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Hey Leutz,
ich habe hier ein Problem mit einem GX 75.
Vorgeschichte, ich habe ihn letztes Jahr für eine Bekannte über Kleinanzeigen gekauft (Versand).
Eins von diesen blöden Geschäften, angeboten als einwandfrei funktionierend und als er da war nahm er die Kassette und gab sie nie wieder her.
Spielen und Spulen ging nicht. Ich habe ihn dann erstmal in die Ecke gestellt.
Am Dienstag kamen die Riemen und der Idler an (die ich derweil bestellt hatte weil ich wollte ja, das es wieder läuft) und ich traute mich, die zu wechseln.
Es ging wunderbar gut und ich war stolz wie Oskar, dass die Maschine wieder lief!
Zwei Tage machte das Akai wunderbare Aufnahmen und gestern, wie aus dem Nichts heraus, löschte es plötzlich die alte Aufnahme nicht mehr und die neue Aufnahme
war nur ganz leise und schrabbelig zu hören, auf- und abschwellend. Manchmal löscht es die alte Aufnahme auch, aber meist nicht.
Das Signal kommt klar rein, zu hören über die Source Taste.
Ich habe keine Ahnung, was da geschehen ist.
Hat da jemand einen Ansatz?
Liebe Grüße
Lutz ^^
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Ich habe es herausgefunden...
der Schlitten fährt wohl nicht hoch genug.
Ich habe das Deck nochmals durchgesehen und Kontakte gesäubert, sprich mit Teslanol durchgesprüht.
Für den Fall dass da Übergangswiderstände sind oder ich den einen oder anderen Stecker nicht richtig draufgesetzt hatte.
Danach ging es wieder, nur wenn die Wickelspule rechts voller wurde fing er wieder an. An- und abschwellend wurde die Aufnahme.
Drei verschieden Kassettentypen probiert, alles mehr oder weiger das Gleiche.
Und (wie immer) durch puren Zufall habe ich während der Aufnahme die Kassette an ihrem Fenster mit dem Fingernagel runtergedrückt und
schwuups war die Aufnahme klar da. Losgelassen und sie driftete wieder weg un höhenärmer wieder zu kommen.
Also muss der Schlitten etwas höher gepumpt werden, wohl so im Nanometerbereich . Tja, und nun die Frage, wie mache ich das?
Soviel weiß ich, dass da wohl zwei Potis oben auf dem Motorblock die Position des Servorads regeln.
Gibt es da eine "gefühlte" Einstellmöglichkeit, also rantasten durch try and error?
Oder geht das doch ganz anders?
Im Moment nimmt es gerade wieder normal auf, das heißt, das Band liegt durch puren Zufall dicht genug an den Köpfen.
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Hi Lutz,
das ist ein bekanntes Akai-Problem. Akai verwendete leider ein Fett bei vielen seiner Geräte, das mit der Zeit verharzt. So eines hatte ich auch zum Service. Hier hängt der Arm für die Andruckrolle fest, das Harz war bei dem GX-75 was ich ich hier hatte, derart fest, das ich den Arm kaum abziehen konnte. Ein Fön hilft hier, dann wird das Fett weicher. Alles schön reinigen und neu abschmieren, und alles flutscht wieder. Das war auch der Grund, warum Du die Casetten nicht raus bekamst, der Arm blieb oben hängen und der Cassetenschacht kann erst richtig aufklappen, wenn der Arm samt Köpfen wieder unten ist.
Gruß André
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Ziemlich genau beschrieben, das Kassettenfach wollte echt nicht aufgehen.
Verdammt, und ich war so froh, nach dem Wechseln der Riemen alles wieder zusammen bekommen zu haben.
Danke André! ^^
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Ich habe mir gerade mal das SM vom GX75 angeschaut.
Wow, nun trau ich mich nicht...
...was da alles wegfallen kann.
Muss ich da viel demontieren? Ich meine außer Motorblock rausnehmen?
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Leider ja, das ist schon etwas aufwändiger.
Gruß André
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Oh weh...
...muss ich das Cam Wheel entfernen? Weil so wie in dem Service bekomme ich das nie nich wieder justiert ;(
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Nein, das Camwheel mußte ich dazu nicht ausbauen, war nur die Rollenarme vorn, da ich die Rollen eh wechseln mußte, ging das recht gut. Mußt nur das Cassettenfach und die Blende ausbauen.
Gruß André
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Hey André,
ich habe mich nicht getraut. Etwas mit Teslanol gearbeitet, und immer hoch und runter fahren lassen.
Ich bin stattdessen einem anderen Hinweis nachgegangen und habe mal den Servomotor neu eingemessen.
War das erste Mal im Leben, dass ich sowas gemacht habe. Hatte glücklicherweise ein Multimeter hier und habe mir dann Messleitungen gelötet
mit Krokoklemmen dran.
Habe dann die Voltzahlen nach SM eingestellt und auch die letzte Messung im Stopmodus klappte.
