Umfrage: Wer kauft heute noch vorbespielte Tonbänder Reel To Reel
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nur Leerbänder alt oder neu
56.00%
14 56.00%
vorbespielte, alte Bänder aus der Hochzeit des Tonbands bevorzugt
24.00%
6 24.00%
vorbespielte, nur neue Bänder
4.00%
1 4.00%
vorbespielte, Neuauflagen alter Klassiker auf Tonband bevorzugt
0%
0 0%
habe bereits eine Sammlung, benötige keine Bänder mehr
8.00%
2 8.00%
momentan kein Geld für Tonbänder, höre aus dem Bestand
8.00%
2 8.00%
Gesamt 25 Stimme(n) 100%
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Was war damals teurer- vorbespielte Bänder oder LP? Und lohnt es sich heute noch, eine Bandsammlung aufzubauen?
#1
Hallo Foristen,
ich frage, einfach mal aus Unkenntnis, was damals, zu Hochzeiten des Tonbands, eigentlich teurer war: vorbespielte Bänder oder die Langspielplatte?
Und wäre es heute überhaupt noch lohnend, nach so langer Zeit eine Tonbandsammlung anzulegen mit bespielten Titeln?
Wo findet man diese am besten und sind die Bänder nach, teilweise, über 60 Jahren, überhaupt noch zu gebrauchen?
Ich meine nicht die überteuren neuen Bänder von diversen High- End Firmen, sondern Klassiker aus dem Pop, Jazz und Klassik Bereich.

Mir fehlt da einfach die Erfahrung mit solch altem Bandmaterial, auch die Bezugsquellen und Preise damals wie heute.
Gruß, Helmut


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#2
helmut,'index.php?page=Thread&postID=249147#post249147 schrieb:Wo findet man diese am besten und sind die Bänder nach, teilweise, über 60 Jahren, überhaupt noch zu gebrauchen?
Ich meine nicht die überteuren neuen Bänder von diversen High- End Firmen, sondern Klassiker aus dem Pop, Jazz und Klassik Bereich.
Hallo Helmut,

die Bänder, die Du meinst, findest Du natürlich hauptsächlich in Internetauktionshäusern, Kleinanzeigen oder manchmal auf dem Flohmarkt. Wie so oft bei alten Tonbändern kann man zur Qualität keine pauschalen Aussagen treffen. Von Top Qualität bis verzogenes Schmierband ist alles dabei. Leider ging es mit der technischen Qualität aber schnell bergab: Von 2-Spur 19cm/s ging es schnell zu 4-Spur 19cm/s und zu 9,5cm/s. Dennoch können die Bänder recht gut klingen. Was damals teurer war, kann ich Dir nicht sagen. Ich selbst habe aber auch nur ca. 15 von diesen Bändern und kaufe diese meist nur, wenn sie mir zufällig irgendwo günstig "begegnen". Sobald es etwas bekannter wird, wird es auch recht schnell teuer.

Ich weiß aber nicht, ob es fair ist, die heutigen High-End Bänder als überteuert zu bezeichnen - wenn sie denn wirklich von einem seriösen Anbieter kommen. Oft sind diese bei 38cm/s auf zwei 26er Alu-Spulen mit Studioband. Da bist Du bei den Materialkosten schon über 100€. Dann werden die oft speziell für den Kunden angefertigt, angepasst auf sein Wiedergabegerät. Und die Person, die die Kopie erstellt, will auch nicht umsonst arbeiten. Ganz zu schweigen davon, dass die Musik selbst ja auch Geld kostet (wenn es denn ein seriöser Anbieter ist). Nicht umsonst muss man teilweise noch einmal schriftlich versichern, dass man keine Kopien für dritte erstellt. Mir sind diese Bänder auch zu teuer. Das heißt aber nicht, dass sie überteuert sind.

Gruß
Robert
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#3
In den 60er Jahren waren in Musikgeschäften LPs und Singles die Standard-Medien, vorbespielte Bänder sind mir nur vom Anfang der 60er in Erinnerung. Gängige Pop/Rock-Titel habe ich auf Bändern nicht wahrgenommen. Wer im Radio Tracks aus ganz neuen Rock-Produktionen gehört hatte, fieberte dem Auftauchen der ersten Import-LPs im lokalen Plattenladen entgegen. Bänder waren da unüblich.
Tonbandgeräte und Bänder dienten vornehmlich dazu, Musik-Sendungen bzw. Einzel-Titel aus dem Radio aufzunehmen und Kopien von LPs aus dem Freundeskreis anzufertigen.

Wenn du nach dem "lohnen" fragst, must du erstmal definieren, was du darunter verstehst.
Die Benutzung von Tonbandgeräten ist heutzutage Nostalgie wie das Fahren von Oldtimern.
Das Aufnehmen auf Band ist zu einem teuren Hobby geworden, das rational nicht mehr zu rechtfertigen ist, nur dadurch, daß man Spaß dran hat.

MfG Kai
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#4
Hallo Robert,
danke für Deine Einschätzung. Habe extra "überteuer" geschrieben, was bedeuten soll, dass die Preise aus dem (normalen) Rahmen fallen. Also mehrere hundert Euro teure Bänder in kleiner Auflage. Die Preise der alten Bänder sollten sich ja, in etwa, auf vergleichbarem Niveau von Langspielplatten bewegt haben. Genaueres ist mir jedoch nicht bekannt.

