Revox B77 Low Speed... realistischer Wert?
#1
Ich habe vorhin eine Revox B77 MkII LS bei Ebay gesehen, deren Verkäufer sie in den höchsten Tönen anpreist ("Für Geheimdienste... sehr selten... Sonderausstattung Varispeed. ?( ...") und der einen Sofortkaufpreis von 777 Euro für angemessen hält. Ich muss mich da aber fragen: wer kauft so eine langsame Kiste überhaupt? Also ich hätte da überhaupt keinerlei Interesse dran, ich bin ja nicht beim Geheimdienst Wink !
Wollen Hardcore-Revoxsammler so was haben?

Ist der Preis einigermaßen angemessen oder würde man nicht für diese Version erheblich weniger ansetzen müssen?

Was meinen die Herren Foristi dazu? Ich habe die Kiste jedenfalls mal auf Beobachten gesetzt, weil mich das interessiert...

LG Holgi
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#2
Hallo Holgi,

ich für meinen Teil brauche keine LS, ansonsten ist es normale B77 MK2. Haben die Köpfe einen riesigen Spiegel oder ist es nur die Beleuchtung?
Ich bin kein Hardcore-Revoxer und kann daher auch nichts darüber sagen, für mich zählt die Qualität der Aufnahme.
Bei den Preisen, die für eine gewartete B77 in der Bucht aufgerufen werden, ist der Preis wohl normal, ich würde ihn aber nicht bezahlen.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#3
Meine persönliche unmaßgebliche Meinung:
Die Maschine müßte billiger abgegeben werden als normale B77, weil der normale Anwender keinen Vorteil durch Low-Speed hat sondern nur Nachteile.
Wer weiß wie das Ding entzerrt ist, wohlmöglich optimiert für Sprache/Telefon.
Erst wenn klar, ob sich das Gerät einfach auf gebräuchliche Geschwindigkeiten und Entzerrungen für Musik-Aufzeichnung umrüsten läßt, und man einen Preisnachlaß wegen der erforderlichen Umbauten bekommt, wird das Teil interessant.
Wer natürlich schon an beiden Armen eine Rolex hat (rechts eine für Einstellung mit links), der mag sich sowas auch noch in eine Glasvitrine stellen und bei Parties dolle Geschichten darüber erzählen.

MfG Kai
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#4
Also vorweg: Ich freue mich ja immer, wenn hier Waldorf und Statler in einem Thread direkt untereinander stehen...


Die Maschine habe ich schon öfter bei eBay im Angebot gesehen. Wie man sieht, hat sie bisher niemand gekauft. Ich kann aber auch gerade nicht sagen, ob der Preis früher noch höher war.

Generell habe ich schon öfter gesehen, dass Low-Speed Versionen günstig angeboten wurden und dann auch verkauft wurden. Oft gab es dann kurze Zeit später eBay Angebote mit LS Capstanmotoren und die entsprechenden Frontblenden. Vielleicht möchte der Verkäufer nur sicher gehen, dass nur jemand das Gerät kauft, der auch wirklich die Low Speed Version haben will?
Aber lohnt die Umbauerei preislich überhaupt? Bei der B77 könnte das sein, bei der A77 glaube ich das nicht.


Halbe Off-Topic Frage: Hat Revox eigentlich von Super-Low-Speed bis High-Speed die gleichen Köpfe eingebaut oder gab es da Unterschiede?


Gruß
Robert
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#5
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=248362#post248362 schrieb:Wollen Hardcore-Revoxsammler so was haben?

Ich halte das Sammler-Argument bei solchen Geräten mit eingeschränktem praktischen Nutzen für allgemein überschätzt. Wir könnten doch einfach mal in die Runde fragen: Wer hier im Forum hat eine B77 LS und/oder SLS oder würde eine kaufen, wenn sich die Gelegenheit ergäbe? Ich wette, es werden sich maximal zwei Leute melden.

Soweit ich mich erinnere, gab es doch hier sogar schon mal einen Thread, in dem die Möglichkeit diskutiert wurde, eine LS (weiß nicht mehr ob A77 oder B77) in eine Version mit 9,5 und 19 cm/s umzubauen
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#6
Dass sich hier zwei Leute melden würden könnte hinkommen, ich bin der erste davon. Ich besaß vor einigen Jahren eine LS in Halbspur als MK II, die ich für 250 Euro von einem Mitglied des Revox-Forums gekauft hatte. Nachdem ich mit dem Gerät ein bisschen gespielt hatte, bot ich sie wieder zum Verkauf an und ein Forist aus unseren Reihen bekam sie von mir zum gleichen Preis. Er hat sie technisch überholt und machte dabei die gleiche Beobachtung wie ich: nämlich die, dass die Maschine mit der kleinen Geschwindigkeit unglaublich saubere Aufnahmen macht.

Vielleicht meldet er sich ja zu diesem Thema, denn er kann fundiertere Auskünfte über das Gerät geben als ich es jemals vermag. Unterm Strich würde ich sagen, nettes Gerät, das man nicht unbedingt braucht und für den Preis von über 700 Euro zumindest mir deutlich zu teuer wäre. Für 4,75/9,5 reichen mir meine Grundig/Uher-Koffer, dazu braucht es keine Revox.

