Audacity-Problem: Nur linker Kanal wird auf beiden Spuren aufgenommen
#1
Ich sitze mittlerweile den ganzen Sonntag an meinem Laptop (mit Win 10 Pro) und bin am verzweifeln. Ich möchte mittels Audacity ein Stereosignal von meinem kleinen Behringer Xenyx-Mischpult Q502USB aufnehmen. Eigentlich die einfachste Sache von Welt, sollte man meinen. Am Desktop-PC (Win 10 Pro) klappt das auch einwandfrei, nur am Schleppi nicht!

Problem: Das Audacity bzw. der USB-Anschluss nimmt nur den linken Kanal und verteilt ihn parallel auf beide Stereospuren. Wenn ich am Mischpult den Balancesteller nach rechts drehe, kommt nichts mehr auf dem Rechner an.

Ich kann gleich vorweg sagen, dass das Mischpult i.O. ist, denn am PC klappt es ja. Auch ein anderer Mixer mit USB-Ausgang am Laptop ändert nichts am Verhalten von Audacity. Ich weiß im Grunde auch, was die Ursache ist, bekomme sie aber nicht geändert: Unter "Start->Rechtsklick->Einstellungen->System->Sound->Eingabe->Mikrofon (USB Audio Codec)-> Geräteeigenschaften->Zusätzliche Geräteeigenschaften->Erweitert kommt man zu einem Pulldown-Menü, in dem man Standard-Abtastrate und Bittiefe einstellen kann. Die steht auf 1 Kanal, 44,1 kHz/16 bit.
"Aha!" denkt sich der olle Holgi und stellt diese Sache kurzerhand auf 2 Kanal, 48 kHz/16 bit um und drückt auf "übernehmen" oder OK. Was passiert? Es erscheint ein warnendes Fensterchen mit dem Hinweis

   

Egal, ob ich danach ja oder neien wähle, die erwähnte Einstellung wird immer wieder auf Mono 44,1 kHz zurückgesetzt. Ich weiß ums Verrecken nicht, welche Anwendung das sein soll, die darauf angeblich zugreift, denn außer Audacity ist nichts offen und im Taskmanager finde ich auch nichts. Ich möchte noch erwähnen, dass das Notebook natürlich ein eingebautes Mono-Mikrofon besitzt, dass sich aber im Gerätemanager deaktivieren lässt. Aber auch dann passiert immer das, was ich eben beschrieben habe.

Ich bin am Ende mit meinem Latein. Im Web findet man zwar ähnliche Probleme, aber keine Lösung, die mir weiterhilft. Meist sind dann dann da falsche Steckerbeschaltungen oder so Schuld am Dilemma, die ich aber ausschließen kann. Das Signal geht ja in Stereo in den Mixer und ist am Kopfhörerausgang und an den Pegel-LEDs auch als solches vorhanden. Davon wird dann aber aber nur der linke Kanal vom Rechner verarbeitet....

Vielleicht hat jemand noch eine Idee, sonst schmeiße ich den Scheiß vom Balkon. :cursing: X(

LG Holgi
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#2
moin moin holgi,
teste doch mal ein anderes programm, z.b. ocenaudio.
reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#3
Ich möchte aber keine anderen Programme testen, denn mit Audacity bin ich vertraut und möchte es auch weiterhin nutzen. Ich habe in meinem Alter und bei meiner angegriffenen Gesundheit keinen Elan mehr, mich noch in neue Software einzuarbeiten. wacko
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#4
Bei mir bietet Audacity nach Anschluß eines USB-S/PDIF Interfaces (und Restart von Audacity) die Aufnahme von 2 Kanälen darüber an (unter Windows 7).
Ich nehme an, daß Audacity sich die Informationen aus der Windows Systemsteuerung holt.
Deshalb würde ich mal kontrollieren, was da als Interface-Eigenschaften auftaucht. Vielleicht ist es dort falsch als Mono-Interface verzeichnet und muß erst noch als 2-Kanal-Line-Input deklariert werden (mit passender Bitrate, andernfalls kann es Probleme geben).
Audacity geht offenbar davon aus, daß eine andere Anwendung den Eingang als Mono-Quelle konfiguriert hat. Gegen Windows kommt es nicht an...

MfG kai
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#5
Viele Treiberprobleme unter Windows 10 rühren vom nicht vollständigen herunterfahren.
Probier's einfach mal aus
Viele Grüße
Jörg
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#6
Es hat sich erledigt. Nachdem ich eben ein Windoof-Update gemacht habe, ließ sich die Einstellung plötzlich dauerhaft auf Stereo 48000 Hz ändern! Fragt mich nicht... 8|
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#7
Ein Windows-Update ist wahrscheinlich mindestens so rigorous wie ein gründliches auf "Null" setzen.
Mein Netbook, mit dem ich die meisten Rundfunk-Mitschitte mache, verhaspelt sich manchmal bei "häufig wechselndem Interface-Verkehr". Dann behauptet es auch, eine andere Applikation habe das Audio-Interface in Beschlag gebommen.
Das ist aber nur die Windows-typische Schutzbehauptung, wenn der Zugriff auf das Interface mißlingt.
Da hilft dann auch nur Restart oder wirklich Runterfahren und neu starten. Dann werden alle Interface in "Grundstellung" gebracht.
Da Microsoft sich nicht vorstellen kann, daß solche Blockaden in ihrem tollen Betriebssystem vorkommen, haben sie auch keinen Befehl vorgesehen, der das Gleiche ohne Restart bewirkt.

MfG Kai
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#8
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, diesen eigenartigen Ruhezustand beim herunterfahren abzuschalten.
Viele Grüße
Jörg
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#9
Wenn man Suspend to disk gar nicht benötigt, geht das am schnellsten in der Eingabeaufforderung (als Admin) mit:
powercfg /H OFF
Das überlebte bisher auch jedes Windows-Update. Das Abschalten des Ruhezustands muss man nämlich nach jedem halbjährlichen Update wiederholen.

Viele Grüße
Volker
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#10
Hat zwar nur indirekt etwas mit deiner Frage zu tun, aber ich würde dir dringend davon abraten, den USB-Ausgang der Xenyx-Mischpulte für mehr als bloßes Experimentieren zu verwenden. Ich habe hier einen QX1202, als analoges Mischpult im Verhältnis zum Preis prima (ich verwende es vor allem für Aufnahmen mit dem Report außer Haus), aber ich bin in meinem Leben noch keinem derart schlechten A/D-Wandler begegnet. Das Ding rauscht mit -41dBFS, untermalt mit allen möglichen Zirp-, Ratter- und Pfeifgeräuschen.
Wenn du mit minimalem Budget in einer halbwegs akzeptablen Qualität aufnehmen möchtest, besorg dir einen Behringer UCA202 (NICHT den roten Nachfolger UCA222, der ist aus irgend einem unerklärlichen Grund schlechter), wenn es ein kleines bisschen mehr sein darf (aber immer noch sehr günstig) dann den UMC202HD, der ist dann schon richtig gut. Vom Mischpult analog raus und dort hinein, ist nicht im entferntesten vergleichbar mit dem Mist, der beim USB-Ausgang des Mischers herauskommt Wink
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#11
zlois,'index.php?page=Thread&postID=247746#post247746 schrieb:.......... wenn es ein kleines bisschen mehr sein darf (aber immer noch sehr günstig) dann den UMC202HD, der ist dann schon richtig gut. Vom Mischpult analog raus und dort hinein, ist nicht im entferntesten vergleichbar mit dem Mist, der beim USB-Ausgang des Mischers herauskommt Wink

Das stimmt im Kern. Aaaber.....Mein Ausgang des UMC202HD verzerrt für einen DA Wandler doch ziemlich stark. Ziemlich heißt in diesem Falle 0,7% bei 0dbFS.
Die gleiche Feststellung kann man mehrfach im I-NEt nachverfolgen.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#12
Kann ich für den UMC202HD bestätigen. Für Klirrfaktormessungen völlig ungeeignet (falls der UMC202HD als Signalquelle verwendet wird). Außerdem bringt der Ausgang viel zu wenig Pegel für die XLR-Eingänge von Studiomaschinen, das Teil erreicht keine 1,55V bei 0dBFS. Ich habe meinen daher nach einem kurzen Test wieder zurückgeschickt. Der Eingang des UMC202HD war dagegen soweit ich mich erinnere brauchbar.

Viele Grüße
Volker
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#13
Man sollte Geräte nur an ihren Spezifikationen messen und nicht an dem, was man sich davon erhofft hat:
Das UCA202HD ist mit " Max. output level +3 dBu" spezifiziert. Das sind 1.094 Veff. 1.55 Veff werden nicht versprochen.
Die Ausgangs-Impedanz ist garnicht spezifiziert. Dann kann man auch nicht erwarten, daß Studio-typische Line-Impedanzen ohne Pegelverlust und mit niedrigem Klirr gespeist werden können.
Der Klirrgrad an der Clipp-Grenze ist nicht praxis-relevant.
Bei vernünftiger Verwendung bleibt man 1-3 dB unter der Clipp-Grenze.
Braucht man 1.55 Veff mit "Headroom", muß man wohl einen Leitungstreiber mit Verstärkung einfügen.

Da es ja mindestens ein halbes Dutzend nahezu Funktions-gleicher und auch äußerlich sehr ähnlicher Geräte anderer Hersteller gibt, wäre es hilfreich zu erfahren, welche der "Verwandten" sich bezüglich der "Mängelrügen" besser verhalten.

MfG Kai
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#14
Da muss ich zu meiner Schande eingestehen, dass ich in die technischen Daten vorher nicht rein gesehen habe.
Ich bin davon ausgegangen und das erwarte ich von Studioequipment auch, dass Studioequipment mit symmetrischen XLR-Ausgängen mindestens den "normalen" ARD-Studiopegel von +6dBu treibt, ansonsten ist der Ausgang für die Füße. Und clippen oder verzerren sollte das Teil bei 0dBFS auch nicht. Für mich unbrauchbar (aber billig).
Auch wenn es etwas OT wird: Das ZOOM UAC-2 verhält sich hier vorbildlich, der Ausgang ist in der Lage locker +12dBu zu treiben, Klirr liegt über alles gemessen irgendwo unter 0,0x%.

Ubrigens: Die 1,55V ist bei der B77 der Ausgangspegel für Vollausteuerung, die A77 liegt bei 3,1V, unüblich sind diese Pegel nicht.

Viele Grüße
Volker
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#15
0 dBFS ist aber die Clippgrenze.
Wenn in Beiträgen vorher etwas anderes gemeint war, sollte man es auch anders nennen.
Es war auch nicht von 1,55 Veff Eingangsspannung am Interface sondern von dessen maximaler Ausgangsspannung die Rede.
Kaum ein Heimgerät braucht eine so hohe Eingangsspannung. Dort besteht deshalb auch keine Not, so hoch zu gehen.

Nochmal: Es gibt mindestend 1/2 Dutzend gleichartiger Geräte anderer Anbieter. Es liegt nahe, zu vermuten, daß da auch überall das Gleiche drin ist. Insofern wäre es schon interessant zu erfahren, ob eines dieser Funktions-austauschbaren Geräte sich in dieser Beziehung besser verhält. Das von Behringer war und ist aber wohl das mit dem günstigsten Preis.

MfG Kai
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#16
Ein D/A-Wandler der bei digitaler Vollausteuerung bei einem 1kHz Sinus schon 0,7% Klirr am Ausgang erzeugt ist für mich schlicht kaputt. Bei 0dBFS klippt rein gar nichts, der D/A sollte hier maximale Ausgansgspannung klirrfrei liefern.

Viele Grüße
Volker
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#17
zlois,'index.php?page=Thread&postID=247746#post247746 schrieb:Hat zwar nur indirekt etwas mit deiner Frage zu tun, aber ich würde dir dringend davon abraten, den USB-Ausgang der Xenyx-Mischpulte für mehr als bloßes Experimentieren zu verwenden. Ich habe hier einen QX1202, als analoges Mischpult im Verhältnis zum Preis prima (ich verwende es vor allem für Aufnahmen mit dem Report außer Haus), aber ich bin in meinem Leben noch keinem derart schlechten A/D-Wandler begegnet. Das Ding rauscht mit -41dBFS, untermalt mit allen möglichen Zirp-, Ratter- und Pfeifgeräuschen.
Wenn du mit minimalem Budget in einer halbwegs akzeptablen Qualität aufnehmen möchtest, besorg dir einen Behringer UCA202 (NICHT den roten Nachfolger UCA222, der ist aus irgend einem unerklärlichen Grund schlechter), wenn es ein kleines bisschen mehr sein darf (aber immer noch sehr günstig) dann den UMC202HD, der ist dann schon richtig gut. Vom Mischpult analog raus und dort hinein, ist nicht im entferntesten vergleichbar mit dem Mist, der beim USB-Ausgang des Mischers herauskommt

Vielen Dank für deinen gutgemeinten Rat.
Aber da hast du wohl ein schlechtes Exemplar erwischt. Mein winziges Xenyx-Mischpult liefert am USB-Anschluss einwandfreie Qualität. Ich bin da recht anspruchsvoll und habe mein ganzes Tonbandler-Leben versucht, "Rundfunk-Qualität" zu liefern, besonders bei Bändern, die ich für andere Tonbandfreunde bespiele/bespreche. Das war früher, zu Zeiten meines Magnetophon 203 TS und später 204 TS völlig illusorisch. Seit ich vor etwa 20 Jahren in die Heimstudioklasse eingestiegen bin (damals B77, später noch etliche andere schöne Maschinchen), ist diese Vorgabe keine Hexerei mehr. Und gerade das kleine Q502USB von Behringer, für das ich gebraucht nur 35 Euro bezahlt habe, hat mich bezüglich seiner Qualität sehr positiv überrascht. Wenn wir sowas vor vierzig Jahren gehabt hätten... Rolleyes
Das Ausgangssignal ist nach Gehör sauber (ich messe nur Klirrgrade, wenn mir da was auffälllt, sonst ist mir das wurscht, ob es 0,1 oder 0,3 % sind), es sind auch keine Nebengeräusche zu hören, kein Zirpen, Rauschen und Pfeifen.
Insofern alles gut.

Ich habe aber auch noch ein Beh­ringer U-Phoria UMC202HD als Wandler und externe Soundkarte, das wohl über jeden Zweifel erhaben ist. Auch unser lieber Peter setzt es für Sprachaufnahmen ein und lobt insbesondere die ausgezeichneten, rauscharmen Midas-Mikrofonvorverstärker.
Damit habe ich bisher das analoge Ausgangssignal meines schönen, mit neuen Alps-Fadern versehenen Samson-Kleinmixers MDR-6 (Foto)

   

gewandelt und in den Rechner gespeist.

Es stehen mir also durchaus Alternativen zur Verfügung. Aber ich habe an dem kleinen Behringer-Pult absolut nichts auszusetzen und werde es weiterhin gern benutzen. thumbsup
Falls es jemand nicht kennen sollte:

   

Es ist wirklich kaum größer als eine Hand. Obwohl es nur 15 V zuschaltbare Phantomspannung zur Verfügung stellt, arbeiten alle von mir getesteten Kondensatormikros damit ohne Probleme. Auch der Triton FET-Head, den ich bei Benutzung dynamischer Wandler, z.B. des MD421 oder des Røde ProCaster, dazwischen stecke, funzt mit den 15 V.

LG Holgi
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#18
Glückwunsch dazu...

Ich habe ein Xenyx502, aus der Zeit, als es das kleine Mischpult noch nicht mit USB gab.

Nochmal zu 0 dBFS:
Wenn in einem D/A-System die übliche Konvention der Umsetzung in 16 Bit PCM angewandt wird, dann wird der interne Pegel "1" = 0 dB auf 32768 skaliert. Den gibt es aber nur negativ, positiv ist bei 32767 Schluß. Folglich wird dann in einem anständigen System auf 32767 geclippt, in einem unanständigen System (hat es früher gegeben und kommt gelegentlich noch auf CDs vor) springt dann der Wert zu -32768 bzw. -Full-Scale mit einem entsprechend hörbaren Glitch.
Irrt sich jemand bei der Ausgabe von 0 dBFS um +0.18 dB, kommen gerade 0.7 % Klirr zustande.
Man sollte nicht auf der Außenkante der Kai-Mauer rumlaufen, ist zu riskant.

MfG Kai
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