Händler für abgekündigte Halbleiter und anderes
#1
Wer kennt das nicht, der Transistor oder das IC wird nicht mehr hergestellt und bei Ebay werden Mondpreise verlangt. Die Firma Fa. Electronic Search in München wurde mir von einem ehemaligen Kollegen empfohlen, die liefern auch Kleinmengen an Privatkunden zu zivilen Preisen. Auch nicht mehr lieferbare Displays hat der Kollege da bekommen. Da kann man online eine Anfrage nach nicht mehr erhältlichen Halbleitern stellen und bekommt per Email ein Angebot. In meinem Fall habe ich Transistoren 2N5555 angefragt, Preis bei 10 - 20 Stück € 1,30 pro Stück. Einfach mal nach dem Transistor googeln.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#2
Hallo Tobias,

danke für den LInk, die Firma kannte ich noch nicht.
Beeindruckend ist allein schon die lange Liste an Germanium-Transistoren.
In England gibt es auch eine Firma, die sehr viel altes Zeug noch beschaffen kann, allerdings zT auch zu deftigen Preisen.
Man darf bei Transistoren auch nicht zu Namens-gläubig oder ehrfürchtig sein. Es wurden zu allen Zeiten viel mehr Transistor-Typen gehandelt als tatsächlich hergestellt. Gleiche Chips wurden unter vielen verschiedenen Namen verkauft, nicht nur wenn sie in einem anderen Gehäuse steckten oder die drei Beine anders angeordnet hatten. Chips, die auf dem gleichen lizensierten Design beruhten, wurdén von verschiedenen Firmen unter verschiedenen Namen verkauft. Dann gab es die gleichen Typen unter amerikanischen, europäischen und japanischen Bezeichnungen. Oder der gleiche Transistor wurde unter einer Bezeichnung als VHF/UHF-Verstärker verkauft und unter einer anderen als Schalt-Transistor (so beim 2N5555). Insofern schadet es nicht, wenn man bei Ersatzbedarf mal "guckt", worauf es ankommt, und den Transistor nach den benötigten Eigenschaften aussucht. Dann ist die Not meist nicht mehr so groß (unbedingt ein rares Original einsetzen zu müssen).
Etwas verstörend wirkt bei der genannten Firma auf mich, daß unter MOSFETs sehr viele JFETs gelistet werden (u.a. japanische 2SK....). Da hätte ich doch von Fachleuten eine separate Liste erwartet.
Der 2N5555 wird nach dem was so gelistet wird durchaus noch von einigen Firmen hergestellt. Es sind auch weltweit einige Firmen "auf den Trichter" gekommen, daß man mit der Herstellung von rar gewordenen Halbleitern (und Röhren) ganz gut Geld verdienen kann. Insofern findet man nach einiger Suche durchaus weniger bekannte Firmen (auch in USA), die früher gern benutzte Spezialtypen nach Abkündigung durch die ehemaligen großen Hersteller nun selber (vermutlich in Lizenz) "backen" und verkaufen.

MfG Kai
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#3
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=236085#post236085 schrieb:Insofern findet man nach einiger Suche durchaus weniger bekannte Firmen (auch in USA), die früher gern benutzte Spezialtypen nach Abkündigung durch die ehemaligen großen Hersteller nun selber (vermutlich in Lizenz) "backen" und verkaufen.
Hallo Kai,

da gibt es die Fa. NTE, die bieten abgekündigte Halbleiter unter einer eigenen Typenbezeichnung für sehr viel Geld an. Dass der 2N5555 noch hergestellt wird, glaube ich nicht. Bei den Herstellern bin ich immer irgendwann auf obsolete gestossen und die grossen Distributoren haben noch Restbestände, die sie aber nicht an Privatkunden in kleinen Stückzahlen verkaufen.

MfG, Tobias
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#4
Hallo Tobias,

in der Liste im unteren Teil dieses Datenbuch-Auszuges findest du Transistoren, die mit dem gleichen Prozess hergestellt wurden, wie der 2N5555. Dabei sind auch hierzulande geläufigere Typenbezeichnungen. Da sollte sich eigentlich ein ähnlicher finden lassen, falls nochmal Bedarf besteht.
Quelle: FET Databook, National Semiconductor, 1977
   

MfG Kai
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#5
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=236085#post236085 schrieb:Es sind auch weltweit einige Firmen "auf den Trichter" gekommen, daß man mit der Herstellung von rar gewordenen Halbleitern (und Röhren) ganz gut Geld verdienen kann.

In der Tat, jedoch gibt es da auch viele Gangster.
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Beispiel: LM 338K, Spannungsregler 1,2 - 32 Volt 5 A, habe einige Netzteile, (Eigenbau) wo der drin sitzt, dann brauchte ich mal neue und hab die in China bestellt, lukrativer Preis, allerdings für die Tonne.

Hier ein Bild von einem alten Siemens Typ, das da 5 A durch können, ist glaubhaft,
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.[attachment=25455]

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Hier nun der China Type,
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.[attachment=25454] [attachment=25456]
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und dann noch MIL,,,,,
bei 2 A war da Schluss, man sehe sich nur mal die Drähtchen an die zu den Anschlüssen führen.

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Wer billig kauft zahlt teuer, oder wie war das noch..
Gruß
Peter
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#6
Sogar das Nat.Semi Symbol wurde kopiert.
Vielleicht waren die mal zum Verkauf an das amerikanische Militär gedacht als "Sollbruchstellen"

MfG Kai
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#7
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=236242#post236242 schrieb:Vielleicht waren die mal zum Verkauf an das amerikanische Militär gedacht
Hallo Kai,

die Zahl der Distributoren, die das amerikanische Militär beliefern dürfen, liegt unter 10. Da gehen die Amis wohl auf Nummer sicher.

MfG, Tobias
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#8
Das glaube ich gern,
ganz so ernst war mein Einwurf nicht gemeint.

Allerdings stehen viele, wenn nicht die meisten Halbleiter-Fabriken (auch amerikanischer Firmen) in Fern-Ost, etliche in Taiwan, andere in China. Wenn da verbaute Chips in Metallgehäusen runter gemischt werden, die den Eindruck erwecken, von (früher) National Semiconductor abzustammen, werden die wohl kaum noch vor Einsatz auf Inhalt geröntgt werden.

Das Gehäuse ist sicher mit modern(st)en Mitteln (automatisch) kopiert worden. Insofern muß auch garkeine besondere "Niedertracht" in dem Zusatz "Mil" stecken. Hat vielleicht niemand bewußt hinzugefügt, sonst hätte man sicher entsprechende Preise verlangt.

Übrigens passieren auch Kopierern gelegentlch Irrtümer bzw. Kopierfehler. Dadurch kann auch schon mal ein falscher Chip ins Gehäuse gelangen.
Wer weiß, was allmählich Falsches in aktuelle Tonband-Produktion hineingeht, wenn die von Lizenz- und Geräte-Übernehmern ohne eigenes Know-How hergestellt werden und die Wissenden längst in Rente sind.

MfG Kai
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