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Beim ausmisten –wenn auch ungern- fand ich in einem Karton ein altes Mischpult von UHER. Aus den hintersten Gehirnwindungen kam die Meldung, dass ich mir dieses Pult in den 1970er gekauft habe. Irgendwie war mir auch noch ein Preis von DM 200.-mit dieser Erinnerung verbunden.
Ha, eine gute Gelegenheit, die ungeliebte Aufräumaktion zu unterbrechen. Grob den Staub abgewischt, Batteriefach geöffnet. Der eingelegte 9-Volt- Block hat das Versprechen der Auslaufsicherheit gehalten, toll, weil das Pult seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr in Benutzung war.
Ich bin dann voll auf Risiko gegangen und habe eine neue Batterie eingesetzt und das Gerät angeschlossen, Diodenkabel habe ich glücklicherweise vorrätig.
Oh Wunder, der eingebaute (Phasenschieber)Oszillator macht tatsächlich piep!
Versuchsweise die Schiebepotis bewegt – zwar etwas schwergängig, doch ohne krachen, wer hätte das gedacht. Da hat UHER echte Qualität verbaut! Auch die Eingangseinsteller machten keinen Mucks. Allerdings kommen bei zwei Zügen bei voll aufgedrehten Eingängen Geräusche, da scheint es Rückkopplungen zu geben.
Nach Abnahme der Frontplatte zeigte sich das Innere etwas eingestaubt und mit leicht klebrigem Belag überzogen – feuchte Keller tun Elektronik selten gut.
Die Bestückung entspricht den 1970er Jahren, komplett diskret. Und zumindest teilweise vom Zahn der Zeit angenagt. Allein 16 Tantal- Elkos, die auf jeden Fall verdächtig sind, ebenso wie diverse andere Elkos. Die werde ich ungeprüft ersetzen, das dürfte auch die oben erwähnten Rückkopplungen beseitigen.
Wo ich mir unschlüssig bin, sind die Transistoren. Die laut heruntergeladenem Schaltplan verbauten BC315 sind als „rauscharm“ ausgewiesen. Ob es in punkto rauschen etwas bringt, hier BC560 zu verbauen? Zum Rauschverhalten habe ich leider keine Daten, hat da jemand Erfahrungen?
Vor den Ausgangsstufen sitzen FETs, nur den Typ S2385 habe ich nirgends gefunden, kennt den jemand? Laut Schaltung sollen am Drain 8,5 V anliegen, am Source 3,5 V, damit könnte ich notfalls sicher Ersatz finden, wenn niemand die Daten kennt.
Und der Vollständigkeit halber: Sollte jemand die BDA zum UHER Mix 500 in elektronischer Form haben, würde ich mich über eine Kopie freuen.
Frank
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Hallo Frank,
den Schaltplan findest Du > Hier
Die Bedienungsanleitung lag früher mal im Download-Bereich, müsste aber Wolfgang noch auf seinem Rechner liegen haben.
Gruß Bernd
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Hallo Frank,
lass die Transen, wo sie sind! Der BC315 hat nach meinem alten Datenbuch eine typische "noise figure" von 0,5 dB (max. 2 dB), der BC560 eine solche von typ. 0,5 und max. 2 dB. Merkste was?
Und warum die FETs tauschen? Die altern doch nicht.
Dann ggf. lieber die relevanten Widerstände durch Metallfilm ersetzen, aber nach meiner Erfahrung rauscht das Mix 500 ohnehin nicht sehr.
Die Flachbahnregler sind von Preh; die guten mit Metallgehäuse und Dichtlippe.
Ich habe das Pult auch und schalte es eigentlich nur einmal im Jahr zum Testen ein. Vor ein paar Jahren habe ich alle Elkos erneuert (nein, stimmt nicht; einer oder zwei sitzen so blöd unter den Kanalfadern, dass ich sie gelassen habe!) und seitdem funktioniert das Teil. Auch bei mir ohne Krachen der Regler! Das war schon gute deutsche Wertarbeit.
LG Holgi
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Holger: in den Kurzdaten in der ECA / VRT- Schwarte habe ich auch keine Unterschiede entdecken können. Vermutlich das alte Spiel; der eine Hersteller nennt den BC 315, der andere 560. Wenn diese mehrfachen Benamungen wegfielen, wären Datenbücher dünner.
Wenn ich nicht noch reichlich 560er hätte, wäre mir der Gedanke an einen Tausch gar nicht gekommen.
Elkos und Tantals werden wie gesagt getauscht. An Metallfilmwiderstände habe ich auch schon gedacht, ist aber vieel Arbeit :-(
Da ich das Pult mindestens zwanzig Jahre nicht gebraucht habe, werde ich es auch zukünftig vermutlich nicht benutzen -aber falls doch, sollte es funktionieren.
Bernd: Den Schaltplan habe ich bereits gefunden und ausgedruckt. Auf DIN A4 ist er schlecht zu lesen, mein Drucker hat es dann als Poster im A2 Format gebracht. Nach etwas schnippeln und kleben kann ich es sogar ohne Sehprothese lesen.
Die BDA ist nicht zwingend nötig, aber ich habe gerne die Dokumente zu den Geräten. Besonders, da ich ein Bindegerät besitze.
Frank
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Hallo Frank,
die einzigen Elkos, die man eventuell für Rückkopplungen verantwortlich machen könnte sind C31 & C42, falls sie ungenügende Kapazität oder stark erhöhten Serienwiderstand haben.
Die FETs sind P-Kanal-Typen mit recht hoher Gate-Source-Cut-Off Spannung (> 5V) und ließen sich, falls wirklich nötig durch (E174) J174 ersetzen. Aber die gibt es auch nicht mehr "an jeder Straßenecke". RS-Components hat SMD-Versionen. Conrad hat nur den J175, dessen Cut-Off Spannung eigentlich zu niedrig ist. Solche kann man aber verwenden, wenn man die Gate-Gleichspannung soweit erhöht, daß sich am Source die spezifizierten 3,5 V einstellen. Dazu wäre die Schaltung etwas zu ändern. (Dann könnte man auch die früher gängigen 2N3820 verwenden).
Eine radikalere Lösung wäre, alles ab den JFETs nach hinten durch einen Dual-JFET-OP zu ersetzen.
MfG Kai
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Oder Bedienfehler des Mischpults bzw. falsche Kabel können zu Rückkopplungen führen
Gruß Bernd
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besoe,'index.php?page=Thread&postID=217428#post217428 schrieb:Oder Bedienfehler des Mischpults bzw. falsche Kabel können zu Rückkopplungen führen Da bin ich bei dir!
Aber Frank ist ja ein alter Hase, der weiß Bescheid.
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Moin,
ich habe 3 Dokumente:
mix500_anleitung.pdf
mix500_ersatzteile.pdf
mix500_schaltung.jpg
zusammen ca. 1.2 MB
Wenn Du Interesse hast gib mir Bescheid.
Wegen dem Transistor, sie doch mal nach, wer der Hersteller war oder stell ein Bild rein.
Ich habe auf der Arbeit einiges an alten Datenbüchern, vielleicht finde ich das was, dazu muß ich aber den Hersteller wissen.
Grüße,
Dieter
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Mal wieder, warum nicht so lassen wie es ist, aus technischer Sicht wird es eh kein Überflieger.
Der Sammlerwert hingegen steigt doch je weiter das Dingen im Originalzustand gehalten wird.
Gruß Ulrich
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´
Vielleicht war ich voreilig, was den FET angeht. Mittlerweile habe ich einen anderen Schaltplan, der eine ganz andere Bestückung zeigt. In der Schaltung sitzt an gleicher Stelle ein BC214. Offenbar hat UHER im Laufe der Fertigungszeit Designänderungen vorgenommen. Welcher Version mein Exemplar entspricht, ist anhand der Serienummer noch zu ergründen.
Einen Bedienungsfehler schließe ich aus, da die Geräusche auftreten, wenn das Pult nur mit dem Diodenkabel an den Verstärker angeschlossen ist und verstummen, wenn die entsprechenden Wippschalter geschlossen oder die Voreinsteller heruntergestellt werden. Die von Kai genannten Cs sitzen beide in der Spannungsversorgung - die müßten dann in allen fünf Zügen für Ärger sorgen.
Ich habe diverse Bauteile (axiale Elkos) bestellen müssen, eine Überholung wird frühestens am nächsten Wochenende beginnen können.
Und wenn man ehrlich ist: Die Beschäftigung mit solch alten Geräten ist basteln an Elektroschrott - aber frickel lieber etwas statt in Kneipen zu hocken.
Frank
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Frank,'index.php?page=Thread&postID=217461#post217461 schrieb:aber frickel lieber etwas statt in Kneipen zu hocken.
Was aber auch daran scheitert, dass es kaum noch Kneipen gibt. Meine beiden Stammkneipen aus der Jugendzeit sind weg. Eine ist zur Wohnung umgebaut, die andere ist ein Bistro mit reichhaltigem Speisenangebot...
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Off Topic: Da habe ich Glück. Ganz in der Nähe ist eine Gaststätte mit Biergarten an einem Teich unter große Eichen. Da gehe ich sommers mitunter hin und gönne mir eine Bier.
Aber selbst das eher selten.
Frank
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Frank,'index.php?page=Thread&postID=217461#post217461 schrieb:Mittlerweile habe ich einen anderen Schaltplan, der eine ganz andere Bestückung zeigt. In der Schaltung sitzt an gleicher Stelle ein BC214. Offenbar hat UHER im Laufe der Fertigungszeit Designänderungen vorgenommen. Der BC214 war mit Sicherheit billiger als ein schon damals exotischer S2385. Der FET ist aber vermutlich bezüglich Rauschen die bessere Lösung.
Mit dem Wechsel zum BC214 wurde der Profit gesteigert und ein mögliches Beschaffungsproblem beseitigt.
Frank,'index.php?page=Thread&postID=217461#post217461 schrieb:Die von Kai genannten Cs sitzen beide in der Spannungsversorgung - die müßten dann in allen fünf Zügen für Ärger sorgen. Wenn diese Cs Ärger machen würden, wären es eher tiefrequente Schwingungen als etwas ähnliches wie akustische Rückkopplungen bzw. andere Störgeräusche im Hörbereich. Alle anderen Elkos führen eher zu Frequenzgangbeschränkungen oder verminderter Verstärkung, wenn C abgenommen bzw Rs zugenommen hat.
Als Hauptverdächtigen für Rückkopplungen schätze ich die Ausgangsbuchse ein: Wenn es dort durch äußere Beschaltung eine Einkopplung von den Pins 3 & 5 auf die Pins 1& 4 gibt, ist ein Rückkopplungspfad vom Ausgang auf die Summierwiderstände des Mixers geschaffen. Das kann zu irgendwelchen Schwingungen führen.
MfG Kai
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Hallo Frank!
Du hast ´ne PN mit einem anderen Schaltplan des A124...
Gruß
Wolfgang
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[size=12]Kai: Es war an den Eingängen nichts angeschlossen, schon aus dem Grund weil ich gar keine DIN- Leitungen mehr verwende. [/size]Ich hatte mal ein Geräuschproblem auf einer Ausgangskarte bei einer A77 - das war nach Austausch der Cs behoben.
Ich warte einfach mal ab was nach der Elkokur passiert die sind nach fast vier Dekaden -ganz gleich ob elektrolytisch oder Tantal- austauschreif.
Frank
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Es gibt alte Elkos, die selbst "elektrische" Geräusche machen, das kenne ich jedoch als eher "kratz-artige" Rausch-Bursts oder wie die Geräusche beim Drehen von Potentiometern, durch die fälschlicherweise auch Gleichstrom fließt. Insofern doch deutlich anders als das "Pfeifen" von Rückkopplungen.
Einen schönen Spruch hast du hinten dran...
MfG Kai
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Rückkopplung von den Pins 3 und 5 auf die Pins 1 und 4 ist das Stichwort, das mich nach längerer Suche auf die Ursache für hochfrequente Störgeräusche und Verzerrungen bei meinem STEREO Mix 500 gebracht hat. Vielen Dank, Kai!
Das Gerät habe ich vor ein paar Wochen gebraucht erstanden. Die Störgeräusche sind auch bei runtergezogenen Reglern und abgeschalteten Zügen bei beiden Kanälen aufgetreten und sahen so aus (man beachte die Amplitude von gut 6V Spitze-Spitze):
Letztlich war es das verwendete ca. 3 m lange Diodenkabel, das wohl eine zu hohe Kapazität hat und dadurch die Rückkopplung verursacht. Nach Tausch des Kabels tritt das nicht mehr auf.
Gruß Matthias
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Hallo Matthias,
das liegt daran, daß bei auf Null gedrehten Potis immer noch 100 kOhm zwischen Schleifer und FET-Eingang bzw. Pins 1 & 4 liegen. Wenn dein Kabel eines von den "Spar-Versionen" mit nur einem äußeren Schirm für alle 4 Leitungen war, ist das Verhalten verständlich: Man hat pro Meter Kabel ca. 100 pF zwischen den Drähten. Das wirkt also wie eine Hochpass-Rückkopplung mit ~300 pF auf grob geschätzt 33 kOhm (3 parallel geschaltete 100 kOhm von den Mixern) und führt bei ausreichender Verstärkung dann zu den "Relaxations"-Schwingungen, die du mit dem Oszi dokumentiert hast. Abhilfe schaft ein Kabel mit Einzel-Ader-Abschirmung bzw getrennte Kabel für Ausgangs-Pins 3&5 und Eingangs-Pins 1&4.
MfG Kai
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So, das Mischpult mischt wieder, die Störgeräusche lagen nicht am Kabel.
Bis auf zwei Elkos, die nahezu unerreichbar zwischen und unter Flachbahnreglern liegen, habe ich alle Elkos und Tantals getauscht.
Die "Unberührbaren" könnte man mit Hilfe entsprechend feiner Haken auslöten, aber der Ersatz müßte -so man den Ausbau wenigstens eines Schiebefaders vermeiden will- von der Lötseite der Platine
erfolgen. Dort ist aber zu wenig Platz, um einen konventionellen Elko unterzubringen. Es sei denn, man fräst eine entsprechende Nut in den an dieser Stelle recht dicken Gehäuseboden. Eine mehr theoretische Überlegung. Allenfalls könnte man einen Tantal- Elko anbauen.
Da aber die Funktion soweit gegeben ist, lasse ich die Sache erst einmal in Ruhe.
Man kann alles übertreiben.
Was ich nebenbei festgestellt habe: Das Gehäuse des Pults ist von innen mit einer leitfähigen Metallschicht versehen (aufgedampft?). Dies soll offenbar der Abschirmung dienen. Bei UHER hat man sich über Qualität und Funktionalität durchaus Gedanken gemacht.
Frank
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