Brauchbare Soundkarte PC
#1
Was gibt es an sinnvollen Soundkarten für den PC?

Ich denke da speziell an das Wandeln von analog zu digital. Nicht selten werde ich von Bekannten angesprochen, ob ich mal eben von dem abgespielten Band oder der LP eine CD brennen kann.
Die vom PC-Hersteller mitgelieferten Soundkarten oder Lösungen onboard scheinen alle zu billig zu sein, rauscht meist mehr als das es klingt.
Ich habe noch eine alte Soundblaster AWE32, die in meinen Augen recht brauchbar ist für gehobene Heimanwendungen. Den passenden alten Rechner habe ich auch noch...
Die Karte paßt leider nicht mehr in aktuelle Rechner da für ISA-Slot gebaut.
Was gibt es derzeit an sinnvollen Soundkarten auf dem Markt?
Was kosten sie und was können sie?
Vorstellungen/Erfahrungsberichte von brauchbar für Heimaudio bis semiprofessioneller Bereich schweben mir vor.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#2
Hallo Andreas

Da gibt es interessante Produkte. Die Frage ist, wie hochwertig es sein muss.

*beste Lösung*:
- externer Wandler wie z.B. der ADI RME2 für ca. 600 €
- passende RME-Soundkarte für etwa gleich viel oder andere hochwertige Soundkarte mit Digi-In. Hier gibt es z.B. die Midiman Audiophile 24/96 für ca. 75 €

*zweitbeste Lösung*:
- hochwertige Karte, aber ohne externen Wandler (siehe oben)

Gruss
Etienne
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#3
Hallo Andreas,
so toll ist die AWE32 nicht, wenn auch besser als mancher onboard Chip heutzutage. Ich selbst habe lange Zeit die AWE64 Gold benutzt, die war zwar besser als die AWE32, aber nach heutigen Maßstäben ist sie auch nur Mittelmaß. Praktisch sind die Cinch Ausgänge aber heute auch noch Wink

Zu den Macken der AWEs gab's (oder gibt's) auf Grasso's (der sich hier auch mal rumtrieb) Seiten sehr viele Details.

RME ist der absolute Overkill. Lohnt sich nur für absolute Enthusiasten und da, wo es nicht auf Geld, sondern auf das letzte Quäntchen Qualität d'rauf ankommt.

Es gibt hier einen Thread (unter Digitalos) der "Multimedia PC" oder so heisst. Dort wurden viele wichtige Punkte angesprochen.

Wichtig ist, dass die Karte nicht resamplet. Windows arbeitet intern mit 48kHz und sehr viele Karten resamplen ALLES was reinkommt, auch wenn's über den S/PDIF IN kommt. Ebenso können die meisten Karten an S/PDIF out NUR 48khz liefern.

Chipsätze, die nicht resamplen, gibt's z.B. von CMEDIA (CMI). Oft verbaut ist der CMI 8738 (meistens in der 6 channel Version).

Dieser Chipsatz ist mittlerweile auch nicht mehr der Neueste und es gibt inzwischen viele 7.1 Karten mit besseren DAC/ADCs. Wenn am Ende aber eine CD (44,1kHz / 16 bit) rauskommen soll und Du nicht endlos am Material rumarbeitest, reichen die CMI 8738 basierenden Karten völlig.

Es gibt einige Budget Karten (die erstaunlich günstig sind)

z.B. die Zoltrix Nightingale 6
ein paar (englische) Reviews zu der Karte gibt's hier:
http://www.digit-life.com/articles/zoltr...index.html

und hier:
http://www.sharkyextreme.com/hardware/re...ndex.shtml

Interessant ist in einem der Berichte die Untersuchung inwieweit sich das Resampling einer Karte auf das Signal auswirkt. (Zu meiner Überraschung wurde der Resampling "Schaden" als gering eingestuft. Trotzem sind mir Karten, die "Bit korrekt" arbeiten, wie die Nightingale 6, lieber Wink

So und jetzt mein absoluter Geheimtip:
Die Typhoon Acoustic 6, kostet 25 Euro und hat sowohl optische als auch koaxiale S/P DIF IN/OUTs. Die Karte basiert auch auf dem CMI 8738 und ist das absolute Preisleistungswunder, was die Karte bietet tun viele teurere nicht. Die Karte gibt's z.B. bei Reichelt und lass die nicht von "Typhoon" abschrecken. Letztendlich ist der Chipsatz ausschlaggebend.

(In Deutschland leider nicht erhältlich ist die Chaintech 710, kostet in den USA um die $30, die hat keine digitalen Eingänge ist aber sonst der helle Wahnsinn. Das sagen selbst die Skeptiker, von denen sonst kommt "Ein Soundkarte unter 200 Euro kann nichts taugen".)

Eine andere Alternative (aber teurer) wären ältere Modelle von M-Audio, etc... Diese Karten sind eher für Musiker konzipiert und kommen oft mit Midianschlüssen etc. Die bezahlt man natürlich mit, auch wenn man sie nicht braucht. Auch hier werden oft CMEDIA Chips verwendet, weshalb ich dann auf Grund des Preises eher zu Budget Karten tendiere.

Wenn Dir 48kHz als maximale Samplerate nicht ausreicht, gibt's auch günstige Alternativen, z.B. die OCTOSOUND 7.1 von Ultron:

http://www.ultron.de/v2index.php?WGType=...artnr=8035

Sampleraten bis 96kHz, "bit korrekt" und S/P DIF IN und OUT (allerdings nur optisch, nicht koaxial).

Empfohlener Preis ist da 65 Euro, die Karte gibt's aber im Handel etwas günstiger.

Da kommt keine der günstigeren "Musiker"-Karten preislich ran... und ehrlich gesagt technisch auch nicht Wink

Wenn's günstig und gut sein soll, nimm die Typhoon Acoustic 6. Alleine die S/P DIF IN/OUTs in koaxial und optisch kosten bei anderen Karten mehr als hier die komplette Karte. Ein koaxial-optisch Wandler (oder umgekehr) kostet ca. 15 Euro, die Mehrkosten kann man sich sparen, wenn die Karte beides hat.

Naja, die kommt es ja mehr auf die ADCs an, auch da braucht sich die Acoustic 6 nicht verstecken.
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#4
Ich war zwar bisher der Meinung, daß mir meine Onboard-Soundfunktionalität reicht, aber was Du da von der Acoustic 6 schreibst, klingt interessant. Digitaleingang wäre schon im Hinblick auf meine Mini-Disc-Sammlung interessant, die ich mir irgendwann mal auf CD umkopieren möchte (damit ich das MD-Deck endlich verkaufen kann).

Offenbar hat Pro-Markt die Karte für 22,90 €. Muß mal sehen, daß ich da demnächst hinkomme.
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#5
@cdj74 - noch eine kurze Frage: Hast Du Erfahrungen mit No-Name-Karten mit dem CMI 8738? Ich habe gerade mal einen flüchtigen Blick in die Preislisten der Computerläden in meiner Nähe geworfen, und fast überall gibt es diese Karten für 15 Euro. Leider sind nirgendwo Informationen darüber zu finden, wie es mit Digital-Ein- und Ausgängen aussieht. Darf man überall optische und koaxiale Anschlüsse voraussetzen, oder fällt bei diesen Billigkarten üblicherweise eines von beiden weg?
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#6
Die ganz günstigen CMI 8738 Karten haben überhaupt keine digitalen Ein- bzw. Ausgänge (also weder koaxial noch optisch).

Von Typhoon gibt's auch so eine Karte und Ultron hat auch eine im Angebot. Die haben NUR analoge Ein-/Ausgänge und auch keine Pins auf der Platine zum "Anstecken" eines Erweiterungs-Slotblechs.

Noch was zu ACOUSTIC 6, die digitalen Ein-/Ausgänge liegen auf einem zweiten Slotblech (in manchen Rechner ist dafür kein Platz).

Wenn Du die Karte kaufen willst, achte darauf, dass es die "RED EDITION" ist. Leicht daran zu erkennen, dass die Platine ROT ist.

Edit:
Auf der oben genannten Ultron Seite ist so eine CMI 8738 Karte (kostet da knapp 20 Euro, gibt's woanders billiger). Da fast alle verbauten CMI 8738 Chips zur 6 Channel Variante gehören, wäre auch gar kein Platz für einen Digi Ausgang auf dem Slotblech (die Karten haben alle eine GAMEPORT). Die neuen 7.1 Karten verzichten oft auf den Gameport, dann passen da digitale Ein-/Ausgänge hin. Solltest Du wider Erwarten eine 15 Euro CMI 8738 Karte mit digitalen Ein-/Ausgängen, sag mir bitte bescheid Smile

Edit 2:
Bei der "RED EDITION" liegen meines Wissens nach auch ein Koaxial Kabel UND ein TOS-Linkkabel bei (ob an einem Ende ein Mini-Toslink-Stecker ist, kann ich nicht sagen), ich hab meine Karten als "bulkware" ohne alles gekauft, ist so aber wohl nicht mehr erhältlich. Auch wenn's keine High-End Kabel sind, lässt es den Preis von unter 25 Euro noch besser dastehen.

Es gibt sicher hochwertigere Karten, aber an das Preisleistungsverhältnis der Acoustic 6 kommen die nicht ran. Für den Normalverbraucher bieten diese Karten ein Potential, dass erstmal ausgenutzt werden will.
Für das Überspielen von MiniDiscs ist die Karte sicher eine gute Wahl, denn sie arbeitet "bit korrekt", besser geht's nicht.
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#7
Gestern war ich mal auf Soundkarten-Suche und habe folgendes festgestellt:

- Die 15-Euro-Karten mit dem CMI 8738 haben in der Tat keine digitalen Eingänge.
- Die Typhoon Acoustic 6 wird laut Aussage eines Händlers bereits seit einiger Zeit nicht mehr hergestellt und ist nur noch mit Glück als Restbestand erhältlich.
- Eine preiswerte Karte mit digitalem Eingang (leider nur optisch), die ich ganz interessant fand, ist die Terratec Aureon 5.1 (erhältlich z.B. bei http://www.em-computer.de für 23 Euro). Da ich erst mal nachsehen wollte, wie es um die Linux-bzw. ALSA-Kompatibilität bestellt ist, konnte ich mich aber nicht spontan zum Kauf entschließen.

Gruß,
Timo
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#8
Die Terratec Aureon FUN (und nur diese) hat den einschlägigen Cmedia Chipsatz.
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#9
Hallo Timo,
bei Online Shops ist die Acoustic 6 anscheinend noch ausreichend auf Lager, leider kommen da oft hohe Portokosten dazu. Da ich aber sowieso öfter bei z.B.Reichelt bestelle, egalisiert sich das dann.
Vielleicht galt die Aussage des Händlers für die "alte" Acoustic 6... Die gibt's in der Tat schon länger nicht mehr. Dass die "RED EDITION" auch nicht mehr neu hergestellt wird, kann auch sein, da es die Acoustic 8 bereits gibt, zumindest auf der Website des Herstellers. Eine Bezugsquelle für die Acoustic 8 konnte Typhoon mir bis jetzt nicht nennen, keiner der dort gelisteten Shops hat sie im Programm und auch die Händler im Partnerprogramm haben die Karte (noch?) nicht. Von den Daten her ist die Acoustic 8 ein Traum, da ich den Preis aber nicht kenne, kann ich nichts weiter dazu sagen. Wenn man "nur" DIGITAL I/O möchte, hat die Acoustic 6 ja alles was man braucht.
Bei ebay taucht die Acoutic 6 auch oft auf, neu für 17,95 Euro, wo dann aber unverschämte 7,95 Euro Porto dazukommen. Das ist die typische Preistäuscherei bei günstigen Artikeln (hat sich bei Ebay leider so eingebürgert). Für jede weitere Soundkarte kommen bei diesem Händler dann 1,95 Euro Porto dazu. Lohnt sich dann erst bei größeren Mengen.

Eine gebrauchte Acoustic 6 ging gestern für 15,50 Euro weg (+ 7 Euro Porto), dann lieber eine neue...

