BASF Bandmaterial
Zitat:Das CrO2 Band bis 1996. Ich hatte in meiner Erinnerung falsch abgespeichert, daß alles, wo CS II und CM II draufsteht, FeCo-Bänder enthalten würde.


Das hatte mich zumindest für 1996 auch gewundert, aber alle meine CSII bis Mai 1996 sind noch CrO2. Da im 12.95 gedruckten Flyer schon FeCo steht, gehe ich davon aus, dass es wohl auch Exemplare von Anfang 96 gibt die schon das neue FeCo band hatten, der typische BASF "Umstellungsmischmasch"

Bei CM habe ich keine Ahnung ich habe nur 2 CMII und die sind von 1999 und 2000, vielleicht war die Umstellung da etwas eher.
Ich weiß auch nicht ob diese 1996er FeCo CM auch schon das RIIMaster drin hatten oder vielleicht auch noch das CSII Band.

Bei den späten CSII im Kissegehäuse und den CSQ  war mir auch schon immer das schlechtere Band auffgefallen, ich hatte vermutet Emtec hat das einfach irgendwo billig zugekauft.
Aber meiner jetzigen Beobachtung nach, sieht das optisch dem RIIMaster Band sehr ähnlich inklusive leichter Zebrastreifen, aber die Bandoberfläche ist uneben und puckelig und so verhält sich auch der Hochston ziemlich unstabil.
Wegen der eigentlich typischen BASF Zebraoptik vermute ich jetzt, die habe einfach ein billig Band ohne viel Aufwand produziert. Die waren doch kurz nach der Übernahme schon wieder so gut wie am Ende... Deshalb hat Kohap Emtec ja schon 1998 wieder an eine britische Investmentfirma verkauft, die haben dann Emtec den Geldhan zugedreht.
Was Emtec spätestens nach 2000 abgeliefert hat war größtenteils von deutlich minderer Qualität, der anspruchsvolle Markt war ja aber auch nicht mehr vorhanden.

Bei der IEC Kompatibilität hat schon die BASF in Ihren Broschüren fleißig auf und abgerundet.  Eine 0 bei Empfindlichkeit war oft eher -0,5db gegenüber dem U564W.

 Die späten CSII/CSQ mit dem Hochtonabfall zeigen in Bias U564W Stellung dann etwa -2,5db bei 10k und gute -5db bei 15k. Also mit einem IEC gerechten Recorder deutlich hörbar zu dumpf.

Zitat:Bias liegt daher bei -6 bis -7%, Rauschen ist bei -58dbA und MOL bei lausigen 3,6db, SOL bei etwa -4,8
MOl liegt dann etwa bei +4db und SOL bei -5,5  zusammen mit dem hohen Rauschen durch die schlechtere Oberfläche und möglicherweise billiger/gröber hergestellten Partikeln kommt man dann halt auf eine LF Dynamik von 62db und HF 52,5db. Das ist jetzt nicht grottenschlecht aber eher Standard der frühen 80er Jahre.
Zitat:Genauso mit den 1993er CrO2-Typen.
Die Zweischichtbänder liegen ja mittlerweile alle so beim gleichen Biasbedarf für Pegelgleichheit bei 400Hz und 10kHz wie das U564W.
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Kirunavaara schrieb:Noch ein Detail zu den Übergangs-Logos: Diese Versionen mit "By Emtec" (ab 1998) und das Doppellogo "EMTEC/BASF" (ab 2000) wurden nur auf die Einleger und Verpackungen gedruckt. Auf den Cassetten selbst stand immer nur entweder BASF oder Emtec. Diese Umstellung passierte etwa 2000.
Ah, danke Martin.

Bei den Viertelzollbändern kenne ich es so, dass bei den grauen BASF by Emtec-Kartons ab ca. 1998 auf den Spulen kein Aufdruck ist und bei den blauen Emtec-Kartons ab ca. 2002 auf den Spulen, sowohl Kunststoff als auch Alu, stets nur Emtec steht.

Schöne Grüße
Frank
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Und noch ein bisschen Chrome Extra...


Zitat:Rauschabstand: Ich habe im übrigen meine offenen CEII 120 (Prod-Code: 212613530R, 0690131300) wieder unter Dolby C bespielt (marantz SD-72) und mußte tatsächlich eine Minderung der Sättigung feststellen. Die Bänder lassen sich gerade noch um die 0db verzerrungsfrei austeuern. Am Calibrierungsregler mußte ich bei beiden etwas hinzugeben, beim 1996er Band bis zum ersten Punkt, beim 2000er ein leichter Rechtsdreh, Bias bei beiden bis zum ersten Punkt zurücknehmen.



CEII 120 1996  212613530R ist ein Chrome Plus Band  

E400 -2.6db
Bias -4%
MOL400  -0,4db
SOL10  -7db
Rauschen  -59,5dbA

CEII 120 2000  0690131300 ist ein FeCo Band (rot-braun durchleuchtend)

E400  bei -1db
Bias -0%
MOL400  +3.1db
SOL10  -5,8db
Rauschen  -58,5dbA

Genauso verhalten die beiden sich auch bei Aufnahmen, das Chrome Plus Band verzerrt deutlich eher und dann auch deutlich heftiger als das FeCO Band.
Aber auch das FeCO Band ist nun wirklich ziemlich bescheiden in seiner Leistung, selbst unter der Berücksichtigung, dass es sich um eine 120er Bandlänge handelt.


Für den Zeitraum 1994-95 fand ich auch in Sebastians Kiste wieder das Chrome Plus Band in zwei 1994er CEII120 und in einer 1995er CEII90 das reine Cro2 Band.
Also genau wie bei meinen Exemplaren auf Seite 2 beschrieben.  
1996/97er CEII habe ich leider gar keine, alle CEII ab 1998, die ich bisher gesehen habe hatten FeCo Band.

Kleines Fazit:

Das CrO2 Zweischichtband wurde bis Anfang 1996 in der Super verwendet. Möglicherweise fand der Wechsel in der Maxima etwas früher statt.
Anzeichen dafür, dass ab 1993(94 in der unteren Schicht eine Chrome Plus Formulierung eingesetzt wurde, kann ich nicht finden.
Zumindest ein kleiner Srung bei Empfindlichkeit und MOL müsste vorhanden sein.
Ich gehe daher davon aus, dass es diese Chrome Plus Rezeptur in den Zweischichtbändern nicht gegeben hat.

Das CrO2 Einschichtband wurde bis mindestens 1995 verwendet.
Eine oft beschriebene konsequente Umstellung von CrO2 zu Chrome Plus irgendwann zwischen 1993 und 1994 fand nicht statt.
Der Wechsel von CrO2 und Chrome Plus zu FeCo fand wohl etwa 1997 statt.
Dass das Chrome Plus Band bis zum Ende benutzt worden ist halte ich für unwahrscheinlich, alle CEII ab 1998, die ich bisher getestet habe, enthielten ein FeCO Band.
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Das bestätigt meine Erinnerungen, die hier und im HiFi Forum oft abgestritten werden.

Ich weiß nämlich noch, dass ich im JVC Deck meines Vaters mit japanischen Cassetten immer hervorragende Ergebnisse erreicht habe, während BASF Cassetten hinterher immer viel zu wenig Pegel hatten. Echtchrom brauchte nämlich auch im Neuzustand einen höheren Aufsprechpegel und war deutlich empfindlicher gegen die damals moderne basslastige Musik, als Ferro oder FeCo Band. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der ursprüngliche MOL und SOL bei starken Bässen (speziell bei Subbass, wie er oft bei Techno. Hip Hop und dem damals auch populären Eurodance vorkommt) nicht repräsentativ waren, weil sich der Sättigungseffekt beim Dominieren „kritischer“ Frequenzen verfrüht über das komplette Frequenzspektrum bei Echtchrom legt. Ich habe einige CSII im Z Design, die den üblichen Pegel haben, da hat jemand „Dance Now“ und sowas aufgenommen. Die sind fast nicht hörbar, weil das einfach total verzerrt ist. Eine TDK SA oder XL II aus der Zeit hält diese Musik bei recht hohen Pegeln problemlos aus. Bei Echtchrombändern kann man „normale“ Pop und Rockmusik noch verhältnismäßig laut aufnehmen, während man bei basslastiger Musik den Pegel komplett zurück nehmen kann, die Verzerrungen aber bestehen bleibt.

Chromdioxid war für damals zeitgemäße Musik einfach nicht mehr gut genug. FeCo war haushoch überlegen und BASF hat das verschlafen. Obwohl die Cassetten in den Tests auch in den 90ern noch erstaunlich weit vorne mit dabei waren, haben die Japaner überholt.

LG Tobi
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Zitat:...während BASF Cassetten hinterher immer viel zu wenig Pegel hatten. Echtchrom brauchte nämlich auch im Neuzustand einen höheren Aufsprechpegel...
Die Empfindlichkeit von Einschicht CrO2 Bändern db lag im Neuzustand etwa 1,5db unter der von IECII (1987) konformen FeCo Bändern.
Die Zweischichtbänder wie Super oder Maxima hatten keine geringere Empfindlichkeit!
Bei 2-3 Jahre alten CrO2 Bändern kann das durchaus schon um jeweils 0,5db abgesackt sein.
Zitat:Ich bin mir ziemlich sicher, dass der ursprüngliche MOL und SOL bei starken Bässen (speziell bei Subbass, wie er oft bei Techno. Hip Hop und dem damals auch populären Eurodance vorkommt) nicht repräsentativ waren, weil sich der Sättigungseffekt beim Dominieren „kritischer“ Frequenzen...
Auch im Tiefbass waren die Verzerrungen im Neuzustand vergleichbar mit denen von FeCo Bändern.
Siehe MOL40 hier: https://drive.google.com/file/d/1bIbBtNC...view?pli=1
Und hier: https://drive.google.com/file/d/1c2uElDz...E5sHa/view
Auch hier wird es bei 2-3 Jahre alten Bändern schon leichte Verschlechterung der Werte gegeben haben, der Verfall des CrO2 war leider ab Werk eingebaut und von Tag 1 an aktiv.
Zitat:Ich habe einige CSII im Z Design, die den üblichen Pegel haben, da hat jemand „Dance Now“ und sowas aufgenommen. Die sind fast nicht hörbar, weil das einfach total verzerrt ist.
Was ist der übliche Pegel?
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Wenn man das so liest müsste man die Chromdioxidbänder alle als klar dem FeCo-Band unterlegen beurteilen.

War bei mir lange auch so. Inzwischen habe ich aber das Chromdioxidband wieder schätzen gelernt - zumindest wenn es in gutem Zustand ist. Trotz dem geringeren Pegel kann man da halt schon auch sehr feine Aufnahmen machen, wohl nicht zuletzt wegen dem tieferen Grundrauschen.

Wobei ich da offen gesagt die Auspegel-Hilfe meines B215 benötige - wenn ich das selber mache, bringe ich es immer wieder fertig dass die Aufnahmen verzerren,  ich will einfach immer zu viel Pegel geben...

LG
Manuel
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Na der übliche Pegel liegt so zwischen +1 und -1 dB Peak bei den meisten Pegelanzeigen, je nach Musikrichtung. Bei FeCo ja mehr.

Und das heißt keineswegs, dass ich kein Chromdioxid Band mehr verwende. Ich achte halt drauf, möglichst passende Musik aufzunehmen und vorsichtig auszupegeln. BASF ist ein Teil meiner Kindheit. Auf Cassetten im 88er Design hab ich erste Aufnahmeversuche gemacht, mit dem Z Design bin ich aufgewachsen. Die waren einfach überall. Meine Mutter hätte mir vom Einkaufen nie bewusst TDK oder Maxell oder sowas mit gebracht. Das war damals was für die HiFi Freaks. BASF gabs in jedem Supermarkt an der Kasse oder es gab so große Pappsaufsteller wo die in unterschiedlichen Längen drin waren.

Ich hab ja auch geschrieben, dass sie immer noch sehr gut klingen können, aber MOL und SOL nicht repräsentativ sind, weil die Sättigung bei kritischem Material früher einsetzt, da es sich nicht nur um Messtöne handelt. Und Echtchrom reagiert da offenbar empfindlicher drauf, als FeCo und aus meiner Erinnerung heraus war das auch schon damals im Neuzustand so.

LG Tobi
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