Gruß Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#7
Es gab eine Zeit, da wäre mir diese Maschine sehr gelegen gekommen, um lange, unterbrechungsfreie Aufnahmen machen zu können. Aber ohne Internet war es schwierig, so etwas zu finden. Bei mir hat es leider nicht geklappt, und jetzt ist die Situation anders: auf dem PC kann man ganz leicht stundenlange Aufnahmen in bester Qualität machen. Der Preis des verlinkten Angebots wäre mir zu hoch. Dass Thomas die Tonqualität lobend erwähnt, freut mich. Es wäre für mich also die richtige Wahl gewesen. Damals. Jetzt nicht mehr.
Gruß
Heinz
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#8
Hallo!

Eigentlich wurde alles gesagt, aber ich möchte auch noch meinen Senf dazugeben: 777 EUR wären mir schon für jede B77 zu viel. Ich weiß, dass das heute normale Marktpreise sind, aber ich habe für meine 200 EUR bezahlt, teilweise überholt und eingemessen. Gut, ist schon eine Weile her.
Aber ich schließe mich der Meinung meiner Vorposter an: Durch LS oder SLS muss ein Preisabschlag in Kauf genommen werden, da eben für heutige Interessenten einer Bandmaschine deren Kompetenz für Musik im Vordergrund steht, für die eine SL oder SLS nicht gebaut wurde. Ein potentieller Umbau schlägt dann ja noch mit weiteren Kosten zu, die man sich gleich Sparen kann, greift man zu einer normalen oder HS-Ausführung.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#9
Mir ist sie zu teuer.
Aber nutzen würde ich sie schon oft. Für Hörspiele und lange Musiksequenzen ohne Unterbrechung.
Ich war nämlich schon immer ein Fan des Grundig TK 40, weil der 4,75 - 9,5 - 19 kann.
Und 4,75 hat mir bei meiner B 77 "normal" immer gefehlt.
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#10
:-)

Die extra Werberei mit "Geheimdienst" ist bei Ebay nix Neues, jeder Ossi kennt das, völlig gewöhnliches Zeug kommt mit "Stasi" oder "NVA" Sticker weil da wohl
Interesse vermutet wird.. ich kann darüber nur schmunzeln.

Ansonsten hatte ich mir früher mal gedacht "jetzt wo Tonbandgeräte out sind (wegen MP3) holst Du Dir mal eine RS 1500 oder 1700 aus der Bucht..weit gefehlt.
Die Preise unserer Schätzchen haben doch mit dem Nutzen nicht das Geringste zu tun, jedes Notebook kann das heute zu Tage besser (wie wir wissen aber
nur ungern zugeben würden). Die Bandgeräte sind heute Hobby und als Solches tragen sie den Hobby-üblichen Preistag..da kann abgefettet werden.
Wenn es ein "Alleinstellungsmerkmal" wie dieses Low Speed gibt, wirds besonders hervorgehoben.

Mehr als 50€ gebe ich für so ein Gerät nicht aus..dafür gibts aber Keins. Damit bleibts also.

Gruß,
Holm
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#11
Meine Obergrenze für eine B 77 LS wären exakt 250€. Das würde ich für ein unverbasteltes Gerät mit brauchbaren Kopfspiegeln bezahlen. Aber keinen Cent mehr.
Die habe ich dem Anbieter übrigens auch angeboten über Sofortkaufen. Fand er eher ungeil... 8)
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#12
Eine echte LS ist nur was für Sammler, kaum einer von uns hätte dafür eine echte Anwendung. Ist sie billig, wird sie von Schlachtern aufgekauft.
Gruß André
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#13
Im Tapeheads Forum sagte man, dass es nur 2 Sorten von Maschinen gäbe: low speed und high speed (also mit 15 ips).
Dieses hier wäre also eine super low speed Version. Die sind nicht sehr stark gefragt, bei Marktplaats gab es die B77 SLS neulich sehr billig angeboten, weil die halt keiner haben möchte. Also deutlich billiger als die normale low speed Version.
Die Köpfe sind übrigens hinüber. Das ganze ist das übliche "ich fordere mal einen Mondpreis, vielleicht macht mir jemand ein gutes Angebot". Sowas steht dann monatelang bei ebay drin, bis der Verkäufer einsieht, dass er es so nicht los wird oder doch einen normalen Preis akzeptiert.

Was normal ist für eine B77 mit verschlissenen Köpfen und Geschwindigkeiten, welche die meisten nicht präferieren, sind wohl ca. 150-200€ max. Aber jeden morgen steht ein dummer auf, und vielleicht klingelt er beim Verkäufer. Bei ebay werden keine Phantasiepreise bezahlt, das ist meist Privatverkauf ohne Garantie, da sind die Leute nicht bereit Geld auszugeben.
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#14
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=248390#post248390 schrieb:Meine Obergrenze für eine B 77 LS wären exakt 250€. Das würde ich für ein unverbasteltes Gerät mit brauchbaren Kopfspiegeln bezahlen. Aber keinen Cent mehr.
Die habe ich dem Anbieter übrigens auch angeboten über Sofortkaufen. Fand er eher ungeil... 8)
Die Kopfspiegel sind weit entfernt von brauchbar. Nimmt man 250€ in die Hand für neue Köpfe, ergibt sich ein Nullsummenspiel.

Denn für 250€ Kaufpreis plus neue Köpfe sind wir bei 500€, und dafür gibts eine normale LS Version, die gut klingt.

Im Grunde ist das Ding Null Euro wert, denn mit guten Köpfen wäre es allerhöchstens 200-250€ wert, warscheinlich weniger.
Das Teil ist also ein Sperrmüll-Fall. Aber vielleicht findet er einen Sammler. Sicher aber nicht zu dem Phantasiepreis, den er in der Nacht geträumt hat.
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#15
helmut,'index.php?page=Thread&postID=248406#post248406 schrieb:Die Kopfspiegel sind weit entfernt von brauchbar.

Was die Frage aufwirft, wo das Ding mal eingesetzt wurde. Bei 4,75 cm/s muss eine Maschine doch vier mal so lange laufen wie bei 19 cm/s, um die Köpfe so abzuscheuern. Die muss also irgendwo lange im Dauerbetrieb gelaufen sein.
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#16
timo,'index.php?page=Thread&postID=248407#post248407 schrieb:
helmut,'index.php?page=Thread&postID=248406#post248406 schrieb:Die Kopfspiegel sind weit entfernt von brauchbar.

Was die Frage aufwirft, wo das Ding mal eingesetzt wurde. Bei 4,75 cm/s muss eine Maschine doch vier mal so lange laufen wie bei 19 cm/s, um die Köpfe so abzuscheuern. Die muss also irgendwo lange im Dauerbetrieb gelaufen sein.
Pssst, das ist doch geheim(dienst)liche Tätigkeit gewesen!

Und ja, die Köpfe sollten bei allen Versionen von SLS bis zu HS die gleichen sein, im Head Katalog wird da kein Unterschied gemacht.
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#17
timo,'index.php?page=Thread&postID=248407#post248407 schrieb:Was die Frage aufwirft, wo das Ding mal eingesetzt wurde. Bei 4,75 cm/s muss eine Maschine doch vier mal so lange laufen wie bei 19 cm/s, um die Köpfe so abzuscheuern. Die muss also irgendwo lange im Dauerbetrieb gelaufen sein.

Das ist durchaus möglich. Im Polizeidienst standen solche Mashinen zuweilen, wobei dort eher die noch langsamere Superlowspeed verwendet wurde. Ich habe das selbst gesehen. Die Maschinen dienten der Auzeichnung aller Anrufe. Zur Sicherheit liefen zwei Maschinen gleicheitig im Dauerbetrieb. A oder B 77 waren in Giessen im Einsatz.

Okay, neue Köpfe, damit sind meine 250€ dann auch gegessen. Also für lau ider gar nicht. Tongue
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#18
So ist es. Aber bis der Verkäufer seinen Traum ausgeträumt hat, steht das Teil halt erstmal monatelang drin.
Bei ebay.com stand mal ein defektes Messinstrument von Western Electric jahrelang für einen Mondpreis drin. Kost ja nix. Monat für Monat gings dann um $50 von den mehrere tausend Dollar abwärts. Das stand dort drin bis zum Sankt Nimmerleinstag. Manche Verkäufer spekulieren halt auf den Zufall und haben auch überhaupt keinen Marktüberblick, was ihr Zeug wert ist. Die Käufer wiederum wollen bei ebay keinen Cent zuviel ausgeben. Habe grad selbst die Erfahrung gemacht. Man bekommt keine schlechten Preise, aber Phantasien muss man ad acta legen. Und ebay nimmt dann noch gut Gebühren, da es quasi ein Monopol hat. Es gibt nur wenige sehr rare Sammlerstücke um die sich Käufer reissen. Meist dann mit klangvollem Namen und gehypt ohne Ende. Eine Revox B77 SLS gehört sicher nicht dazu.
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#19
Hallo zusammen,

vielleicht möchte ja jemand hier zuschlagen? Big Grin

M15A

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#20
Hallo zusammen,

da ich noch ziemlich neu bei den Revox Geräten unterwegs bin, würde ich vielleicht 250-300 für die Low Speed ausgeben.
Der aufgerufene Preis ist zu hoch.
Oder einem Schlachter überlassen - wie grausam.
Umbauen zur Normalspeed ist ja kein großes Problem und gebrauchte Köpfe mit 3-4 mm Kopfspiegel fürn hunni kann man setzen.
Habe selbst gebrauchte 4 Spur Köpfe in den letzten Wochen ersteigert.
Kommt halt immer darauf an, ob fürs Wohnzimmer oder professionellen Einsatz.

Die Frage ist halt, was ist eine normal Speed Version wert?
Ich habe sicher für meine erste B77 4Spur vor 3 Monaten zu viel gezahlt.
Die Maschine ist aber sehr gut erhalten und hatte auch schon eine neue Andruckrolle drin. Ein paar Kondensatoren waren getauscht, aber nur die zur Laufwerks Steuerung.
Bin sooo begeistert und gebe die nicht wieder her thumbsup

Mich würde der reelle Wert einer B77 normal Speed hier im Forum schon sehr interessieren.

Danke und Grüße
Mystic
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#21
Nö, das Angebot habe ich auch gesehen und es ist für mich nicht interessant. Auch nicht für Musikhörer, wie ich meine. Der Preis ist absurd, der Zustand ist zweifelhaft...
Also, nix für Musik, nix für mich...
LG
Mike
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#22
Vielen Dank für eure Meinungen, die sich überwiegend mit der meinen decken. Zu teuer, zu uninteressant, Köpfe zweifelhaft.

