Mono und Stereo gleichzeitig an einem Verstärker
#1
Hallo,

vorweg: Ich bitte um Nachsicht, was mein elektronisches Nichtwissen angeht. Smile

Mich beschäftigt schon lange aus Neugier eine Frage: Es gibt einige Audio-Geräte, die eigentlich mit zwei getrennten Verstärkern für Stereo-Wiedergabe ausgerüstet sind, aber nur einen integrierten Lautsprecher haben. Soweit ich mich erinnere, gehören die Stereo-Ausführungen des Uher Report dazu. In den mir bekannten Fällen ist der Lautsprecher bei diesen Geräten mit nur einem der beiden Endverstärker verbunden, sprich: Man hört über den eingebauten Lautsprecher immer nur ein "halbes" Stereo-Signal.

Ähnliches war auch meines Eindrucks zufolge bei älteren Autos üblich, die am Werk nur einen einzelnen Lautsprecher für Mono-Wiedergabe im Armaturenbrett oder in der Konsole hatten. Wurde dort ein Stereo-Radio und zwei Lautsprecher im Heck nachgerüstet. wurde meistens der Mono-Lautsprecher vorne mit einem der beiden Stereo-Kanäle verbunden.

Frage (wahrscheinlich absehbar): Gibt es mit vertretbarem Aufwand eine Lösung, einen Mono-Lautsprecher mit dem Summensignal beider Stereo-Kanäle und ein Paar Stereo-Lautsprecher am gleichen Verstärker zu betreiben, wobei bei letzten natürlich die getrennten Kanäle erhalten bleiben sollen?

Danke und Gruß,
Timo
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#2
Hallo Timo,

im Prinzip "ja".
[Wo ein Wille ist, ist auch ein Holzweg]

Lösung 1:
Man legt an jeden Verstärkerausgang einen "geeigneten" Trafo, schaltet die Sekundärwicklungen in Serie unde daran den Lautsprecher für die Mono-Wiedergabe. Dabei sind die Übersetzungs-Verhältnisse so zu wählen, daß mit der Impedanz und Empfindlichkeit des Lautsprechers eine brauchbare Lautstärke und keine Überlastung der Verstärker zustande kommt. Die Induktivitäten der Trafos (und ihre unvermeidlichen Serienwiderstände) müssen so gestaltet sein, daß der gewünschte Frequenzbereich übertragen wird.

Lösung 2:
Man invertiere eines der beiden Eingangssignale des Stereo-Verstärkers, zB das linke (L-> -L).
Damit sich das nicht auf die Stereo-Wiedergabe auswirkt, schließt man den linken Lautsprecher umgepolt an ("falsch rum").
Den Lautsprecher für Mono schließt man mit "Plus-Pol" an R(echts) an, mit "Minus-Pol" an (Links). Also bekommt er R-(-L)=R+L.
Wenn er die gleiche Impedanz und Empfindlichkeit hat wie dei Stereo-Lautsprecher, empfiehlt sich das Einfügen eines gleich großen Vorwiderstandes, damit er nicht zu laut wird.
Außerdem versteht man unter "Mono" gemeinhin (R+L)/2, was dadurch approximiert wird.
Vorteilhafter wäre wohl ein 8 Ohm Lautsprecher, wenn die anderen 4 Ohm haben.
Die Verstärker sehen in jedem Fall eine niedrigere Impedanz als die der Stereo-Lautsprecher.
Wenn man nicht an die Leistungsgrenzen der Verstärker geht, kann das problemlos funktionieren.
Andernfalls sollte man hochohmigere Lautsprecher verwenden.

Die Invertierung des einen Eingangssignals kann mit einem Transistor oder Operationsverstärker (je nach Anspruch) realisieren ("notfalls" auch mit einem Trafo).

MfG Kai
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#3
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=242440#post242440 schrieb:im Prinzip "ja".
[Wo ein Wille ist, ist auch ein Holzweg]

Hallo Kai,

danke für die Erklärung. Lösung 1 geht in die Richtung, in die ich auch überlegt habe (... aber vermutlich treten doch dabei erhebliche Verluste auf, oder?). Lösung 2 muss ich mir noch mal in Ruhe zu Gemüte führen.

