Produktionsstandorte von Magnetbändern
#1
Hallo!

Ich wollte hier mal eine Übersicht aller Werke in der Magnetband produziert wird/wurde starten. Es soll dabei unerheblich sein, ob es sich um Audio-, Video- oder Datenbänder handelt. Ich beginne jetzt einfach mal so in der Reihenfolge wie's mir einfällt:

München (AGFA/BASF/Emtec, 1965 - 2004)
Anschrift: Kistlerhofstraße 70, 81379 München
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Gebäude sind noch vorhanden, wurden vor ein paar Jahren saniert und das Areal nennt sich heute "Der Kistlerhof", in dem zahlreiche Firmen und Büros untergebracht sind.
Satellitenbild
Auch noch Interessant: Diese Bilder von MichaelB, kurz nachdem die Produktion stillgelegt wurde.

Willstätt (BASF/Emtec, 1966 - 2004)
Anschrift: Industriestr. 1, 77731 Willstätt
Status: geschlossen
aktueller Zustand: die Gebäude sind alle noch vorhanden, aus der Luft betrachtet sieht es so aus, als würde das Werk noch produzieren. Das Areal nennt sich heute "Industriepark Willstätt" und wird von verschiedenen Firmen besetzt, u.a. von der Flint Group, die die Drucksystemsparte von BASF übernommen hat und bis heute noch am alten Standort betreibt.
Satellitenbild

Oosterhout (Philips/RGMI, 1968 - 2012)
Anschrift: Bredaseweg 108, 4902 NS Oosterhout, Niederlande
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Gebäude teilweise abgerissen.
Satellitenbild

Opelika (Orradio/Ampex/Quantegy, 1950 ? - 2007)
Anschrift: 2230 Marvyn Parkway, Opelika, Alabama, USA
Status: geschlossen
aktueller Zustand: das Werk wurde mittlerweile komplett abgerissen.
Satellitenbild

York (ATR Magnetics, ? - Gegenwart)
Anschrift: 385 Emig Rd, York, PA 17406, USA
Status: aktiv
Satellitenbild

Beim Mulann-Werk bin ich mir nicht sicher. Die Anschrift ist als "53 Rue de la Division Leclerc, 50300 Avranches, Frankreich" angegeben, jedoch weiß ich nicht, ob es sich dabei um das Magnetbandwerk handelt. M.W. steht das woanders.

Es gibt natürlich noch weitere ehemalige Standorte, die mir nicht genau bekannt sind, z.B. Agfa Wolfen/ORWO, 3M/Scotch, Splicit usw. Vielleicht kann ja jemand von euch noch einiges beisteuern, so dass wir mal alle Standorte zusammengefasst haben. Auch bin ich mir mit meinen Informationen nicht immer sicher, Korrekturen dürfen ebenfalls gerne gepostet werden.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#2
Endlich mal wieder ein Nicht-Technik-Thema, danke! Smile

The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=227171#post227171 schrieb:Es gibt natürlich noch weitere ehemalige Standorte, die mir nicht genau bekannt sind, z.B. Agfa Wolfen/ORWO

Zum ORWO-Werk Dessau steht hier etwas: http://www.robotrontechnik.de/index.htm?...e/orwo.htm .

Demnach:

Dessau (ORWO, dmb, Lazer, Raks, 1972-1996)
Anschrift: Kochstedter Kreisstr. 172, 06847 Dessau
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Gebäude abgerissen (1996)
Satellitenbild

Es gab im Netz mal eine umfassende Bilderserie des Abbruchs, finde ich aber leider nicht mehr.

Offen allerdings: War das der einzige Standort von ORWO, an dem Magnetband produziert wurde? Oder noch anders: Kam das eigentlich Bandmaterial vielleicht sogar aus dem Stammwerk Wolfen und wurde in Dessau nur konfektioniert?
Zitieren
#3
Die beiden mir bekannten ehemaligen Magnetband-Hersteller in Polen:

Stettin (Wiskord, Superton, 1976- ?)
Anschrift: 70-715 Szczecin, ul. Transport 1
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Gebäude (nach Satellitenbild) teilweise abgerissen
Satellitenbild

Quelle: https://pl.wikipedia.org/wiki/Wiskord

Landsberg an der Warthe / Gorzów Wielkopolski (Stilon, ? - ?)
Anschrift: ul. Franciszka Walczak 25, 66-400 Gorzów Wielkopolski
Status: Magnetbandproduktion eingestellt, Fabrik produziert noch Polyamid-Produkte und PBT- Fasern
Satellitenbild

Quelle: https://pl.wikipedia.org/wiki/Zak%C5%82a...ych_Stilon
Zitieren
#4
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=227171#post227171 schrieb:Die Anschrift ist als "53 Rue de la Division Leclerc, 50300 Avranches, Frankreich" angegeben, jedoch weiß ich nicht, ob es sich dabei um das Magnetbandwerk handelt. M.W. steht das woanders.
Ich selber war noch nie dort, aber nach Frank Brattigs Bericht (in "Analog" 1/2015 S. 49) liegt das Werk genau an dieser Stelle.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#5
Zonal fänd' ich auch noch interessant. Hier steht einiges. Daraus könnte man schließen: Anschrift Grant Thornton Ashdown House, 125 High Street, Crawley, West Sussex, RH10 1DQ. Produzierte von 1958 bis 1997.

Ich meine aber, im Netz stand irgendwo, daß Zonal zwei Produktionsstätten hatte und das Stammwerk bereits in den 1980er Jahren geschlossen wurde und die Bänder zuletzt aus einem kleinen Zweigwerk (evtl. in Schottland?) kamen. Muss noch mal suchen.

Was ebenfalls noch fehlt: Memorex. Zumindest bis Mitte der 1980er Jahre hatten die offenbar eine eigene Bandproduktion in den USA, eventuell auch in Irland. Weiß jemand mehr?

Bei den 3M-Kassetten und -Tonbändern sind mir, solange die Firma noch selbst produzierte, drei "Made in ..."-Angaben untergekommen: USA, Japan und Italien. Die italienischen dürften aus dem Werk von Ferrania (3M-Tochter) in dem gleichnamigen Ort in Ligurien stammen (vermute ich, weil identische Bänder unter den beiden Markennamen "Scotch" und "Ferrania" verkauft wurden, siehe hier). Bei den japanischen (damit meine ich nicht die von Denon hergestellten Scotch-Kassetten aus den 1980er Jahren, sondern die älteren Dynarange, Highlander etc. aus den 1970ern) ist mir nicht ganz klar, ob 3M dort eine eigene Produktionsstätte hatte, oder ob die Bänder irgendwo im Auftrag produziert wurden.
Zitieren
#6
Ich hatte mal nach Magnetbandherstllern in den USA gesucht und wurde in einem Bericht der US Umweltbehörde EPA fündig.
Stand ist 1985 alles Werke die Audioband hergestellt haben. Leider ohne Adresse nur Stadt und Bundesstaat.
Dürften alle längst geschlossen worden sein.

3M Hutchinson Minn
3M Freehold NJ
AMPEX Opelika Alabama
BASF Bedford Mass.
Capitol Glennbrok Conn.
Certron Anaheim Cal.
Columbia Danbury Conn.
Columbia Carrolton Georgia (später Sony)
Tandy Santa Clara Cal. (Memorex)
Tandy Forth W. TX (Radio Shack / Realistic)
Symcon Mitchell S. Dakota
SONY Dothan Alabama

Die großen europäischen Werke von TDK (Rammelsbach) Maxell (Telford GB) SONY (Bayanne FR und irgendwo in Italien) Memorex (Dublin IR) hatten, soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe, wohl alle keine eigene Bandfertigung.
TDK hat auch ein Werk in Luxemburg gehab, es gibt aber so gut wie keine Infos dazu im Netz, eine Quelle sprach von "pre coated jumbos" die dort verarbeitet worden sind. Keine Ahnung vielleicht wurde dort auch noch kalandriert, geschnitten und konfektioniert.
Das TDK Rojana Plant in Thailand hatte wohl auch eher keine eigene Bandfertigung, zumindest auf den TDK SA stand tape made in Korea assembled in Thailand.

Hier nochmal eine komplette Liste aller US Werke mit eigenen Beschichtungsanlagen. Stand diesmal 1992 und nicht nur auf Audioband begrenzt:


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#7
timo,'index.php?page=Thread&postID=227183#post227183 schrieb:Was ebenfalls noch fehlt: Memorex. Zumindest bis Mitte der 1980er Jahre hatten die offenbar eine eigene Bandproduktion in den USA, eventuell auch in Irland. Weiß jemand mehr?

Bis 1982 war es das oben in der Liste als Tandy Santa Clara aufgeführte Werk. 1982 hat Tandy Memorex übernommen.

Memorex Santa Clara, CA 95050 Memorex Drive (ehemals Shulman Avenue 1080)

Luftbild


Das größte europäische Memorex Werk stand wohl in Herstal bei Lüttich, geplant ende der 60er mit zwei kompletten Beschichtungsstraßen für Computer und Videoband. Eröffnung Mai 1969.
Ob da später auch Audioband produziert wurde, ...keine Ahnung.

Memorex Belgium 1ère Avenue 66, 4040 Herstal, Belgien

Luftbild

Das 1979 in Dublin Irland eröffnete Werk hatte keine eigene Bandproduktion, es wurden Jumbos aus Santa Clara geschnitten und konfektioniert. Woher die Gehäuse kamen habe ich nicht herausgefunden.
Die Hüllen sind jedenfalls von einem irischen Zulieferer hergestellt worden.

Memorex Media Products Cloverhill Industrial Estate Clondalkin Dublin Ireland

Luftbild
Zitieren
#8
Zur MBF Dessau, später dmb:
Timo schrieb in [2] ja schon darüber.
Leider sagt die Anschrift nichts über die Grösse der Magnetbandfabrik aus.
Sie lag etwa auf der Fläche die Heute im Norden und Westen vom Kabelweg und der Kochstedter Kreisstr, im Süden von der B 184/185 und im Osten von der Bahnlinie begrenzt wird.
Ich glaube das die Gebäude von Main-Metall und vom China-Restaurant nicht dazu gehörten.
https://www.google.com/maps/place/Kochst...12.2274621
Das ist Heute schwer vorstellbar, da der grösste Teil der Gebäude abgerissen wurde.

In der MBF wurden neben Ton-, Video- und Computerbänder, Cassetten und PETP-Unterlagen (https://www.d-k-kunststoff-folien.de/unternehmen.html) produziert und konfektioniert.
Das Werk wurde erst in den 70ern gebaut Vorher kamen alle Magnetbänder aus Wolfen.

Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
#9
Timo schrieb:
Zitat:Offen allerdings: War das der einzige Standort von ORWO, an dem Magnetband produziert wurde? Oder noch anders: Kam das eigentlich Bandmaterial vielleicht sogar aus dem Stammwerk Wolfen und wurde in Dessau nur konfektioniert?
Hier das Stammwerk von ORWO, vorher AGFA:
https://www.google.com/maps/place/Bunsen...12.2647088
Nördlich begrenzt durch die Damaschkestr./ Thalheimer Str., im Westen durch die unbebaute Fläche (das Flachglaswerk gehörte nicht mehr zum Areal), im Süden durch die Jahnstr. und im Osten vom ehemaligen Verwaltungsgebäude 041, der heutigen Stadtverwaltung Bitterfeld-Wolfen. Haupteinfahrt war Ecke Bunsenstr. Puschkinstr.
Die Tonbandproduktion war östlich der Filmstr., wobei ich mich nur auf die Zeit nach 1990 beziehen kann.

Dann gab es noch den VEB Chemiefaserwerk Friedrich-Engels in Premnitz:
https://www.google.de/maps/place/Industr...12.3565422
Dort wurden Magnetbandcassetten hergestellt.

Gruß
Volkmar
Zitieren
#10
Bei SPLICIT kann man zum Capture Band lesen:
"We have partnered with the manufacturer that used to make tape for Zonal"
Kann das jemand entschlüsseln ?

MfG Kai
Zitieren
#11
Ein paar Ergänzungen:

- 3M: Mit den japanischen Scotch-Cassetten war es wahrscheinlich ähnlich wie bei anderen Herstellern von außerhalb Japan: So viel wie möglich wurde vor Ort produziert, also meist Gehäuse, Hülle usw., teilweise bei japanischen OEMs, die eben das Design anpaßten. Bei BASF hat z.B. Audio May's den mechanischen Teil beigesteuert. 3M hatte eventuell eine eigene Kunststoffproduktion in Japan, sicher bin ich aber nicht. Die Bänder dagegen wurden meist von einem der Stammwerke eingeschifft. Das alles hatte seinen Grund in der damals sehr protektionistischen Politik Japans mit hohen Einfuhrzöllen.

- 3M hatte auch ein Werk in UK, jedenfalls gibt es Cassetten aus den 70ern, die mit Made in UK beschriftet sind. Ob nur Gehäuse oder auch Bänder produziert wurden, keine Ahnung.

- BASF hatte noch Bandproduktion in Indonesien, eventuell auch Venezuela. Die anderen Werke (Brasilien, Frankreich, Spanien, Portugal, Argentinien) waren nach meinem bisherigen Wissen nur Konfektionierer, teils mit eigener Gehäuseproduktion.

- Philips hatte auch Werke für Cassetten in Österreich, Deutschland und natürlich Holland. Waren die alle ohne eigene Bandproduktion? Es gibt auch Philips-Cassetten mit Beschriftung "Made in England", aber die sehen sehr EMI-artig aus. Wobei wir beim nächten Punkt wären:

- EMI Tape, mit Sitz in Hayes, Middlesex, England. Ob das Magnetbandwerk auch dort stand, weiß ich nicht.

- Memorex: Bei den irischen Cassetten kamen die Gehäuse für Einstiegsmodelle wie "Normal Bias" oder "Hi Intensity Cassette" aus dem gleichen heterogenen Pool, in dem sich auch Magna bediente. Die besseren Modelle (MRX I, Chrome II, HB II) sahen den US-Gehäusen sehr ähnlich, haben aber teilweise nicht die Made in USA-Prägung. Ich denke mal, die wurden vor Ort mit Werkzeugen aus USA hergestellt.

- Gevaert: Sollte vor der Übernahme durch Agfa ein eigenes Werk in Belgien gehabt haben. Nur Spulenband, keine Cassetten.

- Pyral: Hatte ja bereits bis zur Übernahme durch BASF Anfang der 80er auch eine eigene Magnetbandproduktion. Wo stand die?

- Audio Magnetics: Gardena, Kalifornien. Und weitere Werke in Portugal und Mexiko, beide wohl mit eigener Bandproduktion. Das Werk in Portugal machte sich Anfang der 80er unabhängig und produzierte noch eine Weile unter dem Namen Euro Audio.

- Magnex, Italien - Details unbekannt. Müßte aber eine eigene Bandproduktion gewesen sein, die sich auch von den 3M-Produkten aus Italien unterscheidet. Bei den Gehäusen gibt es aber teilweise Gemeinsamkeiten.

- Track Tape AB, Malmö, Schweden. Die Bänder kamen, zumindest in den ersten Jahren, aus eigener Produktion. Die Gehäuse waren erst von Ampex, dann von Socimag.

- Socimag, Spanien. Details unbekannt, aber anscheinend eigene Bandproduktion mit mehreren Typen.

- Sonocolor, Frankreich. Gehörte schon relativ früh (60er Jahre?) zu BASF, hatte aber mit eigener Bandproduktion angefangen.

- Kodak, auch Frankreich. Kurzzeitig sogar Cassettenprodktion. Zu Kodak, Sonocolor und anderen Frankreich-Bändern gibt es hier irgendwo einen interessanten Thread.

Das war jetzt alles, was mir zu (West-) Europa einfällt. Da meine Bahnfahrt gleich zu Ende ist, höre ich hier mal auf...

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#12
Hallo!

