Vorstellung der wirklich letzten Studiomaschine mit DDR- Wurzeln: Die T5234, oder: Wie man seine guten Vorsätze am sc...
#1
Liebe Forianer,

das neue Jahr war noch keine 14 Tage alt, da hatte ich meine guten Vorsätze- nämlich keine weitere Maschine zu kaufen- auch schon wieder über den Haufen geworfen. ;(
Das Angebot war aber auch allzu verlockend, handelt es sich doch um eine Studiomaschine mit dem schönen Namen "Cutter AP T5234" und dem nahezu unglaublichen Baujahr 1993, zudem hat sie noch echte DDR- Wurzeln.

Als Sahnehäubchen- und das ist die eigentliche Sensation- mit Abholung direkt aus dem Lager des ehemaligen Herstellers ! Diese Maschine war nämlich nie verkauft worden, diente als Ausstellungsstück auf Messen und stand bis zuletzt die ganze Zeit im Lager, als Sicherheitsreserve bei Garantieansprüchen ehemaliger Käufer. Der Betriebsstundenzähler zeigt ganze 47 Stunden, bei einem Auto würde man von einem Vorführmodell sprechen... 8)
   

Da der Hersteller der Maschinen sein Produktportfolio schon vor längerer Zeit komplett umgestellt hat, war er jetzt intensiv dabei, sein Lager zu räumen. Und genau dabei kamen neben diversen Ersatzteilen auch noch zwei Studiomaschinen und eben diese Cuttermaschine zum Vorschein. Ein guter Bekannter kaufte dann vor Weihnachten diese letzten drei Maschinen und die Ersatzteile aus dem Lager komplett auf. Da er für die Cuttermaschine keine Verwendung hatte, konnte ich diese übernehmen.
   

Bevor ich nun zur Beschreibung der Maschine selbst komme, etwas zur Geschichte.
Wie vielen von Euch bekannt sein dürfte, wurden in der früheren DDR eigene Studiomaschinen entwickelt und gebaut. Bekannte Hersteller sind Beispielsweise das RFZ (Maschinen R700, R722, R722/1), der VEB Tontechnik Berlin (Nachfolgebetrieb der Thurow KG bzw. Sander & Janzen; Maschinen: T2211, T2221) und der VEB Fernmeldemessgeräte Berlin, unter dessen Dach dann noch vor der Wende mehrere Betriebe zusammengeführt wurden (unter anderem wurde der VEB Tontechnik hier mit integriert). Bekannte Maschine: T4224.



Ebenfalls bekannt ist die Tatsache, dass es für spezielle Anwendungen durchaus sehr kreative Lösungen im DDR- Rundfunk gab, so entstanden zum Beispiel die Cuttermaschine R35 (SJ110) für schnittlose Montage und die Cuttermaschine R34 (SJ105), auch hier auf dieser Internetseite näher zu bewundern:


http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.ph...8b3417fbbc


Beiden Maschinen gemein ist die Tatsache, daß sie noch von Sander & Janzen in den 1950er Jahren gebaut worden sind. Nachfolgemaschinen unter der "Thurow" oder "VEB Tontechnik" Bezeichnung gab es meines Wissens nach nicht.
Nun, offenbar erinnerte man sich beim RFZ der Vorzüge, welche eine separate Cuttermaschine für einen Redakteur haben konnte und so wurde zum Ende der 80er Jahre ein Projekt ins Leben gerufen, welches sich mit der Neuauflage eines solchen Gerätes beschäftigen sollte. Die neue Maschine mußte selbstverständlich modernen Anforderungen Rechnung tragen, wobei man sowohl den inländischen Markt, als auch den Export in die sozialistischen Bruderländer im Blick hatte. Ob das Projekt in seiner theoretischen Phase noch zu DDR- Zeiten endgültig abgeschlossen wurde, ist nicht überliefert. Tatsache ist allerdings, daß durch die Wende eine praktische Ausführung dieser Maschine durch RFZ oder VEB Fernmeldemessgeräte nicht mehr möglich war.

Nach der Wende wurden dann die VEB- Betriebe bekanntermaßen abgewickelt, verkauft oder in Teilen als neue Gesellschaften ausgegründet. Eine dieser Ausgründungen betraf auch den VEB Fernmeldemessgeräte mit seinen Betriebsteilen. Die Nachfolgefirma hieß dann "Meß- und Tontechnik GmbH" und war nach wie vor unter der Adresse Chausseestraße 92, also der alten Adresse des VEB Fernmeldemessgeräte zu finden. Der neue Name hatte aber selbst nur wenige Jahre Bestand, bevor die Firma dann 1993 in "Anlagen, Ton- und Messtechnik GmbH"- oder kurz "AnToMe GmbH" umgetauft wurde. Ein Name, unter welchem sie bis heute besteht, wenn auch mit anderer Produktpalette und unter anderer Adresse.
Und eben jene "Meß- und Tontechnik GmbH" war es, bei welcher in den beginnenden 90er Jahren beschlossen wurde, das Projekt Cuttermaschine aus DDR- Zeiten wieder aufleben zu lassen und die Maschine in Kleinserie zu produzieren. Leider fehlen mir selbst belastbare Erkenntnisse, wieviele Maschinen diese Serie umfasste. Unter anderem auf dieser Seite hier ist die Anzahl allerdings mit 100 Stück angegeben:

http://www.history-weimar.de/sender/page/cutter.htm

Der Zeitraum, in welchem diese Maschinen gefertigt wurden, erstreckt sich lt. verlinkter Seite über die Jahre 1991 - 1995, also gerade mal 4 Jahre. Genauer kann auch ich es nicht sagen, ich beziehe mich in meinen Angaben auf das Jahr der Drucklegung der Service Anleitung und der Schaltbilder. Dabei sind die ersten Versionen von 1991, weitere Aktualisierungen dann von 1993.
Fest steht ebenfalls, daß die ersten, produzierten Maschinen noch das Firmenzeichen der "Meß- und Tontechnik GmbH" tragen, wogegen spätere Maschinen dann mit dem neuen Namenszug "AnToMe" gelabelt sind. Der letzte Link zeigt eine dieser früheren Maschinen, meine eigene dagegen ist eine spätere Version von AnToMe mit dem Baujahr 1993.

