Mittelposition des Hebels bei Nagras
#1
Wenn der Hebel meiner Nagra E (rechts unten) nach vorne gezogen wird, geht das in zwei Etappen vor sich: Nach dem ersten Drittel des Weges spürt man deutlich einen ersten Anschlag und, nachdem sich die Andruckrolle weit vom Capstan wegbewegt hat, steht der Hebel endgültig an.
Ich habe mir gedacht, das kann kein Zufall sein, und tatsächlich entdeckt man bei laufender Wiedergabe, dass sich bei dieser Mittelposition mit ganz leichtem Druck auf den Hebel eigentlich zwei Positionen erreichen lassen: Erhält der Hebel aus der Mittelposition einen leichten Touch nach hinten, spielt Maschine das Band normal ab, ein leichter Touch nach vorne, hebt die Andruckrolle minimal vom (sich drehenden) Capstan ab und versetzt die Maschine in einen Pausen-Modus.
Mit ein wenig Übung funktioniert das bei mir wirklich gut.
Zu dieser Mittelposition habe ich nirgends was gefunden.
Von hier aus kann das Band sogar durch Hin- und Herbewegen der Spulen abgehört werden (wie bei einer Studer Tongue ), weil der Verstärker ja noch an ist.
Wurde mit der Nagra zur Not auch geschnitten?
Grüße
Lois
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#2
Seehund,'index.php?page=Thread&postID=249311#post249311 schrieb:Zu dieser Mittelposition habe ich nirgends was gefunden.
In der Anleitung zur Nagra IV-S wird diese 45° Zwischenstellung kurz erwähnt.

Seehund,'index.php?page=Thread&postID=249311#post249311 schrieb:Wurde mit der Nagra zur Not auch geschnitten?
Ich kann mich nicht erinnern, das jemals erlebt oder davon gehört zu haben. Ein Grund dafür sind die nicht arretierbaren Bandführungsrollen, welche beim Loslassen der Spulen die soeben gefundene Schnittstelle gerne vom WK-Spalt wegziehen. Um das zu verhindern, braucht man im Grunde drei Hände, zwei zum Festhalten der Fühlrollen, eine zum Markieren der Schnittstelle.

Bei der Studer A80 beispielsweise wird durch Drücken der "Edit"-Taste die beiden Bandzugwaagen arretiert, was das Schneiden enorm erleichtert.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
Danke Peter, für deine Expertise.
Grüße
Lois
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#4
Meine Nagra 4.2 hat einen Ausgangstrafo für 4,4V, also +15dB.
Das ist der Postleitungsübertragungspegel, mit dem damals analoge Programme in die posteigenen Stromwege zur Verteilung übergeben wurden.
Das ging damals über den V74.

Bei Außenreportagen konnte man entweder über ein Reportagemischpult oder mit der Nagra aufgezeichnete Interviews einspielen.
Dazu sprach man mit seinem an die Nagra angeschlossenem Mikrofon in die Leitung zum Ü-Wagen oder Postübergabepunk vom Stadion und konnte beim Sprechen und Stellung Wiedergabe durch Drücken dieses Hebels das besprochene Band einspielen.
Das wurde u.a. auch in der Sportschau damals so gemacht und ging doch gut, Harry Valerien sagte oft an, dass er "vorhin mit dem Stürmer sprach" und dann das Tape startet.

Rudy
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