Ich bin zwar kein Linux User, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass die Acoustic 6 gut unterstützt wird. Meistens sind die Treiber verschiedener CMI 8738 Karten untereinander austauschbar (auf Windows Basis), da die Karten letztendlich fast identisch sind. Ähnliches wird dann unter Linux auch gelten.
Wie es bei Zusatzfeatures wie DIGITAL I/O unter Linux aussieht, kann ich nicht sagen.
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#10
Hallo,

bei der Acoustic 6 habe ich am Freitag schon nachgesehen - wird von ALSA offenbar vollständig unterstützt. Dito bei der Terratec, aber das wußte ich leider noch nicht, als ich gestern beim Händler stand. Möglicherweise werde ich sie mir nächste Woche kaufen.

@Matze: Genau diese Informationen stehen auch auf der ALSA-Seite. Die anderen Ausführungen haben einen Chipsatz namens "Envy24HT (ICE1724)".

Gruß,
Timo
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#11
So, ich hab' mir dann fast drei Monate später eine Zoltrix (bzw. Z-Cyber - offenbar hat die Firma den Namen gewechselt) Nightingale Pro 6 gegönnt. Kostenpunkt: 18,95 € plus Versandkosten (ist Neuware von eBay).

[Bild: sm_zcybernightingale_1.jpg]
[Bild: sm_zcybernightingale_2.jpg]

Mir war natürlich eine komplette Linux-Unterstützung wichtig - wobei komplett vor allem auch die Digitaleingänge einschließt. In der Hinsicht muß ich der Karte ein großes Lob aussprechen: Funktioniert alles wunderbar. Falls von Interesse: Der passende Treiber von ALSA (Standard-Soundsystem ab Kernel 2.6) ist cmipci.

Klanglich war schon mit meinen Tevion-Aktivboxen von Aldi ein Unterschied zur Onboard-Soundausstattung hörbar. Über den "richtigen" Verstärker merkt man noch deutlicher, daß der Klang nun sehr viel voller und klarer ist. Auch Störsignale (vorher hat's bei der Wiedergabe über die Anlage immer etwas gebrummt) sind nun kein Thema mehr.

Aktiviert man im Alsamixer das Gerät "IEC958 In Select", ist der optische Digitaleingang aktiviert, und mit arecord (dem Alsa-Rekorder) kann man das daran anliegende Signal auch aufnehmen. Mit Audacity ist es mir leider nicht geglückt, weil das über eine Emulation des alten OSS (Open Sound System, Standard bis Kernel 2.4) arbeitet, bei der die Digitaleingänge vermutlich nicht berücksichtigt wurden.

Zum Lieferumfang der Karte gehört eine lange optische Digitalleitung, die leider an beiden Enden verschiedene Stecker hat. Der geräteseitige passte leider nicht an meinen MD-Player. Kein Beinbruch, das zum Gerät gehörige Kabel tat es auch.

Die Ergebnisse der Digitalisierung sind erwartungsgemäß sehr gut.

Nun muß ich noch irgendwann mal sehen, ob der Qualitätssprung bei der Wiedergabe in ähnlicher Form auch bei der Aufnahme von analogen Quellen eingetreten ist. Wenn ja, bin ich mir der Karte rundum zufrieden.
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#12
ich habe endlos viele Karten ausprobiert, da ich viele DJ´s ausstatte die mit MP3's auf die Reise gehen, was mir selber völlig unverständlich ist.

Fazit:

Keine einzige PCI Karte, egal wie teuer macht den Druck und Sound auf einer richtigen PA Anlage wie die gute alte SoundBlaster 16 Vibra ISA.
Gleiches hab ich auch bei mir zu hause festgestellt.

Gruß
Michael K.
Gruß
Michael

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#13
Glaube ich Dir gerne, aber davon hat man leider i.d.R. nichts mehr, weil neue Mainboards in den seltensten Fällen noch ISA-Slots haben.
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#14
Mir ist eine Soundblaster live! 5.1 Modell SBO 100 zugelaufen.
Der Chip heißt EMU10K1-SFF.
Das Ding macht anscheinend alle gängigen Sampleraten bis 96 kHz. Laut Hersteller ist der Signal-Rauschabstand bewertet 100 dB. Frequenzgang 10 - 40 kHz bei 3 dB. Wer kennt das Teil näher?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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