Was macht diese Maschine jetzt so besonders und wie unterscheidet sie sich zu ihren beiden Vorgängern aus der DDR ?

Ein erster Blick zeigt es schon- das Design ist anders als bei bisherigen DDR- Maschinen. Durch die Pultform, das fahrbare T5000- Rack und den Buchenholzrahmen sieht sie ungewöhnlich gefällig aus. Besitzt dadurch meiner Meinung nach den größten WAF aller DDR- Studiomaschinen. Solch ein Gerät könnten wohlwollende Gattinnen also durchaus im Wohnzimmer tolerieren, auf jeden Fall eher als beispielsweise eine T2221...

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Was fällt noch sofort auf ? Keine Frage, der dritte Bandteller, der für Studiomaschinen ungewöhnlich- für Cuttermaschinen aber wiederum charakteristisch ist.

Dieser hat natürlich einen eigenen Motor, wird also nicht über Riemen oder Reibräder vom Haupt- Aufwickelmotor angetrieben. Doch dazu später mehr. Mit diesem 2. Aufwickel lassen sich längere Bandabschnitte, die aus einer Reportage herausgeschnitten werden, schön auffangen. Diese können dann an anderer Stelle der Reportage neu montiert werden. Überaus praktisch!

Ein etwas näherer Blick offenbart dann- die hat ja nur einen Tonkopf !! 8| Und tatsächlich handelt es sich hier um eine reine Wiedergabemaschine. Dies war schon beim Vorgänger R34 nicht anders. Allerdings ist bei der neuen Maschine ein Stereo- Ferritkopf W2H42 mit schmaler 0,75mm Trennspur vom VEB Goldpfeil Hartmannsdorf verbaut. Diese Köpfe waren bzw. sind richtig gut!
Ganz typisch für die Anforderungen des DDR- Rundfunks ist die Schichtlage: Die Maschine ist für internationale Schichtlage gebaut (Schicht innen), so war es beim DDR- Rundfunk seit den 70er Jahren üblich. Die ARD fuhr ja bis zum Schluss mit deutscher Schichtlage (Spur außen). Weiterhin gibt es zwei Geschwindigkeiten, die 38er Rundfunk- Standard- Geschwindigkeit und die 19er Geschwindigkeit, wie sie auch bei Reportergeräten verwendet wurde. Diese sind jeweils per Tastendruck anwählbar.

Warum heißt das Ding nun "Cutter AP T5234"? "AP" steht für Arbeitsplatz und man meinte damit das gesamte Ensemble. Der Holzrahmen besitzt an der Oberseite rechts und links tiefe Lagerlöcher, welche zur Aufnahme eines Manuskripthalters und einer Schreibtischlampe dienen sollten. An der Rückseite befindet sich ein Netzanschluss für jene Lampe. Zum kompletten Arbeitsplatz gehörten noch Beistellschränke und ein Vorlaufband- Spender. Dazu kommt dann eine weitere Besonderheit, welche ich so von keiner echten Studiomaschine kenne und diese vervollständigt dann den Arbeitsplatz: Ein eingebauter 2x 10W Stereoverstärker, an welchen ein Lautsprecherpärchen direkt über die damals üblichen DIN- LP- Stecker angeschlossen werden kann. Dadurch war es möglich, diesen Arbeitsplatz ins kleinste Redakteursbüro ohne Anschluss an irgendwelche NF- Peripherie zu verbannen. Man nahm einfach Platz, schaltete das Ganze ein, schmiss ein Band drauf und schon wurde losgecuttert- oder gespliced, wie es dann später neudeutsch hieß... Wer keine Lautsprecher mag, sondern zur Arbeit eher Kopfhörer bevorzugt, der findet an der linken Seite zwei entsprechende Anschlüsse in Euro- Norm, die altbekannten Würfelstecker. Auch diese werden vom 10W Verstärker angetrieben. Einen Lautstärkeregler für Kopfhörer oder die Boxen findet man links neben dem Bandzählwerk.


   


Doch werfen wir nun eine Blick "unter die Haube", also auf die inneren Werte. Wo befinden sich denn hier die ganzen Steuerkarten und Wiedergabeentzerrer? Ahh, auf der Rückseite. Dort stecken sie schön in einer Reihe nebeneinander, normalerweise von einer Abdeckung geschützt. Diese Abdeckung ist hier leider nicht mehr vorhanden, dies tut der Funktion aber keinen Abbruch. Die Anordnung (von links nach rechts) beginnt mit dem Trafobaustein, den Netzteilen I und II, über die Leistungssteuerung und die Bremsplatinen für die Motoren zur Bandlaufsteuerung. Ganz rechts sitzen dann der NF- Leistungsverstärker und die Wiedergabeverstärker. Alles sehr schön übersichtlich. Alle Versorgungsspannungen sind einzeln stabilisiert und werden auf der Rückseite durch jeweils eigene LEDs angezeigt. Man kann also sofort erkennen, ob dort eine Spannung fehlt. Das hat man so von der T4224 übernommen. Respekt...

                   


Die 3 Motoren für die Wickel sind wie gehabt Asynchron- Motoren. Hier bleibt die Firma der langen Tradition von Sander & Janzen treu. Allerdings lassen sie sich stufenlos vorwärts und auch rückwärts rangieren, einer Phasen- Anschnittsteuerung mit TRIACs sei Dank. Der Antrieb der Tonwelle ist dann aber eine Überraschung. Im Gegensatz zu allen anderen Vorgängermodellen aus der Vergangenheit des VEB Tontechnik gibt es hier keine riesige Schwungmasse, die per Antriebsriemen von einem Synchronmotor angetrieben wird. Statt dessen findet man einen Direktantrieb, mittels eines Gleichstrommotors der Firma Papst ! Dieser wird elektronisch über Hall- Generatoren kommutiert, ganz wie bei einer M15A. Bei der R722/1 vom RFZ erfolgte eine solche Kommutierung noch mit Optokopplern...

Die Einzelmodule Wiedergabeentzerrer und Endverstärker, von denen man noch in der T4224 jeweils 2 Exemplare findet, wurden hier zu einem Modul- dem Wiedergabeverstärker- zusammengefasst. Natürlich gibt es davon ebenfalls zwei Stück, ist ja eine Stereomaschine. Technisch ist das absolut sinnvoll, spart Platz. Obwohl- Platz ist eigentlich genug. Sogar soviel, daß selbst die Wiedergabeverstärker in überaus konservativer Art und Weise aufgebaut sind: Sowohl der Verstärkereingang als auch der Ausgang ist Trafosymmetrisch und erdfrei ausgeführt. Dabei wurden zu großen Teilen die identischen Widerstände und Transistoren verwendet, wie in den Einzelmodulen. Ok, eine Verstärkerstufe hat man sich im Vorverstärker geschenkt, dafür hat der nachfolgende Transistor im Endverstärker eine etwas höhere Verstärkung und ist ein modernerer Typ.
Auch die Werte der Kondensatoren sind zum größten Teil identisch. Kleinere Abweichungen dürften eher der Tatsache geschuldet sein, daß diese Verstärkermodule für den Einsatz der modernen Ferritköpfe optimiert wurden. Die älteren Module aus der T4224 waren ja für universellen Einsatz und verschiedene Kopftypen bestimmt.
Irgendwo in diesem Forum kam früher mal die Frage auf, ob die Entzerrer dieser Maschine denn gleichwertig zu den Modulen der normalen DDR- Studiomaschinen (für den Sendebetrieb) sind. Diese Frage kann ich nun in jedem Fall mit "ja, absolut !" beantworten. Die technischen Angaben hänge ich am Ende des Berichts dran.

Da ich mir die Maschine ja nicht nur zu Anschauungszwecken angeschafft habe, war es langsam Zeit für die Stunde der Wahrheit. Also erst einmal alle 6 (!!) Feinsicherungen der Netzteile überprüft. Hier gab es keine Auffälligkeiten, die waren alle in Ordnung. Dann mal die Netzteilplatinen gezogen um wenigstens eine optische Kontrolle der Gleichrichter, Spannungsregler und Elkos vorzunehmen. Was ich sah, stimmte hoffnungsfroh: Alles wunderbar sauber, keine gerissenen Gehäuse, keine Undichtigkeiten an den japanischen (!) Elkos zu erkennen.
Da hier soweit alles gut aussah, sollte nun endlich mal scharf geschossen werden: Also den Regeltrafo herangeholt, die geringst mögliche Spannung (150V) eingestellt und einfach mal ganz derb den Netzschalter gedrückt.
Ah sieh an, da leuchtet etwas: Die Anzeigediode für die 38er Geschwindigkeit leuchtet in der betreffenden Taste auf. Also mal langsam hochregeln. Auf der Rückseite des Gerätes leuchten alle 8 LEDs für die einzelnen Versorgungsspannungen auf. Keine Rauchzeichen aus dem Gerät, nichts zischt oder explodiert gar. Sogar das Bandzählwerk erwacht zum Leben, wobei es aber nur zwei Nullstellen anzeigt, wo eigentlich 5 Nullen sein müßten. Ist aber erst einmal egal. Da sich der Zeiger für den aktuellen Stromfluss nur wenig bewegte, kann man hier grobe Kurzschlüsse ausschließen. Also- Gerät wieder abgeschaltet und direkt ans Netz gehängt. Dann wieder eingeschaltet und- ja. Jetzt sind alle 5 Nullen der Zählwerksanzeige vorhanden. Na, so soll es doch sein...

Nach diesen ersten Erfolgen kühn geworden, wurde gleich mal ein Band auf den linken Teller geworfen und eingefädelt. Dabei war gleich positiv zu bemerken, dass die Bandteller gebremst sind. Ich erwähne dies hier deshalb extra, weil die T5234- ganz in der alten Sander & Janzen- Tradition- selbstverständlich nur über Bremsgleichströme in den Wickelmotoren gebremst wird. Bremsbänder sucht man hier wie bei allen DDR- Maschinen vergeblich. Das hat Vorteile- aber auch Nachteile. Ein Band aufzulegen ohne die Maschine einzuschalten ist ein Ding der Unmöglichkeit. Aber was solls, wenn man es auflegt will man es auch hören. So what ?