Gruß, Helmut
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#5
Hallo Kai,
mir sind die alten Tonbänder auch nicht mehr bekannt, war leider zu spät dran und bin dann gleich mit Cassetten durchgestartet;-)
Mit "lohnen" meinte ich, ist es für den interessierten Hobbyisten überhaupt noch möglich für normales Geld da einzusteigen und wenn ja, bringt es klanglich mehr als die LP Version oder ist es vergleichbar. Wenn z. B. von M. Davis die "Kind of blue" Jazz LP horrende Summen im Original kostet (wie so viele andere Jazz LP), wäre es nicht eine Alternative nach alten R2R zu suchen? Und spielen die Bänder noch oder schmieren die alle nach 60 Jahren und sind hinüber wie eine alte LP? Diese Erfahrungswerte könnte ein alter Hase als Sammler doch evtl. hier beisteuern, dachte ich mir.
Und für eine Umfrage wäre es interessant, wer überhaupt solche Bänder sammelt und ob Nachfrage besteht. Oder ob die meisten nur Leerbänder kaufen und Mixtapes aufnehmen. Viele sammeln Lp oder CD, aber große R2R Sammlungen sieht man verdammt selten. Warum? (ich meine jetzt nicht den "ich besitze 500 selbstbespielte Leerbänder" Sammler).
Gruß, Helmut
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#6
helmut,'index.php?page=Thread&postID=249154#post249154 schrieb:Wenn z. B. von M. Davis die "Kind of blue" Jazz LP horrende Summen im Original kostet (wie so viele andere Jazz LP), wäre es nicht eine Alternative nach alten R2R zu suchen? Und spielen die Bänder noch oder schmieren die alle nach 60 Jahren und sind hinüber wie eine alte LP? Diese Erfahrungswerte könnte ein alter Hase als Sammler doch evtl. hier beisteuern, dachte ich mir.
Meine persönliche Meinung:
Die höchste Kopien-Qualität und das geringste Anwendungsrisiko hast du mit einer Digital-Kopie auf CD, SACD, BlueRay oder als entsprechenden File auf einem sonstigen Speichermedium.

MfG Kai
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#7
Gut, Kai. In Bezug auf technischer Perfektion mag das stimmen. Aber als Sammler von Tonträgern spricht mich der Anblick eines realen Tonträgers halt an, das downloading hingegen nicht. Und wenn ich mir eine Original Miles Lp anhöre, dann vernehme ich eine Mischung aus Knistern, Prasseln und Musik was in mir eine Wärme auslöst wie ein gutes Lagerfeuer, auch die Musik klingt wärmer als auf einer digital Kopie. Dieses Gefühl und das haptische Erlebnis von Tonträgern macht für mich das Hobby aus. Ich gehe lieber zu meinem Tonträgerregal und ziehe da etwas raus als auf einem Server etwas anzuklicken. Da bin ich sehr altmodisch. Technische Perfektion suche ich dabei nicht, mein Golf ist technisch (relativ) perfekt, fährt sich aber langweilig.

Ich mag mehr Oldtimer fahren, Autos mit Seele im Fahrwerk und Benzin im Blut. Und Tonträger mit Seele, gleich welcher Art. Je älter, destso besser.

Das alles macht mich emotional "an", triggert etwas in mir. Digital und nicht- real leider nicht. Und ich denke, vielen hier geht es ähnlich.Gruß, Helmut
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#8
Vorbespielte Tonbänder wurden hauptsächlich in den USA abgesetzt, in Deutschland war das ein absoluter Nischenmarkt.
Viele Grüße
Jörg
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#9
Hallo!

Was man an dieser Stelle vielleicht noch sagen kann: Vorbespielte Kassetten hatten immerhin einen mechanischen Aufnahmeschutz, bei Senkelbändern ist das technisch nicht möglich. Vorbespielte Bänder könnten also durchaus versehentlich oder auch absichtlich gelöscht oder bespielt worden sein. Das sollte man bei der Anschaffung im Hinterkopf haben, ich kann mir schon vorstellen, dass das vorkommt.

Bei Kassetten besteht das Risiko zwar auch, ist m.E. aber geringer, da man da wirklich vorsätzlich die Aussparungen abkleben muss.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=249160#post249160 schrieb:Vorbespielte Tonbänder wurden hauptsächlich in den USA abgesetzt, in Deutschland war das ein absoluter Nischenmarkt.

Und es scheint auch einen deutlichen Schwerpunkt bei volkstümlicher Musik und instrumentaler Unterhaltungsmusik zu geben. Wenn ich früher Bänder-Konvolute aus der Zeitung gekauft habe, war da immer mal wieder ein vorbespieltes Band bei, aber grundsätzlich obiges. Auffallend war der hohe Anteil von James Last, aber nicht die (m.E.) interessanteren Sachen, sondern eher sowas wie "Käpt'n James bittet zum Tanz" und "Polka-Party".

Hier habe ich zwei Restexemplare verkauft: Originalbänder
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#11
Die Amerikaner haben in den 60ern verhältnismäßig viele preredorded tapes auf dem Markt gehabt. Alle poulären Alben gab es auch als Band. und zwar in den 60ern immer Viertelspur 19cm/s auf 18er Spule, meist mit 10cm-Kern. Ich habe ein paar: Hatari Soundtrack, West Side Story Soundtrack, Elvis' Girls u.a.. Also alles erste Hälfte 60er. Sind alle gut erhalten und klingen wirklich sehr gut. Leichtes Rauschen ist natürlich dabei, es sind ja noch keine LH-Bänder. Die Bänder waren drüben etwa 20 bis 30 Prozent teurer als die LPs! In den 70ern ging man zumindest teilweise auf 9,5 cm/s herunter.

Und die Dinger gab es erstaunlich lang. Das jüngste was ich gesehen habe, war "Soundtrack: Footloose" von 1984, auf 9,5. Bowie's Space Oddity, 1972, von RCA war noch ein 19cm/s-Band.

Nicht damit vergleichbar sind die deutschen Bänder, sie waren nur so um 1968 bis 73 ein wenig populär. Alles Viertelspur 9,5 (auf 13er Spule, meist mit großem Kern) und entsprechend bescheiden in der Qualität. Für die anspruchslosen deutschen Schlagerhörer war das gut genug. James Last oder der Operettenbummel auf dem TK 141 halt.
Auf Wunsch stelle ich jeweils ein paar Bilder ein.
VG Stefan
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#12
Hallo,

die sog. Kaufbänder wurden überwiegend in den 50`er bis Ende der 70`er Jahre in den USA hergestellt und vertrieben. Davon habe ich weit über 100 Stück.

Auch aus Deutschland habe ich einige, produziert und vertrieben von der Fa. Quadrosound in Hamburg und zwar in Vierkanaltechnik (z.B. "Tina & die Caprifischer", produziert 2/1988). Diese Fa. hat die Aufnahmen unter Zuhilfenahme eigens engagierter Kapellen/Bands hergestellt und die Bänder vertrieben. Scheinbar produzieren die auch noch in Kleinserien, aber leider nur auf CD.

Auch ein Band aus Japan, dessen Schrift ich leider nicht entziffern kann, ist bei mir gelandet.

Da ich mich vorwiegend für Quadrophoniewiedergabe auf Schallplatte (CD4, QS und SQ) und Band beschäftige habe ich auch etliche Kaufbänder in Q4-Technik aus den USA.

Glücklicherweise habe ich die meisten Kaufbänder in nahezu einem Konvolut bekommen und es immer noch nicht geschafft alle durchzuhören.

Was die Bandqualität angeht, habe ich bei den durchgehörten Q4- und Stereo- Bändern keinerlei Ausfälle in Bezug auf schlechte Bandqualität, Bandschmieren oder Abrieb festgestellt.

An meinen 4-Kanal Teac Tonköpfen war nichts ungewöhnliches festzustellen. Nur hatte ich ein kleines Problem bei der Wiedergabe meiner ältesten Bänder, denn die wurden statt normalerweise mit 7 1/2 ips mit nur 3 3/4 ips aufgenommen, sodass ich für die Wiedergabe dieser Bänder meine Braun TG 1020 wieder aktivieren musste.

Allgemein lohnt es sich meiner Ansicht für Musikbegeisterte, die ihre Sturm-und Drangzeit in den 50èr bis 70`er Jahren hatten, immer, mit dem Sammeln dieser recht seltenen Kaufbänder zu starten. Ich war z.B. außerordentlich überrascht und erfreut, einmal die Stones aus Anfang der 60`er zu hören, als die in den USA noch nicht bekannt waren. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Stimmen eindrucksvoll und frischer/jünger klingen. Auf diesem Bandkarton steht auch noch der Hinweis für neu zu erobernde Fans in den USA: "England`s Newest Hit Makers".
Sorry, leider klappt es bei mir mit der Absatzgestaltung nicht!

Gruß

(BeBi) Bernd
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#13
Vielen Dank für Eure Einschätzungen. So langsam verstehe ich, es gab in Deutschland solch einen Markt wie in den USA für Tonbänder nicht. Aus welchen Gründen auch immer bleibt spekulativ. Schliesslich gab es sicher hier nicht weniger Tonbandgeräte als in den USA. Aber die US-Firmen wie RCA, Columbia, London (Decca Ableger) haben wohl auf diesen Absatzkanal gesetzt und Aufnahmen, die auf LP erschienen auch auf R2R herausgebracht und in Deutschland haben die Entscheidungsträger bei Deutsche Grammophon, EMI etc. das eben nicht so gemacht.
Ich besitze eine (1!) Stones LP, die habe ich gekauft, nachdem ein Audio- Redakteur das Original mit einer Neuveröffentlichung verglichen hat. Da wollte ich mal selbst testen, wie das klingt. Nun sah ich, es gab auch eine 4- Tack Stereo Bandaufnahme davon. Was mich allerdings abschreckt ist die Geschwindigkeit: 3 3/4 IPS. Ich gehe davon aus, dass solche Aufnahmen nicht mit einer guten Schallplatte vergleichbar sind.
Von daher ergäbe sich noch die Frage, welche von den (noch) verfügbaren Veröffentlichungen überhaupt in annehmbarer Qualität veröffentlich wurden und warum man den Aufnahmestandard schon frühzeitig so tief abgesenkt hat. Um Bandmaterial zu sparen?
Gruß, Helmut


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#14
Hallo noch einmal,


mein altes Stones- Kaufband hört sich keineswegs schlechter im Vergleich zu den Stones-Lp‘ s aus gleicher Zeit an.

Gruß
Bebi ( Bernd)
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#15
Auf die Umfrage würde ich folgendermaßen antworten: "Nehme ich gerne mit, wenn sie mir zufällig günstig über den Weg laufen, suche aber nicht gezielt danach."

Vor allem aus dem von Timo beschriebenen Grund: Die Musik auf den in Deutschland und Schweden auffindbaren Originalbändern macht mich meist nicht wirklich an. Und die Rock-Klassiker für teuer Geld via eBay nochmal auf Band zu erstehen - bei aller Liebe, da überspiele ich mir lieber aus Spaß an der Freude die CD auf ein leeres Band, und das Ergebnis klingt in vielen Fällen sogar besser als ein Originalband auf zweifelhaftem Material und mit unbekannter Vorgeschichte.