@Mystic: Der "reelle Wert" einer normalen B77 ist leider nicht identisch mit dem Wert, den sich viele Anbieter auf Ebay da vorstellen.
Ich habe für meine letzte B77 Mk II mit 1,5 mm Kopfspiegel, versifft und verstaubt, Pötter Perfoband-Umbau, aber komplett und kaum benutzt, incl. einiger Bänder, NAB's und Leerspulen im Herbst 2018 genau 100 Euro hingelegt. Mit Selbstabholung aus einem 35 km entfernten Städtchen.
Kosten für die selbst durchgeführte Generalüberholung incl. neuer Gehäuselackierung, neuer Elkos, Trimmer und Relais ca. 250,- Euro. Für 350,- habe ich nun eine neuwertige Maschine, geb ich nicht mehr her! thumbup

   


Anderes Extrem: B77 Mk II in der Bucht, voll funktionsfähig, aber nicht restauriert: 1350,- €.

Realistisch und eine Kaufüberlegung wert wäre eine Halbspurmaschine in optisch gut erhaltenem, nicht restauriertem Zustand mit höchstens 3,5 mm Kopfspiegel für sagen wir 180-250,- Euro. Leider werden diese Preise heute kaum noch aufgerufen, eher 100 bis 250 € mehr....

Für eine überholte, eingemessene B77 ohne Funktionseinschränkungen wären 600-700,- ein vernünftiger Preis.

Die Preise für Bandmaschinen und gutes Hifi allgemein sind in den letzten zwei Jahren nach meiner Beobachtung um 100-150 % gestiegen!


LG Holgi
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#23
super Danke,
die niedrigste B77, die ich in Kleinanzeigen bei uns gesehen habe war mal 350.
Für 150 war mal höchstens eine A77 drin.
Die Maschinen waren aber sofort verkauft, da war ich zu spät dran.
Hier im Süden sind die Preise noch abgehobener als im Norden.
Danke und Grüße
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#24
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=248457#post248457 schrieb:Die Preise für Bandmaschinen und gutes Hifi allgemein sind in den letzten zwei Jahren nach meiner Beobachtung um 100-150 % gestiegen![/i]

LG Holgi

Nun, ich habe in den 90igern für eine B77 4-Spur in sehr gutem Zustand 600,- DM bezahlt, ein für mich realistischer Preis zu der Zeit.
Einmal war sie zur Überprüfung und Riementausch in Löffingen und vor 4 Jahren bei Frank Sittinger zur Revision.
Für solch eine Maschine halte ich auch heute noch 600,- EUR für angemessen - so wie du es auch für überholte Maschinen geschrieben hast.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#25
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=248366#post248366 schrieb:Hat Revox eigentlich von Super-Low-Speed bis High-Speed die gleichen Köpfe eingebaut oder gab es da Unterschiede?
Habe deine Frage erst eben gelesen... Ja, da gab es Unterschiede. Die LS-Typen der B77 hatten einen Wiedergabekopf mit der Endziffer .025, der einen 1,4 µm breiten Spalt hatte, während die Normalversion (.027) einen 2 µ-Spalt besitzt.

   
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#26
Sind von dem Kopf irgendwelche Nachteile gegenüber dem normalen bekannt ?

MfG Kai
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#27
Mir nicht. Eher im Gegenteil: höhere obere Grenzfrequenz!
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#28
Klar,
der vorsichtige Mensch fragt sich dann aber natürlich,
womit (außer Geld) er dafür bezahlen muß
und warum sie nicht in alle B77 eingebaut wurden.

MfG Kai
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#29
Tja, dazu kann uns eher jemand Auskunft geben, der sich mit den theoretischen und praktischen Besonderheiten schmalerer oder breiterer Spalte besser auskennt... Rolleyes
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#30
Wegen der bekannten Vorbehalte weiter Bevölkerungskreise gegenüber der Meinung von Theoretikern wollte ich gerne mal hören, was Praktikern zu Ohren gekommen ist oder welche leidvollen Erfahrungen sie wohlmöglich damit machen mußten. Big Grin

MfG Kai
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#31
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=248457#post248457 schrieb:Vielen Dank für eure Meinungen, die sich überwiegend mit der meinen decken. Zu teuer, zu uninteressant, Köpfe zweifelhaft.

@Mystic: Der "reelle Wert" einer normalen B77 ist leider nicht identisch mit dem Wert, den sich viele Anbieter auf Ebay da vorstellen.
Ich habe für meine letzte B77 Mk II mit 1,5 mm Kopfspiegel, versifft und verstaubt, Pötter Perfoband-Umbau, aber komplett und kaum benutzt, incl. einiger Bänder, NAB's und Leerspulen im Herbst 2018 genau 100 Euro hingelegt. Mit Selbstabholung aus einem 35 km entfernten Städtchen.
Kosten für die selbst durchgeführte Generalüberholung incl. neuer Gehäuselackierung, neuer Elkos, Trimmer und Relais ca. 250,- Euro. Für 350,- habe ich nun eine neuwertige Maschine, geb ich nicht mehr her! thumbup

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Anderes Extrem: B77 Mk II in der Bucht, voll funktionsfähig, aber nicht restauriert: 1350,- €.

Realistisch und eine Kaufüberlegung wert wäre eine Halbspurmaschine in optisch gut erhaltenem, nicht restauriertem Zustand mit höchstens 3,5 mm Kopfspiegel für sagen wir 180-250,- Euro. Leider werden diese Preise heute kaum noch aufgerufen, eher 100 bis 250 € mehr....

Für eine überholte, eingemessene B77 ohne Funktionseinschränkungen wären 600-700,- ein vernünftiger Preis.