Natürlich war das noch nicht das erhoffte Ergebnis, weil mal gute mal schlechte wabbernde Aufnahmen.
Dann habe ich die alten Bänder in die Ecke geworfen und zwei neue genommen (TDK D90 + Maxell SQ90) und dann war alles gut.
Da ist wohl doch mehr an Müll bei meinen 2018 gekauften gebrauchten Maxells und TDKs als ich dachte.
Und die TDK D90 machte erstaunlich gute Aufnahmen während die Maxell etwas entäuschend war.
André, vielen Dank für deine Hilfe ^^ .
Ich hoffe, dass das GX75 nun richtig läuft.
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Mal eine Frage noch,
muss man (ich) echt fast 60 Euro bezahlen um die Andruckrollen zu erneuern?
Oder gibt es da eine Alternative?
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Ja, die linke Andruckrolle ausbauen und vergessen!
So habe ich es bei meinem GX75 gemacht, nachdem der "Doppelkasperantrieb", wie so oft, immer wieder Probleme mit dem Bandlauf über die Köpfe gemacht hat (aus der Spur laufen, Band knittern). Seitdem hat es nie mehr eine Kassette geschreddert oder das Band falsch über die Köpfe laufen lassen! Vorher hatte ich tagelang mit Spiegelkassette und Schraubendreher hantiert, aber bei jeder Kassette ging die Kiste anders mit dem Band um!
LG Holgi
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Der Witz ist ja, ich hatte mal ein Nak CR-4E zum Service und habe Spaßeshalber erst nur mit der rechten Rolle und dann mit beiden neuen den Gleichlauf gemessen. Der war nur mit der rechten Rolle mit ca. 0,05% DIN besser als beide zusammen, die kamen dann so auf 0,07% DIN. Bandkontakt, Spur usw. waren auch mit Singlecapstan nicht schlechter. Bisher hatte ich nur Pioneer und Revox, die als Doppelcapstan auch im Gleichlauf überzeugen konnten. Bei allen anderen Decks ist das eher ein Kauflockmittel als eine wirklich technische Notwendigkeit. Damit stehe ich nicht allein, ist auch im Netz immer wieder zu lesen.
Gruß André
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hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=236576#post236576 schrieb:Ja, die linke Andruckrolle ausbauen und vergessen!
Hey Holgi,
Hey André,,
also jetzt im ernst, lasse ich die linke kleine Andruckrolle weg?
Weil ich beide gerade draussen habe um die zu säubern.
Mache ich sofort wenn Ihr es sagt
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Wow,
nachdem ich die Andruckrollen leicht mit 1000er Schleifpapier abgeschliffen hatte und eine halbe Stunde in AmorAll eingelegt hatte, habe ich mal nur die Rechte wieder eingebaut.
Und nun nimmt eine der Schrabbelkassetten seit 20 Minuten auf OHNE zu schrabbeln.
Der Tape/Source Pegel stimmt nun auch recht gut überein, was vorher gar nicht der Fall war. Und ein Unterschied von der CD zur Tape Aufnahme ist nur schwer zu hören.
Die linke Andruckrolle bleibt draussen !!!
Geiler Tipp, mercy an Euch und ganz besonders an Holgi. Der Tipp ist super gewesen!
Ich werde die Woche mal weiter Schrabbelkassetten testen, mal sehen.
Danke ^^
EDIT,
kann einer von Euch auch den Kopf einstellen? Das wäre jetz noch das Sahnehäubchen
Liebe Grüße
Lutz ^^
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hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=236576#post236576 schrieb:die linke Andruckrolle ausbauen und vergessen!
Mensch Holgi!
Was hab ich mich damals mit dem GX 75 rumgeärgert, auch mit einem der ach so tollen Sony ES-Doppeltonwellendinger.
Was hätte ich damals für diesen tollen Tipp gegeben!
8)
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zwölf36,'index.php?page=Thread&postID=236612#post236612 schrieb:Der Tape/Source Pegel stimmt nun auch recht gut überein, Aber der Aufsprech- (und damit Hinterband-) pegel lässt sich doch mit dem Regler Calibration - Level einstellen! Dafür isser doch da.
Freut mich, dass mein Tipp so gut ankommt!. Ich hätte jetzt eher mit einem Shitstorm gerechnet, von wegen: "O Gott, das gute Deck entweihen, den tollen Doppelcapstanantrieb kann man doch nicht einfach stillegen!" Ich habe davon bei Kassettendecks noch nie viel gehalten; bisher hatte ich auch nur Decks mit einfachem Capstan. Dieses GX 75 mit zusätzlicher Fernbedienung (also eigentlich jetzt ein GX 95) habe ich aber mal geschonken gekrochen und da es ja seinerzeit als Referenz galt, wollte ich es auch gern behalten.
LG Holgi
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zwölf36,'index.php?page=Thread&postID=236612#post236612 schrieb:kann einer von Euch auch den Kopf einstellen? Das wäre jetz noch das Sahnehäubchen Hast du da schon mal dran gedreht? Wenn nicht, nimm ein paar bespielte Kaufkassetten, falls du welche hast, gib sie ohne Dolby wieder und schalte dabei den Verstärker auf Mono. Dann die Azimutschraube drehen, bis die Höhen am klarsten und ohne Phasenschwankungen zu hören sind. Mit zwei oder drei weiteren Kaufkassetten gegenchecken.
Meist stimmen die sehr gut überein, wenn es sich um deutsche Ware aus den 80ern oder 90ern handelt. Eventuell muss man mal ein paar Grad an der Einstellung ändern. Dann nimmt man den Mittelwert und damit stimmt der Azimut weitgehend. Durch die teilweise Bandführung in der Kassette bekommt man das sowieso nie so präzise und langzeitstabil hin, wie bei einer Spulenmaschine!
LG Holgi
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hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=236621#post236621 schrieb:Ich hätte jetzt eher mit einem Shitstorm gerechnet
Hey Holgi,
nie nich!
Der Tipp ist Gold wert. Ich hatte schon oft davon gelesen, dass genau der Doppelcapstan für Gleichlaufschwankungen sorgt, besonders bei älteren und schwergängigen Bändern.
Auf die Idee, den Zweiten still zu legen wäre ich nie gekommen. Und als Frevel empfinde ich es überhaupt nicht!
Den Azimuth habe ich schon eingestellt genau nach deiner Methode, nur halt nicht auf Mono weil hat mein Amp nicht, aber über Kopfhörer.
Habe hier ein PioDeck, dass 1A Aufahmen macht und von Olle Hifis kommt.
Aber das Akai hat ja drei Justierschrauben, und die Aufnahmen vom Pio hören sich einwandfrei an, aber bei eigenen Aufnahmen höre ich manchmal eine Art "Übersteuern".
Kommt allerdings auch auf die Kassette an.
Ich denke, an den anderen Schrauben wurde auch schon mal gedreht. Soweit ich das verstehe, stellen die anderen zwei Schrauben ja die Höhe und die horizontale Neigung des Kopfes ein.
Und wenn das so ist brauche ich einen Tipp, wie ich das am besten mache.
Haste da eien Ansatz?
Tschüß!
Lutz ^^
Liebe Grüße
Lutz ^^
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Nee, bei Kassettenmaschinen geht das eigentlich gar nicht, weil man den Bandpfad nicht direkt beobachten kann und selbst bei Benutzung einer Spiegelkassette ist das sehr unproduktiv und mühsam. Bei einer Senkelmaschine kann man ja optisch durch Peilung, eine Lehre oder (im Falle Kopfhöhe) Klarband die Einstellung checken. Bei Kassettendecks geht das alles nicht oder nur sehr unvollkommen; ich habe jedenfalls bisher immer vermieden, an anderen als den Azimutschrauben zu drehen.
Wenn man eine Messkassette hätte, die mit absolut korrekter Spurlage aufgenommen wurde, könnte man mit der Höheneinstellschraube auf Pegelmaximum einstellen. Aber wer hat schon irgendwelche Messkassetten? Ich habe nur eine Pegelkassette mit Dolbypegel und das ist jetzt nicht wirklich eine vollständige Ausrüstung! :thumbdown:
Selbst mit Taschenlamoe und Spiegelkassette habe ich es bei meinem G75 nicht geschafft, die Kopfhöhe eindeutig und optimal einzustellen. Man sieht es einfach nicht vernünftig! X(
Diese Unzulänglichkeiten und Unwägbarkeiten haben unter Anderem dazu beigetragen, dass ich mich mit Kassetten und ihren Aufnahmegeräten nur peripher und ungern beschäftige. Wie schön ist dagegen die Arbeit an einem Offenspuler! 8o
LG Holgi
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Zitat:Diese Unzulänglichkeiten und Unwägbarkeiten haben unter Anderem dazu beigetragen, dass ich mich mit Kassetten und ihren Aufnahmegeräten nur peripher und ungern beschäftige. Wie schön ist dagegen die Arbeit an einem Offenspuler!
Hallo Holgi,
dem kann ich aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Aber Doppelkasperantrieb gefällt mir
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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Ich würde auch ungern meinen zweiten Capstan abbauen. Bei meinem Gerät ist jetzt unerklärlicherweise eine Feder abgefallen, sie liegt unten im Gehäuse, es läuft bislang aber alles einwandfrei weiter...
Muss eh mal irgendwann nen Service machen. Ein Paar Macken hat es schon länger, es ist nur schwierig aus dem Rack im Wohnzimmer zu kriegen, deshalb wollte ich warten, bis es gar nicht mehr geht. Solang die Spurlage stimmt und es nicht Leiert kann ich mit kleinen Unzulänglichkeiten leben.
LG Tobi
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