Wenn die Service-Anleitung nicht zum Gerät passt
#1
Weil ich es ganz dringend brauche, habe ich mir ein Diktiergerät für Compact Cassetten besorgt. Ein Sanyo TRC-960C. Im aktuellen Zustand ist es eine ziemliche Gurke. Ich weiß nicht, ob die Gurkenhaftigkeit bereits im Neuzustand so war. Sie zeichnet sich durch ein faszinierendes Störgeräusch aus, das die Aufnahmeelektronik erzeugt. Ich dachte zuerst, es sei das Laufwerksgeräusch, das vom Mikrofon aufgenommen wird, aber auch mit einem Blindstecker in der Mikrofonbuche ist es vorhanden. Ob das an gealterten Bauteilen oder an einer konfusen Schaltung liegt, keine Ahnung.

Ich habe dieses Servicemanual zum Gerät gefunden:

https://www.manualslib.com/manual/981825...e=2#manual

Die Technischen Daten (Seite 1) geben einen Frequenzgang von 300 bis 5000 Hz an. Zur Kopfjustage nehme man eine 10 kHz-Aufzeichnung. Aha.

Es ist ein Monogerät mit einem Mono-A/W-Kopf: Beide Kanäle soll man mit einem Zweikanal-Oszilloskop einstellen. Beide Kanäle?

Insgesamt macht es eher nicht den Eindruck, als sei es ein Gerät gewesen, das man bei einem Defekt zum Service gebtracht hätte. Schön, dass es überhaupt ein SM dafür gibt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Hi niels,

ist wahrscheinlich eine Gerätefamilie mit verschiedenen Ausführungen.
Das SM einmal für alle geschrieben, oder einfach falsch zugeordnet.

Aber immerhin gibt es überhaupt was dazu, wie du ja schon geschrieben hast. thumbsup
Gruß
Torsten


aktuelle R2R: ReVox B77 MK nix, AKAI GX-630D
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#3
Moin Niels,

auch andere Quellen führen exakt das gleiche SM. Mein Fazit: das muss so...
BTW: das ist wirklich schon ab Werk ein lausiges Teil, wundern würde mich da nichts. Auch der Umstand, dass Du eine 10 kHz-Testkassette für die Azimutheinstellung verwenden sollst obwohl das Gerät selbst nur für max. 5 kHz spezifiziert ist, ist eigentlich weder verwunderlich noch stellt das ein Problem dar. Ich denke schon, dass der Kasten mehr als 5 kHz wiedergeben kann. Die Frage ist: mit welchem Pegel. Einstellung auf "Pegelmaximum" sagt ja nichts über die absolute Pegelhöhe aus.
Prinzipiell sind nach meiner Erfahrung die "besseren" (= komfortableren) Geräte (Olympus, Anssmann, Grundig, Philips etc.) damals meist für die Verwendung der Microkasette ausgeführt worden (selbst Tischgeräte mit Fusstaster-Steuerung). Bei den Geräten für Kompaktkasetten scheint es sich um so eine Art "Kompromislösung" zu handeln. Schaltungstechnisch ist das wohl ein "halbes" Stereogerät mit Mono-Kopf und Mono-Output. Viel darf man da m.E. nicht erwarten.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#4
Nichtmal das Störgeräusch ist verlässlich da. Wobei ich noch keine Regelmäßigkeit ausmachen konnte, wann es stört und wann nicht. Nur auf der Position "Conference" ist es dauerhaft vorhanden.

Nachdem ich über Kopfhörer abgehört habe, wage ich die Behauptung, dass die 5 kHz als oberes Ende schon realistisch wirken.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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