Die Preise für Bandmaschinen und gutes Hifi allgemein sind in den letzten zwei Jahren nach meiner Beobachtung um 100-150 % gestiegen!


LG Holgi
Hallo Holgi,
überholte B77 gibts nicht für solch schmales Geld. Da kommt man schnell in vierstellige Regionen, gerade wo man sagen muss, dass eine echte Revision ja auch sehr aufwendig ist, wie Du das selbst gut dargestellt hast. Also bei ebay werden echte revidierte Geräte meist nur von Fachhändlern angeboten, was Privatleute und Amateure da unter Revision verstehen ist ja auch durchaus diskussionswürdig. Also ich denke, unter 1000€ wird mit frisch revidierter und eingemessener B77 überhaupt nichts angeboten. Hr. Sittinger möchte für eine vollrevidierte A77 schon 900€ habem, also so ganz falsch liege ich mit der Richtung sicher nicht.
Dein Zufallstreffer für 350€ inkl. viel selbermachen ist ein Glücksfall, heute findet man eigentlich keine Maschinen mehr für solch schmales Geld. Da hast Du sicher viel Glück gehabt.
Habe für meine B77 MK II vor kurzem 650€ ausgegeben, Kopfspiegel 1,5-2mm, also eigentlich gerade eingespielt. Leider hat sie ja eine falsche Andruckrolle gehabt, war nicht revidiert, hat nun noch Probleme mit ständiger Abschaltung und muss nach der Revision neu eingemessen werden.

Das ist halt heute die Realität, und ich habe schon eine günstige Maschine gesucht. Wollte aber auch keine abgenudelte Krücke kaufen, die ja meist bei ebay angeboten werden für schmales Geld. Nach 30 Jahren ist halt bei den meisten B77 der Lack ab und regelmäßige Wartung haben die nicht gesehen, im Amateurbereich wird auf Verschleiss gefahren. Und so sehen die dann meist auch aus und bedürfen gründlichster Überholung. Wohl dem, der selbst Hand anlegen kann.
Gruß, Helmut
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#32
helmut,'index.php?page=Thread&postID=248518#post248518 schrieb:Nach 30 Jahren ist halt bei den meisten B77 der Lack ab und regelmäßige Wartung haben die nicht gesehen, im Amateurbereich wird auf Verschleiss gefahren.
Gruß, Helmut

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich dem so ganz zustimmen kann. Oft sieht man ja an Aufklebern auf dem Abschirmblech, ob bzw. wann etwas an dem Gerät gemacht wurde.
- Meine B77 vom Mai '79 war demnach 1984, 1989 und 1998 beim Service.
- Meine A77 vom Oktober '79 hat zwei Aufkleber von einem Radio- und Fernsehtechniker von 1982 und 1984.
- Bei meiner A77HS vom Oktober '78 war ein Elko auf dem Netzteilprint bereits getauscht. Das macht man ja auch nicht "mal eben".
- Eine weitere A77 MK II hat wirklich keine Anzeichen von Service. Allerdings ist der Kopfspiegel unter 3mm wozu aber nicht passt, dass der Capstanmotor auch nach Tausch des Lagers und neuem Öl etwas unruhig ist beim "hochfahren". Also entweder hat der viel gelaufen, dann müssen aber die Tonköpfe mal erneuert worden sein, oder der war von Anfang an nicht toll.

Generell würde ich auch eher davon ausgehen, dass jemand, der eine vergleichsweise teure Revox kauft auch daran interessiert ist, dass die in gutem Zustand bleibt. Klar, bis zu dem Zeitpunkt, wo analog plötzlich aus der Mode war und nicht mehr wichtig.


Was die Preise betrifft bin ich der Meinung, dass ein Preis realistisch ist, sobald mehrere Leute bereit sind, diesen zu zahlen. Eine B77 in unbekanntem Zustand für unter 300 Euro halte ich daher für nicht realistisch. OK, meine B77 hat vor einem Jahr 200 Euro gekostet, das war halt Glück. Manche Verkäufer setzen den Preis eben zu niedrig an, das macht den Preis aber nicht realistisch. Wink

Und das man bei einer gewerblichen Revision vom Fachmann schnell am Ende des dreistelligen Bereiches ankommt ist auch klar. Stundenlohn kostet halt und auch ein Experte macht das nicht mal eben in zwei Stunden - wenn es richtig gemacht wird. Der Herr Sittinger scheint aber schon wieder etwas teurer geworden zu sein, vor gut 2,5 Jahren habe ich bei ihm für meine erste A77 weniger bezahlt. An der Qualität gibt's aber nichts zu meckern.

Gruß
Robert
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#33
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=248511#post248511 schrieb:Sind von dem Kopf irgendwelche Nachteile gegenüber dem normalen bekannt ?
Vorteil: Der Spalt gibt höhere Grenzfrequenzen wieder, sonst käme bei 4,75 der FG nicht mal mehr über 10kHz.
Nachteil: Bei Normalspeed Pegelabfall, weniger Empfindlichkeit.

Daher muß die Spaltbreite immer passen.
Gruß André
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#34
helmut,'index.php?page=Thread&postID=248518#post248518 schrieb:Hallo Holgi,
überholte B77 gibts nicht für solch schmales Geld.
Ja, aber das habe ich doch auch geschrieben. Mein letzter Satz in deinem Zitat bezieht sich doch darauf.

Ich sollte doch nur äußern, was ich (und andere Foristen) für einen angemessenen Preis halten würde. Das habe ich getan.

