Radio-Star 109 N
#1
Als gegen Ende der Fünfzigerjahre die Transistortechnik Einzug in die Welt der Tonbandgeräte hielt, entstand eine neue Gattung von Geräten: klein, leicht, wahlweise mit Batterien oder Netzteil zu betreiben, tragbar. Die Transistortechnik ermöglichte auch eine elektronische Drehzahlregelung der Gleichstrommotoren. Äußerliches Erkennungsmerkmal war häufig ein Klappdeckel mit Sichtfenster.
Frühe Vertreter dieser neuen Gattung waren z. B. die Stuzzi Magnette aus Wien und die Butoba-Modelle MT4 bzw. MT5 aus dem Schwarzwald. Später kamen noch so bekannte Vertreter wie die Uher Reports oder Telefunkens Magnetophone der 300er-Serie hinzu.

Auch in Frankreich hat man diese Entwicklung aufmerksam beobachtet und zumindest bei Radio-Star in Nizza blieb es nicht bei der Beobachtung. Man machte sich dort an die Entwicklung eines eigenen Modells. Über die Firma Radio-Star und ihre bemerkenswerten Röhrenkoffer der Fünfzigerjahre habe ich schon an anderer Stelle berichtet und genau wie bei den Röhrengeräten fanden die Ingenieure von der Côte d'Azur auch bei der Konstruktion ihres Transistormodells einige ganz eigene Lösungswege, wie man sie sonst eher selten antrifft.

Das erste Transistormodell war das Star 108, welches laut radiomuseum.org etwa 1960 erschien. Es scheint kein großer Verkaufserfolg gewesen zu sein, denn die Geräte sind selbst in ihrem Ursprungsland extrem selten.
https://www.radiomuseum.org/r/radiostar_108.html

1963 wurde ein Nachfolger präsentiert. Zumindest wird dieses Datum auf dem Schaltplan genannt. Aus 108 wurde jetzt 109 bzw. 109N. Das äußere Erscheinungsbild wurde gefälliger gestaltet, die zerklüftete Front geglättet, statt eines kleinen Lautsprechers an der Front gab es nun einen größeren im Gehäuseboden.

   

   

   

Mit dem Lautsprecher im Boden hat man sich konstruktiv den Modellen von Stuzzi und Butoba angenähert. Und genau wie diese verfügt auch das 109 über zwei Motoren, von denen einer elektronisch geregelt die Tonwelle antreibt, während der andere für den schnellen Vor- und Rücklauf zuständig ist.

Die Abmessungen des Geräts betragen 24 x 23 x 11 cm. Mit eingelegten Batterien, neun Stück an der Zahl, wiegt das 109 3,6 kg. Als Bandgeschwindigkeiten stehen 4,75 und 9,5 cm/s zur Verfügung. Für letztere gibt der Hersteller in manchen Dokumenten einen Frequenzumfang von 80 bis 10000 Hz an, in anderen von 60 bis 12000 Hz. Für 4,75 cm/s werden 100 bis 6000 Hz genannt.
Das Gerät verfügt über zwei Köpfe für Viertelspur-Monobetrieb und kann Spulen von maximal 10 cm Durchmesser aufnehmen.
Der vierstufige Verstärker arbeitet mit drei Transistoren vom Typ TN 44, über den ich noch gar nichts herausgefunden habe, sowie mit zwei Leistungstransistoren 2 G 381 in Gegentaktbetrieb, deren Ausgangsleistung von Radio-Star etwas vage mit 1 – 2 Watt angegeben wird. Hinzu kommt noch ein OC 74 für die Regelung des Tonwellenmotors. Es handelt sich durchweg um PNP-Transistoren, weshalb auch bei diesem Gerät der Pluspol der Spannungsversorgung auf Masse liegt.

Den Größenvergleich mit dem Uher Report 4000 L habe ich ja schon an anderer Stelle gezeigt.

   

Die Oberseite des Geräts besteht aus zwei metallenen Klappen mit gemeinsamem Scharnier. Die größere mit dem Sichtfenster deckt die Spulen ab, die hintere schließt das Batterie- bzw. Netzteilfach.

   

Der Batteriehalter wird einfach lose hinten ins Gerät eingelegt und mit dem zugehörigen Kabel verbunden. Der Klappdeckel wird durch eine kräftige Feder niedergedrückt, sodaß ein Herausfallen auch in Senkrechtstellung nicht zu befürchten ist. Auf der Rückseite des Batteriehalters ist angegeben, wie die neun 1,5-Volt-Zellen einzulegen sind. Die Steckverbindung mit dem Gerät ist verpolungssicher.