Worüber ich mich dagegen wirklich mal freuen würde, wären Quattro-Versionen auf Band von Pink Floyd, ELO und Konsorten. Das Abspielgerät dazu wäre vorhanden, mangels Quellmaterial läuft es leider fast immer nur im Stereo-Betrieb. Nur wenn solche Bänder mal angeboten werden, dann sind die Preise derart abschreckend, daß die Neugier, wie so etwas klingt, schnell wieder viel kleiner wird.

Wenn ich auf Flohmärkten selten mal Originalbänder mit klassischer Musik finde, die mir vom Werk her zusagt, dann nehme ich diiese gerne. Nur ist es bei dieser Art Musik halt auch so, daß sich der Interpretationsstil seit den 60er Jahren sehr gewandelt hat, und diese Aufnahmen dann nach 1-2-maligem Anhören eher wieder im Regal verschwinden, weil sie einfach nicht den Hörgewohnheiten meiner Generation entsprechen. Das höre ich mir dann eher analytisch aus historischem Interesse an, weniger zum rein entspannten Musikhören.

Der Aspekt mit den gelöschten Kaufbändern ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Bei meinen Flohmarktfunden waren schon solche Exemplare dabei. Aber auch solche, wo die Spulen in den Kartons vertauscht waren, oder auch nur das falsche Band auf der richtigen Spule... also alles in allem ein ähnliches Chaos, wie man es üblicherweise bei Konvoluten von selst bespielten Tonbändern vorfindet. Die Trefferquote, das richtige Band auf der richtigen Spule im Karton zu haben, ist bei Originalbändern zwar etwas höher, aber immernoch ein Glücksspiel.

Viele Grüße,
Martin
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#16
Hallo Martin,
ein Quattro Abspielgerät, wie muss man sich das vorstellen? Eine vierkanal Maschine mit einseitiger Laufrichtung?

Es gab leider bei der Abstimmung nur sechs mögliche Fragen, für Dich wäre dann Punkt zwei richtig.
Bei der Umfrage kristallisiert sich ja heraus, dass die Mehrheit hier wohl hauptsächlich Mixbänder mit eigenen Aufnahmen anfertigt.
Habe mir auch mal ein Zehnerpackl LPR gekauft, aber ich muss schon sagen, nur für Mixtapes ist der Preis schon heftig.Gruß, Helmut
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#17
Hallo Martin,
man braucht eine Vierkanal-Tonbandmaschine, einen Quadroverstärker und 4 Lautsprecher. Es gab auch Quadro- Kopfhörer. Anlagen gab es u.a. von Braun und anderen deutschen, japanischen und Herstellern aus den USA.
Das Quadroband läuft einmal durch und wird dann in die Ausgangsposition zurück gespult.
Gruß
Bebi(Bernd)
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#18
Hallo Helmut,

ja, genau so wie Bernd es erklärt hat, funktioniert das Quadro-Gerät. Die Köpfe haben vier Spuren, welche alle gleichzeitig abgetastet werden. Man braucht also keine spezielle Codierung wie bei Quadro-Schallplatten. Das Gerät läßt sich aber auch als ganz normale Viertelspur-Stereo-Maschine nutzen. Ein 4-kanaliger Verstärker ist auch vorhanden, und zwei zusätzliche Lautsprecher lassen sich auch schnell auftreiben, wenn ich wirklich mal in den Besitz eines solchen Bandes gelangen sollte.

ok, ich habe dann mal mit Antwort 2 abgestimmt. Das Wörtchen "bevorzugt" hatte mich erst davon abgehalten, denn bevorzugen tu ich nach wie vor die Eigenaufnahme. Wenn man es aber als bevorzugt gegenüber neuen Originalbändern liest, dann paßt es wieder.

Viele Grüße,
Martin
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#19
Hallo,
ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, daß es die Bänder vor der Markteinführung der Stereo LP 1958 in den USA schon gegeben hat. Es wurde ja schon ab 1954/55 vor allem im Klassikbereich parallel schon in Stereo aufgenommen, und diese Aufnahmen erschienen, so meine These, dann zuerst auf Band. Die Fertigungskapazitäten gab es also, Kunden auch, und aus dieser Sicht erscheint die viel stärkere Verbreitung der Bänder in USA nicht mehr so verwunderlich.
Gruß, Ralf
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#20
helmut,'index.php?page=Thread&postID=249188#post249188 schrieb:ein Quattro Abspielgerät, wie muss man sich das vorstellen? Eine vierkanal Maschine mit einseitiger Laufrichtung?

Ja, sowas z.B.:

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Akai_GX-630_D-SS

Scheint aber nur eine kurze Mode in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre gewesen sein, und zudem, soweit ich weiß, eine rein japanische Angelegenheit. Von europäischen Herstellern kenne ich so etwas nicht wirklich. Es gab für das Braun TG-1000 einen Quadro-Umbausatz, aber nur für Wiedergabe.
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#21
Hallo,
wer bezüglich Braun und Quadrophonie genauer nachlesen möchte; sollte dort die Beiträge im Braunforum,
Rubrik Quadrophonie, nachlesen. Braun und andere deutsche Firmen haben der Quadrophonie wenig Chancen eingeräumt und daher nicht viel in Entwicklungsarbeit investiert. Der CD4 Demudulator von Braun war z.B. eine japanische Entwicklung in einem Braun Gehäuse.
Die Quadrophonie hat sich in Deutschland wohl nicht durchgesetzt, weil sich in der Zeit von ca. 1970 bis 1985 viele Haushalte mit Stereoanlagen eingedeckt hatten. Eine Umrüstung auf die neue Quadrotechnik kam da finanziell nicht infrage. Die erste Quadroanlage habe ich 1971 bei einer amerikanischen Soldatenfamilie in Wiesbaden sehen und hören dürfen. In der genannten Zeit wurden CD4-LP‘s fast ausschließlich von JVC hergestellt, während die Matrixsysteme QS und SQ auch von internationalen und deutschen Firmen produziert wurden.
Gruß
Bebi(Bernd)






.