Da ist ja schon einiges an Input reingekommen, gefällt mir. Ich mach dann mal weiter, mit den neuen Infos:

Avranches (Pyral/Mulann/Recording The Masters, 2012 ? - Gegenwart)
Anschrift: 53 Rue de la Division Leclerc, 50300 Avranches, Frankreich
Status: aktiv
Satellitenbild

Hutchinson (3M/Scotch)
Anschrift: 905 Adams St SE, Hutchinson, MN 55350, USA
Status: aktiv, jedoch keine Magnetbandfertigung mehr
aktueller Zustand: Das Werk ist komplett erhalten und wird weiterhin von 3M betrieben, die dort zahlreiche Produkte ihres Portfolios herstellen.
Informationen zum Werk auf der 3M-Seite.
Satellitenbild

Freehold (3M/Scotch, 1957 - 1986)
Anschrift: 225 Willow Brook Rd, Freehold, NJ 07728, USA (möglicherweise)
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Sofern die Adresse stimmt, sind die Gebäude noch erhalten. 3M hatte aber in Freehold mehrere Bereiche, ob es sich dabei um das Magnetbandwerk handelt ist nicht klar.
weitere Informationen: Die Schließung des Werks 1986 war wohl eine große Sache. Laut diversen Zeitungsberichten schloss 3M das Werk um weiterhin mit den Japanern konkurieren zu können. Es war anscheinend zum Zeitpunkt der Abwicklung voll ausgelastet und bereits zu klein geworden. Eine Vergrößerung wäre angeblich unrentabel gewesen. Die Magnetbandfertigung wurde dann nach Hutchinson und Wahpeton verlagert. Da Freehold die Heimatstadt von Bruce Springsteen ist, hatte er sich gegen eine Schließung eingesetzt. Auch Willie Nelson war da mit dabei.
Quellen: New York Times, AP, The Register
Satellitenbild

Bedford (BASF, 1983 ? - 1992)
Anschrift: 9 Oak Park Dr, Bedford, MA 01730 oder 19 Crosby Drive, Bedford, MA 01 730 (auch BASF Records)
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Gebäude sind noch vorhanden. Wann die Produktion gestartet bzw. beendet wurde ist nicht ganz klar, da BASF anscheinend eine bestehende Firma dort gekauft hat. Die Gebäude werden heute von anderen Firmen genutzt.
weitere Informationen: BASF firmierte dort als "BSC" (BASF Systems Corporation), und war anscheinend nach Ende der Magnetbandfertigung dort noch aktiv.
Satellitenbild, Satellitenbild
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#13
Hab oben nochmal eine komplette USA Liste von 1992 angehängt.

Das 1967 erbaute 3M Werk in Weatherford Oklahoma wurde 1996 von Imation übernommen. Ab 2002 hat Kodak ein Teil des Werks von Imation übernommen. Imation hat das Werk im April 2011 geschlossen.
Kodak ist noch dort tätig. 3M und Imation haben dort wohl nur Computerband hergestellt

2720 E Frontage Rd, Weatherford, OK 73096

Luftbild


Dann wäre da noch:

Aurex (Mexico City MEX) Aurex ist ein Zusmmenschluss von Auriga (MEX) und Ampex (USA)
Das Werk wurde 1976 eröffnet und hat beschichtet, geschnitten und konfektioniert, auch Pancakes für Duplizierer.
1997 hat Aurex das Videobandwerk von Danavison in Malaysia gekauft, dort abgebaut und auch in Mexico City wieder aufgebaut.

Einer der Produktionsstandorte Möglicherweise hier:

Luftbild


Dann bin ich noch in einer alten Billboard Ausgabe auf den Bandhersteller Cintas Vac (auch Mexico) gestoßen?

Die Koreaner:

Goldstar (später LG)
Saehan
SKC Sunkyong
Kolon Scena (Videotape)

China/Hong Kong
ACME
Hanny

Und natürlich die ganzen Japaner

Hier nnoch eine Liste der 25 größten Magntbandherstller (recording Media) von 1990:


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Zitieren
#14
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=227196#post227196 schrieb:Gardena
was da so alles ans Tageslicht kommt...bestimmt mit preußischblauen Spulen und orangener RSM? Big Grin


Gab es in Ludwigshafen und Leverkusen selbst keine TB-Werke?

Schöne Grüße
Frank
Zitieren
#15
Hier mal eine Ansicht von Mylann in Avranches, vom gegenüberliegenden Parkplatz fotografiert in 2017:

[Bild: 003_Avranches_Mullan.jpg]

Der Parkplatz gehört zu einem Supermarkt.
Viele Grüße,

Matthias
Zitieren
#16
kesselsweier,'index.php?page=Thread&postID=227237#post227237 schrieb:
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=227196#post227196 schrieb:Gardena
was da so alles ans Tageslicht kommt...bestimmt mit preußischblauen Spulen und orangener RSM? Big Grin

Der war gut :-) In ungefähr diese Farbkombination?
http://agfabasf.com/images/content/46063697602.jpg

Wobei das ein Modell für den kanadischen Markt war, das zudem in Hong Kong produziert wurde. Hier ein Original aus Gardena:
http://agfabasf.com/images/content/dsc06317.jpg

Auf späteren Cassetten steht statt Gardena eine Adresse in Irvine, ebenfalls Kalifornien:
http://agfabasf.com/images/content/dsc008264.jpg

Zitat:Gab es in Ludwigshafen und Leverkusen selbst keine TB-Werke?

In Ludwigshafen auf jeden Fall. Vor der Eröffnung des Willstätter Werks um 1967 wurden dort Tonbänder hergestellt, u.a. auf der legendären "Luvitherm-Anlage", bis zum Ende noch mit PVC als Trägerfolienmaterial (am bekanntesten die LGS-Bandtypen).In Willstätt wurde von Anfang an auf PE-Basis produziert.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#17
kesselsweier,'index.php?page=Thread&postID=227237#post227237 schrieb:Gab es in Ludwigshafen und Leverkusen selbst keine TB-Werke?
In Leverkusen wurde von 1948 bis 1971 Magnetband produziert. Ab 1965 wurde die Fertigung auf dem ehemaligen Perutz-Firmengelände in München nach und nach erweitert.

Bei Bayer hatte sich weder ein zusammenhängendes Areal noch genügend ausgebildetes Personal für die überfällig gewordene Vergrößerung finden lassen. Das war in München anders, das Perutzgelände bot genügend Platz auch für künftige Erweiterungen.

Zudem stand kompetentes Fachpersonal aus der Perutz-Filmproduktion für die Begießerei zur Verfügung, deren umfangreiche Filmbeschichtungs-Expertise eine modernere Gießtechnologie für Agfa-Bänder als die bislang verwendete Tauchwalzenmethode ermöglichte, obendrein wurden die Gießmaschinen mit damals weltweit einmaligen Inline-Kalandern ausgestattet.

Um die elektroakustischen und mechanischen Eigenschaften beizubehalten, musste allerdings die Rezeptur für Magnetschicht und RSM stark verändert werden. Nach Abschluss dieses Prozesses wurde 1971 die Bandproduktion in Leverkusen beendet, Vertrieb und Marketing verblieben dort bis zur Übernahme durch die BASF Anfang 1991.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#18
Wieder etwas weiterrecherchiert:

Dothan (Sony, 1977 - 2010)
Anschrift: 4275 W Main St, Dothan, AL 36305, USA
Status: geschlossen
akuteller Zustand: Werk komplett abgerissen, mal abgesehen von einzelnen Gebäuden, die nun von anderen Firmen genutzt werden.
weitere Informationen: Das Werk stellte wohl bis zum Schluss Magnetband her, anscheinend hauptsächlich Datenbänder (LTO).
Satellitenbild

Mitchell (Syncom, 1981 ? - ?)
Anschrift: 1000 Syncom Dr., Mitchell SD, 57301, USA
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Gebäude noch vorhanden und werden von anderen Firmen genutzt.
weitere Informationen: Syncom stellte nur Datenspeicher her (Bänder, Disketten etc.). Eröffnung und Schließung nicht genau bekannt.
Satellitenbild
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#19
Martin schrieb:
Zitat:Pyral: Hatte ja bereits bis zur Übernahme durch BASF Anfang der 80er auch eine eigene Magnetbandproduktion. Wo stand die?
Ich denke hier:
https://www.google.com/maps/place/47+Rue+de+l'Echat,+94000+Cr%C3%A9teil,+Frankreich/@48.7992189,2.4473146,154m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x47e673338fa855a1:0xcb91f9b3b2c53dc7!8m2!3d48.7992189!4d2.4478618
Das Gebäude ist anscheinend 1987 neu gebaut worden, lt. Seite über Creteil.

1932 Usine PYROLAC : pétition de 32 Cristoliens contre l’usine. : rue de l’Echat
Pyrolac war ein Lack mit dem Metallscheiben beschichtet wurden, die dann zur Herstellung von Mastern für die Schallplattenproduktion dienten.
1935 erfolgte die Umbenennung, die SOCIETE DES VERNIS PYROLAC (S.A.R.L) hörte auf zu exestieren:
"This is a brand page for the PYRAL trademark by SOCIETE DES VERNIS PYROLAC (S.A.R.L) in CRETEIL,
On Tuesday, September 03, 1935, a U.S. federal trademark registration was filed for PYRAL. The USPTO has given the PYRAL trademark serial number of 71368960."

Von hier ging es 1985 nach Avranches.

Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
#20
Nochmal zu Sony:

Das SONY Werk im Arrondissment Dax wurde 1984 als Produktionsstätte für Videocassetten eröffnet.
Sowohl Video wie auch Cassettenband wurde dort beschichtet. Das Videoband für die eigene Produktion und professionelle Abnehmer.
Das Cassettenband wurde für die beiden Cassettenwerke in Bayonne Frankreich und Rovereto Italien produziert.
Möglicherweise auch für die beiden Sony Music Entertainment (CBS) Werke in Haarlem Holland und Aylesbury England.
Auch das SONY Recording Media Restoration Centre war dort ansässig. Spezialisiert auf Rettung und Restauration von Archivbändern von Fernsehanstalten etc.
Das Werk wurde 2009 geschlossen.


SONY Dax Aquitaine Domaine du Pignada 40465 PONTONX SUR L ADOUR

Luftbild


Edit: Bericht über die Schließung und interessante Bilder: SONY DAX
Sogar eine "Geiselnahme" fand dort statt: https://www.derwesten.de/wirtschaft/sony-mitarbeiter-halten-ueber-nacht-den-chef-gefangen-id541943.html
Zitieren
#21
Ja, die Franzosen, die wissen noch wie man seine Interessen durchsetzt, auch wenn es letztendlich nichts geholfen hat. Das Werk würde übrigens später von einem Solarmodul-Hersteller gekauft, "Solarezo", der dort Solarpanele herstellte. Das ging aber auch nicht lange, 2013 war schon wieder Schluss. Hier ein paar Infos dazu.

Ich mach mal weiter:

Tuscaloosa (JVC/Cinram, 1986 - 2015)
Anschrift: 2 Jvc Rd, Tuscaloosa, AL 35405, USA
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Gebäude sind noch vorhanden und werden von anderen Firmen genutzt, "Blue Grass Suppy Chain Services".
weitere Informationen: Das Werk stellte anfangs nur Videobänder her, später dann auch CDs und DVDs. Die Videoband-Produktion endete irgendwann und es wurden nur noch optische Medien hergestellt. 2010 verkaufte JVC das Werk an Cinram, einen kanadischen Hersteller von optischen Medien. Dieser ging aufgrund der immer weiter sinkenden Nachfrage von physischen Datenträgern pleite und musste das Werk 2015 komplett schließen.
Satellitenbild

Winchester (Audiopak, ? - ?)
Anschrift: 255-1 Tyson Dr, Winchester, VA 22603, USA
Status: geschlossen
aktueller Zustand: Sofern die Adresse stimmt, nutzt das Gebäude jetzt eine andere Firma.
weitere Informationen: Darüber sind kaum Infos zu finden. Audiopak stellte Fidelipac Cartridges, auch NAB cartridges genannt, her.
Satellitenbild

Graham (Graham Magnetics. 1966 - Gegenwart)
Anschrift: 1715 Fourth Street Graham, Texas 76450, USA
Status: aktiv, jedoch seit 2001 keine Magnetbandfertigung mehr.
aktueller Zustand: Gebäude intakt und werden noch von der Firma genutzt.
weitere Informationen: Graham stellte nur Datenbänder her, hauptsächlich 1/2"-Bänder für das IBM 9-track-System (auch unter dem Namen Memorex). Davon waren sie 2001, als die Produktion endete, der einzige Hersteller, der diese Bänder noch fertigte. Mittlerweile ist die Firma verkauft und konzentriert sich auf die Wiederaufbereitung und Neukonfektionierung von Bandkassetten für Datenanwendungen (LTO, T10000, usw.).
Satellitenbild

Greenwood (Fuji, 1988 - Gegenwart)
Anschrift: 211 Puckett Ferry Rd, Greenwood, SC 29649, USA
Status: aktiv, jedoch keine Magnetbandfertigung mehr
aktueller Zustand: Gebäude intakt und werden noch von der Firma genutzt
weitere Informationen: Über die Magnetbandproduktion ist wenig zu finden, es wurden wohl nur Videobänder produziert. Heute werden dort Druckplatten/Drucktechnik und Einwegkameras hergestellt.
Satellitenbild
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#22
Zu Audiopak: Von der Firma gab es auch 8-Track-Cartridges und Compact-Cassetten:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...971-72.jpg
https://hoboken.pastperfectonline.com/we...8880837170

Der Name legt allerdings nahe, daß es sich eher um einen Gehäusehersteller und weniger um einen Magnetbandhersteller handelte. Hier ist eine andere Version des Logos zu sehen:
https://hoboken.pastperfectonline.com/we...8880837170

Das erinnert mich stark an das "audiotape"-Logo der zu Capitol gehörenden Audio Devices, Inc.:
https://www.creativeaudioworks.com/wordp...iotape.jpg

Und ein paar ergoogelte Bilder weiter findet sich bereits der Nachweis, daß hier ein Zusammenhang bestand:
https://stacks.stanford.edu/image/iiif/k...efault.jpg

(Wobei diese Cassette eigentlich ein 3M-Gehäuse hat, aber der Aufkleber muß ja nicht mit dieser ausgeliefert worden sein.)

Also: Beides waren Tochtergesellschaften von Capitol, wobei Audiopak die Gehäuse und Audio Devices die Bänder herstellte. Die fertigen Produkte gab es dann (mindestens) unter den Namen Capitol, Audiopak und Audiotape.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#23
Hallo Martin,

sehr interessant!

Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=227307#post227307 schrieb:Der Name legt allerdings nahe, daß es sich eher um einen Gehäusehersteller und weniger um einen Magnetbandhersteller handelte.
Das dachte ih auch zuerst. Allerdings habe ich ja die Standorte bzw. Firmen nach der Liste von Oli (2245) gesucht und hier steht ja eindeutig "plants coating magnetic tape". Von daher bin ich jetzt schon davon ausgegangen, dass die Folien beschichtet haben.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#24
Hört sich dem Namen nach tatsächlich nach einem Gehäusehersteller an. Ich denke aber die Angaben in der EPA Veröffentlichung sind recht zuverlässig.
Die Angaben zu Magntbandwerken sind ja nicht nebenbei erwähnt sondern Hauptbestandteil des Ganzen. Es geht dort ja explizit um die Verringerung von Emissionen beider Magnetbandherstellung.
Inklusiver geplanter, erfolgetr Werksbesichtigungen und Verhandlungen mit den genannten Herstellern.

Hier die Quelle: EPA

Am besten auf das PDF Download Symbol klicken, der EPA Reader ist zumindest bei mir ziemlich lahm.

Oli
Zitieren
#25
timo,'index.php?page=Thread&postID=227183#post227183 schrieb:Zonal fänd' ich auch noch interessant. Hier steht einiges. Daraus könnte man schließen: Anschrift Grant Thornton Ashdown House, 125 High Street, Crawley, West Sussex, RH10 1DQ. Produzierte von 1958 bis 1997.
Ich traue Google zwar nicht sehr was Hausnummern anbelangt aber das wirkt beim besten Willen auf den Satellitenbildern nicht nach einem Produktionsstandort! Eher maximal nach einem kleinen Büro!
Wilhem auf Tapeheads erzählt gern, dass die erwähnte EPA-Aktion der Produktion in Bedford das Genick gebrochen hat. Kurz zusammengefasst: BASF hatte zu der Zeit ein hochmodernes Fertigungssystem und lag mit den Emissionen um Größenordnung unter denen der Konkurrenz. Die EPA forderte schlicht eine Reduktion der Emissionen um einen fixen Faktor und BASF hielt das für nicht sinnvoll machbar (von diesem ohnehin sehr guten Standard), schloss also einfach die Fertigung.
Zitieren
#26
Mal wieder was gefunden:

Conyers (Maxell, 1979 - 2001)

Anschrift: 1400 Parker Rd SE, Conyers, GA 30094, USA
Status: geschlossen, war jedoch nur ein Konfektionierungswerk, deshalb taucht es auch in der EPA-Liste nicht auf.
aktueller Zustand: Gebäude teilweise noch vorhanden. Das Werk bestand wohl aus zwei Gebäuden, wovon eines noch intakt ist.
weitere Informationen: Dort wurden angeblich Audiokassetten, Disketten und Videokassetten hergestellt. Zum Schluss wurden nur noch Bänder für VHS-Kassetten produziert.
Satellitenbild

Weiß jemand mehr zu der Bandherstellung von Hitachi-Maxell? Man ließt hier wiedersprüchliche Angaben. Teilweise wird behauptet Maxell habe nie selbst gefertigt, sondern nur fertigen lassen, andererseits wird erwähnt, das Maxell im Kyoto-Werk Audio- und Videobänder beschichtet hat (tapeheads). Wenn dem so ist, dann:

Oyamazaki (Maxell, 1967 - Gegenwart)
Anschrift: Koizumi Oyamazaki, Präfektur Kyōto 618-8525, Japan
Status: aktiv, jedoch keine Magnetbandfertigung mehr
aktueller Status: Werk wird noch von der Firma verwendet.
Satellitenbild

Noch was zu dem Sony-Werk im Arrondissment Dax : Ich habe noch ein Video davon gefunden, das wohl von 1984 und kurz nach der Eröffnung entstanden ist.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#27
Ihr habt bestimmt Recht, daß es unter der Firma Audiopak auch Magnetbandproduktion gab. Der entsprechende Eintrag in der EPA-Liste ist ja von 1992. Dafür tauchen zu dem Zeitpunkt weder Capitol noch Audio Devices auf. Ich interpretiere das als Umstrukturierung innerhalb des Capitol-Konzerngeflechts zwischen den 1970er Jahren und 1992.