Der Tonwellenantrieb gibt keinen Mucks von sich, wenn man das Band einlegt. Hmmm, ok... Bei der M21 läuft der an, sobald das Band die Lichtschranke am Kopfträger unterbricht. Hier offenbar nicht, obwohl es diese Lichtschranke zur Bandendabschaltung ebenfalls gibt. Daher jetzt mal allen Mut zusammen genommen und die Play- Taste gedrückt... und prompt erwachte das Gerät zum Leben. Die Andruckrolle klackte gegen die Tonwelle, diese lief, das Band fuhr sofort los. Schnell den Kopfhörer per Adapter in die dafür vorgesehene Buchse gestöpselt und tatsächlich: Es kommt Musik vom Band !

           


Durch diesen Erfolg beflügelt, wurden auch die anderen Bandlauffunktionen (Vorlauf, Rücklauf, Rangierbetrieb) getestet und auch diese funktionieren einwandfrei.

Dabei ist der Rangierbetrieb des Gerätes etwas gewöhnungsbedürftig. Zunächst einmal funktioniert er nur im Zusammenhang mit der Vorlauftaste. Das ist aber kein Fehler. Wer sich die Symbole an Vorlauftaste und Rangierpoti ansieht, der erkennt: Das soll ganz genau so sein.
   

Das Rangierpoti selbst verharrt nicht in einer mittleren Nullstellung. Es ist vielmehr Federbelastet und befindet sich durch den Druck der Feder beständig am Rechtsanschlag. Dies führt dazu, daß das Band in Richtung Vorlauf losrast, wenn man die Vorlauftaste betätigt. Erst durch linksdrehen des Reglers (gegen den Widerstand der Feder) kann man den Vorlauf bis zum Stillstand verlangsamen. Dreht man den Regler dann noch weiter nach links, beschleunigt die Maschine langsam in Richtung Rücklauf. Dies lässt sich selbstverständlich bis zur Vollgas- Stellung treiben. Lässt man das Poti dann wieder los, kehrt sich die Geschichte wieder um.

Apropos Bandlauf: Die Besonderheit der Maschine besteht ja unter anderem in den beiden rechten Wickeltellern. Diese sind jeweils mit einem eigenen Motor ausgestattet und werden separat und voneinander unabhängig betrieben. Dieser unabhängige Betrieb erfordert natürlich eine separate Ansteuerung für jeden der Motoren. Welcher von beiden gerade laufen soll, bzw. ob überhaupt einer von beiden laufen soll, ist vom Anwender abhängig und davon, wohin dieser das Band einfädelt. Wird das Band am Hauptwickel eingefädelt, dann läuft nur der Hauptwickel. Wird das Band dagegen am Zusatzwickel eingefädelt, dann läuft nur dieser. Selbstverständlich auch hier mit allen zur Verfügung stehenden Bandlauffunktionen. Wird das Band aber gar nicht eingefädelt, dann läuft bei Wiedergabe keiner der beiden Wickelmotore. Dies ist der sogenannte Papierkorb- Betrieb.

Ermöglicht wird dieser intelligente Wickelantrieb durch zwei Lichtschranken, den sogenannten optoelektronischen Schalter. Dieser befindet sich auf dem Bandlaufblock in direkter Nachbarschaft der beiden Umlenkrollen auf der rechten Seite der Maschine. Durch die unterschiedliche Einfädelung werden die Lichtschranken auch unterschiedlich unterbrochen. Die resultierenden Signale werden an den Prozessor der Bandlaufsteuerung geschickt, welcher wiederum die unterschiedlichen Funktionen auslöst.
       
Überhaupt, die Bandlaufsteuerug ! Da hat sich im Laufe der Evolution der DDR- Maschinen so einiges getan. Wer die SJ102, SJ103, T103, T2211, T2221 kennt, der weiß: Allen diesen Maschinen gemein ist eine elektromechanische Steuerung durch eine ziemlich große Relais- Phalanx. Eine Ausnahme bildeten in früheren Zeiten nur die R722 bzw. R722/1 vom RFZ. Diese hatten bereits eine elektronische Steuerung der Bandlauffunktionen mit TTL- Schaltkreisen. In späteren Zeiten- also um 1989 / 1990 kam dann noch eine Maschine mit vollelektronischer Steuerung hinzu, jene bereits erwähnte T4224 vom VEB Fernmeldemessgeräte. Und diese Maschine ist besonders interessant, findet doch bei Ihr nach nicht mal einem Jahr Bauzeit ein kompletter Generationenwechsel im Konzept der Steuerung statt: Hatten die ersten Modelle noch eine Bandlaufsteuerungsplatine, auf welcher die Steuerung komplett durch eine Anzahl von insgesamt 15 MOS- und TTL- Schaltkreise realisiert wurde (zB. Seriennummer 137), so findet man auf derselben Platine bei späteren Maschinen (zb. Seriennummer 174) nur noch ganze sieben (7 !) Schaltkreise vor. Das sind 5 NAND Gatter und ein russischer EPROM. Das Herzstück aber bildet ein Einchip- Mikrorechner, der UB8840M vom VEB Kombinat Mikroelektronik "Karl Marx" Erfurt (kurz MME), welcher für sämtliche Steuerungen der Maschine verantwortlich ist.
Dieser letzte Quantensprung in der Technik der DDR-Maschine T4224 funktioniert bis heute sehr gut, dies kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Übrigens wurde auch diese Maschine nach der Wende kurzzeitig von der Meß- und Tontechnik GmbH weitergebaut, davon liegen mir sogar Katalogbilder vor.

Um jetzt wieder den Bogen zur T5234 zu schlagen: Offenbar hatte die Steuerung per Mikrocomputer und EPROM auch ihre Entwickler überzeugt, denn die Bandlaufsteuerung der Cuttermaschine sieht fast identisch aus. Zwar hat sich die Anzahl der Schaltkreise nochmals verringert (es sind jetzt nur noch 2 NAND Gatter), dafür besteht das Herzstück nach wie vor aus dem Einchip- Mikrorechner UB8840M von MME. Der russische EPROM ist einem amerikanischen Ersatztypen von ST Microelectronics gewichen und sicher ist auch die Programmierung unterschiedlich. Am grundsätzlichen Konzept hat sich aber nichts geändert...
   



