Yamaha SPX 90 Effektgerät Schaltnetzteil defekt
#1
Hallo Forengemeinde,
ich habe hier ein Problem, bei dem ich nicht mehr weiterkomme.

Ich habe hier ein Schaltnetzteil von einem Yamaha SPX 90 Effektgerät.

Das Teil habe ich als defekt gekauft, und habe auch schon alle möglichen Teile am Schaltnetzteil erneuert.


Erneuert habe ich bisher:

Alle Elkos (Elkos sind ein generelles Problem bei den SPX90 Geräten)
Q1 - 2SC2792
R2, R3
Die beiden Sicherungswiderstände FR1 und FR2 (auf dem Schaltplan nicht zu sehen, aber in der deutschen Version verbaut)

Nun zu dem Problem:

Schalte ich das Gerät ein wird Q1 in kürzester Zeit (ca. 1-2 min.) über 100 Grad heiß.

Am Ausgang kommt aber garnichts an.

Dort sollten am 6er Pin +5V, und am 8er Pin +18V -18V anliegen.

Ich kann keine weiteren defekten Bauteile ausmachen, deswegen bitte ich Euch um Hilfe.
Wo kann ich meine weitere Fehlersuche fortsetzen?

Ein Service Manual gibt es hier.
Eine Schematik nur vom Netzteil hier:

Hier ein Foto vom Netzteil



Danke vorab und Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#2
Da wäre zB zu prüfen,
ob der Transistor denn auch schaltet oder nur statisch an ist und Gleichstrom zieht
ob der Trafo noch in Ordnung ist oder vielleicht einen Windungsschluß hat

MfG Kai
Zitieren
#3
Wie prüfe ich denn ob der Transistor schaltet?
Wie kann ich das messen?

Welche Punkte am Trafo muss ich messen?
Es gibt 9 Lötpunkte, sieh Schematik.


Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#4
(1):
Dazu brauchst du einen Trenntrafo, damit die Primärseite der Schaltung vom Netz getrennt wird und mit (d)einem Oszillografen verbunden werden kann. Ob Q1 schaltet, siehst du an seiner Collectorspannung (bzgl Minus bzw Emitter) bzw an den Schalt-Spannungen an den Trafowicklungen.

(2):
Der Trafo müßte dazu am besten unbeschaltet sein (also ausgebaut), so daß man seine Induktivitäten messen und mit Sollwerten vergleichen kann. Wenn er einen Windungsschluß hat, sieht man fast nur noch die Gleichstromwiderstände der Wicklungen und die "Streu"-Induktivitäten.
Notfalls kann man auch versuchen, bei ausgeschaltetem Gerät mit hinreichend kleinen Meßspannungen zu messen (so klein, daß die angeschlossenen Dioden und Transistoren gesperrt bleiben).

MfG Kai
Zitieren
#5
Ob der Transistor schaltet, prüfst du am besten mit einem Oszilloskop, zuerst an der Basis, um zu sehen, ob überhaupt eine Ansteuerung da ist.

Hast du das Netzteil denn auch unter Last getestet? Oder mit 'offenener Verbindung zum Rest'? Auf dem Foto sieht es aus als wären die Verbinder CN3 und CN4 gar nicht verbunden...
Schaltnetzteile arbeiten meist lastabhängig und brauchen die anliegende Last um richtig zu funktionieren.
Die Rückkopplung läuft dabei über den Optokoppler PC I in der Schaltung.

War Q1 denn kurzschlüssig gewesen, bevor du Ihn erneuert hast? Wenn ja, sind die umliegenden Dioden noch OK? Und der Optokoppler PC I? Am besten auch mal checken...

Viele Grüße,

Silvio
Zitieren
#6
Einen Trenntrafo habe ich leider nicht.......

Q1 hatte einen Kurzschluss, die umliegenden Dioden sind okay.

Die Verbinder CN3 und CN4 müssen nicht verbunden werden, die Spannungen sollten auch ohne Last da sein.

Beim Optokoppler PC1 messe ich auf einer kurzen Seite 0,787 V in Diodenmessung, sonst nichts.


Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#7
Dann kannst du noch mit einem Oszillografen direkt die Spannungen an den Sekundärwicklungen anschauen. Die haben alle einen gemeinsamen Masse-Anschluß. Wenn der Transistor schaltet, müssen an den anderen Enden auch irgendwelche Pulse zu sehen sein. Wenn er ausreichend schaltet, müßte allerdings auch an den Ausgängen Gleichspannung entstehen.
Mit einem Multimeter kannst du die mittlere Spannung an der Emitter-Collector-Strecke von Q1 messen. Bei geringer Last sollte die Spannung sehr hoch in der Nähe der Versorgungsspannung sein, bei hoher Last sehr viel kleiner. Wenn da nur ein paar Volt zu sehen sind, ist er vermutlich dauern durchgeschaltet.

MfG Kai
Zitieren
#8
An der Emitter-Collector-Strecke von Q1 messe ich 316 Volt.

Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#9
Den Strom kannst du über die Spannung am 1.5 Ohm Widerstand in der Emitter-Leitung messen.
Wenn du einen Trafo hättest, der für Übertragung bis zu ein paar hundert kHz taugt, könntest du den da mal einschleifen, um per Oszilloskop zu betrachten, ob da was pulst.
Das Schaltbild ist an einigen Stellen fehlerhaft: die beiden Gleichrichterbrücken sind offensichtlich mit falschen Polaritäten bezeichnet ( oder die Sende-Diode des linken Optokopplers). Vielleicht sind auch ein paar der Dioden falsch gezeichnet, was weniger auffällig ist, wenn man nicht sehr gut mit der Funktion aller Dioden in der Schaltung vertraut ist. Wenn dann jemand eine Diode in gutem Glauben an das Schaltbild ersetzt, sind Probleme "vorprogrammiert".

MfG Kai
Zitieren
#10
Hi Kai,

ich habe hier noch leihweise ein funktionierendes SPX90.

Wenn ich jetzt den Trafo aus dem funktionierenden Gerät ausbaue und in das defekte Gerät setze,
gehe ich dann das Risiko ein, den Trafo zu zerstören?
Würde ich nur ungern tun.

somit könnte ich dann aber den Trafo als Fehlerquelle ausschließen.

Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#11
Schrammi,'index.php?page=Thread&postID=245836#post245836 schrieb:Wenn ich jetzt den Trafo aus dem funktionierenden Gerät ausbaue und in das defekte Gerät setze,
gehe ich dann das Risiko ein, den Trafo zu zerstören?
Das würde ich nicht erwarten, wenn du Gerät für schonendes Auslöten hast.
Ich kann nur den Sinn solch einer Aktion nicht erkennen.
Du hast hinterher mit Glück wieder ein funktionierendes und ein nicht funktionierendes Gerät, dafür aber unnötig gearbeitet.
Sinnvoller erschiene mir, beide Trafos auszubauen, dann den aus dem heilen Gerät als Referenz für Induktivitätswerte der Wicklungen zu verwenden und die des Trafos aus dem defelkten Gerät damit zu vergleichen. Damit sollte erkennbar sein, ob der zweite kaputt oder heil ist.
In jedem Fall kann dann der erste zurück in das funktionierende Gerät.
Du brauchst dann entweder einen neuen Trafo oder der zweite kann auch zurück auf die Platine zwecks weiterer Fehlersuche.

MfG Kai
Zitieren
#12
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=245838#post245838 schrieb:Induktivitätswerte der Wicklungen

Ist mir ja schon unangenehm, aber wie messe ich Induktivitätswerte bei einem ausgebauten Trafo? ?(

Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#13
Am einfachsten mit einem LCR-Meter.
Wenn man mit Elektrotechnik vertraut ist, geht es auch mit Tongenerator und Millivoltmeter.

MfG Kai
Zitieren
#14
Tja, da muss ich schon wieder aussteigen.

Ein LCR Meter habe ich als normaler Hobby-Elektroniker natürlich nicht.

Was ich habe:
- Gutes digitales Multimeter
- Oszilloskop
- Labornetzteil

Kann man damit was anfangen?

Sonst bleibt mir nur der Umbau des Trafos, um zu sehen ob er noch funktioniert.

Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#15
Ich dachte, ich hätte es erst vor kurzem hier schon mal beschrieben:

Du kannst zB einen gut bekannten Kondensator in Reihe mit einer zu ermittelnden Induktivität schalten, diesen Serien-Resonanz-Kreis mit einem Tongenerator speisen und entweder das Minimum der Summenspannung oder das Maximum der Spannung an der Spule (oder am C) aufsuchen. Aus der Frequenz kannst du dann über die "Thomson-sche Schwingungs(Resonanz)-Formel" durch Einsetzen der bekannten Kapazität die Induktivität ausrechnen.

MfG Kai
Zitieren
#16
Hallo,
so ich habe mal den Trafo aus dem defekten Gerät in das Funktionierende eingebaut.

Fazit: Der Trafo ist defekt.

Habe ich eine Chance irgendeinen Ersatztrafo dafür zu bekommen?


Danke und Grüße
Schrammi
Tascam 32-2B, Philips 7150, Philips 4520. Akai GX620,Revox A77 MK3
Zitieren
#17
Vermutlich ist es einfacher, Fertig-Netzteile zu verwenden. Bei den Elektronik-Händlern gibt es günstig Schalt-Netzteile aus Fernost mit Standard-Ausgangsspannungen. Geräte mit +- 20V lassen sich sich auch auf +- 18V einstellen. 5V gibt es in allen "Konfektionsgrößen" (Strombedarf).
Laptop-Netzteile haben oft 19V. Gibt es manchmal in Grabbelkisten für wenig Geld.

MfG Kai
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste