürfen. Für diese Geräteklasse ist der Klang ok, wenn man über die DIN-Buchse geht. Ein Smartphone in der Nähe des Geräts strahlt zum Glück nur auf den eingebauten Verstärker und nicht auf das angeschlossene Kabel ein, ist bei beiden Geräten gleich.

Ich dachte, Du hättest es irgendwo erwähnt, aber ich habs nicht gefunden. Welches Silikonspray war es denn? Auf die schnelle habe ich das Caramba 619902 und 619901 gefunden, die sich aber wohl nur in der Verpackungsmenge unterscheiden.
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#36
Man müsste ein paar Exemplare der Metall fressenden Sony CD-it aus Mexiko haben. Mit dieser könnte man die Wirksamkeit des Caramba-Sprays wohl am schnellsten erkennen.

@Jochen: Sind die beiden Köpfe SS15RAA4 und MS15RAA2 bis auf die Bauform eigentlich identisch? Weißt du das noch?
Viele Grüße,

Michael
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#37
@Currock: Es ist Artikelnummer 619902.
@Technics123: Nein, sie sind nicht identisch. Der SS15RAA hat eine Induktivität von 110mH bei 20 KHz Testfrequenz und eine Güte von 1,8 und der MS15RAA unter gleichen Bedingungen eine Induktivität von 120mH und eine Güte von 1,7. Im "Tapeheads"-Forum ist davon die Rede, dass auch der Suffix noch eine Rolle spielen soll, also der Code beginnend mit einem Buchstaben und danach vier Ziffern. Die mit "T" im Suffix sollen von höherer Qualität sein, ein in China ansässiges Mitglied bietet solche SS15RAA für 10 US-$ pro Stück an...
Klanglich bin ich von den MS15RAA mehr angetan, der SS15RAA, den ich zu Testzwecken im Recorder hatte, kommt aus genau dem Grund wieder raus, obwohl er top aussieht.
Gruß
Jochen
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#38
Zitat: Man müsste ein paar Exemplare der Metall fressenden Sony CD-it aus
Mexiko haben. Mit dieser könnte man die Wirksamkeit des Caramba-Sprays
wohl am schnellsten erkennen.
Da geht wohl auch die UXS aus Mexico.
Gruß
Lorenz
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#39
Super, die habe ich ;(
Viele Grüße,

Michael
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#40
Dass die Mexiko UX-S auch den Kköpfen Schaden zufügen, wie es mal über wohl ganz bestimmte CD-it berichtet wurde, ist mir neu. Die ich bisher ausprobiert habe, waren alle völlig unauffällig.
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#41
Das macht mir wieder Mut Smile
Viele Grüße,

Michael
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#42
Ich meine meine sowas an einem Kopf bei meinem Walkman beobachtet zu haben. Aber sicher bin ich mir auch nicht. Auf jedenfall war es auch nicht so extrem wie bei der CDit
Gruß
Lorenz
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#43
Jetzt bin ich ein wenig Testgierig geworden.
Wird es eine Rolle spielen, welches Silikonspray man nimmt?
Liebe Grüße
Lutz ^^
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#44
es wäre schön, wenn da jemand das nochmal mit der UXS testen könnte. Ich bin durch einen Zufall an 30 OVP 60er geraten und bin jetzt unsicher ob ich die nutzen soll oder nicht.
Gruß
Lorenz
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#45
SonyKassettenkaiser,'index.php?page=Thread&postID=261253#post261253 schrieb:Ich bin durch einen Zufall an 30 OVP 60er geraten

Bietet es sich nicht da förmlich an, dass du das selbst übernimst? Wink

MfG
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#46
Wir reden von der UX-S mit der hellgrünen Verpackung und dem vollständig getönten durchsichtigen Gehäuse, oder?

Sony UX-S Made in Mexico
Viele Grüße,

Michael
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#47
zwölf36,'index.php?page=Thread&postID=261250#post261250 schrieb:Jetzt bin ich ein wenig Testgierig geworden.
Wird es eine Rolle spielen, welches Silikonspray man nimmt?

Ich habe schon mal folgendes bestellt:

Caramba, extra für Tonköpfe Wink

Michael
Viele Grüße,

Michael
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#48
Zitat:
Wir reden von der UX-S mit der hellgrünen Verpackung und dem vollständig getönten durchsichtigen Gehäuse, oder?
Jap, die dunkelblaugraue UXS mit grünem/silbernen oder nur noch weißen Schriftzug.
Gruß
Lorenz
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#49
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=259841#post259841 schrieb:@Currock: Es ist Artikelnummer 619902.
Gestern kam das Spray an, ich musste es bestellen, da genau der Typ nicht "live" zu finden war.
Zum Ölen: Ein Stoß Silikonspray auf ein Papiertaschentuch, und damit den Kopf eingerieben. Dann ca. 5 mal mit einem sauberen Tuch trocken gerieben. Bei den Zahnrädern einen Sprühstoß in die Abdeckkappe des Sprays getan, und mit einem Schraubenzieher eine Winzigkeit auf die Achsen und sich bewegenden Teile getupft. Alle Gummis, Reibflächen, der Capstan und die Andruckrolle dürfen nichts abkriegen, daher nicht ins Laufwerk hineinfeuern... das wäre das Ende.
Heute habe ich 2 Recorder und deren 4 Köpfe damit behandelt und 4 "schlimme" Bänder damit digitalisiert. Vor der Behandlung gab es mit der übelsten Cassette schlimme Ablagerungen am A/W-Kopf und am Löschkopf. Nach der Behandlung und den 4 weiteren Cassetten nur noch Abrieb am Capstan und der Andruckrolle.
Scheint also zu funktionieren.
Bei den "schlimmen" Bändern handelt es sich um die Marke "HOBBY", eine C60 mit rot/schwarzem Label und Einleger, die anderen sind HOBBY C90 mit gold/silbernem Label und Einleger. Die Bänder sehen sehr Matt aus und die rot/schwarze hinterlässt auch unter dem Tonkopf etwas Staub. Wir sich wohl langsam auflösen.
Die BASF LH 120 dagegen laufen wie frisch aus dem Geschäft.

So viel erst mal zu dem Thema.

Und da ich gerade damit hantiert habe, wurde mein Grundig CR485 auch gleich geschmiert: Alle Zahnräder mit diesem Silikonspray, und der Motor mit Sinterlageröl. Dieser Recorder hat dann auch nach dem Zusammenbau 3 der 4 Cassetten abgespielt. Der Motor hat vorher etwas Probleme gehabt, die Drehzahl ging abwärts und das mit ansteigendem Betriebsgeräusch. Nach der Behandlung ohne Probleme durchgelaufen.
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#50
Klingt ja gut, auch wenn der Gedanke mit Caramba immer noch ein wenig "strange" klingt.
Ist eigentlich bekannt ob die mexikanische Sony HF auch zu Tonkopfzerstörung neigt?

Michael
Viele Grüße,

Michael
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