Zu guter Letzt gibt es noch ein paar Besonderheiten zu erwähnen. So ist mir beim Test der Maschine aufgefallen, daß sowohl die Wiedergabeverstärker als auch der Leistungsverstärker stehts eingeschaltet bleiben, bei allen Bandlauffunktionen. Dies soll ein kontinuierliches Mithören beim Umspulen und rangieren gewährleisten, kommt es bei diesem Gerät ja darauf an, bestimmte Stellen auf dem Band schnell zu finden. Wen das beim schnellen Umspulen stört, der benutzt einen Hebel, welcher sich links auf dem Kopfträger befindet. Durch diesen Hebel wird der excentrisch gelagerte, große Bandführungsbolzen auf der Linken Seite des Kopfträgers betätigt, mit dessen Hilfe sich das Band vom Tonkopf einfach etwas wegschenken lässt. Schon verstummt der Umspulsound.
   
Wer sich das letzte Foto anschaut, dem wird die zylinderförmige Aussparung am unteren Block mit der Klebeschiene auffallen. Auf einer der verlinkten Internetseiten heißt es dazu, diese dient zur Aufnahme eines Gefäßes mit Nassklebemittel (Azeton). Nun, dies wage ich doch stark zu bezweifeln.

Zunächst einmal war diese Maschine für moderne Bänder bestimmt, diese lassen sich bekanntermaßen nicht mit Azeton kleben. Und dann bin ich durch irgendeinen Zufall mit einem Finger dort hinein geraten und habe dabei festgestellt, daß sich dieser "Zylinder" nach unten wegziehen lässt. Die Anlage quittierte dies mit einem vernehmlichen "Klack". Neugierig habe ich dies wiederholt und dabei gesehen, das beim ziehen dieses sonderbaren Hebels eine Art Bandabheber auf beiden Seiten des Tonkopfes aus dem Kopfträger fährt. Zieht man weiter, schnellt von unten eine Klinge heraus, welche das Band genau vor dem Kopf durchtrennt. Eine Vorkopf- Schere also !
           
Ich hatte mich schon gefragt, ob es bei einer Cuttermaschine nichts besseres gibt, als diese kleine Klappschere an der oberen Klebeschiene. Nun, diese Frage ist jetzt beantwortet...

Interessant ist dieser etwas klobige Aufsatz hinter dem Kopfträger, bei welchem es sich um einen automatischen Klebebandspender handelt. Man legt das zu klebende Band in die Führungsschiene und drückt einfach den oberen, beweglichen Teil nach unten. Dadurch wird automatisch ein Stück Klebeband von einer breiten Vorratsrolle abgelöst und gewissermaßen auf die Klebestelle gestempelt. Toll ! Sowas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen. Genial und hoch funktionell ! Das ist übrigens keine DDR- Entwicklung, es steht ein englisches Patent drauf...

       

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine überaus schöne Maschine wie ich finde, in typischer, solider Bauweise. Funktionierte tatsächlich gleich auf Anhieb, hat einige Besonderheiten die andere Maschinen nicht haben und ist außerdem noch ein echt seltenes Stück, klanglich über jeden Zweifel erhaben.
Ich für meinen Teil freue mich sehr darüber.
Eine echte Bereicherung für meinen Maschinenpark und- wie ich finde- durchaus ein solider Grund, seine Vorsätze sausen zu lassen...

Viele Grüße, Rainer


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#2
Toller Bericht. Herzlichen Glückwunsch zu diesem seltenen Stück und viel Freude damit.
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#3
Vielen Dank für die Vorstellung der Maschine.
Leider ist das ja ein quasi nicht vorhandener Markt, diese ex- DDR Maschinen. Dementsprechend niedrig wird der Preis gewesen sein, der dann bei den interessierten zu dem typischen "Schnäppchenverhalten" führt. Aber Schnäppchen gibts halt nur dort, wo es überhaupt Vergleichspreise gibt. Ich gehe davon aus, dass der Markt für diese Studio- Maschinen extrem eng ist. Da muss die Firma einen sehr günstigen Preis ausloben, damit jemand anbeisst.
Da kein Markt, wird es keine Ersatzteilversorgung geben. Gleich das zweite Problem. Und noch dazu Platzbedarf, für solch einen Brummer brauchts viel Platz. Nicht umsonst wollen viele vertikale Geräte haben, wenn man sieht, welchen Platz eine Studer A80 benötigt oder eine M15A. Manche kaufen, obwohl sie überhaupt nicht den adäquaten Platz für solche Geräte haben.
Wie dem auch sei, für solch ein letztes Tonbandgerät würde ich nur Geräte mit einer gesicherten Ersatzteilversorgung kaufen, Studer käme hier in Frage. Die können auch noch eine C37 heute wieder instandsetzen.
Das Ding würde ich nicht anrühren, auch für einen symbolischen Preis nicht. Aber schön, dass sich Leute trauen und es weiter betreiben können. Aber ich denke doch, wenn irgendein relevantes Teil wie Motor die Grätsche macht, ist Schluss mit dem Gerät. Ist halt kein Studer wo man alles für bekommt. Deshalb sind ja auch dort die Preise so hoch. Macht halt alles Sinn im Leben.

Gruß, Helmut
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#4
Hallo Rainer,

vielen Dank für deine ausführliche Vorstellung!

Da hätte ich auch sofort zugeschlagen.

Viel Freude mit der Maschine wünscht
Frank
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#5
Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diesen tollen Bericht über eine tolle Maschine und ein Stück DDR Geschichte.
Gruß André
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#6
Auch meinerseits herzlichen Dank für die Vorstellung, das Arbeiten damit würde ich gern mal live erleben. thumbup
Ein paar Anmerkungen zu Helmuts Post hätte ich allerdings noch:
helmut,'index.php?page=Thread&postID=252181#post252181 schrieb:Leider ist das ja ein quasi nicht vorhandener Markt, diese ex- DDR Maschinen....Dementsprechend niedrig wird der Preis gewesen sein...
Schön wäre es, wenn es so wäre. Leider haben aber die letzten Jahre auch diese und andere Ostblockmaschinen, zB. die ungarischen Mechlabors, ebenfalls ihre Freunde und Liebhaber gefunden, und somit sind die Preise da ebenfalls stark gestiegen. Außerdem muß bedacht werden, daß solche Maschinen ja ausschließlich für Rundfunk und Co in der DDR angefertigt wurden und somit in relativ geringen Stückzahlen vorhanden sind.
helmut,'index.php?page=Thread&postID=252181#post252181 schrieb:Da kein Markt, wird es keine Ersatzteilversorgung geben.
Für welches Tonbandgerät gibt es denn noch eine Ersatzteilversorgung? Man bekommt teilweise noch alte Lagerbestände, Schlachtteile oder Nachbauten zu kaufen. Die DDR-Maschinen nutzten vieles an Standardteilen, da gibt es heute äquivalenten Ersatz. Zur Not muß man was anfertigen, wie auch bei anderen Fabrikaten.
helmut,'index.php?page=Thread&postID=252181#post252181 schrieb:Wie dem auch sei, für solch ein letztes Tonbandgerät würde ich nur Geräte mit einer gesicherten Ersatzteilversorgung kaufen, Studer käme hier in Frage. Die können auch noch eine C37 heute wieder instandsetzen.
Dann blieben vermutlich nur solche Geräte, die mal massenhaft hergestellt wurden und wo es noch genügend gebrauchte oder Schlachtgeräte gibt. Studer wird wohl nicht dazu gehören, da es die Firma nur noch als Markennamen unter Harman gibt und die keine Maschinen mehr reparieren bzw. Ersatzteile liefern. Revox macht das noch, hat ja aber seit x- Jahren nichts mehr mit Studer gemeinsam. Also wirst Du bei Studer auch keine C37 mehr instandgesetzt bekommen, obwohl das vermutlich einfacher ist als eine der letzten Baureihen mit viel Elektronik drin. Das am schwierigsten zu bekommende Bauteil einer C37 ist heutzutage vermutlich die Glühlampe in der Maschine thumbsup
Viele Grüße,

Matthias
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#7
Hallo Matthias,
hatte mich geirrt, die C37 wurde von Andreas Kuhn überholt/ instandgesetzt. Da er ebenfalls in der Schweiz wohnt, hatte ich das unter Studer- Werksrevision abgespeichert.
Sorry, kann passieren, wenn man etwas aus dem Gedächtnis heraus rezitiert.

https://twogoodears.blogspot.com/2018/08...eaven.html

Es ist sehr gut, dass es nun auch für solche Maschinen einen Markt gibt. Die DDR hat keine schlechten Sachen gebaut, habe hier ebenfalls einiges von RFT und Konsorten (oder sollte man lieber schreiben "Kombinaten"?

P. S. Ich dachte immer, Studer/ Revox würde noch Revisionen machen, da man dort auch seine B215 überholen lassen kann. Würde bedeuten, wenn man mit einer Studer kommt schicken sie einen wieder nach Hause, weil sie nur Revox überholen? Erscheint mir unverständlich.
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#8
Hallo Helmut,

es gibt glücklicherweise noch viele, die Studermaschinen reparieren (können), das sind aber keine Werksfirmen mehr sondern Selbständige, die entweder Service für Studer mach(t)en oder Privatleute, die das sich angeeignet haben.
Studer/Revox in dem Sinne gibt es seit ca. 1990 in dem Sinne nicht mehr, da Studer und Revox damals getrennte Wege gingen, Revox zu einer Investorengruppe und Studer zu Harman Industries (ca. 1994).
Revox hat jetzt seinen Sitz in Villingen, Studer als Marke wird im Harmanwerk Pecs/Ungarn hergstellt. Harman selbst gehört jetzt zu Samsung.
Aus der Schweiz kommt nichts mehr, die Gebäude sind fast alle abgerissen oder verkauft....
Revox selbst überholt noch Geräte in Villingen, wie lange allerdings noch, weiß keiner...
Viele Grüße,

Matthias
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#9
helmut,'index.php?page=Thread&postID=252181#post252181 schrieb:Leider ist das ja ein quasi nicht vorhandener Markt, diese ex- DDR Maschinen. Dementsprechend niedrig wird der Preis gewesen sein, der dann bei den interessierten zu dem typischen "Schnäppchenverhalten" führt. Aber Schnäppchen gibts halt nur dort, wo es überhaupt Vergleichspreise gibt. Ich gehe davon aus, dass der Markt für diese Studio- Maschinen extrem eng ist. Da muss die Firma einen sehr günstigen Preis ausloben, damit jemand anbeisst.
Lieber Helmut, da bist Du aber sowas von auf dem Holzweg... ALLES, wo irgendwo Studio drauf steht, ist heutzutage teuer. Du darfst nicht von Dir und nicht von Deutschland ausgehen. Die Asiaten kaufen ALLES, zu fast jedem Preis. Ob man das jetzt rationell findet, oder nicht. Wink Wink