Aber es gibt doch noch ab und zu Schnapper! Abgesehen von meiner B77 für'n Hunni hat mir auch ein Bekannter gestern verzählt, dass er vergangene Woche eine A77 High Speed mit Endstufen und Koffer in fast neuwertigem Zustand (und ohne erkennbaren Defekt) für 200 Ocken mitgenommen hat. Wobei das natürlich ein Verkäufer war, der ahnungslos schien. Er wusste nicht mal, dass das Gerät 38 cm/s kann und was das bedeutet....

Aber im Großen und Ganzen müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass unser Hobby in Zukunft weniger Gerätezugänge als die Pflege des vorhandenen Geräteparks beinhalten wird. Egal. Platz habe ich sowieso nicht mehr! wacko
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#35
Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=248555#post248555 schrieb:Vorteil: Der Spalt gibt höhere Grenzfrequenzen wieder, sonst käme bei 4,75 der FG nicht mal mehr über 10kHz.
Aber die Daten zum Frequenzgang sind bei 9,5 cm/s doch zwischen LS und STD oben genau gleich...
VG Jürgen


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#36
Gut, dass die Revox in hunderttausender Stückzahlen gebaut wurden, der Nachschub wird gesichert sein.
Aber es passiert halt das selbe wie bei alten Plattenspielern. Auch ein Garrard 301 wurde in hohen Stückzahlen gebaut, die Preise ziehen aber seit einer Dekade und länger schon stark an. Was zur Jahrtausendwende noch für schmales Geld wegging, dafür wird nun vierstellig gezahlt. Und die Qualität der angebotenen Geräte nimmt trotzdem ab. Solange es, wie bei Revox, noch genügend Nachfertigungen für die Massenmodelle gibt, ist das kein Problem. Aber für Studer Geräte wirds dann halt schon richtig teuer und selten, genauso wie bei alten Plattenspielern. Für Thorens 124 gibts bei Schopper alles als Nachfertigung, aber die Preise sind auch gesalzen.
Ansonsten leben wir schon in einer guten Zeit, was Preise und Versorgung angeht. Wer konnte sich damals schon eine A700 leisten? Als die Geräte aus der Mode kamen, gabs oft keine Ersatzteile mehr. Heute gibts gute und günsitge Geräte und eine ganze Industrie, die sich um Ersatzteile kümmert für die Hobbyisten. Auch dieses Hobby speist sich ja aus dem Überfluss, nämlich aus ungenutzten Geldzuflüssen, die am Monatsende übrig sind. Es ist also eindeutig ein Luxushobby für die reichen und schönen. Wer hatte früher schon soviel Geld übrig, sieht man ja an den Autos. Früher wurde Käfer gefahren, heute ist ein Golf ein Kleinwagen und arme Leute Auto. Wer etwas auf sich hält fährt große SUV von BMW oder Mercedes. Diesen Reichtum für viele hats ja früher so garnicht gegeben. Wenn nur nicht die Bänder so teuer wären, für 10 Bänder bekommt man ja schon eine gute gebrauchte Bandmaschine.
Dieses Verhältnis finde ich etwas schräg, zehn Tonbänder sind ja nicht so viel. Aber Tonbänder waren wohl schon immer teuer, nur sind die Geräte halt heute so günstig. Rechnet man die 2000 DM Neupreis von vor 30 Jahren um, wäre das heute der selbe Betrag in Euro. Da sind die 200€ Normalpreis für eine A77 doch eigentlich ein Witz, für die gebotene Qualität.Bekommt man gerade mal 4 Langspielbänder dafür.
Gruß, Helmut
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#37
Hallo Jürgen,

das beweist aber nicht genug,
10 kHz bei 4,75 cm/s entsprechen 20 kHz bei 9,5 cm/s.
Insofern könnte es sein, daß eine "normale" B77 mit dem schmaleren Kopfspalt das Toleranzband bis 20 kHz erfüllen würde

MfG Kai
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#38
Achtung, der Laie rechnet...
Rein rechnerisch ergibt sich für einen 1.4 µm Spalt eine 'keine Induktion mehr' Frequenz bei 4.75 cm/s von knapp 34 kHz.
Wenn man nun den Omega-Gang mal mit einem nutzbaren Bereich von 50% annimmt, dann müssten doch viel mehr als 10 kHz 'drin' sein.
VG Jürgen
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#39
Trau keinem Laien über 17 kHz ! Big Grin
Die 34 kHz stimmen aus zwei Gründen nicht:
Du hast gerechnet v=0,0475 m/s , v/1,4 µm -> 34 kHz.
Du hättest rechnen müssen v/(2*effektive_Spaltbreite).
Denn für die Grenze setzt man den Wert bei halber Wellenlänge an.
Die effektive Spaltbreite ist idR etwas größer (?10...20%?) als die geometrische Spaltbreite.
Nimmt man also an, die genannten 1,4 µm seien bereits die effektive Spaltbreite, kommt man auf 17 kHz,
nimmt man an, die effektive Spaltbreite sei 20 % größer, kommt man auf 14 kHz für die erste Nullstelle (!) im Frequenzgang.
Die -3 dB Grenze liegt dann natürlich noch etwas tiefer.
Im Buch von van Bommel/AGFA "Die Entzerrung..." gibt es dazu ein Bild mit vielen Kurven für unterschiedliche Spaltbreiten und Geschwindigkeiten.

MfG Kai
Nachtrag: So ganz "astrein" war die obige Darstellung auch nicht, deshalb zweiter Versuch:
Die Rechnung Geschwindigkeit durch effektive_Spaltbreite liefert die Frequenz, bei der die Übertragungsfunktion die erste Nullstelle hat. Die liegt bei 1,4 µm und v=4,75 cm/s tatsächlich bei "Jürgens" 34 kHz. Die Übertragungsfunktion verläuft wie sin(pi*v/lambda)/(pi*v/lambda), wobei lambda die Wellenlänge auf dem Band ist. Deren -3 dB Grenze liegt bei etwa 45% der (ersten) Nullstellen-Frequenz. Damit kommt man dann auf 15,3 kHz bei 1,4 µm oder 12,7 kHz bei 1,4µm+20%.
Im van Bommel wird die Spaltfunktion sin(x)/x in Abb. 6 gezeigt, die Spaltverluste für verschiedene Parameter in Abb. 5 und in Tabelle 1 daneben auf Seite 13.
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#40
Wo das Thema hier gerade frisch ist:
Ich würde eine B 77 LS Viertelspur sofort nehmen. Für mich wäre diese Maschine die perfekte Ergänzung zu meiner B 77 ST Zweispur.
Ich habe diverse Bänder in 9,5cm/s sowohl in 2- als auch 4-Spur. Für 4,75 ist Viertelspur gut genug. Für hochwertige Aufnahmen genügt mir 19cm/s in Halbspur.
D.h. mit diesen beiden Geräten decke ich meine kompletten Magnetbandbedürfnissse ab.
Plattenspieler in die Mitte aufs Regal, die beiden B 77 links und rechts daneben. Sieht dann mit Sicherheit gut aus.

Ich habe sogar zwei im Netz gefunden (außer der oben genannten). Beide um die 1700€ (revidiert mit Garantie). Argument für den Horrorpreis: superselten!
Da ein Anbieter beim Bestellwunsch die Auswahl zwischen LS, ST und HS anbietet (bitte angeben), darf man zumindest leichte Zweifel im Hinterkopf hegen, ob hier wirklich mit den richtigen Köpfen und den richtigen Platinen gearbeitet wird...

Bietet mir mal eine B 77 LS für 6-700€ an. 8)

Gruss, Maddin
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#41
Habe Excel mal die Bommel-Formel auf S. 13 für einen Spalt von 1,4 µm rechnen lassen (s. Bild).
Die von Revox für die B77 LS mit diesem Spalt angegebenen (meines Erachtens zu niedrige) Grenzfrequenz von 10000 Hz für 4.75 cm/s sehe ich immer noch nicht...
War das vielleicht Marketing ?
VG Jürgen


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#42
Wie weiter oben gesagt, ergibt die Formel für 1,4 µm Spalt eine -3 dB Grenze von knapp 15,3 kHz.
Bei einer effektiven Spaltbreite, die 20 % größer ist als die nominelle geometrische Spaltbreite (-> 1,68 µm) sind es nur noch 12,5 kHz.
Die Spalt-Funktion ist die mathematische Beschreibung nur eines von mehreren Effekten, die den Wiedergabe-Frequenzgang bei hohen Frequenzen abfallen lassen.
Die Angabe von 10 kHz ist des kein übertreibendes "Marketing" sondern eher konservativ bzw weiteren Effekten geschuldet, die in der Tabelle nicht berücksichtigt sind.
Die werden bei van Bommel auf den Seiten 8-15 beschrieben.
Nur ein Beispiel: wenn der Aimuth nicht stimmt, sondern über die Spalthöhe eine seitliche Neigung um 0,2 µm vorliegt, erscheint der Spalt um diesen Wert zusätzlich verbreitert.
0,2 µm auf 1 mm entsprechen ca. 0,011°.

MfG Kai
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#43
Meiner Meinung nach sind die B77 LS-Versionen klanglich vergleichsweise sehr brauchbar - zumindest bei 9,5cm.
Ich habe vor einigen Jahren mehrere von denen (LS-Autostart) kaufen können aus Beständen der "Rennleitung".

Alle waren lt. Aufdruck auf Motoren/Platinen zu einem Zeitpunkt hergestellt, als kaum noch jemand BMs gekauft hat, nämlich 1987 - 89.

Es handelte sich um 4-Spur Versionen mit Kopfspiegeln von 1 - 2,5mm, die also sehr wenig gelaufen hatten.

Eine habe ich damals auf 9,5/19 cm umgebaut. Wenn ich mich recht erinnere, war nur einer der beiden A/W-Köpfe unterschiedlich zur "normalen" B77-Bestückung.
Muss mal nachschauen, ob ich das noch irgendwo dokumentiert habe.

Eine von diesen 4,75/9,5 Maschinen habe ich übrigens noch hier.

Ursprünglich hatte ich bei allen Maschinen nur die RIFA-Knallfrösche ausgetauscht - es stellte sich aber heraus, dass sehr viele von den berüchtigten metallic-hellblauen PHILIPS-Elkos verbaut waren
und deshalb nachträglich noch eine Menge Elkos zu tauschen waren....
Die gemessenen Werte bei fast allen ausgelöteten PHILIPS-Elkos waren grottig.

Groetjes, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#44
Zum Thema "realistischer Wert":
Heute ist bei eBay eine Auktion mit einer B77 MK-II LowSpeed zu Ende gegangen. Startpreis war 200 Euro, Endpreis nun 520,99 Euro.
Ob das nun ein realistischer Wert ist, weiß ich nicht. Zumindest waren zwei Personen bereit, ungefähr diesen Betrag zu bezahlen.
Zustandsbeschreibung war übrigens: "Kurz geprüft: das Gerät funktioniert leider nicht. Optisch guter Zustand."

Gruß
Robert

PS: Nein, ich habe sie nicht gekauft.
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#45
Ich oute mich hier als Besitzer einer B77SLS Halbspur und ja, ich habe sie absichtlich gekauft. Sie ist mir also nicht zugelaufen, war kein Beifang oder so. Meine SLS hat die Auto-Start-Funktion und im Innern sind einige kleine Zusatzplatinen verbaut. Auch finden sich unter der Frontabdeckung zusätzliche Schalter. Zur Zeit habe ich kein Bild, kann ich nachholen.
Richtig billig sind die Geräte nicht zu bekommen, weil man sie zu Standard-Geräten umbauen kann. Die Klangqualität ist eine Sache für sich. Bei 4,75cm/s und Halbspur ist das Ergebnis ganz brauchbar und reicht definitiv für Hintergrundberieselung. Das habe ich mit Chilloutsounds ausprobiert. Hörspiele gehen wunderbar. Bei 2,38cm/s wird es dann spannend, da benötigt man auch das passende Bandmaterial.
Sieht sehr cool aus, wenn sich die Spulen nur ganz langsam drehen und hat etwas beruhigendes.
Eine LS-Version mit 4,75/9,5cm/s ist imho alltagstauglich, weil man bei 9,5cm/s schon eine ordentliche Tonqualität bekommt.

Mir persönlich kam ein Umbau jedoch nie in den Sinn und ich wollte immer so eine SLS haben; ist einfach ein seltener Exot.
Die Köpfe sind speziell auf die Anforderungen der niedrigen Geschwindigkeit hin ausgelegt und mit 4,75 gestempelt.

Die DIN-Buchse ist nicht komplett beschaltet, afair PB, kein Rec. Kann ich auf Wunsch ergänzen, die SLS steht woanders und daher komme ich im Moment nicht dran.

Um auch den Aspekt eines realistischen Wertes zu betrachten; für jemanden der eine B/LS oder SLS nur zum Schlachten kauft, kann sich eine Ausgabe von 200€ lohnen. VU-Meter und Köpfe rausreißen und verticken, gut erhaltene Knöpfe und nicht abgebrochene Schalter runden den Ertrag nach oben ab.
Oder man klatscht eine B77 Standardblende davor, baut den Capstan um und vertickt die Kiste teurer weiter.

Persönlich ist mir das ein Graus! Wahrscheinlich weil ich meine B77 damals neu gekauft habe und ihren Wert zu schätzen weiß. Das gilt auch für meine allererste A77, die mein Bruder aus erster Hand zusammen mit BDA, Prospekten, Kabelfernbedienung und kleiner Haube in den 80ern für 350,-DM kaufte.




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#46
Eine typische Anwendung der LS und SLS waren Dauermitschnitte. Sei es Telefonverkehr, z.B. bei den Rettungsleitstellen der Feuerwehr, Polizei etc. Oder bei den Rundfunkanstalten. In D ist seit jeher vorgeschrieben, dass alle gesendeten Radio- und TV-Programme 24/7 aufgezeichnet und eine bestimmte Frist lang aufbewahrt werden, ich meine drei Monate. Da liefen in der analogen Zeit, bei den ö.-r.'en wie bei den Privaten, B77 auf 2,4 cm/s oder 4,75 rund um die Uhr. Ich habe mal beim (Privat-)Fernsehen gearbeitet, da übernahmen die Daueraufnahme zwei VHS-Videorecorder, und zwar normale Konsumer-Modelle, im Longplay-Modus diesen Job, immer abwechselnd achtstundenweise. Die Geräte machten diesen Job tatsächlich über Jahre (!) defektfrei. Natürlich Panasonic.
Zurück zur B77: Aus diesem Grund wäre meine größte Befürchtung wenn ich eine LS oder SLS suchen würde (ich sehe persönlich keinen Sinn darin) dass das Ding aufgrund eines lebenslangen Logging-Jobs extrem viele Betriebsstunden auf dem Buckel hat.
VG Stefan
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#47
Das kann ich zumindest teilweise entkräften.
Aus Beständen der Polizei habe ich vor Jahren vier B77-Lowspeed-"Autostart" (4,75/9,5) kaufen können.

Die waren mitnichten abgenudelt, sondern teilweise fast im Neuzustand.

Das lag daran, dass von 12 dort vorhandenen Geräten nur 4 Stück verkabelt waren und sich, je nach Bedarf, abwechselnd einschalteten.

4 Maschinen waren als Ersatzgeräte im Falle eines Defektes vorgesehen und 4 weitere dienten als "Ersatz für den Ersatz". Smile

Es gilt also von Fall zu Fall zu entscheiden, ob solche "Dauerläufer" am Ende sind oder nicht.

Die Geräte, welche ich seinerzeit bekommen hatte, waren eigentlich tadellos, aber trotzdem überholungsbedürftig, da sie
voller zeitgenössischer PHILIPS Elkos steckten, welche quasi komplett ersetzt werden mussten.

Mindestens 10 Jahre hatten alle Geräte in einer Asservatenkammer im Keller der Dienststelle verbracht.

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Groetjes, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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