   

An Stelle des Batteriefachs kann ein Netzgerät eingesetzt werden. Das Verbindungskabel des Geräts wird vorne an dem kleinen Vorbau eingesteckt.

   

Das Netzteil kann an 110 bzw. 220 V betrieben werden, nicht ganz unwichtig im Frankreich der frühen Sechzigerjahre, wo man gerade begonnen hatte, das Stromnetz von 110 V bzw. 127 V auf einheitlich 220 V umzustellen, eine Prozedur, die sich noch bis in die Siebziger hinzog.

   

Im Netzgerät findet man einen Trafo, einen Gleichrichter, viele Mikrofarad und immerhin – rechts unten – einen Transistor zur Stabilisierung.

Blick unter die große Klappe:

   

Die Bandteller verfügen über keine besondere Spulenarretierung. Die Spulen sitzen jedoch so stramm auf den Dornen, daß Senkrechtbetrieb problemlos möglich ist.
Unten zwischen den Spulen natürlich die Tonkopfabdeckung, unter der sich auch Tonwelle und Andruckrolle befinden. Oben sieht man eine weitere Abdeckung, unter der sich der Tonwellenmotor verbirgt. Interessant ist das, was zwischen den Spulen hervorschaut. Es ist der Umspulmotor, der je nach Bedarf nach rechts oder links gekippt wird, bis sein Reibrad auf den Rand der aufgelegten Spule drückt. Die Drehrichtung wird nach Bedarf umgeschaltet. Diese Konstruktion funktioniert natürlich nur, wenn 10-cm-Spulen aufgelegt sind und wenn diese keinen Einfädelschlitz haben. Dafür gab es von Radio-Star als Zubehör Bandmaterial auf genau solchen Spulen:

   

Von wem das zugehörige Band bezogen wurde ist mir nicht bekannt.

Die Deckplatte mit Scharnier und Klappen bildet eine Einheit, die nach Lösen von vier Schrauben abgenommen werden kann.

   

Nach Lösen von vier weiteren Schrauben läßt sich das Chassis aus dem Gehäuse nehmen.
Jetzt sieht man oben den Tonwellenmotor, der kopfüber im Chassis steckt.

   

Hier nochmal in Großaufnahme:

   

Vor dem Umspulmotor sind die Kontakte zu erkennen, die beim Kippen des Motors den Stromkreis schließen und die Polarität entsprechend der gewünschten Drehrichtung festlegen.
Der linke Bremsgummi ist in desolatem Zustand und muß noch nachjustiert werden.

Das Gehäuse besteht aus Holz mit Kunststoffüberzug und hat im Boden eine große Lautsprecheröffnung.

   

Der Antrieb des rechten Bandtellers erfolgt von der Tonwelle aus über einen Riemen.

   

Dafür ist auf die Tonwelle ein kleines Kunststoffteil aufgesetzt, in dessen Inneren eine Feder auf die Welle drückt und welches so eine Rutschkupplung bildet.

   

Blick auf die beiden Köpfe:

   

Nanu, Viertelspurköpfe mit nur einem Spalt? Wie kann man damit vier Spuren abspielen?
Tja, das ist eine der eingangs erwähnten ungewöhnlichen Lösungen, für die man sich in Nizza entschieden hat. Der gesamte Kopfträger wird über einen Hebel an der Frontplatte in der Höhe verstellt und verfügt über vier einrastende Stellungen. Wenn man alle vier Spuren in der gleichen Richtung bespielt (was die Bedienungsanleitung empfiehlt, um das Bandumdrehen und Neueinfädeln zu vermeiden), kann man während des Betriebs zwischen allen vier Spuren frei umschalten.

Schauen wir also diese Frontplatte etwas näher an und beginnen damit unseren Rundgang um das Chassis.

   

Die Frontseite wird von der großen Banduhr dominiert. Links davon sitzt der Klangregler. Der Spurwahlhebel befindet sich in der Mitte der Frontplatte neben dem Wahlhebel für die Bandgeschwindigkeit. Rechts außen folgt noch der Lautstärkeregler.
Alle Anschlüsse befinden sich an der Vorderseite. Links außen sitzt der Ausgang für externen Lautsprecher bzw. Kopfhörer, gefolgt von einem Eingang für mit Stoptaste ausgerüstete Mikrophone, eine nützliche Funktion bei Verwendung als Diktiergerät. Die Stopfunktion unterbricht einfach die Stromversorgung des gesamten Geräts, also von Verstärker und Motor.
Daneben folgen noch zwei Eingänge für Radio/Phono und Mikro.
Über dem Aussteuerungsinstrument findet man einen mit Motor/Ampli bezeichneten Umschalter. In Stellung Motor arbeitet das 109N als normales Bandgerät. In Stellung Ampli bleibt der Motor abgeschaltet und das Gerät kann bei gedrückter Wiedergabetaste als Mikrophonverstärker benutzt werden.
Eingeschaltet wird das Gerät, sobald eine der Laufwerkstasten rechts unten gedrückt wird. Rechts außen neben dem Tastensatz ist eine Metallklammer zu erkennen, die zur Entriegelung der Aufnahmetaste zur Seite gedrückt werden muß.
Das hier gezeigte Modell 109N ist die luxuriösere von zwei Varianten. Beim etwas billigeren Modell 109 verzichtet man auf den Klangregler, das Aussteuerungsinstrument und die Möglichkeit der Verwendung als Mikroverstärker.

Hier noch ein Blick auf die Vorderseite bei abgenommener Frontplatte:

   

Und hier die rechte Chassisseite:

   

Zwar war man in Nizza inzwischen im Transistorzeitalter angelangt, aber augenscheinlich noch nicht im Zeitalter gedruckter Schaltungen. Die Elektronik ist frei verdrahtet wie zu Zeiten der Röhren. Immerhin hat man allen Transistoren eine Fassung spendiert. Damit erspart man den wärmeempfindlichen Germanen (und sich selbst) im Reparaturfall das Löten, eine zu jener Zeit keineswegs selbstverständliche konstruktive Maßnahme.
Links außen beim Tastensatz sieht man hier deutlich die Feder zur Entsperrung der Aufnahmetaste.

   

Auf der gegenüberliegenden Seite gibts nicht viel zu sehen, wenn man von dem Kleinleistungstransistor für die Motorsteuerung und einer Glühbirne für die Beleuchtung der Frontplatte absieht. Mit 6 V/0,3 A stellt sie in einem Batteriegerät einen recht kräftigen Verbraucher dar, zumal sie sich nicht abschalten läßt. Da hätte man sparsamere Lösungen finden können.

Blick auf die Unterseite:

   

Der Lautsprecher hat einen Durchmesser von 13 cm. Er stammt von der Firma VEGA, deren Produkte man auch in vielen französischen Dampfradios findet.

   

Der Antrieb der Tonwelle erfolgt über einen Riemen, der zur Geschwindigkeitsumschaltung mittels einer Gabel am Motor auf unterschiedliche Stufen der Motorwelle gesetzt wird.



Fortsetzung folgt ...
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#2
Ein tragbares Tonbandgerät benötigt natürlich auch Zubehör.
Zwei wichtige Zubehörteile waren bereits zu sehen, nämlich das Netzteil und Magnetband auf einer speziellen schlitzlosen Spule.

Damit ein tragbares Gerät samt unterwegs benötigten Utensilien auch getragen werden kann, braucht man eine Tragetasche. Bitte sehr:

   

Eine elegante schwarze Tasche, Lederimitat, mit großzügig bemessenem Seitenfach für alles, was man so mitschleppt.

Wie zum Beispiel dieses Mikrophon:

   

Dies hier ist ein Kristallmikrophon mit der schon erwähnten Stoptaste, ausgerüstet mit einem Stecker für den Mikroeingang und einem für die Stopfunktion. Die Verkabelung dieses Exemplars bedarf allerdings noch einer Reparatur.

Nicht so sehr für unterwegs, dafür aber zu Hause umso nützlicher ist eine zusätzliche Lautsprecherbox, falls der eingebaute Lautsprecher des 109 dem stolzen Besitzer zu flach klingt.

   

Die Box hat die Abmessungen 28 x 18 x 22 cm ( B x T x H) und trägt an ihrer Vorderseite die gleiche Plastik abdeckung wie das Tonbandgerät auch. Im Inneren befindet sich ein großer Ovallautsprecher von Audax.

   

   

Weiteres Zubehör (welches ich nicht im Original zeigen kann) umfaßt ein dynamisches Mikro, wahlweise auch mit Stativ, einen Telephonadapter für Gesprächsaufzeichnung, einen Ohrhörer in Stethoskopform, ein Mischpult sowie eine große Lautsprecherbox mit vier eingebauten Lautsprechern. Auf einem Photo in der Bedienungsanleitung ist all das zu sehen.

   

Bei der großen Box frage ich mich allerdings, ob die für das 109 mit seinem etwas schwächlichen Verstärker wirklich geeignet war. Zu den Röhrenkoffern aus dem Hause Radio-Star, die 1963 noch immer im Katalog verzeichnet waren und deren Endstufen 7 – 10 Watt liefern, hat sie vielleicht eher gepaßt.

Widmen wir uns nun der Frage, was der Kunde für so ein Gerät ausgeben mußte.
Auskunft geben ein Werbeprospekt, hier nachfolgend abgebildet, sowie Preislisten von 1963 und 1964.

   

Demnach kostete die einfache Variante 109 damals 850 Neue Franc (NF) zuzüglich örtlicher Steuern (T. L. = taxe locale), macht summa summarum 873,40 NF. Die luxuriösere Variante 109N gab es für 950 NF, einschl. Steuern 976,00 NF. Laut französischem Statistikinstitut INSEE entsprechen 1000 NF des Jahres 1963 genau 1439,19 Euro des Jahres 2018.
Zu den genannten Preisen erhielt man das Gerät einschließlich des Batteriehalters, der beim Kauf bereis mit neun Zellen gefüllt war.
Für das oben gezeigte Mikro wurden 48,00 NF, einschl. Steuern 49,35 NF verlangt, für ein Netzgerät 120,00 NF (123,40 NF), für die Tragetasche 35,00 NF (36,00), für die Lautsprecherbox 85,00 NF (87,35 NF). Ein Doppelspielband, 180 m auf 10-cm-Spule, kostete 16,60 NF (17,05 NF).
Zum Vergleich: für den großen Röhrenkoffer von Radio-Star, Modell 104, Halbspur mono, bezahlte man 1440 NF (1480,75 NF), für das Modell 106 (wie 104, jedoch mit eingebautem Rundfunkempfänger für LW, MW, KW) 1640 NF (1686,40 NF).
Das eingangs erwähnte Butoba MT5 aus dem Schwarzwald war Anfang der Sechzigerjahre auch in Frankreich erhältlich. Mit seinen deutlich größeren 13er-Spulen, allerdings bei Halbspur, und etwa vergleichbarem Frequenzumfang bei ebenfalls 9,5 und 4,75 cm/s kostete es 1580 NF.
Da war das 109(N) durchaus ein interessantes Angebot. Obendrein war es mit seinem Holzkoffer und den metallenen Abdeckungen oben recht robust (zumindest im Vergleich zum Butoba mit seinen hauchdünnen, extrem bruchempfindlichen Kunststoffteilen). Man bekam ein sehr ansprechend gestaltetes Gerät, bei dem der Kunde zwischen vier Farbvarianten wählen konnte: rot (wie das oben im Prospekt zu sehende Exemplar), grau (wie das hier vorgestellte Gerät), hellbraun und schwarz. Allen gemeinsam waren die schwarzen Seitenteile links und rechts. Die Frontplatte war stets schwarz, die Tasten gab es in schwarz oder elfenbein.

Was aus der Firma Radio-Star, gegründet 1927 und zu Zeiten des 109 eine GmbH mit einem Kapital von 180.000 Franc, später geworden ist, habe ich bisher noch nicht herausgefunden. Aus dem Jahr 1964 liegt mir noch eine offizielle Preisliste vor. Die Preise waren gegenüber 1963 unverändert geblieben.
Das hier gezeigte graue Exemplar wurde Anfang 1967 verkauft.

   

Bezahlt hat es der Kunde am 15. 12. 1966, ausgeliefert wurde es am 27. 1. 1967.
Der Kunde entschied sich für ein Modell 109N ohne Batteriehalter (sans bloc pile), dafür mit Tragetasche (avec housse) und bezahlte dafür nur 550 Franc. Das Netzgerät (bloc secteur bitension) kostete noch immer 120 FF. Eine taxe locale scheint nicht mehr erhoben worden zu sein.
Keine Ahnung, wie dieser günstige Preis zustande kam. War das 109 da schon ein Auslaufmodell, dessen letzte Exemplare verramscht wurden?

Das Star 109 (N) hat sich offenbar deutlich besser verkauft als sein Vorgänger 108. Auf Flohmärkten in Frankreich oder auf Internetportalen wird gelegentlich eines angeboten, mal mit mehr, mal mit weniger Zubehör. Bisweilen ist ein Netzteil dabei, bisweilen auch die Tragetasche oder ein Mikro.
Längst nicht allen angebotenen Geräten liegen diese speziellen schlitzlosen Spulen bei. Haben die früheren Besitzer auf das Umspulen verzichtet? Oder das heftige Rumpeln bei Verwendung herkömmlicher Spulen stoisch ertragen?
Den Zusatzlautsprecher habe ich in vielen Jahren nur einmal angeboten gesehen und hatte das Glück, ihn ergattern zu können.

Gruß
TSF
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#3
Hallo "TSF"!

Ganz herzlichen Dank für Deinem sehr ausführlichen Bericht in Wort und Bild
von dem mobilen Exoten. Toll!

Gruß
Wolfgang
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#4
Schöne Vorstellung von einem interessanten Gerät ! Vielen Dank !

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#5
TSF,'index.php?page=Thread&postID=248232#post248232 schrieb:Frühe Vertreter dieser neuen Gattung waren z. B. die Stuzzi Magnette aus Wien und die Butoba-Modelle MT4 bzw. MT5 aus dem Schwarzwald. Später kamen noch so bekannte Vertreter wie die Uher Reports oder Telefunkens Magnetophone der 300er-Serie hinzu.
Habe drei Magnetophone M 300 zu verschenken...
TSF,'index.php?page=Thread&postID=248232#post248232 schrieb:Nanu, Viertelspurköpfe mit nur einem Spalt? Wie kann man damit vier Spuren abspielen?
Tja, das ist eine der eingangs erwähnten ungewöhnlichen Lösungen, für die man sich in Nizza entschieden hat. Der gesamte Kopfträger wird über einen Hebel an der Frontplatte in der Höhe verstellt und verfügt über vier einrastende Stellungen. Wenn man alle vier Spuren in der gleichen Richtung bespielt (was die Bedienungsanleitung empfiehlt, um das Bandumdrehen und Neueinfädeln zu vermeiden), kann man während des Betriebs zwischen allen vier Spuren frei umschalten.
Habe zwei Magnetophone M 501 zu verschenken (die haben auch einen 'einspaltigen' Viertelspurkopf mit dieser o.a. Verstellung)…

VG Jürgen
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#6
Das ist ja ein hübsches Gerät (die Uhr...)! Schöner Bericht, von Marke und Modell hatte ich noch nie etwas gehört gehabt.
Viele Grüße
Nils
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#7
Sehr hübsches Gerät und tolle Vorstellung mit vielen Bildern, vielen Dank. Für mich auch eine total unbekannte Marke.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#8
Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen positiven Rückmeldungen.
Ein Tip für diejenigen, die die Firma Radio-Star noch nicht kannten:
Hier, in den "Tests und Vorstellungen", wurde im Lauf der Jahre schon über viele wenig bekannte Hersteller und deren exotische Modelle berichtet, nicht nur aus Frankreich.
Warum nicht an einem der kommenden regnerisch-trüben Wochenenden hier mal etwas schmökern? Wink
Auch von Radio-Star war hier schon die Rede. Damals ging es um deren bemerkenswerte Röhrenkoffer der Fünfzigerjahre:
Radio-Tonband-Kombination "Star 106" von Radio-Star
Leider funktionieren die dortigen Links zu doctsf.com, der Seite der französischen Sammlerkollegen, heute nicht mehr. Das ist schade, denn dort gab es auch mal ein Photo des Fabrikgebäudes von Radio-Star in Nizza.

Gruß
TSF
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#9
Hallo "TSF"

Ach Du dickes Ei (nein, nicht Du) - - - deswegen kam mir "Radio-Star irgendwie bekannt vor.
Hätte ich doch meinem Impuls folgen sollen, und die Suchfunktion bemüht. Dann hätte ich
Deinen ebenso tollen Bericht über die Kombi "Star 106" wiederentdeckt. Hätte, hätte...
Und dabei festgestellt, daß ich damals eine Meldung dazu absonderte.

So bleibt mir nur, mich für meine Vergeßlichkeit zu entschuldigen. Sorry!

Gruß
Wolfgang
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#10
Hallo Wolfgang,

Du mußt Dich nicht entschuldigen! Das war keineswegs als Anklage gemeint und schon gar nicht gegen Dich gerichtet.
Der alte Beitrag hat ja auch zugegebenermaßen schon einen langen Bart.
Und wer von uns hat schon alle zweihundertsoundsovieltausend Beiträge des Forums gelesen und noch im Kopf? Ich jedenfalls nicht.
Den Link hätte ich wohl gleich im ersten Beitrag setzen sollen, als von diesen Röhrenkoffern schon die Rede war. Das habe ich selbst verschusselt und damit ein Mißverständnis hervorgerufen.
Meine Bemerkung war eher als Ermutigung gedacht, mal in den Tiefen des Forums nach solchen Exoten (und nicht speziell nach Radio-Star) zu graben.
Natürlich sind auch die Vorstellungen von weniger exotischen Modellen hier im Forum immer wieder lesenswert.
Hach, wie komme ich jetzt aus diesem Fettnapf wieder raus? :S

Gruß
TSF
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#11
Das Eonfädeln stelle ich mir bei den Star-Spulen unbequem vor... ich versuche generell, den Einfädelschlitz zu meiden, aber bei Spulen unter 13 cm ist das meistens eine fürchterliche Fitzelei, weil die Öffnungen im Flansch so klein sind, dass man das Band kaum am Kern festhalten kann.
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#12
Hallo "TSF"

Du mußt Dich (bei mir) für nichts entschuldigen.
Und in einen Fettnapf bist Du in diesem Zusammenhang auch nicht gelatscht.
Ein bißchen wachrütteln (hat bei mir versagt ;( ), in der Forum-Historie zu
graben, ist doch absolut OK.
Ich fühle mich in keiner Weise "angeklagt"...

Gruß
Wolfgang

PS.: Und daß Du nicht gleich anfangs den link gesetzt hast, ist Dir auch nicht
anzulasten.
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#13
Hallo Ragnar!

Zitat:
"...ich versuche generell, den Einfädelschlitz zu meiden..."

Da sind wir schon mindestens zu zweit.

Das bereitet mir besonders bei den 6m-Spulen von BASF
Probleme. Dabe habe ich m. E. keine Würstchenfinger.
Ich komme nicht in den Zwischenraum bis auf den Kern.
Zu starr sind die Seitenteile.

Also doch das Bandende durch den Schlitz ziehen. Dann
aber die ersten Windungen von Hand so locker aufwickeln,
daß durch gleichzeitiges Halten der Gegenspule und festigen
des anderen Wickels das Bandende sich zurück auf den Kern
ziehen läßt.
Und dann kann das Band wie gewohnt gestartet werden...

Gruß
Wolfgang
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#14
cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=248467#post248467 schrieb:Also doch das Bandende durch den Schlitz ziehen. Dann
aber die ersten Windungen von Hand so locker aufwickeln,
daß durch gleichzeitiges Halten der Gegenspule und festigen
des anderen Wickels das Bandende sich zurück auf den Kern
ziehen läßt.
Und dann kann das Band wie gewohnt gestartet werden...
Das ist in der Tat eine Option, allerdings eine, die einer gewissen Übung bedarf. Die zu erwerben war mir bislang zu mühsam.
Sicher ist, dass der Einfädelschlitz alleine durch sein Vorhandensein bei dünnen Bändern trotz Vorspann erhebliche Spuren hinterlassen kann. Ich habe ein Philips-Dreifachspielband aus den späten 50ern (blauer Kartonschuber mit Druckknopf ohne Bilder) auf 10-cm-Spule, bei dem haben die ersten Wicklungen nach dem Vorspann deutliche Abdrücke vom Fädelschlitz. Außerdem vernudelt auf die Dauer seine Nutzung das Ende des Vorspanns, und Vorspannband in grün und rot ist auch nicht mehr so leicht aufzutreiben wie einst.
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#15
Nachtrag:
Ein Blick unter die Haube, das heißt unter die Abdeckkappe des Tonwellenmotors. Dort kommt nämlich der Fliehkraftschalter zum Vorschein.

   

Und dann noch eine Korrektur.
Ich habe nämlich den Ingenieuren von Radio-Star Unrecht getan, als ich die kleine Glühbirne (6V, 0,3A) als Frontplattenbeleuchtung interpretierte und mich kritisch über deren hohen Strombedarf äußerte.
Die Birne hat nichts mit Beleuchtung zu tun, wie mir jetzt bei der Überholung klar wurde. Sie dient als Vorwiderstand im Stromkreis der Motorregelung.
Hier der entsprechende Auszug aus dem Schaltplan.

   


Gruß
TSF
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