Grüße, Rainer
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#10
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=252174#post252174 schrieb:Der russische EPROM ist einem amerikanischen Ersatztypen von ST Microelectronics gewichen
Kleine Korrektur am Rande:
ST Microelectronics ist eine europäische Firma, hervorgegangen aus der italienischen SGS und der französichen Thomson -> SGS-Thomson und später ST
Microelectronics.
siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/STMicroelectronics

MfG Kai
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#11
Hallo Kai,

stimmt, mein Fehler. Sollte ich eigentlich besser wissen, ist ja einer unserer direkten Mitbewerber... :whistling: :whistling:
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#12
Noch eine Anmerkung, weil ich es in der Beschreibung wohl vergessen hatte:
Selbstverständlich besitzt das Gerät normgerechte +6dB Ausgänge für das Wiedergabesignal, die übliche Studionorm halt (0dBr).
Diese befinden sich auf der Rückseite, das sind die beiden Messerklinken- Buchsen zwischen Leistungsverstärker und Wiedergabeverstärker.
Das Ganze nennt sich "TAG" (Ton- Anschlussgerät). Damit kann man das Signal wie üblich einer Leitung oder einem Mixer zuführen und weiterverarbeiten.

Über die Anlage rockt das dann natürlich erst richtig ! 8) 8) thumbsup thumbsup


Grüße, Rainer
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#13
eine Coole Maschine!! thumbup thumbup thumbup
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#14
Interessant! Ziemlich coole Detaillösungen, viel Spaß beim Arbeiten mit dieser tollen Maschine!

Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#15
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=252202#post252202 schrieb:
helmut,'index.php?page=Thread&postID=252181#post252181 schrieb:Leider ist das ja ein quasi nicht vorhandener Markt, diese ex- DDR Maschinen. Dementsprechend niedrig wird der Preis gewesen sein, der dann bei den interessierten zu dem typischen "Schnäppchenverhalten" führt. Aber Schnäppchen gibts halt nur dort, wo es überhaupt Vergleichspreise gibt. Ich gehe davon aus, dass der Markt für diese Studio- Maschinen extrem eng ist. Da muss die Firma einen sehr günstigen Preis ausloben, damit jemand anbeisst.
Lieber Helmut, da bist Du aber sowas von auf dem Holzweg... ALLES, wo irgendwo Studio drauf steht, ist heutzutage teuer. Du darfst nicht von Dir und nicht von Deutschland ausgehen. Die Asiaten kaufen ALLES, zu fast jedem Preis. Ob man das jetzt rationell findet, oder nicht. Wink Wink

Grüße, Rainer

Ja, das ist eine fortwährend aufgewärmte Mär von den dummen Asiaten, die alles und jedes alte Kram wo Studio draufsteht kaufen.
Ich habe selber jahrzehntelange Erfahrung mit dem Verkauf von Vintage Audio Sachen die einen guten Namen in der Szene haben. Die Asiaten geben keinesfalls für alles "stupid asian money" aus und auch nicht zu jedem Preis. Sie kaufen wohlüberlegt die Sachen, welche einen guten Namen und einen guten Ruf haben und wo in der Vergangenheit starke Preissteigerungen vorhanden waren. Das ist wie mit guten Aktien. Sie schauen, wo ist Potential noch nach oben und was ist ein guter Preis. Zu Phantasiepreisen kaufen sie keineswegs. Und für No-Name- No- Fame- Sachen bezahlen sie auch fast nichts, da kann soviel "Studio" draufstehen wie will. Die Preisabschäge sind, gerade in Asien, radikal. Wenn jemand Mercedes kaufen will gibt er für einen popeligen VW halt nichts aus, der kann noch so gut sein. Die Asiaten wollen Prestige, Renomee, einen guten Namen. Habe gerade wieder zwei Sachen nach Asien verkauft, aber der Preis war dem Markt angemessen. Die Asiaten sind halt sehr hartnäckig darin, das zu bekommen, was sie wirklich wollen. Und so sind sie halt oft diejenigen, welche den letzten Dollar mehr bieten. Oder sie kaufen gleich für Sofortkauf, wenn die anderen noch garnicht aufgestanden sind und ruhig vor sich hin träumen von den Geräten. Also von daher halte ich die Asiaten für clever und halt wohlhabend mittlerweile. Das ist ein Spiel, was nur reiche Leute spielen können. Die Pfennigfuchser werden sich vieles, was noch vor jahrzehnten hier für ein Appel und ein Ei wegging, heute nicht mehr leisten können.

Aber noch besser, das DDR Tonbandgerät wird sicher sehr gut sein und wenn es einfach wartbar ist noch besser. Habe hier einige Teile aus der DDR und durchweg keine schlechtere Qualität als im Westen. Viel Freude damit!

Gruß, Helmut
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#16
Hallo Rainer,

herzlichen Glückwunsch zum Erwerb dieser tollen Maschinen und vielen Dank für die ausführliche Vorstellung.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#17
Vielen Dank Euch allen ! Smile Smile
Ja, ich freue mich wirklich sehr über die Maschine.

Es war übrigens kein Schnäppchenkauf, wirklich nicht. Daher hatte ich mir ihre Anschaffung auch eine ganze Weile sehr gründlich überlegt.
Jetzt bin ich glücklich, mich dafür entschieden zu haben. ^^ ^^

Grüße, Rainer
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#18
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=252273#post252273 schrieb:Vielen Dank Euch allen ! Smile Smile


Es war übrigens kein Schnäppchenkauf, wirklich nicht.

Grüße, Rainer

du musst dich dafür nicht rechtfertigen, wenn Du sie geschenkt bekommen hättest wäre auch GUT Smile
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#19
Moin,

tolle Vorstellung... Vielen Dank für's zeigen.

Gruß Andre
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#20
Ganz toller Bericht, viel Spaß damit!
Schöne Grüße

Rainer

Unterwegs als „Tonmeister h.c.“ unter www.tapemusic.eu[url=www.tapemusic.eu][/url]
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#21
Hallo Rainer,
herzlichen Glückwunsch zu dieser Maschine.
Habe selbst so ein Gerät 02/93, war beim MDR im Einsatz mit etwas über 1000 Betriebsstunden, aber leider unvollständig.
Neben dem Aufsatz mit der Klebeband-Einrichtung aus England fehlt auch der schwarze Kasten mit der Vorkopf-Schere.
Kannst Du mir die Maße für das Gehäuse geben und evtl. noch detailiertere Bilder über diesen Kasten?
Vorab schon mal vielen Dank
Viele Grüße Volkmar
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#22
Toller Bericht.
Hab ich das richtig verstanden dass die Maschine nur für Wiedergabe ist?

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#23
Hallo Mani,

ja, das ist absolut korrekt. Nur für Wiedergabe. Einen Teil des Bandes löschen funktioniert nicht, diesen kannst Du dann nur herausschneiden. Wortwörtlich.. Wink

Hallo Volkmar,

Deine Maschine ist noch mit dem MT- Zeichen gelabelt, stimmts ?
Sehr gerne schicke ich Dir die Maße des Scherenblocks, mit weiteren Detailfotos. Ich bitte aber um etwas Geduld, die Fotos kann ich frühestens am Wochenende machen. Darf ich Dich im Gegenzug um Fotos vom Abdeckblech auf der Rückseite bitten ? Dieses, welches normalerweise die Karteneinschübe bedeckt, vorausgesetzt das es an Deiner Maschine vorhanden ist ?
Danke Dir ! Wink

Grüße, Rainer
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#24
Hallo Rainer (GDR22),
ein Vorschlag:
Das ist doch der Anfang/Teil/Leseprobe (D)eines Buches über Tonbandmaschinen aus dem Osten Europas!
Nur Mut! All solch Wissen muss bewahrt bleiben!
VG Jürgen
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#25
Smile Smile Nun, "aus dem Osten Europas" ist vielleicht etwas hoch gegriffen, da ich über die im Ostblock meist- eingesetzten Maschinen (nämlich die Mechlabor aus Ungarn) relativ wenig weiß. Da haben andere mit Sicherheit mehr Erfahrung, zumal diese Maschinen ja als Sendemaschinen bei DT64 eingesetzt wurden. Aber allein schon die Maschinen der ehem. DDR sind ein erstaunlich weites Feld.

In ähnlich epischer Breite wie über die T5234 könnte ich noch über die R722/1 ausführen (wurde aber schon einmal vor vielen Jahren vorgestellt) oder über die T4224, welche gewissermaßen die letzte, in der DDR auch produzierte Maschine ist. Für diese Maschine wird auch noch eine Vorstellung folgen, bin momentan dabei, Material zu sammeln. Es hat sich ergeben, dass mir hier Unterlagen zugänglich wurden, die nicht im normalen Umlauf sind. Bis ich diese alle sichten und in den richtigen geschichtlichen Kontext bringen kann, wird es aber noch etwas dauern.
Ob das aber alles für eine größere Publikation taugen würde... :whistling: :whistling:

Grüße, Rainer
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#26
Hallo Rainer,

auch von mir vielen Dank für die tolle Vorstellung deines Neuzugangs.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#27
Rainer, vielen Dank für diesen Beitrag.
Das Lesen war ein Genuß, und ich habe wieder viel gelernt.

LG
Mike
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#28
Hallo Rainer,

zu der Maschine waren nicht zufällig noch ein paar "Kassetten" mit dem Bandklebestreifen dabei?
Habe das gleiche Teil zu Hause aber leider ohne "Futter".
Ist eine englische Produktion aber leider nichts mehr dazu auffindbar.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#29
Leider nein Dietmar, tut mir sehr leid. Sad Könnte ich selbst noch brauchen, da auch auf meiner Rolle nicht mehr allzuviel übrig ist. Die ist aber mehr durch Spielerei als durch richtige Arbeit zur Neige gegangen. Wie beschrieben --> Messe Ausstellungsstück...

Grüße, Rainer
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#30
So, versprochen hatte ich es ja, hier kommen jetzt noch ein paar Detailfotos. Der "Block" mit der Vorkopfschere ist eigentlich eine Art Kasten, welcher aus zwei U- Profilen aufgebaut ist. Im unteren U- Profil befinden sich dazu noch zwei Stehbolzen und auf der rechten Seite die Vorkopfschere. Die beiden Profilbleche werden gegeneinander versetzt aufgeschraubt- schon hat man einen Kasten...


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#31
Mit dem Block, auf welchem sich die Klebeeinrichtung befindet, verhält es sich etwas anders. Das ist ein richtig massiver Alu- Block, schwarz eloxiert. Den muss man erst einmal abschrauben, wenn man den Kopfträger abnehmen will. Eine zentrale, dicke Inbusschraube, daher kein Problem.

Volkmar, betreffs des Kopfscheren Blocks- da schreibe ich Dir noch ´ne PM.

Grüße, Rainer
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#32
Prospekte der Maschinen T 4224 und T 5234 sind hier in der Galerie der IG FTF zu finden.

Gruß aus Reykjavik
Hajo
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