B
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#22
Meine Sammlung hatte in der umfangreichsten Zeit sagenhafte drei vorbespielte Bänder. Wienerlieder von Philips auf 10er-Spule (Viertelspur-Mono, nur die obere Spur bespielt, 9,5), zu datieren am ehesten durch das EL3515 auf dem Cover, also Ende 50er/Anfang 60er. Zweitens Karel Gott von Polydor auf 13er-Spule mit großem Kern, Viertelspur-Stereo 9,5. Drittens "Die drei Spitzbuam - Hinter den Kulissen", Polydor. Laut Cover "Zweispurtechnik, Stereo", 9,5. Die Beschreibung zum Polydor lautet: "Bitte beachten! Polydor-Musikbänder sind doppelspurig in einer Richtung bespielt. Zum Abspielen sind Stereo-Geräte in Zwei- und Vierspurtechnik am besten geeignet. Wiedergabe auf Vierspur-mono-Geräten in mono durch Einschalten der Kanäle 1 und 3. Die Verwendung von Mono-Halbspurgeräten ist, da nur ein Kanal abgetastet wird, nicht zu empfehlen." Wird also wohl Halbspur-Stereo sein, die man halbherzig auch auf Viertelspur-Stereo-Geräten abspielen kann.
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#23
Hallo Ragnar,
nein, viele Zweispurbänder waren meist tatsächlich Zweispuraufnahmen mit schmaler Trennspur (schmetterlingskopf!), die man tatsächlich auch auf dem Viertelspurgerät ohne Pegelverlust auf dem rechten Kanal hören konnte. Konkretes Beispiel: MPS-Musikband (13er Spule des "Saba-Labels" MPS um 1970, auf 9,5cm/s).

VG Stefan
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#24
Hallo in die Runde,
auch ich habe einige vorbespielte Bänder,hauptsächlich aus den USA,die Qualität ist (bei 19cm/s)ordentlich.Vereinzelt gab es das aber auch un Deutschland,so hatte das Germanische Nationalmuseum Nürnberg Studiobänder mit Aufnahmen auf historischen Musikinstrumeneten aus Beständen des Museums im Angebot.(daneben auch Schallplatten)Diese Bänder tauchen allerdings sehr selten auf dem Markt auf.In Preislisten des Museums 1980 tauchen diese bänder aber noch auf.Grüße,Ralf
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#25
Hallo und vielen Dank für die rege Teilnahme an der Umfrage.
Also so wie ich das sehe, kann man diese vorbespielten Tapes wohl nur beim netten Inder mit viel Portokosten aus Übersee bekommen oder vereinzelt als Flohmarktfunde. Werde es nochmal auf einer Plattenbörse versuchen, ob die auch sowas anbieten.
Und viel Geld werde ich dann in ein solches 4- Track Abspielgerät auch erstmal nicht investieren, wird wohl eine Revox A77. Und dann halt einfach mal bestellen und überraschen lassen.

Gruß, Helmut
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#26
Bei discogs.com findet man auch das eine oder andere vorbespielte Band - also zu kaufen.

Gruß
Robert
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#27
Danke, Robert. Bei Discogs schaue ich auch immer mal wieder nach. Aber mit Bändern haben die es nicht so, ich vermisse bei den 500 verschiedenen Auflagen der Beatles Alben immer die Bänder. Bischen unübersichtlich die Seite.
Gruß, Helmut
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#28
Hallo Helmut,
du hast bereits einige Antworten und Einschätzungen von den Forums-Mitgliedern zu Deiner Frage erhalten. Du fragst, ob es heutzutage noch lohnt, eine Tonbandsammlung anzulegen.
Hier ist meine Antwort:
Wenn Du großen Spass an einer solchen Sammlung hättest, dann lohnt es sich natürlich für Dich! Du wirst überall nach Bändern suchen müssen (auf Flohmärkten, im Internet, im Ausland, wo auch immer) und auch mal an ein schmierendes Band aus den 80er Jahren geraten. Auch von dem einen oder anderen Taler musst du dich trennen.
Doch hast Du einmal Glück gehabt und irgendwo ein tolles Band zum fairen Preis ergattert, sitzt du abends vor der Bandmaschine, hälst das Cover in der Hand und genießt die Musik, die von den großen, rotierenden Spulen kommt.....
Manchmal muss man etwas für sein Glück kämpfen, nur Mut Helmut.
Gruß, Marco
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#29
Hallo Marco und danke für Deine Einschätzung.

Also Zeit, Interesse und Ausdauer sind nicht das Problem. Und Spass an Sammlungen ist auch vorhanden.
Mit "lohnen" meinte ich zweierlei:
-ist es in einer gegebenen Situation von begrenztem Budget für Tonträger opportun, dieses auf verschiedene analoge Tonträger aufzuteilen oder sollte man weiterhin beim Kauf von Schallplatten bleiben? Bedeutet also, kann man hier etwas günstiger als Tonband erwerben, was als Schallplatte längst in den Bereich der Hyperinflation abgedriftet ist (und das sind fast alle großen Jazz LP, möchte man Originale kaufen und keine Neupressungen. Ebenso Klassik ist auf dem Weg dorthin)
-und zweitens: wenn diese Bänder also tatsächlich noch zu einem vernünftigen Preis verfügbar wären (sei es wo immer auch auf der Welt), sind sie dann noch abspielfähig und klingen sie auch so gut wie die Original Schallplatten (und genau da habe ich meine Zweifel bei 3 3/4 IPS, 4 Track und Hochgeschwindigkeitskopien). Man möchte die Tonträger ja auch geniessen und es soll sich wie großes Kino anhören (was es bei der LP meist tut, sofern sie in gutem Zustand ist) und nicht wie Quäkekiste auf Compact Cassetten Niveau.
Das sind so meine Überlegungen.

Und noch konkreter: Ich sah aktuell ein Verkaufsinserat über 580 Tonbandspulen, alle bespielt mit sehr gutem Material. Leider übersteigt das mein momentanes Budget, aber es wäre schon die adäquate Ergänzung zu einem Tonbandgerät um genug Futter zu haben für den nächsten Winter. Man wird ja noch mal träumen dürfen. Ich würde die Sache auch stückweise angehen, nur müsste dann mindestens noch ein 4 Track Gerät her.
Werde sicher mal ein bespieltes Band aus der frühen Zeit probieren und das ganze klein anfangen. Dann wird man sehen, was sich daraus entwickelt.
Gruß, Helmut
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#30
Hallo Helmut,

wenn Du perspektivisch ein 4-Kanal-TB erwerben möchtest, darf ich Dir die TEAC 3440 ans Herz legen. Ich habe sie bei Manni eingetauscht (gegen eine 4-Spur Akai 600DB) und bin sehr zufrieden damit - sowohl vom Design her als auch auch von der akustisch-mechanischen Leistungsfähigkeit her. Die Teac sind eher preisgünstig zu haben, weil viele Hobbyisten durch die 4 Kanäle wohl überfordert sind.

Bespielte TB würde ich eher nicht kaufen: zu hohes Risiko, zu hoher Preis. Dann würde ich mich eher im Netz auf die Suche nach z.B. alten Jazztiteln machen und sie via Youtube downloaden und überspielen.

Gruß
Peter
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#31
helmut,'index.php?page=Thread&postID=249316#post249316 schrieb:Mit "lohnen" meinte ich zweierlei:
-ist es in einer gegebenen Situation von begrenztem Budget für Tonträger opportun, dieses auf verschiedene analoge Tonträger aufzuteilen oder sollte man weiterhin beim Kauf von Schallplatten bleiben? Bedeutet also, kann man hier etwas günstiger als Tonband erwerben, was als Schallplatte längst in den Bereich der Hyperinflation abgedriftet ist (und das sind fast alle großen Jazz LP, möchte man Originale kaufen und keine Neupressungen. Ebenso Klassik ist auf dem Weg dorthin)

Meine Meinnung/Erfahrung: Fertigbänder (Rock & Jazz) werden kaum jemals preiswerter gewesen sein, als die entsprechenden LPs. Die Verbreitung der Kaufbänder in der BRD spielte auch eher eine Nebenrolle. Hauptbezugsquelle war und ist noch immer die USA/Kanada wobei auch dort die Luft dünn geworden ist. Das nun mittlerweile ja meist über 30 Jahre alte Gebrauchtmaterial ist auch in den USA den Weg allen Irdischens gegangen. Selbst in traditionsreichen Metropolen wie Chicago gibt es mehrere grösse Läden mit Geraucht-LP-Angebot. Fertigbespielte Bänder -> Fehlanzeige. Dann schon eher die 4-Spur-Cartridges oder Kompaktkassetten.

Zitat:-und zweitens: wenn diese Bänder also tatsächlich noch zu einem vernünftigen Preis verfügbar wären (sei es wo immer auch auf der Welt), sind sie dann noch abspielfähig und klingen sie auch so gut wie die Original Schallplatten (und genau da habe ich meine Zweifel bei 3 3/4 IPS, 4 Track und Hochgeschwindigkeitskopien). Man möchte die Tonträger ja auch geniessen und es soll sich wie großes Kino anhören (was es bei der LP meist tut, sofern sie in gutem Zustand ist) und nicht wie Quäkekiste auf Compact Cassetten Niveau.

Wie solche Bänder dann schlussendlich noch klingen, ist dem Zufall überlassen. Zu ungewiss, wie sie behandelt und gelagert wurden. Ich habe mir vor einigen Jahren mal ein paar Fertigbänder aus den USA schicken lassen. Eine kalifornische Ebayerin verkaufte damals in grösserem Stil solche Bänder. Der Erhaltungszustand war recht ordentlich, die Abwicklung absolut korrekt, die Preise in meinen Augen angemessen (18cm / 9.5cm/s Originalbänder für um die 15,-/St. - gebraucht natürlich). Leider ist die Dame schon länger nicht mehr auf EBay aktiv.

Zitat:Und noch konkreter: Ich sah aktuell ein Verkaufsinserat über 580 Tonbandspulen, alle bespielt mit sehr gutem Material. Leider übersteigt das mein momentanes Budget, aber es wäre schon die adäquate Ergänzung zu einem Tonbandgerät um genug Futter zu haben für den nächsten Winter. ...

Bei diesen 580 Bändern handelt es sich aber doch wohl sicher nicht um fertig bespielte Kaufbänder oder? So etwas wäre wirklich sehr ungewöhnlich bzw. selten.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#32
LoveASC,'index.php?page=Thread&postID=249331#post249331 schrieb:wenn Du perspektivisch ein 4-Kanal-TB erwerben möchtest, darf ich Dir die TEAC 3440 ans Herz legen.

In Berlin gibt's gerade eine für kleines Geld, aber sicher nicht lange:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...2-172-9681
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#33
Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Einschätzung zur Lage des US- Marktes. Da ich dort nicht vor Ort sein kann, bliebe dann nur der übliche Weg über das Auktionshaus oder Discogs.
Sobald ich eine Vierspur Maschine besitze, werde ich das mal angehen.

Zu der angebotenen Sammlung: Doch, es handelt sich um 580 vorbespielte Bänder, wohl meist aus den USA. Habe den Inserenten angeschrieben, denn es sind auch noch Revox Maschinen dabei. Anscheinend hat das alles sein Schwiegervater erworben. Der muss demnach oft rübergeflogen sein, denn zu der Zeit der Bänder konnte dort kein Mensch von Europa aus einkaufen in den USA (ging höchstens über Adressen, die einem dann ihre Bestandlisten zusendeten und man hat dann dort per Post bestellt) und rüberfliegen war schon mal nur für die gutbetuchten in unserer Gesellschaft drin. Ich würde die Bänder wohl gerne nehmen, aber momentan gehts leider nicht. Die besten Dinge kommen immer zur ungünstigsten Zeit.

Bei Discogs habe ich einzelne davon für horrende Preise gesehen. Weiter habe ich noch nicht recherchiert zu dem Thema.Falls man das hier verknüpfen kann (ich habe keinen Bezug zum Verkäufer):
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...9-172-1309

Gruß, Helmut
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#34
timo,'index.php?page=Thread&postID=249369#post249369 schrieb:
LoveASC,'index.php?page=Thread&postID=249331#post249331 schrieb:wenn Du perspektivisch ein 4-Kanal-TB erwerben möchtest, darf ich Dir die TEAC 3440 ans Herz legen.

In Berlin gibt's gerade eine für kleines Geld, aber sicher nicht lange:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...2-172-9681

Hallo Timo, vielen Dank für den Link, sehr aufmerksam von Dir. Ich kann leider keine Vierkanal Anlage betreiben hier, meine zwei Boxen sind schon zu groß für mein Zimmer und mir fehlen auch die passenden Verstärker dafür.
Gruß, Helmut
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#35
helmut,'index.php?page=Thread&postID=249372#post249372 schrieb:Die besten Dinge kommen immer zur ungünstigsten Zeit.
Das Angebot gibt es seit Monaten, wird halt immer mal wieder nach oben geschoben. Bei dem Preis vielleicht auch kein Wunder. Selbst, wenn alles zusammen so viel Wert ist, hat wohl niemand mal eben 14.000€ für sowas über. Einzeln verkaufen möchte er ja scheinbar nicht.

Er bietet auch die AAA Masterbandkopien an - die bekommt man neu günstiger...

Gruß
Robert
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#36
OK, war mir neu. Es dürfte auf jeden Fall Jahre dauern, diese Sammlung heute zusammenzustellen. Wenn es überhaupt noch möglich ist.

Und ich denke, günstiger als im Gesamtpaket wird es auch nicht werden, denn heute sind alleine die Versandkosten aus USA schon sehr hoch. Auch ein Grund, warum ich dort nichts mehr bestelle, für eine LP bezahlt man vielleicht $5 US plus dann $22 für Porto.Für mich zählt, mit zunehmendem Alter auch der Zeitfaktor. Was bringt es, 20 Jahre am Aufbau einer Sammlung zu arbeiten um dann anschliessend abzutreten? Da macht man sich schon Gedanken. Zu Jugendzeiten spielte das noch keine Rolle, da hatte man (Lebens)Zeit ohne Ende. Heute ist das schon anders.

Sicher lässt sich mit ihm verhandeln. Er wird die Sammlung nicht jahrelang anbieten wollen. Nur nehme ich an, dass es, als Gesamtpaket, überhaupt keine Interessenten gibt. Viele wollen doch nur die Rosinen für wenig Geld haben. Und da wäre mir die Sammlung auch zu schade, um sie für 20€ stückweise zu verkaufen und dann auf dem Rest sitzen zu bleiben.
Habe aber da nicht weiter insistiert, da es mir nicht liegt, Leute zu irgendwas zu überreden.
Gruß, Helmut
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#37
Hallo Helmut,
bei 580 Bändern sehe ich noch ein anderes Problem:ich spule meine Bänder ca. alle 2 Jahre im Schnelldurchlauf durch(ich weis,man sollte es jährlich machen),um Umkopierefekte und Höhenverluste zu vermeiden,das ist bei ca.40 18er und 45 13er und 25 15er,8er,11er Spulen noch möglich.aber ob Du die Zeit hast 580 Bänder regelmäßig umzuspulen/abzuspielen?Ich denke,die Zeit hatte der Vorbesitzer auch nicht,deshalb könnten Umkopierefekte schon ein Thema sein.Ich habe bei vorbespielten Bändern aus mir bekanntem Privatbesitz gute Erfahrungen gemacht,diese Bänder waren aber nie jahrelang unbenutzt gelagert.Ich habe aber vor einigen Jahren auf einem Flohmarkt ein fertigbespieltes RCA Band gekauft(2,-€!),einwandfreier Zustand von Verpackung und Band(Mozart,Kl.konz./A.Rubinstein),es ist jedoch ein Höhenverlust und ein leichter ,im Normalbetrieb nicht zu hörender, Umkobpierefekt am Beginn der einzelnen Sätz zu hören,offensichtlich durch jahrelanges(Jahrzehnte?)lagern des Bandes,trotzdem noch schön zu hören.Also,wenn Du viel Zeit hast,kauf Dier die Sammlung.Ich habe zum umspulen extra ein weniger gut erhaltenes Variochord,um mein Royal de Luxe und Report zu schonen,so etwas würde ich Dir dann auch empfehlen.
Viele Grüße,Ralf
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#38
Meine vorbespielten Bänder klingen durchwegs erstklassig mindestens auf dem Niveau der entsprechenden Platten.
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#39
Hallo,
das möchte ich bestätigen und ich habe bislang bei meinen Kaufbändern bisher keinen Ausfall wie Schmierband gefunden. Wurde scheinbar durchweg gutes Bandmaterial bei den Amis verwendet. Auch die mit 3 3/4 ips aufgenommenen klingen sehr gut.
Bebi(Bernd)
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#40
@Helmut,

...wow - was für eine Sammlung. Da läuft mir ja teilweise das Wasser im Munde zusammen. Wobei es bei dem Interpreten-Gemisch wohl in erster Linie um das "Haben Wollen" von Fertigbändern gegangen ist. Auf jeden Fall dürfte es in der Tat kaum möglich sein, diese Sammlung noch mal wieder so zusammen zu stellen, es sei denn, man macht nichts anderes, als den Erdball nach entsprechenden Angeboten "abzuscannen".
Ich denke schon, dass in absehbarer Zeit jemand kommt und sich den ganzen Batzen schnappt. Entweder ein Weiterverkäufer mit viel Platz oder ein Sammler aus dem Ausland.

Was die 4-Kanal-Anlage angeht... ...erstens bedeutet "4-Track" bei den Bändern nicht, dass es sich um Quadro-Bänder handelt sondern um 1/4-Spur Stereo-Bänder. Zweitens ist eine Quadro-Anlage letzten Endes leichter zu erstellen, als man denkt. Eine 4-kanalige-Maschine ist oft für überschaubares Geld zu erwerben. (Die gezeigte Maschine in Berlin z.B.) Boxen sollten idealerweise vier identische genommen werden... ...das müssen nicht unbedingt mannshohe Trümmer sein und bei dem Verstärker kann man auch etwas Phantasie walten lassen. Aber das ist hier im Threadzusammenhang nur am Rande erwähnt...

@Ralf
Thema Kopiereffekte: ...auch ich erlag jahrelang dem Irrglauben, der Kopiereffekt trete erst nach sehr langem (inaktiven) Lagern auf. Fehlanzeige: hörbare Kopiereffekte stellen sich bereits nach recht kurzer Zeit ein (~ Tage). Das hängt natürlich auch von der Banddicke und vom "Dampf" der Aufnahme ab.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#41
BeBi,'index.php?page=Thread&postID=249398#post249398 schrieb:Wurde scheinbar durchweg gutes Bandmaterial bei den Amis verwendet

Ja, das kann wiederum ich bestätigen.
Und auch bei klassischer Musik. Die DGG hatte ja auf den Platten ein DynamikLimit drauf. Das hört man spätestens bei einem Direktvergleich mit zB einer englischen Decca (ffss). Die Bänder der DGG haben diese Kompression scheinbar jedoch nicht.
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#42
Ja, Peter, die Sammlung ist für deutsche Verhältnisse aussergewöhnlich. Sehr viel Ami- Aufnahmen. Ich denke auch nicht mehr, dass die jemand aus Deutschland zusammengestellt hat. Das könnte ein kompletter Import aus USA sein, denn auf meine Nachfrage, wie denn die Sammlung zusammengekommen ist, da ja damals so gut wie niemand aus Deutschland in den USA einfach so einkaufen konnte, kam keine Antwort mehr.
In diesem Leben ist so eine Sammlung nicht mehr zusammenzubekommen. Habe viel Zeit in eine LP Sammlung investiert, daher weiss ich, was es für Umstände macht aus Übersee zu bestellen. Haufenweise Kartons und Unmengen an Portokosten. Sicher wird die verkauft werden, der Preis wird jedoch sicher weit unter dem jetzigen, ausgelobten liegen. Die Zeit arbeitet da für den potentiellen Käufer.

Leider sind meine zwei Lautsprecher hoch und nicht gerade schlank. Die Sachen sind alle selbstgebaut, da kann man leider nicht mal eben etwas dazukaufen. Also Vierkanal scheidet leider aus.
Das mit den Kopiereffekten ist leider unschön. War mir so noch nicht bewusst.

Gruß, Helmut
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#43
helmut,'index.php?page=Thread&postID=249411#post249411 schrieb:Leider sind meine zwei Lautsprecher hoch und nicht gerade schlank. Die Sachen sind alle selbstgebaut, da kann man leider nicht mal eben etwas dazukaufen. Also Vierkanal scheidet leider aus.
Das mit den Kopiereffekten ist leider unschön. War mir so noch nicht bewusst.

Deswegen schrieb ich ja - vier (kleinere) identische Boxen kaufen, wenn es denn mal vierkanalige Wiedergabe sein soll.
Der Kopiereffekt ist prinzipdedingt bei jeder Magnetbandaufnahme vorhanden. In der Regel aber im Normalbetrieb nicht störend da man ihn nur an den Leerstellen wahrnehmen kann. Und das auch nur recht leise...

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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