Wir sind die BRÖKER´s - und können alles super!
#1
Vorab:
Mein runder Beitrag sollte keiner der üblichen SN-Statistik-Beisteuerugen sein.
Darum habe ich mich entschlossen, an dieser Stelle Report-Modifikationen der
Firma BRÖKER zu zeigen/beschreiben.

Hallo!

Na ja, "super" nur, wenn es sich um Super8 handelt. 8)

Na ja, zumindest 3 davon, die ich hier präsentieren möchte.
Es gibt noch weitere Mitglieder unserer Familie. Sie werden später
noch gezeigt.

Zuerst Anmerkungen und Arbeitsweise der UHER Report-Umbauten.
Auszug aus Beschreibungen der Firma Bröker:

"Tonfilmrecorder für das professionelle Zweiband-Verfahren.
Alle BRÖKER Tonfilmrecorder sind für 8mm breites Magnetband mit Super8-
oder Split-16mm Perforation ausgerüstet. Beide Bandsorten können wahlweise
verwendet werden. Die Basisgeräte sind in größerer Serie hergestellte Repor-
tage-Tonbandgeräte mit HiFi-Qualität...

Zwei Bild-/Ton-Synchronisationsverfahren sind möglich:

1) Pilotsteuerung über Kabelverbindung. Dafür genügt eine Filmkamera mit Synchron-
kontakt. Betriebsarten sind der

Start/Stoppbetrieb (für Anwendungsfälle, in denen es auf rasche Montage von Bild
und Ton ankommt. ähnlich dem Direkttonverfahren).

und der

kontinuierliche Betrieb (beliebige Unterbrechung der Filmaufnahmen, während der
Ton fortlaufend aufgenommen wird. Vorteil bei Musikaufnahmen).
2) Quarzsteuerung, bei der Voraussetzung ist, daß die Filmkamera ebenfalls quarzge-
steuert ist. Durch die Quarzsteuerung wird er Gleichlauf beider Geräte gewährleistet.
Betriebsarten wie bei 1) möglich. Vorteil ist, daß keine Kabelverbindung nötig ist. Und
somit Kameramann und Tonassistent unabhängig von einander agieren können.
---
Wann Tonfilmaufnahmen im Zweibandverfahren?

Um die Gestaltungsmöglichkeiten gegenüber dem Direkttonverfahren zu erweitern.

Warum Cordband?

Es werden zahlreiche Zweiband-Ton- bzw. Vertonungssystem angeboten. Jedes für sich
bietet spezielle Lösungen. In den seltensten Fällen sind diese untereinander kompatibel.
Das Cordbandsystem ist ein weltweit benutztes und standardisiertes Tonfilm-Verfahren,
das große Vorteile, insbesondere bei der Nachbearbeitung bringt. Bild-und Tonträger be-
sitzen gleiche Perforation/gleichen Lochabstand/gleiche Bandlänge, und laufen absolut
parallel. D. h., wenn eine Bildszene um 30cm gekürzt wir, muß der Tonträger (Cordband)
ebenfalls um 30cm gekürzt werden (gleiches gilt für das Einfügen)."

Das erste BRÖKER, was ich hier zeigen möchte, ist ein 4200 MOS Stereo. Das kann aus
schließlich mit 8mm breitem Magnetband betrieben werden:

   

   

   

   

   

   

   

   

   

Es gab das 4200 MOS Stereo auch mit gelber Frontplattenbeschriftung (Bilderquellen: ebay)

   

   

   

   


Fortsetzung folgt...

Gruß
Wolfgang

PS.: Ob BRÖKER schon modifizierte Report-Modelle der Baureihe (4000-L/4200 Stereo/4400 Stereo)
vermarktet hat, ist mir nicht bekannt. Informationen dazu, würden diesen Beitrag ergänzen. Her
damit!
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#2
Ein würdiger, runder Beitrag thumbup
Gruß André
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#3
Interessantes Gerät.

So ganz verstehe ich die Logik dahinter aber nicht. Ein Super 8 Film hat ja nur einen ganz schmalen Magnetstreifen am Rand bzw. an beiden Rändern. Klar, der Vorteil eines Bandgerätes, das in der selben Geschwindigkeit läuft wie der Film, leuchtet mir ein. Aber warum dieser Aufwand mit 8mm breitem Tonband mit Super 8 Perforation? Ich kann ja schlecht das Tonband auf den Film kleben...
Würde ein normales 1/4 Zoll Band, das in Filmgeschwindigkeit läuft, nicht den gleichen Zweck erfüllen?

Vielleicht kann mir ja jemand erklären, was ich da übersehe.

Gruß
Robert
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#4
Hallo Robert!

Um eine exakte Synchronisation (ohne Mikroprocessortechnik, weil die steckte zu dieser Zeit
noch in den Kinderschuhen) zwischen Filmmedium und Tonmedium zu erreichen, war dieses
eines (von mehreren) funktionierenden Verfahren.

Einfach nur ein normales Magnetband mitlaufen zu lassen, führt unweigerlich zum Auseinan-
derdriften von Film und Ton. Mindestens Zeitimpulse mußten mit auf das Magnetband ge-
bracht werden. Auch ein Verfahren, was angewendet wurde.

Der von Dir erwähnte schmale Magnetstreifen auf dem super8-Film hat nicht nur eine schlechte
Tonqualität in Mono. Außerdem ist beim Schneiden des Filmmaterials der Ton abrupt unterbrochen.
Der fertige Film hat außer harten Filmszenenschnitten auch harte Tonübergänge. Das war nicht
so der Bringer. Und bei eingefügten Überblend-Schnipseln fehlte der Ton gänzlich.

Gruß
Wolfgang
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#5
Schlechte Tonqualität ja, aber auch Stereo durchaus möglich. Hauptspur 0,8 mm auf der Bildseite, Ausgleichsspur 0,45 mm auf der Perfoseite.

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#6
Hallo!

Auszug aus einer BRÖKER-Publikation zur Tonfilmwiedergabe
mit einem BRÖKER Sound Recorder:

"Die Wiedergabe der fertig montierten Film- und Magnetbänder
erfolgt über eine Kabelverbindung zum Projektor, der den Sound-
recorder synchron steuert. Es genügt, jeweils die Startmarkie-
rungen von Film- und Magnetband, wie sie bei der Bild-/Filmmontage
angebracht wurden, in das Bildfenster, bzw. den Tonkopf einzu-
legen."

BRÖKER S200 Sound Film Recorder:

Als Basis dient das UHER 4000 Report Monitor (Typ 1).
Nicht nur äußerlich modifiziert,

   

   

   

so ist es im Inneren vollgepfropft mit zusätzlicher Steuerelektronik für
den Zweibandbetrieb in Kombination mit einer Filmkamera.

   

   

   

   

   

Auch dieses BRÖKER ist nur mit 8mm breitem Magnetband zu betreiben.

   

   

Zusätzliche Buchsen/Anschlüsse sind dadurch nicht erforderlich.

Auszug aus der BRÖKER-Beschreibung für den S200:

"Das BRÖKER S200 ist ein Mono-Halbspurgerät mit zusätzlicher AV-Spur.
Die Tonaufnahme kann manuell oder automatisch ausgesteuert werden.
Die Synchronsteuerung ist für Kamerafrequenzen von18/24/25 Bilder/sec.
eingebaut.
Betriebsarten-Wahlschalter:
Start/Stop = Cordband startet und stoppt synchron bei Auslösung, bzw. Stopp der Kamera (bzw. des Projektors)
Quarz = Cordband läuft quarzgenau. Entweder mit 24 oder 25 Bilder/sec., je nach Schalterstellung
Cont = Cordband läuft im Eigenlauf. Beim Einschalten der Kamera wird der Cordbandlauf exakt dem Kameralauf
angepaßt. Bei Stopp der Kamera läuft das Band mit der Filmgeschwindigkeit weiter.
Cont + mark = wie bei "Cont", zusätzlich wird beim Einsetzen des Kameralaufes eine Szenen-Startmarkierung auf
der AV-Spur aufgezeichnet."

Die Bandgeschwindigkeiten sind an die Filmtransportgeschwindigkeiten angepaßt. Die Motorsteuerung ist stark
modifiziert. "Normale" Bandgeschwindigkeiten (19/9,5/4,76/2,4) sind nicht einstellbar!

Fortsetzung folgt...

Gruß
Wolfgang
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#7
Hoffentlich ist meine Report Monitor, die ich vor Jahren bei einer Haushaltsauflösung für 30 Euro kaufte und die keinen Mucks sacht, nicht auch für S8 Cord eingerichtet. Denn die hat auch irgendwas mit Synchro. Hab ich mich aber bisher noch nie gekümmert.
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#8
Hallo!

Auszug aus einer BRÖKER-Publikation zur Tonfilmwiedergabe
mit einem BRÖKER Sound Recorder S204:

"Das Bröker S204 ist ein 4-Spur- und Stereogerät mit 2x 1/4-Spur.
Es kann sowohl mit Super8 - und Split16 Cordband, als auch mit
Normalband (6,25mm breit) benutzt werden.

Die Quarzsteuerung sowie die Steuerung mit externer Kontakt-
gabe erfolgt durch das Steuermodul QM 101S/25, bzw.QM 101S/24.

Die 1/4-Spur-Ausführung erlaubt auch bei Verwendung von Split 16
Cordband den Zweispur- oder Stereo-Betrieb."

BRÖKER S204 Sound Film Recorder:

Als Basis dient das UHER 4400 Report Monitor (Typ 1).
Anders als beim S200 ist aus Platzgründen nur wenig Steuerelektronik
verbaut (Lichtschrankenabtastung/Synchronbuchse/man. Geschwindig-
keitsregelung). Ein externes Steuergerät wird zwischen Bandgerät und
Projektor geschaltet.

Die Bilder zeigen das S204 teilweise so (mit Fett- und Bleistiftspuren),
wie es angekommen war. Bilder des gereinigten S204 habe ich noch
nicht gemacht. Der sehr gute Erhaltungszustand ist auch so zu erkennen.

   

   

   

   

   

   

   

   

   

Fortsetzung folgt...

Gruß
Wolfgang
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#9
Hallo!

Die anderen BRÖKER´s, basierend auf UHER 4000 Report Monitor, bzw. 4200 Report Monitor,
möchte ich hier auch kurz erwähnen (Bilder sind Schnappschüsse aus dem BRÖKER-Schmid-Pros-
pekt der Firma Ritter Filmgeräte GmbH, Mannheim):

Bröker S201:

   

Bröker S202:

   

Dazu eine Aufstellung, welche Eigenschaften das jeweilige Bröker-Mödell hat:

   

Und sonstiges damaliges Zubehör und Geräte zur Bild-/Tonbearbeitung:

   

   

   

Auch Überspielung von einem anderen Magnetbandgerät war natürlich möglich.
Hier am Beispiel mit einem UHER CR210 Report:

   

Zwei von mehreren Schneidetischausführungen der Firma Schmid möchte ich
nicht unerwähnt lassen:

   

   

Damit wäre ich am Ende meiner Vorstellung.

Weitere Informationen und/oder Ergänzungen sind stets willkommen.

In eigener Sache:
Ich suche immer noch Futter für meine S200/S204 als Super8- und/oder
Split16-Tonbandmaterial. Angebote und/oder Hinweise bitte per PN an
mich - vielen Dank.

Gruß
Wolfgang
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#10
Ergänzung in eigener Sache:

Das von mir zuertst beschriebene Bröker 4200 MOS
hatte ich ja damals abgegeben. Und wollte eigentlich
keines dieser IC-basierten Bröker mehr haben.

Eigentlich...

Bis mir, über einen Forumsfreund (ganz herzlichen Dank
an dieser Stelle dafür), ein o. a. Gerät offeriert wurde.
Was mich sofort auf den Plan rief, war das extrem seltene
Zubehör.

Aus taktischen Gründen vereinbarten wir, diese Offerte erst
einmal auf der Zeitschiene zu verwalten. Ein Restrisiko, ein
anderer Report-Sammler könnte mir zuvor kommen, ging
ich dabei ein.

Gut 6 Monate später war es dann soweit. Dank gutem Ver-
handlungsgeschick meines TB-Freundes, konnte ich das Ge-
samtpaket zu einem (für mich) erträglichen Preis erwerben.

Am Freitag war es dann soweit. Anläßlich einer Sitzung in H
(und einem Museumsbesuchs bei uns) bekam ich "endlich"
alles ausgehändigt.

Hier das BRÖKER 4200 MOS Stereo:

   

   

   

Anders als das oben gezeigte Gerät, ganz "ohne Lametta".
Soll heißen, keine zusätzlichen Buchsen verbaut...

Obwohl es mir unter den Nägeln brannte, sofort zur Tat zu
schreiten, mußte ich bis heute damit warten.

Das Ergebnis ist ein voller Erfolg. Das Zubehör ist voll funk-
toinsfähig und harmoniert mit einem Report bestens. Was
kein Wunder ist. Schließlich genau dafür gemmacht.

Es dürften, ob des Kaufpreises, davon kaum 50 Stück an-
gefertigt worden sein.

Gruß
Wolfgang

PS.: Na? Gibt es da möglicherweise neugierige Tonbandfreunde?
Um die Spannung, dem Teil angemessen, noch etwas zu steigern,
berichte ich etwas später in Wort und Bild in einem anderen Report-
Beitrag darüber...
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#11
Hier, am Ende dieses threads:

https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=14016

ist die Auflösung/Fortsetzung zu finden
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#12
Völlig OT: War der Thread-Betreff eine Anspielung auf "Wir sind die Wauzis"?

https://www.youtube.com/watch?v=TkxzzM1EcYU

Irgendwie hab' ich seit gestern jedes mal einen fürchterlichen Ohrwurm davon, wenn ich hier in's Forum gucke. Smile
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#13
Hallo Timo!

Wer, um Himmelswillen, sind die "Wauzis"?
Kenne ich nicht. Vermutlich nach meiner
Kinderzeit.

Tut mir sehr leid, dass mit Deinem Ohrwurm.
Bekenne mich aber nicht schuldig!

Gruß
Wolfgang
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#14
(30.08.2021, 15:55)cisumgolana schrieb: Wer, um Himmelswillen, sind die "Wauzis"?
Kenne ich nicht. Vermutlich nach meiner
Kinderzeit.

Hallo Wolfgang,

"Wauzis" waren Stoffhunde, und wenn ich mich richtig erinnere, wurden sie damit beworben, daß ein gewisser Anteil des Kaufpreises an Tierheime ging. Und, ja, es war definitiv nach Deiner Kindheit, und bei mir zumindest auch deutlich nach dem Stofftier-Alter. Ich meine, der Werbespot lief 1987 oder 1988 im Fernsehen rauf und runter, da war ich 14 oder 15 und fand ihn, allen guten Absichten zum Trotz, unfreiwillig komisch. Ein bedauernswerter Mitschüler, dessen Spitzname ähnlich wie "Wauzi" klang, wurde damit gerne aufgezogen.

"Wir sind die Brökers und können alles super" passt wunderbar auf die Melodie von "Wir sind die Wauzis und haben keine Mama". Aber das mit dem Ohrwurm war natürlich nicht vorwurfsvoll gemeint.

Genug OT. Smile

Gruß,
Timo
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#15
Ach Timo,

so habe ich das auch nicht verstanden.

Vielen Dank für die Hintergrundinformationen zu "Wautzi"

Gruß
Wolfgang
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