Gruß,
Timo
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#4
moin moin,

man hat selten geeignete trafos rumliegen,
am ehesten noch netztrafos, deren sekundärwicklungen man dazu mißbraucht.
das resultiert dann in der regel in frequenzgängen, die keine begeisterung erzeugen
und wegen der eisenkerne bei mittleren leistungen schon zu verzerrungen.
man versucht deshalb eigentlich immer, trafos zu vermeiden.
bei dir sollte die frage doch eigentlich mehr hypothetischer natur sein, denn der dolby dingsbums verstärker, den du gerade loswerden willst, hat bestimmt 5 oder gar 7:endstufen intus, die doch für die angedachten 3 lautsprecher (nach umbau) mehr als ausreichen...

mfg kai mit 1-finger tippsystem auf 8-#-tablett
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#5
Ich vermute was Anderes: Timo hat einen Verstärker mit zwei Lautsprechern im Wohnzimmer stehen und möchte das Ausgangssignal summiert auf einen Brüllwürfel in der Küche oder aum Klo geben....

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#6
Nein, wirklich nicht, es war eine Frage ohne praktischen Hintergrund.

Im Grunde genommen hast Du die Beschallung meiner Küche schon ziemlich gut beschrieben (für Küche und Balkon habe ich an meinem Mini-Verstärker einen LS-Umschalter und zwei lange Kabel, die ich mir da hinlege, wo ich sie gerade brauche), aber mit dem Unterschied, daß dort zwei Lautsprecher dranhängen. Das soll auch so bleiben. Smile

Kai: Mit dem Dolby-Verstärker plane ich nicht. Der gefällt mir ohne erklärbaren Grund und rein subjektiv nicht.
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#7
Als junger Kerl an der Software-Front müßtest du doch eigentlich auf dem Balkon was zeitgemäßes wie einen Bluetooth-Lautsprecher einsetzen.
Empfiehlt sich auch aufm Klo, denn dann hindert dich kein Kabel daran, die Tür von innen zu zu machen...

Ansonsten gibt es relativ erschwinglich Mini-Verstärker wie zB den DA-30 bei Po..., dazu brauchst du nur noch ein Stecker-Netzteil 12V/1.5A und kannst damit eine Menge Krach machen.

MfG Kai
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#8
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=242462#post242462 schrieb:Als junger Kerl an der Software-Front müßtest du doch eigentlich auf dem Balkon was zeitgemäßes wie einen Bluetooth-Lautsprecher einsetzen.

"Junger Kerl" - wahrscheinlich sind es dieses wohltuende Erlebnnis, in der zweiten 40er-Hälfte noch als jung zu gelten, das mich seit über 14 Jahren in diesem Forum hält. Big Grin

Aber ansonsten bin ich schon ziemlich alt, denn die "zeitgemäße Technik" mag ich nicht und nutze sie nur in seltenen Ausnahmefällen. Ein langes Lautsprecherkabel zum Verstärker ist mir lieber als dieses USB-Zeugs.

Zitat:Ansonsten gibt es relativ erschwinglich Mini-Verstärker wie zB den DA-30 bei Po..., dazu brauchst du nur noch ein Stecker-Netzteil 12V/1.5A und kannst damit eine Menge Krach machen.

Ich hab' einen SMSL SA-50.
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#9
Hallo Timo,

mit dem SMSL SA-50 geht Lösung 2 (vermutlich) nicht, weil
Zitat aus der Produkt-Beschreibung:
"5. DC24V 4,5 A (108 W) Delta OEM Netzteil, 6a Spitze über-Strom. Die Maschine ist BTL Ausgang, dass sich der Negativ speaker OUT nicht öffentlichen Seite der Nutzer (die beiden Lautsprecher Kabel müssen unabhängige connect, keine Erdung zusammen), müssen wir streng nach Kabelanchluss minus oder Abdrücke plus, diesen T Verstärker nicht empfohlen für Auto oder Fahrrad geeignet. "
auf Deutsch: die beiden Lautsprecherausgänge sind nicht Masse-bezogen sondern anti-symmetrische Brücken-Ausgänge. Damit geht nur Lösung 1, empfehlen würde ich sie aber nicht. Flexibler und besser ist die Verwendung eines kleinen weiteren Verstärkers.
Vielleicht geht es doch, dann aber nur mit halbierter Spannung. Möglicherweise spricht aber eine interne Schutzschaltung an, wenn man einen weiteren Lautsprecher zwischen die beiden +Out legt.

Übrigens, Zitat 2:
"2. das innere parallel der Fieber Philips 6600 uf filter Kondensator (Reservoir) zu entsprechen den Anforderungen von Effekten Leistung, Stimme Schaltnetzteil Seite gelöst werden zarte Probleme." Damit bist du also auch gegen zarte Probleme gewappnet...
Noch ein Zitat:
"Interne Parallele 6600 UF Philips Filter Kondensator, um die hohe Nachfrage nach Energie-Gipfel"...

Nettes minimalistisches Teil,
beim Hersteller
http://www.smsl-audio.com/products.asp?classid=1
wird es garnicht mehr gelistet, nur ein neueres mit "zeitgemäßem" D/A-Eingang

MfG Kai
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#10
Vielleicht geht Lösung 2 doch
und sogar noch einfacher als bei einem konventionellen Verstârker (ohne Invertierung des zB linken Kanals):
dazu ist etwas Wagemut gefragt und vorsichtshalber ein geeigneter Vorwiderstand für den Mono- Lautsprecher ( ein paar Ohm).. Die Reihenschaltung von beiden wird an den positiven Ausgang des einen Kanals (zB Rechts) und an den negativen Ausgang des anderen Kanals (zB Links) angeschlossen. Dann sollte die halbe Summe leise zu hören sein. Im vorigen Jahrhundert hatten einge Musiktruhen so einen Lautsprecher zwischen beiden positiven Ausgängen. Der gab dann die Differenz R-L als "Ambience"-Signal wieder.
Nachteil der Vorsichtsmaßname ist, daß durch den vorgeschalteten Widerstand die Eigenresonanz des (Bass-)Lautsprechers schlechter bedämpft wird.
Deshalb ist der Einsatz eines dritten Verstârkers immer besser.

MfG Kai
Nachtrag: Da man nicht sicher sein kein, daß die Ruhe-Potentiale an den Ausgängen (+R) und (-L) exakt gleich groß sind, sollte man auch noch einen Trenn-Kondensator in Serie mit dem "Mono"-Lautsprecher vorsehen. Dessen Kapazität ist nach den üblichen Regeln für die gewünschte untere Grenzfrequenz zu wählen.
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#11
Auch wenn es sich komisch anhört, aber ich habe wirklich keine konkreten Absichten, diese Bastelei umzusetzen. Inzwischen besitze ich sowieso alle Lautsprecher paarweise. Smile

Es war einfach eine Frage, die ich schon seit meinen ersten Elektronik-Basteleien zur Kinderzeit mit mir herumtrage und die mir letzte Tage wieder in den Kopf kam. Eigentlich war sie schon nach dem ersten Post ausreichend beantwortet (auch wenn ich Lösung 2 zwischen Tür und Angel nicht verinnerlicht habe, muss ich am Sonntag noch mal in Ruhe durchdenken).

In diesem Sinne: Vielen Dank!
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#12
Um das Thema nach längerer Zeit noch mal aufzugreifen: Viele Stereo-Verstärker haben einen einzelnen (also Mono-)Subwoofer-Ausgang. Wie ist das denn da üblicherweise gelöst? Huh
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#13
Der einfachste Fall liegt vor, wenn der Ausgang für einen aktiver Subwoofer gedacht ist.
Dann werden einfach R und L über zwei gleichgroße Widerstände im KOhm Bereich zusammen gelegt und noch ein Kondensator nach Masse, der mittlere und hohe Frequenz absenkt.
Wenn ein passiver Subwoofer angeschlossen werden soll, wird ein dritter Verstärker benötigt und "je nach dem" noch ein aufwendigeres elektronisches Filter.

MfG Kai
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#14
Obwohl ja schon ein alter Thread möchte ich zur Ergänzung des Eingangspostings noch erwähnen, dass beim Uher Report keinesfalls nur "ein halbes Stereosignal" im Lautsprecher zu hören ist, sondern vielmehr ein "ganzes Monosignal", das aus der Summe der Stereokanäle besteht. Dazu muss man nur die beiden Spurwahlschalter ausrasten, dann rastet man nicht aus... Wink
In diesem Fall werden beide Vorverstärkerausgänge parallel an die Endstufe gelegt.

LG
Holgi
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