Viele grüße,
Martin
Zitieren
#28
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=227379#post227379 schrieb:Teilweise wird behauptet Maxell habe nie selbst gefertigt, sondern nur fertigen lassen

Maxell hat auf jeden Fall selbst entwickelt und auch gefertigt.

Standort für die Bandproduktion müsste im Kyoto Werk gewesen sein. Werk ist wohl noch aktiv. Wenn man in den Street View Modus geht sieht man noch Hitachi und Maxell Schriftzüge auf den Gebäuden.

Adresse: 1 Koizumi, Oyamazaki, Oyamazaki-cho, Otokuni-gun, Kyoto 618-8525 Japan

Luftbild
Zitieren
#29
Nochmal Sony:

In japan dürfte wohl das Sony Sendai TEC Center in Tagajo der Hauptproduktionsstandort für die Magnetbandproduktion gewesen sein.
Auch in alten Billboardausgaben aus den frühen 70ern wird dieses Werk genannt. Produktionskapazität 1970: 500.000 Tonbänder und 2,5Mio Cassetten im Monat.
Das Werk wurde 1954 eröffnet und ist noch aktiv. Sony Sendai TEC

Adresse: Sendai Technology Center 3-4-1 Sakuragi, Tagajo-shi, Miyagi, 985-0842 Japan

Luftbild
Zitieren
#30
TDK hat schon in den 50ern Magnetband hergestellt und 1968 mit der Cassettenproduktion begonnen.
1969 wurde das Chikumagawa Werk bei Nagano eröffnet. Dort wurde wohl ab 1970 die gesamte Audio Magntebandtechnik entwickelt und hergestellt. Auch das Superavilyn und die erste MA wurden dort entwickelt.
(Später gabs wohl noch weitere Werke in Japan, ob dann in diesen Werken aber auch Band hergestellt wurde, hab ich nicht herausgefunden.)
Werk ist noch aktiv. Nach Beendigung der Bandproduktion wurden dort optische Speichermedien entwickelt hergestellt, ist ja aber auch schon wieder Geschichte.

Adresse: Chikumagawa Techno Factory, 462-1, Otai, Saku, Nagano 385-0009
Luftbild
Zitieren
#31
Hallo!

Ich hab' noch was zu Zonal herausgefunden:

Anscheinend war das Werk in Redhill, genaue Anschrift: Holmethorpe Ave, Redhill, Vereinigtes Königreich. Eine Hausnummer ist leider nicht angegeben, das Werk scheint also irgendwo hier gewesen zu sein. Laut einer Quelle (tapeheads) wurde es bereits Anfang der 90er geschlossen. Das könnte das Stammwerk gewesen sein.
Zu dem Werk in Schottland findet man kaum Informationen, allerdings soll das auch schon in den 90ern geschlossen worden sein.

Kann es sein, dass die Zonal-Bänder, die man vor ca. zehn Jahren noch neu kaufen konnte, alle NOS waren?
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#32
In Peters Beitrag zum Capture-Band von SPLICIT hatte ich schon mal auf Äußerungen von dessen Besitzer bezüglich Zonal aufmerksam gemacht.
Hier nochmal:
Bei SPLICIT gibt es einen Link zu einem Aufsatz mit Hintergrund- und Review-Informationen zum Capture Band, der ganz lesenswert ist:
https://www.monoandstereo.com/2016/03/ca...ck_23.html
Darin ist u.a. zu lesen:
Zitat:
Well, let’s the owner of the company, Roger Cunningham, speak by himself:
"...it’s Bias properties are very similar to the old Quantegy 456. We are trying to bring you a tape that is affordable and yet quality made. It is not our intention to sell “re-branded” old tape from Quantegy, Ampex, Zonal or anyone else. The 820 and 840 series numbers are from the manufacturer. We have partnered with the manufacturer that used to make tape for Zonal. It has been improved and upgraded and is being produced fresh for us."
Zitat-Ende
Den möglicherweise zu Zonal-Bändern aufschlußreichen Satz habe ich fett hervorgehoben.

MfG Kai
Zitieren
#33
Ah, ja, das hatte ich im anderen Thread auch gelesen. Demnach hatte Zonal zum Schluss einen Auftragsfertiger, wer auch immer das war. War es aber nicht so, dass die Produktion der Zonal-Bänder dewegen eingestellt wurde, weil das Slitten nicht mehr richtig funktionierte bzw. die Breite dann außerhalb der Toleranz war? Oder täusche ich mich da und war das jemand anders? Ich finde den Thread leider nicht mehr.
Die Reparatur der Anlagen soll nicht möglich oder unwirtschaftlich gewesen sein, deshalb die Einstellung.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#34
Genau davon war in diesem Text auch die Rede beim Test der ersten Capture Bänder.
Als ich eben noch mal in dem o.a. Link die Textpassage suchen wollte, war der ganze Text verschwunden.
Zur Zeit ist da nur ein leeres weißes Feld zu sehen.

MfG Kai
Zitieren
#35
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=227598#post227598 schrieb:Zur Zeit ist da nur ein leeres weißes Feld zu sehen.
Ich habe über den in #32 zitierten Text bei Google dieselbe URL aufgerufen, und siehe, der Text ist wieder da ...

Hier der Link, den Google mir übermittelt hat:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=...ck_23.html

Und hier der komplette Text, bevor er irgendwann doch noch verschütt geht ...

Capture Audio Tape the new kid on the block!

What? Another new analog tape on the open reel audio niche? Who needs another tape? Are these people crazy? Those are some of the interrogatives from the open reel users when they heard about the new Capture Tape from Oregon. In my case, I didn’t play the skeptic this time. On the contrary; I was really happy to know that now is the best time to be an open reel aficionado!

Splicit is the name of the brave people who took this enterprise on hand and is contributing more than many to expand the life of a “once lost” hobby: open reel recording. Who are they? Well, let’s the owner of the company, Roger Cunningham, speak by himself: We created Splicit Reel Audio Products 13 years ago to help preserve analog tape media. We are a small company and we work very hard to bring you quality products at fair prices. We will not be “re-branding” anyone’s old unused tape nor will any components used in marketing the tape be “cheap”. The tape is not plastic…it is Polyester and yes it’s Bias properties are very similar to the old Quantegy 456. We are trying to bring you a tape that is affordable and yet quality made. It is not our intention to sell “re-branded” old tape from Quantegy, Ampex, Zonal or anyone else. The 820 and 840 series numbers are from the manufacturer. We have partnered with the manufacturer that used to make tape for Zonal. It has been improved and upgraded and is being produced fresh for us. I believe this is a good product that will perform quite nicely as a general purpose music recording tape in the home. I personally have tested it on Ampex, Otari, Tascam and several other decks with excellent results. I was pleasantly surprised. It reproduces nice clean highs and solid punchy bass. It should also be known that we are not in competition with Pyral or ATR. They are both excellent products and have their places in the marketplace. As I have stated before…we simply wanted to offer you a quality recording tape at a great price. I think you’ll be pleased. 7” x 1200’ and 7” x 1800’ reels and pancakes of 1/4” x 2500’ and 1/4” 3600’ will all be available soon. Prices will be announced soon. The name will be known as “Capture”.

There you go folks. Clearer than the Coors Light Rocky Mountains water, ha! The man believes in his project and it’s been very honest and realistic. He’s not interested to embark on a work against the 2 reigning giants but he’s offering a new alternative, specifically for the home recordist.

The Tape: We received our sample “on the hub” in a cardboard box. The appearance of the tape in general is completely neat, tightly packed, dark color and in excellent condition. The “candy” smell filled my recording studio C for a while, probably as a result of the solvent used during the manufacturing process. I have to confess that I never used Zonal tape during the 90’s and don’t know much about that company either,so, I’m fresh to this tape as my Crown CX-822 is to the Capture’s formula. By the way; this is what the tape developer himself told me:

The formula is not owned or never was owned by Zonal. It is the property of the company I am working with. We have made some more slight changes to the formulation and corrected any width problems.

We proceeded to take the hub and put it inside an Ampex 456 flanges that I keep for this purpose and loaded it into its final destination: an empty TDK LX-50 aluminum reel. During the winding process we immediately noticed the problem mentioned to us about the slitting and indeed, the tape is a hair wider than it should be! Heavy debris accumulated on the tape guides to the point that it was intervening with the tape loading into the receiving reel. We took some close up photos for you to see how bad it is. Anyway, we were told in advance about this situation,so we just cleaned the guides and continued with our tests. No problem at all. Our stretch test was done and compared to the Pyral and ATR. This tape is thinner. No doubt about it. ATR is the thickest, followed by Pyral and then Capture. This is not an indication of quality in any sense and usually the thicker the tape the strongest, but the thinner tape usually molds better to the heads geometry! When I was in the tape duplication business, cassette tape pancakes were supplied in C-60 and C-90 thickness. We always used the C-90 because it wrapped better around the heads than the C-60 and that is a fact! You have to be a duplicator to experience it. As simple as that. After the stretch test, we ran our Crown @ 15ips for a while to check how clean the tape runs. For our surprise, besides the already mentioned debris on the guides, the heads and capstan came almost clear! So, we can say that this tape runs very clean, just as the Pyral does.


Recording: After cleaning the debris, we started our bias adj. process and just as Roger said, this tape is compatible with the Ampex 456, but not with the Pyral LPR 35 or the new ATR 36. It required us to turn the bias adj knob just 1/8 to obtain the proper bias as it was a “little under” Pyrals’ and ATR’s.

Once the proper bias was obtain, we choose a high energy material on CD playing from our Arcam/EAD CDP combo. We calibrated our levels to a constant “0” with peaks up to +3 at 250 nwb. It took all we threw at it without any stress whatsoever. Clean mids and solid bass all the time. On the highs, we belief that it is a hair darker than the other 2 brands tested, but just a hair. Decent highs, by all means, but not as extended as with the other tapes we have already tried. We’ll have to verify this at our Studio A with our weekend panel. A nice excuse for a good BBQ, Grey Goose and nice cigars!

Listening: As with the other tapes we have tested before, we invited a group of friends related with the audio business for many years . Unfortunately, this time our recording engineer extraordinaire, Mr. Papo Sanchez, was not available as he was in New York mixing someone’s project and my youngest son William, a recording aficionado and music arranger, took his place. He’s also one of Papo’s protegé. For this test we recorded a section of “Son de la Loma” track, by Orquesta Nova from New York, a Chesky’s Record, on 3 different tapes on hand: an old Maxell XL 1, ATR 36 and Capture’s. We spliced all 3: ATR, Capture and Maxell in that specific order and continuously separated by a clear leader tape. We did it this way in order for the Crown to stop after playing each section to give time for the panel to write down their reactions.

Results: Besides me, nobody else knew about the splicing order. Not even my son. We ran the tape twice and the results were consistent: the tape of the middle (Capture) was more neutral than the other 2 options and a little “darker” too. It was consistent with our original findings. Let us clarify, though, that unless you compare the Capture against other formulas, like the ones we have on hand, you wouldn’t notice any lack of “highs” and you’ll be perfectly happy with it. Guaranteed! The panel was perfectly happy with what they were hearing and could happily live with any of the tapes tested. I do have to say that the Maxell XL-1 formula has always amazed me due to its durability and excellent sound. I mean, this is a 1987 tape, bulk erased and re-recorded again after 29 years! If Capture’s tape has this kind of property we’ll have a clear winner here. Stay tuned for our follow up review in the year 2035! Ha!

Conclusions: Knowing that the industry has not abandoned us yet is a big relief. People like Splicit, committed with the analog audio and tape recording niche, gives the hobbyist an air of hope during this digital era. Not many people has the “cojones” as Roger has to embark on this kind of SAGA in a market heavily dominated by 2 giants. His passion for tape is evident as I don’t envision him to get rich with all this, but at least I’m sure that John Q. Recordist would sponsor him and acquire his tapes for home recording use. I know it because I’m one of those who already ordered the Capture’s tape as soon as the new batch arrives with the slitting problem solved. That’s how much I liked it! I wouldn’t stop endorsing Pyral or ATR either, and if the gossip I received from an old friend of mine (directly from Japan) of a Maxell’s comeback is true, I’ll surely use it too, but there will always be a significant place at our studios for Roger’s tape. That’s for sure!

NOTE: The author wants to extend his gratitude to Tapeheads and Pacific Stereo for letting us share our experiences in his website.

About the author:
Carlos J Guzman, El Magnifico, has been involved with the audio business for over 35 years. He has participated in many audio and music segments, including: recording, duplication, high end audio sales, musician and mastering engineer among many others. He is the former owner of CopyTech Coproration, what used to be the biggest media duplicator in the Caribbean. The audio business runs in his family veins as his father, the late Dr. Carlos Guzmán Sr, was one of the most accomplished popular music collectors of his era. In his mastering suite, Carlos performed over 1,000+ projects earning several gold and platinum records including a Grammy in 2002. He’s an avid vintage gear collector and specializes in cassette and open reel decks. His tape decks collection is the biggest one in Puerto Rico with over 20 pieces in perfect operating order. He holds several college degrees from the University of Puerto Rico and Fort Hays State University as well.



Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#36
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=227598#post227598 schrieb:Als ich eben noch mal in dem o.a. Link die Textpassage suchen wollte, war der ganze Text verschwunden.
Zur Zeit ist da nur ein leeres weißes Feld zu sehen.
Genau das Selbe sah ich auch. Gut das Peter den Text reinkopiert hat.

Zitat:We proceeded to take the hub and put it inside an Ampex 456 flanges that I keep for this purpose and loaded it into its final destination: an empty TDK LX-50 aluminum reel. During the winding process we immediately noticed the problem mentioned to us about the slitting and indeed, the tape is a hair wider than it should be! Heavy debris accumulated on the tape guides to the point that it was intervening with the tape loading into the receiving reel. We took some close up photos for you to see how bad it is. Anyway, we were told in advance about this situation,so we just cleaned the guides and continued with our tests. No problem at all.
Dann hatte ich das doch richtig in Erinnerung. Jemand hat es hier auch schon mal erwähnt. Niels? Martin? Ich weiß es nicht mehr.
Allerdings macht mich der Text etwas nachdenklich, denn es steht ja nirgends geschrieben, wie sie das Problem gelöst haben.

Zitat:Our stretch test was done and compared to the Pyral and ATR. This tape is thinner. No doubt about it. ATR is the thickest, followed by Pyral and then Capture. This is not an indication of quality in any sense and usually the thicker the tape the strongest, but the thinner tape usually molds better to the heads geometry! When I was in the tape duplication business, cassette tape pancakes were supplied in C-60 and C-90 thickness. We always used the C-90 because it wrapped better around the heads than the C-60 and that is a fact! You have to be a duplicator to experience it. As simple as that.
Ja, dann fahren wir doch gleich alle mit Tripleplay-Bändern, besser gehts doch gar nicht! Man sollte das doch irgendwie in Zusammenhang mit Bandzug und Geschwindigkeit bringen. Und welche Bänder sind überhaupt mit dem Dicken-Vergleich gemeint? Es ist ja nicht so, dass jeder der Hersteller nur einen Typ herstellt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#37
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=227617#post227617 schrieb:Ja, dann fahren wir doch gleich alle mit Tripleplay-Bändern, besser gehts doch gar nicht! Man sollte das doch irgendwie in Zusammenhang mit Bandzug und Geschwindigkeit bringen. Und welche Bänder sind überhaupt mit dem Dicken-Vergleich gemeint? Es ist ja nicht so, dass jeder der Hersteller nur einen Typ herstellt.
Naheliegend wären ATR MDS-36 und Pyral LPR35 nachdem das die drei Bänder sind, die versuchen in der selben Liga zu spielen.
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=227583#post227583 schrieb:Hallo!

Ich hab' noch was zu Zonal herausgefunden:

Anscheinend war das Werk in Redhill, genaue Anschrift: Holmethorpe Ave, Redhill, Vereinigtes Königreich. Eine Hausnummer ist leider nicht angegeben, das Werk scheint also irgendwo hier gewesen zu sein. Laut einer Quelle (tapeheads) wurde es bereits Anfang der 90er geschlossen. Das könnte das Stammwerk gewesen sein.
Ehrlich? Wenn da nicht der ganze Block abgerissen und mit kleineren Gebäuden neu zugepflastert wurde (oder das Werk aus diversen kleinen Gebäuden bestand, die später einzeln verkauft wurden) war das gefühlt auch eine recht kleine Klitsche. Sollte wirklich eines dieser Gebäude das Fertigungswerk gewesen sein, würde ich am ehesten noch auf den Karosseriespengler tippen, der Bau ist mit Abstand der größte. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass das mehr geraten ist, ich habe sehr vage Vorstellungen wie viel Platz eine Magnetbandfertigung benötigt.
Zitieren
#38
2245,'index.php?page=Thread&postID=227414#post227414 schrieb:TDK hat schon in den 50ern Magnetband hergestellt und 1968 mit der Cassettenproduktion begonnen.
1969 wurde das Chikumagawa Werk bei Nagano eröffnet. Dort wurde wohl ab 1970 die gesamte Audio Magntebandtechnik entwickelt und hergestellt. Auch das Superavilyn und die erste MA wurden dort entwickelt.
(Später gabs wohl noch weitere Werke in Japan, ob dann in diesen Werken aber auch Band hergestellt wurde, hab ich nicht herausgefunden.)
Werk ist noch aktiv. Nach Beendigung der Bandproduktion wurden dort optische Speichermedien entwickelt hergestellt, ist ja aber auch schon wieder Geschichte.

Adresse: Chikumagawa Techno Factory, 462-1, Otai, Saku, Nagano 385-0009
Luftbild

Ergänzung:

Zu Japan, es gab wohl neben dem Hauptwerk für Audioband Chikumagawa Werk bei Nagano wohl noch weitere Standorte die auch Band hergestellt haben. Genaue Angaben habe ich aber bisher nicht gefunden, nur die Mitteilung in einem Jahresbericht von 1995, dass 1993 alle anderen Produktionsstandorte wegen Kosteneinsparung geschlossen wurden. Und das mit Stand 1995 mehr als 50% der Bandproduktion in Thailland, Luxemburg und den USA (nur Video) stattgefunden hat.
Wohlmöglich wurde noch im TDK Akita Hirasawa Plant Magnetband hergestellt, dort ist auch das TDK Museum beheimatet.

[/url]

Computerband wurde im Kofu Plant Yamanashi gecoatet.

Adresse: Kofu TDK Corp 160 Miyazawa, Minami Alps-shi, Yamanashi-ken 400-0415, Japan

[url='https://www.google.de/maps/place/TDK+Kofu/@35.5811517,138.4736827,435a,35y,180h/data=!3m1!1e3!4m8!1m2!2m1!1s160,+Miyazawa,+Minami-Alps-city,+Yamanashi+400-0495!3m4!1s0x601bf3e40064594d:0xc75d032ea7ac77e7!8m2!3d35.5809392!4d138.4736786']Luftbild



Das TDK Werk in Irvine California (Cassettenproduktion ab 1973 und Video ab 1979) hatte keine eigene Bandproduktion. Das Vidoewerk in Peachtree Vorort von Atlanta Georgia hatte einem Billboard Bericht von 1995 nach eine eigene Bandproduktion.

Adresse: 1 T D K BlvdPeachtree City, GA 30269
Luftbild



Audiobänder und Cassetten wurden ab 1991 inm Rojana plant Thailand hergestellt. Die Imation TDK Cassetten wurden wohl auch ab 2007 noch dort hergestellt, auch wenn das Band zumindest für die SA schon aus Korea kam. Auch die Sony HF (TDK D Klone) bis 2011 stammen aus diesem Werk.
Direkter Nachbar ist das Nikon Kamerawerk, das bei der Flut 2011 komplett unter Wasser stand. Im TDK Werk wird es genauso ausgesehen haben. Ich tippe mal die Flutschäden bedeuteten das endgültige Ende der TDK Cassettenproduktion, da ein Wiederaufbau wohl nicht lohnte und/oder das Ende eh schon zeitnah gplant war. Das würde ganz gut zum langsamen Verschwinden der TDK Cassetten aus dem Handel ab Ende 2012 passen.

Adresse:Rojana Industrial Park, Moo5 Tambol Kanham, Amphor Uthai

Luftbild


Auch das Werk in Luxemburg hatte eine eigene Band und Cassettenproduktion. Eröffnet wurde das Werk 1989.
Möglicherweise hat das deutsche TDK Werk Rammelsbach auch von dort Bandmaterial erhalten.
Geschlossen wurde das Werk wohl 2006, die Bandproduktion war aber wohl schon vorher eingestellt worden. In einm TDK Jahresbericht von 2005 ist nur noch von CD-R DVD-R die Rede.

Adresse:
TDK Recording Media Europe S.A .
Z.I.Bommelscheuer, L-4902 Bascharage,Grand Duchy of Luxembourg

Luftbild
Zitieren
#39
Noch ein interessantes Detail zu Zonal: im Tapeheads-Forum gibt es Fotos von sehr alten Zonal-Acetatbändern im Originalkarton. Hier heißt die Firma "Ilford Zonal". Das muss nichts bedeuten (Ilford ist ein Stadtteil Londons) aber könnte auch eine Verwandtschaft mit dem berühmten Filmhersteller Ilford sein, dazu würde auch Zelluloseacetat als Trägermaterial passen.
Zitieren
#40
Mir fiel noch was ein: Was ist eigentlich, abseits von PDMagnetics, mit DuPont? Es gab doch mal irgendwelche Handelsmarken-Kassetten (Sound Tape 3/4? - evtl. auch noch andere), auf deren Verpackung mit "Bandmaterial von DuPont USA" geworben wurde. Steckte da Band von PDM aus niederländischer Produktion drin, oder hat DuPont tatsächlich auch ohne Philips Band produziert?
Zitieren
#41
Das ist in der Tat noch ein relativ wenig erforschter Fleck auf der Bänder-Landkarte. Auch auf den älteren Chromdioxid-Cassetten von Mark II gab es einen Hinweis auf Du Pont.

Ich sehe zwei Möglichkeiten:

1. Du Pont hat wirklich Bänder hergestellt. Was mich im Fall von Ferrochrom (Sound Tape 4) allerdings wundern würde, weil sonst nirgendwo ein Ferrochrom-Band auftaucht, das mit Du Pont in Verbindung gebracht wird. Bei den gewöhnlichen Chromdioxid-Bändern halte ich es für wahrscheinlicher. Es gab z.B. schon sehr früh die Chrom-Cassetten von Advent, die auch unter dem Du-Pont-Produktnamen Crolyn verkauft wurden. Ebenso kenne ich von einem Bild eine ähnlcih alte Cassette namens Advocate Crolyn, wobei mir Advocate in dem Zusammenhang gar nichts sagt.

2. Es geht nicht um das komplette Band, sondern nur um das Chromdioxid-Pigment. Dafür gab es wohl weltweit nur zwei Hersteller: Du Pont und BASF. Alle anderen Produzenten von Chromdioxidbändern kauften das Pigment von einem der beiden Chemiekonzerne (bzw. in Japan noch über den dortigen Exklusiv-Lizenznehmer Sony, der aber das Pigment auch von Du Pont bezog). Dann wären die Angaben auf den Billigcassetten eventuell teilweise richtig, aber doch etwas unscharf.

Vielleicht geben alte Billboard-Ausgaben auf Google Books ja einen entscheidenden Hinweis.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#42
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=232608#post232608 schrieb:2. Es geht nicht um das komplette Band, sondern nur um das Chromdioxid-Pigment. Dafür gab es wohl weltweit nur zwei Hersteller: Du Pont und BASF.

Offtopic: Hat Bayer nicht auch Chromdioxid produziert? In dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel liest es sich sogar so, als täten sie das noch heute, ebenso zwei Firmen in Japan.

https://en.wikipedia.org/wiki/Chromium(I...#Producers
Zitieren
#43
Auch hier liegt noch Einiges im Dunkeln. Bei Bayer/Agfa war ich mir eigentlich ziemlich sicher, daß sie zwar selbst Chromdioxid-Bänder beschichtet haben, die Pigmente dabei aber anfangs von Du Pont und später von BASF zugekauft hat. Dazu steht sogar was im dicken Buch (Zeitschichten), muß ich heute Abend nachsehen. Von den beiden japanischen Firmen habe ich noch nie gehört, aber das will nichts heißen.

Besonders interessant an dem Wiki-Artikel finde ich folgende Passage:
Zitat:Dupont and BASF had also introduced chrome-cobalt "blended" oxide pigments which combined about 70% cobalt-modified iron oxide with 30% chrome oxide into a single coating, presumably to offer improved performance at lower costs than pure chrome.

Bisher war mir nur das "Croco"-Band mit 85 % Chromdioxid und 15 % Kobalt bekannt. Kann es sein, daß sich das bei Wiki erwähnte 70/30-Band in den letzten CS II und CM II verbirgt, die sich größtenteils wie FeCo-Bänder verhalten, aber irgendwie doch ein wenig an Chromdioxidbänder erinnern (niedriges Rauschen, schwarze Farbe)?

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#44
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=232608#post232608 schrieb:Chromdioxid-Pigment. Dafür gab es wohl weltweit nur zwei Hersteller: Du Pont und BASF.
Ist das wirklich so ? Ich hatte mir eingebildet gelesen zu haben, das ORWO in Wolfen ebenfalls eine Du Pont Lizenz besaß und das Pigment selbst herstellte. Die hätten es ja sonst für teure Devisen importieren müssen, was ich mir nicht vorstellen kann. Habt ihr dazu gesicherte Kenntnisse ?

Grüße, Rainer
Zitieren
#45
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=232743#post232743 schrieb:Habt ihr dazu gesicherte Kenntnisse ?
Zumindest im BASF Archiv konnte ich dazu nichts finden.

Was Bayer angeht, so wurde eine kurzzeitige vom du Pont Patent DBP 1270538 - viel Spaß bei der Analyse, ich bin kein Chemiker Big Grin - unabhängige Eigenfertigung von CrO2 1970 durch Tellurdotierung möglich (ZS III S. 451). Ein entsprechendes Patent wurde bereits 1963 angemeldet (DBP 1467328), also zwei Jahre nach der du Pont Patentanmeldung.

Friedrich Krones 1983 in einem Interview dazu: "Wir bezogen Chromdioxid aus den USA, haben es also nicht selbst gefertigt. Die Herstellung im Autoklaven war zu teuer und nur für den damals geringen Bedarf an Amateurbändern bei kleinen Geschwindigkeiten von Interesse. Auf diesem Sektor waren wir zunächst nicht engagiert, sondern hauptsächlich auf den professionellen Gebieten Film und Rundfunk. Der Amateursektor lief sozusagen nur nebenbei, wurde dann allerdings ausgebaut, als das Chromdioxid für Compact-Cassetten gebraucht wurde …"

1969 verhandelte Philips mit du Pont über eine Lizenzfertigung, zwei Jahre später erwarb BASF die Lizenz. Hier die Pressemitteilung vom 11.5.1971: Die BASF AG, Ludwigshafen, und Du Pont de Nemours & Co., Wilmington (USA), haben einen Vertrag abgeschlossen, der es BASF erlaubt, ferromagnetisches Chromdioxid und Magnetbänder aus diesem Material herzustellen. – BASF ... hat diese Rechte an den Chromdioxid-Patenten von Du Pont erworben, um die technischen Vorteile in einer Reihe von Anwendungen zu nutzen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
#46
Zitat:Ist das wirklich so ?
Wir hatten das Thema schon mal hier:
CrO2-Tonbänder aus Russland!?

Kleine Ergänzung noch:
Das Chromdioxid stellte man 1978 in kleinerem Massstab her.
Ab 1979, mit beginn der Serienfertigung der Video- und Cassettenbänder wurde das Pigment in 3 Reaktoren im Betrieb Magnetton Wolfen hergestellt und die MBF Dessau mit jährlich 50 Tonen beliefert.

Ich denke das es unzweifelhaft ist, das Wolfen Chromdioxid-Pigment hergestellt hat.

Viele Grüße
Volkmar
Zitieren
#47
Peter, das ist sehr interessant und ergänzt die entsprechenden Passagen im "Zeitschichten"-Buch, 3. Auflage:

"DuPont-Magnetbänder oder von anderen mit Zukauf-Pigment gefertigte Bänder hatten ihre Premiere bei Philips zunächst als 1⁄2-Zoll-Videoband absolviert (...); Memorex führte um 1970 / 1971 Chromdioxid-Cassetten im Sortiment, nachdem Agfa bereits 1970 Kassetten aus einem von der Bayer AG entwickelten (und abweichend vom duPont-Verfahren tellur-dotierten) Chromdioxid vorgestellt hatte." (S. 451)

Das wäre zumindest schon einmal eine Bestätigung für von Du Pont selbst hergestellte Videobänder.

"Zu dieser Zeit lieferte duPont in den USA bereits CrO 2 -Kassetten aus." (S. 470)

Ha! Da sind sie. Unter welchem Namen, war dem Quellenverzeichnis leider nicht zu entnehmen.

"Zur Funkausstellung 1970 (in Düsseldorf, fast noch auf heimischem Boden) präsentierte sich Agfa-Gevaert Leverkusen als „erster europäischer Hersteller“ mit ihrer Stereochrom-Kassette auf Basis eines von der Bayer AG gefertigten, tellur-dotierten Chromdioxids." (ebenda)

Bayer hat also tatsächlich Chromdioxid hergestellt, zumindest vorübergehend.

"Etwa ab der Mitte der 1980er fertigte BASF, außer E.I. duPont de Nemours der einzige Chromdioxid-Produzent, etwa 2⁄3 der Weltproduktion, anders gesagt, die Produktion von duPont war etwa halb so groß wie die der BASF." (ebenda)

Dies spräche, zumindest für den genannten Zeitraum, gegen eine Chromdioxid-Produktion bei Orwo. Was dort allerdings inoffiziell und ohne Lizenzen passierte, entzog sich eventuell den ansonsten hervorragenden Quellen der "Zeitschichten"-Autoren. Was darüber hinaus bisher in Erfahrung zu bringen war, steht in den von Volkmar verlinkten, sehr interessanten Beiträgen.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#48
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=232809#post232809 schrieb:Ab 1979, mit beginn der Serienfertigung der Video- und Cassettenbänder wurde das Pigment in 3 Reaktoren im Betrieb Magnetton Wolfen hergestellt und die MBF Dessau mit jährlich 50 Tonen beliefert.

Ich denke das es unzweifelhaft ist, das Wolfen Chromdioxid-Pigment hergestellt hat.
Vielen Dank für den Link Volkmar, genau diesen Tread hatte ich im Hinterkopf. Man muss sich diese Menge von 50 Tonnen (!!) pro Jahr, über einen Zeitraum von 10 Jahren einmal vorstellen ! Ich denke, hier hat niemand "inoffiziell und ohne Lizenzen" produziert. Es steht für meine Begriffe außer Frage, daß das eine völlig reguläre Produktion unter internationalen Lizenzbedingungen gewesen sein muss. Zumal es sich beim ORWO- CrO2 um "richtiges" CrO2 handelte und nicht um ein Chromsubstitut, wie bei den japanischen Kassetten.

Somit kommen wir jetzt dort hin, wo ich eigentlich hin wollte: Es gab nämlich nicht nur zwei CrO2- Produzenten weltweit. Wenn wir die russische Firma in Volkmars Link mitrechnen, dann waren es mindestens vier.

Grüße, Rainer
Zitieren
#49
Kennt jemand die Fa. Mac Panel Co, High Point NC?

Ich habe von denen 2 18er Bänder, "Gold Stripe" gelabelt. Sind Standardbänder ohne RSM, sehr dunkles Oxyd, klanglich nicht allzu toll, aber auch nicht schlecht, auf einer glasklaren "Shamrockspule"

Der Hersteller rühmt sich auf dem Bandkarton damit " one of the leading Manufacturers of precision magnetic tape" zu sein...

Zu geben scheint es diese Fa. heute noch, allerdings kann ich nichts bzgl. ehem. Magnetbandaktivitäten finden.

https://www.macpanel.com/
Viele Grüße,

Matthias
Zitieren
#50
Den Namen habe ich auch noch nie gehört. Mac Panel produzierte wohl hauptsächlich Computerbänder:
http://blog.modernmechanix.com/mac-panel-computer-tape/

... und wrde 1970 von Certron übernommen, zumindest die Magnetbandaktivitäten:
https://books.google.se/books?id=kCkEAAA...pe&f=false

Certron produzierte zumindest bis Ende der 70er Jahre selbst Cassettenbänder in Anaheim/Kalifornien. Teils unter eigenem Namen, aber auch viel OEM. Spulenbänder sind mir von der Firma dagegen noch keine begegnet. Der Text im "Billoard" liest sich auch so, daß man an der Magnetbandproduktion von Mac Panel hauptsächlich deshalb interessiert war, um in den Markt der Videobänder einsteigen zu können.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste