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Hallo in die Runde,
Vorhin erlebte ich eine Schrecksekunde: Ich hatte mir ein Band in die A77 gelegt und ich hörte sofort: Einer der beiden Kanäle klingt nicht richtig. Er ist dünner als der linke. Scheiße, dachte ich. Die A77 ist im Eimer. Aber die ehrwürdige alte Dame traf keine Schuld. Auch die drei CD-Player, die mit denen ich das Signal testete, lieferten das gleiche Ergebnis. Der rechte Kanal kommt dünner und mit weniger Bass daher. Ein Tausch der Lautsprecheranschlüsse hat gezeigt, dass es am Receiver liegen muss und ich stelle mir die Frage, was ich jetzt tue. Im Grunde hat das Gerät einen guten Ruf. Hat jemand eine Idee, wie aufwändig bzw. teuer eine Reparatur sein kann?
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Ich klammere mich bei solchen Symptomen immer so lange wie möglich an die Hoffnung, daß es dafür eine harmlose Ursache gibt.
Passiert das bei allen Eingängen, oder nur bei einem? Hast Du mal alles abgekabelt, nur eine Quelle und einen Kopfhörer angeschlossen und noch mal getestet?
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Alles abgekabelt habe ich noch nicht, aber es passiert auf jeden Fall bei zwei Eingängen. Einen passenden Kopfhörer für das Teil habe ich gerade auch nicht zur Hand.
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Prüfe mal das Endstufenrelais, vielleicht sind da die Kontakte korridiert. Wenig Bass hört sich ganz danach an, das durch die Korrision der Kontakt nur noch mit "Abstand" geht und damit eine kleine Kapazität als Hochpaß zwischen liegt. Mit etwas Suche findest Du auch ein passendes Ersatzrelais, wenn Dir die Kontaktreinigung zu aufwändig erscheint.
Gruß André
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Hallo,
Dazu hätte ich ein paar Fragen: Ist das Endstufenrelais das Dingen, das ein paar Augenblicke nach dem Einschalten des Gerätes "Klick" macht, bevor der Ton aus den Lautsprechern kommt? Und ist eine Reinigung des Endstufenrelais etwas, was man auch dann tun kann, wenn man noch nie vorher einen HiFi-Verstärker geöffnet hat? Was würde es größenordnungsmäßig kosten, so etwas machen zu lassen?
Das Gerät habe ich seit 2001 in Gebrauch und es könnte sicher mal eine Reinigung von innen vertragen. Im Prinzip würde ich das gute Stück dafür auch an einen Experten geben - allein schon deswegen, weil ich mich schon ein Weilchen mit dem Gedanken trage, den Entzerrer-Vorverstärker des Phono-Eingangs ausbauen zu lassen um einen zusätzlichen Hochpegeleingang zu haben. Wenn der Patient einmal auf dem OP-Tisch ist, könnte man das ja dann gleich mit erledigen.
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Offene Relaiskontakte haben allenfalls Kapazitäten von pF. An einem Lautsprecher mit 8 Ohm dahinter hört man dann garnichts mehr.
Hast du schon geprüft, ob die Lautsprecher noch in Ordnung sind ?
Falls nicht, vertausche mal die Boxen an den Verstärker-Ausgängen.
MfG Kai
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=236565#post236565 schrieb:Hast du schon geprüft, ob die Lautsprecher noch in Ordnung sind ?
Falls nicht, vertausche mal die Boxen an den Verstärker-Ausgängen.
Habe ich gestern Abend schon. Ich hatte erst den Verdacht, dass es an den Lautsprechern lag. Die Boxen sind aber in Ordnung. Was ich auch gemacht habe ist, anstelle der A-Ausgänge mal die B-Ausgänge anzuklemmen, aber da passiert das gleiche.
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Dann erneuere ich zur Eingrenzung timo's Rat, mal zu prüfen, ob das Problem auch schon am Kopfhörerausgang vorliegt.
MfG Kai
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Kai, ich meine hier keinen richtig offenen Kontakt, sondern wo die isolierende Oxydschicht ein dünnes Dielektrikum bei geschlossenen Kontakt bildet, sowas hatte ich auch schon auf dem Tisch.
@Arctic
Wenn Du das noch nie gemacht hast, rate ich eher zum Tausch des Relais, das wird noch kompliziert genug für Dich sein. Ja, es ist das, was kurz nach dem Einschalten klackt, dann zieht es an. Deshalb verzögert, damit es keinen "Rumms" auf die Lautsprecher gibt. PS. Ja so ein Relais, aus dem Kopf weiß ich jetzt aber nicht, ob es gesteckt oder gelötet ist, den Kontaktpins nach sieht es nach gelötet aus.
Gruß André
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Ob es was mit dem Relais zu tun hat, kann man einfach dadurch testen, in dem man den fraglichen Kontakt mit einem Draht überbrückt. Wenn das Problem dann nicht verschwindet, bringt ein Austausch nix.
Wenn der Kontakt geschlossen ist, und parallel dazu ein Dreck-Dielektrikum hat, ist selbiges "Wurscht".
Wenn der Kontakt eine Mischung aus Widerstand und feuchtem "Schmutz-Dielektrikum" ausgebildet hat, muß man es auch mit einem Ohm-Meter messen können, damit es in Serie mit einem 4 oder 8 Ohm Lautsprecher eine merkliche Hochpaß-Wirkung bzw. frequenz-abhängige Dämpfung entfaltet.
MfG Kai
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Danke Euch allen für die vielen Tipps. Weil ich mir erst einen Kopfhörer für den Test organisieren muss, ist der Receiver erstmal in die Recamière gewandert. Sobald ein Kopfhörer verfügbar ist, wird der Receiver nochmal getestet. Solange übernimmt als Ersatz der RX-V420, den mir mal ein Arbeitskollege quasi geschenkt hat, als er umzog. Verkabelt, eingeschaltet, funktioniert. Also habe ich das Band gestartet, das ich schon gestern hören wollte - und einige Stücke ließen es mir kalt den Rücken runterlaugen. "Lay down Sally" klang zum Beispiel extrem komisch. Ich dachte, die Revox ist am Ende doch kaputt. Bis ich merkte, dass man an diesem AV-Teil die Klangeffekte deaktivieren muss. Das Ding war auf "Game" eingestellt... Kaum war die Einstellung raus, klang auch Eric Clapton nicht mehr komisch.
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Der Rat mit den Kopfhörern beruhte auf der Annahme, daß jeder mehrere rumliegen hat.
Du kannst natürlich genauso so wirksam deinen zweiten Verstärker an den Kofhörer-Ausgang des verdächtigen anschließen und über die Lautsprecher horchen, ob schon Tiefen fehlen. Es geht ja nicht um einen Kopfhörertest, sondern darum festzustellen, ob an der Stelle im Signalpfad das Problem schon zugeschlagen hat oder nicht.
MfG Kai
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Damit hast Du Recht. Aber das krankt am Fehlen eines passenden Adapters. Ich bin mehrere Male umgezogen und dabei ist einiges Zeug unter die Räder gekommen.... Aber so einen Adapter werde ich mir zeitnah besorgen.
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Ich habe eben mal in das Schaltbild geschaut.
Danach muß ich leider gestehen, daß der Test an der Kophörer-Buchse wertlos ist, denn die liegt nur über Vorwiderstände den Lautsprecher-Buchsen parallel.
Das hätte nur was gebracht, wenn der Kopfhörerausgang zB vor dem Endverstärker oder zumindest vor den Relais angeordnet wäre.
Da bleibt wohl nichts anderes übrig, als im Verstärker zu suchen, wo die Bässe verschwinden.
MfG Kai
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Ist der Fehler auch bei Pure direct?
Relais kannst du ausschliessen.
Gruß Mani
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Danke nochmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben, zu antworten. Pure Direct werde ich zeitnah testen. Was mir auch noch einfiel war zu testen, ob aus den beiden Tape-Ausgängen eigentich noch ein richtiges Signal rauskommt.
Noch eine Frage zum Pure Direct: Was genau bewirkt das eigentlich? Überbrückt das nur die "Bass", "Treble", "Balance" und "Loudness"-Regler oder noch irgendwas anderes?
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Die Endverstärker werden direkt mit dem Ausgang des "Tone Control"-OPs verbunden. Der OP wird statt über die Klangregelung nur über einen Widerstand gegengekoppelt. Das soll einen neutralen/flachen Frequenzgang ergeben.
Schon der Ausfall der Loudness-Korrektur kann den Eindruck fehlender Bässe bewirken.
Wenn der rechte Kanal infolge defekten Schalters auf "pure direkt" konfiguriert ist, sollte er weder auf den Bass- noch den Höhen-Steller reagieren.
MfG Kai
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Kurze Rückfrage: Was ist "OP"?
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OP=OpAmp=Operationsverstärker=IC105
MfG Kai
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Spannend, so ein Schaltplan, auch wenn ich nicht jedes Detail verstehe. Frage zum Verständnis: Ist der IC105 das, was man die Vorstufe nennt oder ist er ein Teil der Vorstufe?
Und: Warum sind an den Eingängen die Phasen und Massen der jeweiligen Kanäle über Widerstände bzw. Kondensatoren miteinander verbunden und nicht komplett getrennt?
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IC105 ist als "Tone Control" überschrieben, was man auf Deutsch "Klangeinsteller" nennen könnte.
Vorstufe würde man hier IC101 nennen, den Phono-Vorverstärker & Entzerrer.
Die übrigen Eingänge sind unverstärkte "Hochpegel"-Eingänge.
Man hat normalerweise immer eine "anständige" Masse für alles. Die muß so gestaltet sein, daß die (notwendigen) Verbindungen zu ihr nicht zu einer Verkopplung der Kanäle führt.
"Phasen"-Leitungen gibt es (hier) nicht und auch keine Verbindungen dazwischen. Da hast du was falsch eingeordnet.
MfG Kai
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Gut klar, von "Phase" spricht man bei Wechselstromleitungen. Was ich meinte, war die "Signalleitung"... (also die, die an den Pin des Cinch-Steckers angeschlossen wird).
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Daß du das meinen könntest, ging mir zwischendurch auch auf. Die Bezeichnung "Phase" ist aber nur bei Elektrikern in Bezug auf 1-phasige Netzkabel üblich für die Spannungs-führende Leitung.
In Elektrotechnik/Nachrichtentechnik & Elektronik ist Phase immer die Phase eines harmonsichen Signals (also sinus/cosinus-förmig) bezüglich eines willkürlich gewählten Zeit-Nullpunktes.
Zwischen den entsprechenden Signal-Leitungen für L & R sehe ich hier aber auch keine Querverbindungen.
Die reale Masse-Leitung in einem Gerät hat oft aus gutem Grund Baum-Struktur. Dann kommt es schon darauf an, daß man ein Bauteil, daß mit Masse verbunden werden muß, mit dem richtigen Ast oder Zweig verbindet, weil die reale Masseleitung eben nicht beliebig nieder-ohmig ist, so daß die darin fließenden Ströme keinen Spannungsabfall bewirken, wie vom Ideal erwartet.
MfG Kai
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