Karl Valentin und das Mädchen Carina
#1
Nachdem ich ja jetzt doch schon einige Zeit hier mitlese und
mir das Forum schon die ein oder andere unterhaltsame Stunde beschert hat,
möchte ich mich heute vorstellen!


Mit meinen knapp 63 Jahren gehöre
ich auch zu der Generation, die den Hang zu Hifi und Tonbandgeräten nicht aus
dem Elternhaus mitgebracht hat. Meine Eltern hatten im Wohnzimmer so ein
riesiges Röhrenradio von Saba, ich weiß allerdings den Typ nicht mehr, aber ich
habe das Gerät noch genau vor Augen. Wollte man Musik hören, so musste man das
im Beisein der Eltern und Geschwister tun, die dann immer dazwischen
quasselten! Etwas später kam dann ein NoName-Kofferplattenspieler dazu und es
wurden einige Singles gekauft! „No Reply“ von den Beatles habe ich aus dieser
Zeit heute noch! Mit etwa 12 Jahren bekam ich zu Weihnachten ein Grundig TK
245, was für die damalige Zeit schon ziemlich beachtlich war! Das Gerät war
schon für Stereo ausgelegt, nur leider war da keine solche Aufnahmequelle
vorhanden, das dauerte noch ein paar Jährchen! Bis meine Eltern einen Saba
Receiver samt PE Plattenspieler, bereits mit Magnetsystem, erstanden. Da meine
Eltern kaum bis gar nicht Musik hörten, nahm ich dieses Gerät mit in meine
Studentenbude! Als Erstz habe ich meinen Eltern ein Grundig Monogerät in die
Schrankwand gestellt und auch dieses wurde kaum mal eingeschaltet. Wenn
überhaupt, dann lief in der Küche der Concert-Boy beim Kochen, auch das war ein
schönes Gerät.


Im Jahr 1976 habe ich dann in
München bei Uher in der Drygalski-Allee ein Praktikum gemacht. Ich kann mich
noch recht gut an den etwas untersetzten Werkstattmeister erinnern, der uns die
Grundlagen der Metallbearbeitung beibrachte. An den Herrn Anselm kann ich mich
allerdings nicht erinnern, vielleicht war er ja auch zu der Zeit nicht/noch
nicht, tätig?


Bei Uher ein Praktikum zu machen,
das war für mich schon ziemlich aufregend! Die Geräte waren für mich
unerschwinglich und äußerst begehrenswert! Wenn ich mich recht erinnere, dann
wure damals bereits das CR 124 oder 210 produziert. Leider sahen wir von der
Herstellung und Montage der Geräte nur wenig!


Mein beruflicher Weg führte mich
schließlich in eine ganz andere Richtung, ich habe gemerkt, dass Elektronik und
Hifi zwar schön als Hobby waren, ich mich aber beruflich damit nicht weiter
beschäftigen wollte!


Heute, weil ich nicht aus dem Haus
kann(Die Eingeweihten wissen, was ich morgen vor mir habe, wenn ich sage: Ich
muss noch 3 Liter trinken!), habe ich mal wieder, nach einigen Jahren, mein
Report 4400 aus dem Regal genommen und was soll ich sagen: Netzteil eingelegt,
Band drauf und läuft! Das Gerät habe ich mir vor etwa 15 Jahren über eine
Kleinanzeige in München gekauft, damit habe ich mir verspätet, einen
Jugendtraum erfüllt! In dieser Zeit habe recht exzessiv Hifi ein- und auch
verkauft, doch an Bandgeräten sind bei mir nur noch 3 Repörter geblieben: Das
besagte 4400, ein 4000 Monitor und ein 4000L! Heute hab ich ein Band aufgelegt,
das ich noch nie gehört habe und Karl Valentin hat mich akustisch begrüßt, mit
seinen Semmelnknödeln! Keine Ahnung woher das Band stammt und wer es
aufgenommen haben könnte, etwas später ertönte dann „Das Mädchen Carina“ von
Roy Black!


Ich habe zwar eigentlich keine
Verwendung mehr für die Geräte, weil mein Schwerpunkt eher auf Platte und CD
und dem Musikhören, liegt. Und auch Musik zu streamen und damit alles erreichen
zu können, was es auf der Welt an musikalischen Schätzen so gibt, ist ja
durchaus nicht zu verachten!


Die Vorstellung ist jetzt doch
langer als geplant geworden, ich hoffe, es hat nicht gelangweilt!

Falls ich es schaffe, häng ich noch ein Bild meines 4400 vom heutigen Tag dran!



Frohe Ostern und beste Grüße an
alle im Forum!


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
           
Zitieren
#2
Ging mir auch so als ich kürzlich mein 4000 RM - zwei 4400IC will mir ein netter Forenkollege nochmal gut einstellen - in die Finger nahm. Im Grunde brauchts zum Tonbandeln nicht mehr als ein Report. Eine 4000IC steht noch da, da müsste die Bremse vom linken Bandwickel nochmal eingestellt werden. Zumindest lockert sich das Band etwas nach dem Stop aus dem Spulen. Ansonsten läuft die aber auch gut. Eine von einem weiteren netten Forenkollegen gut eingestellte ASC4504 ist noch da. Beim Rest bin ich gerade dabei auszumisten. Weniger ist mehr und ein großer Fan von Großspulern werde ich nicht mehr werden.

P.S. Wie soll man dich anreden? Analogicus?

VG Martin
Zitieren
#3
Ach ja, ich hatte vergessen, dass ich Ernst heiße!
Zitieren
#4
Hallo Ernst,

analogicus,'index.php?page=Thread&postID=236859#post236859 schrieb:Im Jahr 1976 habe ich dann in München bei Uher in der Drygalski-Allee ein Praktikum gemacht. Ich kann mich noch recht gut an den etwas untersetzten Werkstattmeister erinnern, der uns die Grundlagen der Metallbearbeitung beibrachte. An den Herrn Anselm kann ich mich allerdings nicht erinnern, vielleicht war er ja auch zu der Zeit nicht/noch nicht, tätig?
Das dürften die letzten Tage des Montageleiters Anton Ketzer (wie auch des auch nicht gerade schlanken Prüffeldleiters Arnfried Lommatzsch) gewesen sein, denn meinem Zeugnis über meine Tätigkit von 1962 bis 1980 entnehme ich: "Ab 1976 konnten wir Herrn Rapp im Zuge einer Umorganisation die selbständige technische, personelle und organisatorische Abteilungsleitung für eine Tonbandgeräte-Endfertigung übertragen." Das war die des Report, und von da an saß ich in der Meisterbude, zuvor inmitten des Prüffelds. Schau Dir meine UHER-Erinnerungen (siehe Signatur) an.

Zitat:Bei Uher ein Praktikum zu machen, das war für mich schon ziemlich aufregend! Die Geräte waren für mich unerschwinglich und äußerst begehrenswert! Wenn ich mich recht erinnere, dann wure damals bereits das CR 124 oder 210 produziert. Leider sahen wir von der Herstellung und Montage der Geräte nur wenig!
In welchen Abteilungen warst Du denn eingesetzt? Das CR 124 wurde 1971 bis 1973 produziert, das CR 210 1974 bis 1982.

Zitat:In dieser Zeit habe recht exzessiv Hifi ein- und auch verkauft, doch an Bandgeräten sind bei mir nur noch 3 Repörter geblieben: Das besagte 4400, ein 4000 Monitor und ein 4000L!
Brav! Smile

Viel aktiven Spaß im Forum und Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
Zitieren
#5
Hallo Anselm,
deine Uher-Erinnerungen habe ich natürlich schon angesehen und habe mich gewundert, dass die Gebäude nahezu unverändert zu sein scheinen! obwohl ich nicht weit von München weg wohne, hat mich mein Weg doch niemals wieder in die Drygalski Allee geführt.

An den Namen des Werkstattmeisters kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Du fragst in welcher Abteilung wir eingesetzt waren: Uns wurden die Grundbegriffe der Metallbearbeitung beigebracht: Feilen mit der Hand, aber auch erste Versuche an der Drehbank und an der Fräsmaschine! Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht!
Ich hab neulich meine Unterlagen durchsucht, aber das Zeugnis über das abgeleistete Praktikum ist nicht mehr da, vielleicht habe ich es auch an der Uni abgeben müssen? Damals war das Kopieren ja nicht so einfach möglich wie heute und daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Original an der Uni verblieben ist!
Auf jeden Fall finde ich es schon sehr erstaunlich, dass ein Gerät, das gut 40 Jahre alt ist, ohne eine Reparatur nach einigen Jahren des Nichtgebrauchs, so einfach nach dem Einschalten wieder funktioniert! Und auch die "Anfassqualität" gefällt mir immer wieder! Ein (defektes) CR 210 habe ich auch noch, vielleicht sollte ich das mal genauer ansehen, was ihm fehlt, allerdings habe ich auch kein Netzteil dazu! Mal sehen ... Aber Kassetten sind so gar nicht nach meinem Geschmack, trotzdem mag ich das Ding mit seiner massiven und soliden Bauweise!
Ich danke dir jedenfalls für die nette Begrüßung und wünsche Dir alles Gute!
Ernst
Zitieren
#6
Hallo Ernst,

analogicus,'index.php?page=Thread&postID=237043#post237043 schrieb:Du fragst in welcher Abteilung wir eingesetzt waren: Uns wurden die Grundbegriffe der Metallbearbeitung beigebracht: Feilen mit der Hand, aber auch erste Versuche an der Drehbank und an der Fräsmaschine! Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht!
Dann warst Du in der mechanischen Fertigung im Erdgeschoss. Wie die Leute dort hießen, habe wiederum ich vergessen. Ich hatte nicht sehr oft mit ihnen zu tun; von dort kamen halt die leeren Chassis, die wir dann in der Endfertigung mit den Bauteilen bestückt und zu fertigen Tonbandgeräten gemacht haben.

Zitat:Auf jeden Fall finde ich es schon sehr erstaunlich, dass ein Gerät, das gut 40 Jahre alt ist, ohne eine Reparatur nach einigen Jahren des Nichtgebrauchs, so einfach nach dem Einschalten wieder funktioniert!
Dergleichen höre ich immer wieder, ist auch hier oft zu lesen, und entspricht auch eigener Erfahrung. Ein CR 124 hatte ich sehr lange im Keller, hab's dann hochgeholt, eingeschaltet und es lief.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste