MC Bandmaterial
#1
Hallo,

ich habe hier im Keller noch ein gutes Dutzend Pancakes mit MC Bandmaterial gefunden. Ein paar sind schokobraun, ein paar sind deutlich dunkler und noch ein paar sind dazwischen.

Wie der Zufall es will, lagern hier auch noch ein paar Hundert C0-Kassetten. Also Gehäuse mit eingespultem Vorspannband, was ideal auf den "RTW Cassette Loader CL1" passt. Ihr denkt es schon, auch der lagert hier ... Wink

Da mir das Zeugs immer im Weg liegt, würde ich mich mal ranmachen wollen und das Bandmaterial einspulen. Jetzt wäre es aber zweckmäßig, ein paar Daten über das Bandmaterial herauszufinden. Gibt es jemanden, der das Bandmaterial "vermessen" kann und will? Mangels passendem Tapedeck und Erfahrung mit MCs möchte ich mir das nicht antun.

Gruß
Michael
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#2
Hallo Michael!

Andreas42 hat ja ein Projekt in Planung, um die Kenndaten von Bandmaterial zu messen und daraus quasi im Nachhinein Datenblätter zu erstellen. Das kann aber noch ein wenig dauern, und wahrscheinlich sind zuerst die großen Tonbänder an der Reihe, bevor es an die Cassettenbänder geht.

Wenn es nicht so exakt sein muß, kannst Du mir von jeder Sorte ein Stück Band in Cassetten einspulen, dann kann ich sie zumindest mit den einschlägig bekannten Typen vergleichen und ein paar Testaufnahmen und Einmeßversuche machen. Die üblichen Pappenheimer wie Agfa PE x49, BASF LH-D und die Emtec AT FE-Typen sollten sich so halbwegs eingrenzen lassen.

Viele Grüße,
Martin
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#3
Hallo Michael und Martin,

Ich könnte die üblichen Standardwerte messen, natürlich auch nicht mit IEC Referenzköpfen und sonstigem High-Tech-Equipment.
Also keine Kurvenscharen ala original Datenblätter, komme aber immerhin auf reproduzierbare Ergebnisse die sich mit Angaben der Hersteller gut decken.

MOL/SOL und Rauschen in Bezug zum Referenzpegel 250nWB/m.
BIAS und Empfindlichkeit kann ich dann auch in Bezug auf die Referenzleerbänder messen.
Dank Martin habe ich ein einige Meter der relevanten Leerbänder Typ I und Typ II zur Verfügung.
Neuwertige Original TEAC/Abex Pegelbänder zum setzen des Referenzpegels natürlich auch.

Hier mal ein Beispiel von zwei Bändern, die ich mit meinen Mitteln gemessen habe:

Referenzleerband U564W als Bezug und das zu testende Band (Maxel XLII-S)

BASF U564W 1987
BIAS 0
E400 0db
MOL60 +0,8db
MOL400 +4,4db
MOL3150 +0,8db
SOL10k -5db
Rauschen -56db

Maxell XLII-S 1992 Black Magnetite
BIAS +1,3
E400 -0,2db
MOL60 +3db
MOL400 +5,9db
MOL3150 +1,6db
SOL10k -3,8db
Rauschen -59db

Biaseinstellung auf Pegelgleichheit 400Hz und 10kHz bei -20db. Bezugspegel nach DIN (250nWb/m) E400 @ -20db, MOL @3% Verzerrung 3. Harm.
Referenz für BIAS und E400 ist das U564W
Wahlweise kann man die Werte auch bei der Bias Einstellung des Referenzleerbands erfassen und dann noch die Empfindlichkeit bei 10kHz messen.
Hab natürlich auch eigentlich fast alle gängigen Cassettenbänder der 80er und 90er Jahre zum Gegenchecken zwecks Identifikation hier.

Also wenn du was mit solchen Daten anfangen kannst, könnte ich die Bänder gerne unter die Lupe nehmen. Würde die Ergebnisse auch innerhalb von ein paar Tagen fertig haben.
Wäre natürlich auch interessant (falls dir das nicht zuviel Aufwand ist) wenn mehrere Leute die Bänder testen.
Martin hat unwarscheinlich viel Erfahrung und Wissen. Dem traue ich zu, dass er auch ohne Einzelmessungen von Parametern rausfindet um was für Typen es sich handelt.

Gruß, Oli
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#4
Naja, ich denke Messen ist besser als meine Zuordnung durch Ausprobieren und Vergleichen, mit der ich durchaus auch mal daneben liege. Von daher: Oli, wenn Du die Messungen durchführen willst, wäre das natürlich spitze, dann braucht Michael die Bänder auch nicht extra nach Schweden zu schicken. Die richtige Datenblatt-Erstellung holen wir dann nach, sobald Andreas es geschafft hat, mein B 215 mit seinem Rechner kommunizieren zu lassen.

Viele Grüße,
Martin
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#5
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=216738#post216738 schrieb:Die richtige Datenblatt-Erstellung holen wir dann nach, sobald Andreas es geschafft hat, mein B 215 mit seinem Rechner kommunizieren zu lassen.
Ja, das wäre der Plan Smile ... aber so wie ich die Lage sehe, dauert das noch eine Weile :whistling:. Falls Ihr also auf Ergebnisse noch in diesem Jahr hofft, würde ich zu anderen Wegen raten...

Viele Grüße
Andreas
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#6
Bei mir geht das auch nicht so schnell. Ich werde also erstmal das CL1 in Betrieb nehmen, ein paar MCs einspulen und mich dann wieder melden Wink

Gruß
Michael
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#7
Falls die 12 Pancakes nicht reichen sollten, gibts hier

https://tapeline.info/v2/audio-pancake-r...-tape.html

Nachschub, ca 9EUR für 3500m thumbsup
Viele Grüße,

Matthias
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#8
Hallo,

mir sind die Pancakes in die Finger gefallen. Kann jemand erkennen, welches Bandmaterial das ist?

Gruß
Michael


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#9
Die braunen Pancakes dürften wohl Ferro Material sein, die Schwarzen eher Chrom bzw. Metal. Vielleicht deutet die Farbcodierung des Klebestreifen auf die Banddicke hin, rot = 60 Min., blau = 90 Min. und gelb, = 120 Min. Vielleicht kennt ja jemand den Schlüssel zur Zahlenkombination ?
Viele Grüße,

Michael
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#10
Da wuerde ich mal gerne dran Schnuppern wollen, der Geruch ist bei manchen Bändern unverwechselbar Smile schnupper schnuff riech … und dann mal einwickeln und testen wo deren arbeitspunkte und so liegen.
Ich putze hier nur...
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#11
Wenn die schwarzen Pancakes nach Wachskreiden riechen ist es wohl CrO2, die meisten FeCo-Bänder waren relativ geruchlos. Maxell hatte einen ganz eigenen Geruch, aber nachdem der meiner Erinnerung nach auch bei der UR vorkommt habe ich da eher die Gehäuse oder einen nicht-Bandtyp-abhängigen Binder im Verdacht. Der Wachskreiden-Geruch wurde bis jetzt ausnahmslos bei Chromdioxid beobachtet.
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#12
Stimmt,

Wobei AGFA Stereochrom dort besonders intensiv ist, während BASF CS und CE eher beißend riechen, was aber wohl auch dort eher von einem anderen Bindemittel kommt, allerdings setze ich genau diesen Beissgeruch auch speziell mit den Chromtypen in Verbindung. Kann mich nicht daran erinnern, dass die Ferros auch so gerochen haben und ich kenne das auch erst ab der CS II.

LG Tobi
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#13
Ich fand die Maxells, egal ob Ferro oder "Chrom" hatten immer ihren eigenen angenehmen Geruch. Selbst wenn man heute noch 30 Jahre alte Casetten öffnet kommt einem der Geruch entgegen. Bei Spulentonbändern von Maxell ist das noch intensiver, da fühlt man sich gleich 30 Jahre jünger Big Grin .
AGFA und BASF reines Chrom hatten immer ihren Geruch. Die späten BASF Chromsubstitut fand ich ziemlich geruchslos. Ferro Bänder von BASF könnte ich jetzt nicht wirklich einem bestimmten Geruch zuordnen. Metalband war die Bank durch vom Geruch immer ziemlich nah beianander. Michael wenn du Lust hast kannst du ja mal zum Schnüffeltest vorbeikommen Big Grin thumbsup thumbsup
Viele Grüße,

Michael
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#14
...ich hätte auch noch einen "Schnüffel"- Vorschlag, da vergeht Euch allerdings die Schnüffelei...

Gemeint sind die ORWO CrO2 (Echtchrom Kassetten) aus DDR- Zeiten zum Preis von 30,-M, mit diesem schwarz- silbernen Hülleneinleger, blaue Buchstaben "K60" und schräge Streifen (blau, weiß, gelb, rot) in der einen Hüllen- Ecke. Was die damals in Wolfen für ein Bindemittel genommen haben- ich weiß es nicht. Ich weiß nur noch: Jede neu gekaufte Cassette dieses Typs stank ganz erbärmlich nach Katzenschei...e !!! Grauenhaft. Der Gestank verflog dann später, aber wenn die Dinger neu waren, konnte man es nicht empfehlen daran zu schnuppern ! Wie gerne roch ich dagegen an den BASF CR II aus dem Westen...

Bei den späteren Chromcassetten aus Dessau (silberner Hüllen- Einleger, schwarze Schrift) war das dann zum Glück nicht mehr so. Aber das ist eine der Erfahrungen, die vergisst man nicht... :thumbdown:

Viele Grüße, Rainer
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#15
Meine Maxell SX-II riechen immer noch ziemlich intensiv, obwohl ich die ca. 1993 aus der Folie ausgepackt habe.

Große Geruchsunterschiede zwischen BASF und AGFA wären mir bislang noch nicht bewusst aufgefallen, eher Gemeinsamkeiten mit noch weiteren Herstellern. SKC zum Beispiel. Und auch die berüchtigten Silver Crown (Plagiate von Billigbändern) riechen nicht unähnlich - durch Geruch und Farbe bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, dass in diesen Typ-1-Gehäusen Chromband sein könnte. Als das Pioneer sich dann strikt weigerte das Band einzumessen war der Verdacht nochmals erhärtet, erst recht mit dem extrem schrillen, höhenbetonten Klang einer Testaufnahme. In einem BASF-Chromgehäuse (Spender war eine Chromdioxid Super mit verknülltem Band) funktionierte die Einmessung plötzlich und die Aufnahmen waren näher an dem was ich erwartet habe. Die Qualität war trotzdem unter aller Kanone, aber eindeutig CrO2.

Unangenehm beißenden Geruch kenne ich vor allem von Scotch-Spulenbändern.
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#16
Hi,

Aufgrund von Oberflächenbeschaffenhheit und Farbe würde ich bei beiden auf AGFA tippen.

Vielleicht finden sich ja folgende Nummern auf den PanCakes
Ferro 60: 649, 90: 949
Chrom 60: 667, 90: 967

Diese Nummern tauchen in der letzten AGFA-Serie im Zahlencode auf, der wie bei BASF auf der Oberkante aufgedruckt ist.

Die beiden FE- und Cr-Einschichtbänder von AGFA waren ne sichere Bank für die hiesigen Duplizierer. Wie auch beide Pendants von BASF.
Geringe Produktionsschwankungen.

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
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#17
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=220264#post220264 schrieb:Meine Maxell SX-II riechen immer noch ziemlich intensiv, obwohl ich die ca. 1993 aus der Folie ausgepackt habe.
Ich habe eine Memorex aus den 80ern, die stinkt immer noch. Und zwar so ähnlich, wie es stinkt, wenn das Essen wieder rückwärts heraus kommt. Die habe ich immer möglichst schnell wieder in die Schachtel gepackt, denn "ausmüffeln" ging auch nicht.
Den Duft der BASF Chromdioxyd fand ich immer sehr angenehm.
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#18
Es wäre mal interessant zu wissen welche Kassetten so für die nächtsten 50 Jahre am besten geeignet sind. Die Beschichtung altert ja. Chrom wird immer leiser. Mein Eindruck ist, das Ferrokassetten am wenigsten altern.
Gruß
Lorenz
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#19
Wahrscheinlich diejenigen, die bisher auch schon 50 Jahre unbeschadet überstanden haben :-) Nun gut, man wird jetzt nicht unbedingt Cassetten aus dem Jahr 1970 verwenden wollen, damals waren die Beschichtungen einfach noch nicht auf dem Niveau, das wir heute gewohnt sind. Aber wenn man sich 10-15 Jahre Abschlag erlaubt, dann gibt es doch einige gute Bänder aus der Zeit von Mitte der 70er bis Mitte der 80er, die bis heute keinerlei Alterungserscheinungen zeigen, und bei denen ich darauf wetten würde, daß sie auch die nächsten 50 Jahre nicht zerfallen. Hier mal nur die bekanntesten Typen:

Agfa Ferrocolor HD, LNX
Maxell UL, UR, UD, UD I, UD-XL I, UD-XL II, XL II
Sony CHF, BHF, AHF, HF, HF-S, CD-alpha, UCX
TDK D, SF, SA

Die BASF-Bänder LH-E I, LH-S I und LH-M I habe ich vorsichtshalber nicht mit reingenommen, weil bei denen ab und zu mal Berichte über Quietschen auftauchen. Ist mir persönlich mit denen noch nie passiert, aber man weiß nicht, ob die bei ungünstigen Temperaturschwankungen vielleicht doch Probleme machen können.

Viele Grüße,
Martin
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#20
Ich habe eine 89er Ferro Extra, die leider auch quietscht, ansonsten ist mir das bisher nur mit Denen von vor 1980 passiert. Das ist sehr schade, denn die Superferros von BASF gehören ohne Zweifel zu den besten Typ I Bändern, die ich kenne. Selbst moderne Musik ist auf über 40 Jahre alten Bändern immer noch extrem hoch aussteuerbar. Allerdings hatte ich auch schon „normale LHs“ die entweder stauben oder quietschen (die orangenen).

Meine Echtchrom Bänder sind in den letzten Jahren nicht mehr großartig schlechter geworden. Auch die Ältesten, die ich habe lassen sich noch einwandfrei abspielen und auch Bespielen. Die Alterung scheint sich irgendwann zu verlangsamen.

Allerdings funktionieren die Rutschkupplungen beim Spulen bei meinem Dual C839 RC nicht mehr so richtig, weshalb sich da manchmal Schlaufen bilden. Bei BASF Echtchrom ist es mir da schon 2 mal passiert, dass sich dadurch die Beschichtung von der Trägerfolie gelöst hat, an den Stellen ist das dann immer weiter abgeblättert und hat eine Wahnsinnissauerei hinterlassen. Das ist mir im selben Gerät weder mit Ferro, noch mit Chromsubstitut passiert. Könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Echtchrombänder im Laufe der Zeit irgendwann komplett zersetzen. Bisher laufen sie aber noch. BASF hab ich schon irgendwie besonders lieb. In meiner Kindheit waren CE II und CS II die Cassetten, die mir meine Mama vom Einkaufen mitgebracht hat und es waren auch meistens BASFs, die man so geschenkt bekommen hat, wenn es von Freunden und Verwandten Cassetten geschenkt gab.

LG Tobi
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#21
Ja, BASF ist halt eine Kindheitsmarke. Meine Eltern hatten nie ein Cassettendeck, aber trotzdem wollte ich als Kind unbedingt ein Radiorekorder . 1977 wurde mein Wunsch dann auch wahr und dann mussten natürlich auch Cassetten her. Gekauft wurden die dann halt noch im Radiogeschäft des Vertrauens im eigenen Stadtteil. Wohl auch da, weil der Besitzer eine Straße weiter wohnte und man mit dessen Kindern auch noch gespielt hat. Es gab dann auch immer etwas Rabatt auf den wirklichen Kaufpreis. Da war die Welt halt noch kleiner. Meine erste Cassette war die rote BASF ferro super LH noch im Design von 1977. Eine TDK SA 60 von 1975 für Schlappe 10 DM hatte ich auch einmal versucht, war aber natürlich bei so einen simplen Mono Radiorekorder witzlos.

Michael
Viele Grüße,

Michael
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#22
Was mich schon immer interessiert ist, wie sieht es eigentlich vom Rangvergleich der Kassetten bei den drei, bzw. vier großen Marken aus?
Ich dachte zum Beispiel immer das die UX-S ein Zweischichtband ist. Aber das wurde meines Wissens nach irgendwann umgestellt auf Einschicht.
Wenn die UXS ein Zweischichtband ist müsste es doch so aussehen:


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Gruß
Lorenz
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#23
Bei den UX-S ist eher umgekehrt, gesichert ein Zweischichtband findet sich erst in den ganz späten Modellen ab 1997. Die klasischen UX-S 86-94 haben keine Präsenzsenke. Bei einem Zweischichtband würde das heißen, SONY wäre der einzige Hersteller, der es geschafft hätte ein solches Band ohne Delle im FG-Gang zu konstruieren und das schon in den 80ern. Da mag ich nicht ganz dran glauben.

Die UX-S war meiner Meinung als Gegenpart von SA und XLII gedacht, da lag sie auch preislich. Und die UX ist eher ein UDII/SF Gegenpart gewesen. Beim Vorgängerduo UCX/UCX-S war das wohl noch anders.

Man mus natürlich die Marktplatzierung und die tasächliche Leistungsfähigkeit trennen, geht es nur um die magnetischen Eigenschaften war ja eine Sony PRO ja nicht besser als eine ES. Das ES/Pro TypII Band kam hier etwa 1986 und war eine klare Steigerung zum alten noch mittelbraunen UX-S Band. 1987 kam aber schon das neue fast schwarze UX-S Band und das war in vielen wichtigen Parametern besser als das EX/Pro Band. Beide Bänder wurden bis mindestens 1992 so gut wie nicht geändert. So war dann in den Serien 88-90 und 90-92 die UX-S von den meisten Messdaten besser als die UX-Pro/ES.

Auch sonst ist das ja nur sehr grob einzuordnen... Für mich ist (war) z.B. die Chrome Super/Maxima auf SA-X/XLII-S Niveau, die Chrome Extra aber eher unterhalb von SA und XLII. Und so wurden sie auch meist preislich platziert.
Eine Ferro Maxima lag auch eher bei einer HF-S, für die Leistungsfähigkeit einer HF-ES musste man schon die Maxima XI bemühen.

Auch für eine reine Marktplatzierung dürfte eine solche Tabelle über alle Jahrgänge schwierig sein. Dafür gab es zuviele Änderungen.
Aber bis auf die UX-S und die XLI-S (XLI fehlt) kommt die Tabelle wohl halbwegs hin.
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#24
Zitat: Aber bis auf die UX-S und die XLI-S (XLI fehlt) kommt die Tabelle wohl halbwegs hin.
Dann müssten die Sony Chromes alle eins nach oben.
Gruß
Lorenz
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#25
Spasseshalber mal ein grobes Ranking der großen vier für die genannten Modelle von etwa 1986 bis 1994... rein nach der elektroakustischen Leistungsfähigkeit des Bands. Bewertung bunt gemischt und gemittelt aus Erfahrung, Testergebnissen, eigenen Messungen und ner Prise Bauchgefühl. Die Bewertung der BASF CrO2 Bänder gilt natürlich nur für den damaligen Neuzustand. Was ich bisher so aus meinen und anderen Mesungen ablesen konnte hat TDK die häufigsten größeren Änderungen an den Bandrezepzuren vorgenommen und auch immer wieder die berühmte Schüppe draufgelegt. Der Headroom im Bass und auch im Höhenbereich in Kombination mit sehr geringem Rauschen einer AR-X ist beispielsweise einmalig.
Dafür gibt es gerade bei TDK wohl aber auch einige Abstriche bei der mechanischen Belastbarkeit der Bänder zu machen. Im Zweifel ziehe ich dann auch ein Band vor das sich vielleicht hier und da ein 1-2db schlechter misst (was man selbst beim direkten Umschalten kaum merkt), aber dafür lange ohne mechanische Schäden funktioniert. Auch bei Maxell sind etliche Serien wohl nicht die robustesten. Die viel diskutierten Railroads finde ich in meinem Gebrauchtbestand aus unterschiedlichen Quellen sogar öfter bei Maxell als bei TDK, auch Drop-Outs scheinen manche Maxell Serien stark zu betreffen.
Bei Metal sind meiner Meinung nach die späten TDK eindeutig die absoluten Problemkandidaten: Weißer Staub, fuddelige Bänder die die Bandkanten nach unten oder oben biegen, Railroads und Drop-Outs.


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#26
2245,'index.php?page=Thread&postID=261887#post261887 schrieb:Eine Ferro Maxima lag auch eher bei einer HF-S, für die Leistungsfähigkeit einer HF-ES musste man schon die Maxima XI bemühen.
Bei den BASF-Ferros ist allerdings ein bißchen mehr Präzision nötig, weil die Begriffe "super" und "maxima" um '88 eine Serie nach oben rutschten. Soweit ich weiß, gab es in den 80ern und 90ern fünf sechs Familien von Ferrobändern bei BASF:

1. das alte LH-Band
2. LH super ('74-'77) ≈ ferro super LH ('77-'81) → ferro super LH ('81-'82) ≈ LH-E I/LH extra I ('82-'85, "LH-D") ≈ LH-E I/LH extra I ('85-'87) ≈ Ferro Extra I ('87-'94, ab '91 parallel Agfa 649/949) → Ferro Extra I ('94-Ende, "AT Fe Plus")
3. ferro super LH I ('77-'79) → ferro super LH I ('79-'82) ≈ LH-S I/LH super I ('82-'84)
4. LH-M I/LH maxima I ('85-'87) ≈ Ferro Super I ('87-'91) ?? Ferro Super I ('91-'92)
5. LH-M X I/LH maxima X I ('85-'87) ≈ Ferro Maxima I ('87-'89) → Ferro Maxima I ('89-'91) ≈ Ferro Maxima I ('91-'93)
6. Ferro Maxima I ('94-'96) ≈ Ferro Maxima I ('96-'98?)

Anmerkungen:

- In der Auflistung soll "≈" bedeuten, daß die Bänder einander einigermaßen entsprechen, und "→" einen deutlichen Entwicklungsschritt bezeichnen.
- Die Liste reflektiert nur meinen ungefähren, größtenteils hier im Forum angelesenen Kenntnisstand; für Korrekturen bin ich dankbar. Ich erinnere mich, daß die Bänderverwandtschaften sich teils über die Gehäusekodierungen nachvollziehen ließen.
- Sicher ließe sich die Auflistung nach hinten ausdehnen, aber über die älteren Bänder und insbesondere den Zusammenhang zu den beiden ferro super LH-Bändern weiß ich leider nichts. Edit: Nachgetragen, danke an Martin.
- Über die Entwicklung der Ferro Extra I nach dem Erwerb der Agfa-Magnetbandsparte bin ich nicht ganz im Bild, deshalb bricht die Aufzeichnung des Stammbaums hier ab. Edit: Nachgetragen, danke an Martin.
- Die wenigen bekannten Exemplare der Ferro Super I aus der '91er-Serie tragen wohl keinen Code; eine Einordnung des Bandes nach magnetischen Eigenschaften ist meines Wissens noch nicht versucht worden. Edit: Das Band scheint mit keinem anderen BASF-Ferroband verwandt zu sein (siehe Martins Erklärung unten).
- Irgendwann in der '88er-Serie wurde aus dem Zweischichtband der Ferro Maxima I ein Einschichtband, was sich mit dem geänderten Klappentext nachvollziehen läßt. (Es gibt wohl auch einen Unterschied in der Banddicke, der sich über die Bandwickelgröße nachvollziehen lassen müßte, aber das habe ich noch nicht nachgeprüft.)
- Um '93 wurde das Band der Ferro Maxima I abermals deutlich verändert, Genaueres weiß ich leider nicht. Edit: Band als separate Familie aufgeführt (siehe Martins Erklärung unten).
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#27
Hallo Joseph,


Gemessen habe ich bisher FE MXI 1986 FE M 1985 und FE M 1995 und bei den üblichen Werten wie MOl/SOL, Bias Rauschen die schließlich zur sogennaten Tief- oder Hochtondynamik führen war die XI vorne, gefolgt von der FE M von 1985 und die Fe Maxima von 1995 bildete das Schlußlicht, die rauscht einfach zu viel.

Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=261928#post261928 schrieb:LH-M X I/LH maxima X I ('85-'87) ≈ Ferro Maxima I ('88-'90) → Ferro Maxima I ('90-'91) ≈ Ferro Maxima I ('91-'93) → Ferro Maxima I ('93-'95) ≈ Ferro Maxima I ('96-'98?)

Also die von dir geschilderte zweimalige Weiterentwicklung von der XI zur Maxima 95 hat sich zumindest in meinen Messungen nicht dargestellt, ganz im Gegenteil, die XI ist der Maxima von 1995 klar überlegen.

Die Messung kannst du hier sehen: https://forum2.magnetofon.de/board13-verst%C3%A4rker-phono-decks/board61-cassetten-decks/p254799-agfa-hr-xs-60-kassetten/#post254799

Ich habe daher meine Zweifel, dass irgendeine Maxima "besser" als die XI ist, 1990er Maxima ist im großen Cassettentest der Audio USA und liegt auch auf etwa HF-S Niveau, beim LF MOL sogar dahinter.

Gruß, Oli
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#28
Der Stammbaum stimmt soweit. Die älteren Modelle würde ich folgendermaßen anhängen:

unter 2.: LH super (74-77) ≈ ferro super LH (77-81) → ferro super LH (81) ≈ LH extra I (82-85)

Die letzten roten ferro super LH hatten bereits ein Band, das dem LH-D-Typ in den ersten LH extra I sehr ähnlich war. Es handelte sich warscheinlich um das gleiche Pigment, das dann nur noch auf die neue IEC-Norm angepaßt wurde.

unter 3.: ferro super LH I (77-79) → ferro super LH I (79-82) ≈ LH super I (82-84)

Die 91er Ferro Super I ist aus Indonesien, deren Bandmaterial weicht von alle anderen bekannten BASF Typ I ab. Wo ich die hinstecken soll, weiß ich auch nicht genau :-) Im Netz geistert sogar noch ein Bild von einer 1995er FS I Ferro Super herum, das aus einer Auktion in Indonesien stammt. Das Farbschema war ähnlich wie bei der 95er FM I Ferro Maxima.

Mit der Ferro Extra I ging es folgendermaßen weiter: Ab 1991 wurden sukzessive die Agfa-Typen 649 und 949 verwendet, wobei Indonesien und alles länger als C-90 noch 2-3 Jahre beim vorherigen BASF-Typ LH-D blieb. 1994/95 dann Umstellung der kompletten Reihe auf den Typ AT Fe Plus, eine Weiterentwicklung aus dem Agfa- und dem BASF-Typ und angepaßt an die gerade überarbeitete IEC-I-Referenz. In einigen Exemplaren waren aber auch nach 1995 ECP-Bänder, die bis zum Ende ungefähr dem Agfa 649/949 entsprachen.

Das etwas dickere Band sind die Zweischicht-Typen LH-MX I (85-87) und die erste Ferro Maxima I (87- ca 89). Bei denen war dann kein Platz mehr für Elefantenzähne im Gehäuse.

Viele Grüße,
Martin
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#29
Ja, die Entwicklungsschritte verliefen nicht immer in postiiver Richtung. Die erste Ferro Maxima I mit Zweischichtband halte ich noch der LH-MX I für ebenbürtig. 1989/90 wurde, wohl aus Kostengründen, zum Einschichtband zurückgekehrt. Die eigentliche Zäsur passierte dann aber nach der 1991-93er Ferro Maxima. Bei Erscheinen des 1993er Designs war das Modell anfangs wahrscheinlich gar nicht mehr dabei; das legen zumindest die 5-stelligen Drucksachennummern nahe, und auch fehlt mir bis heute eine Fe Maxima im 93-95er Design mit Hülle im Standardformat. Erst etwa 1 Jahr später, Ende 1994, tauchte dann die türkise Ferro Maxima auf, und zwar gleich in der Slimline-Hülle, auf die zu dem Zeitpunkt auch die Chrome Maxima wechselte. Diese Ferro Maxima hatte ein völlig neues Band, das mit dem alten "Megadium" aus den 80ern wohl nicht mehr verwandt war.

Ob wir dafür jetzt eine eigene Reihe in der Liste aufmachen wollen, ist Geschmackssache.

Viele Grüße,
Martin
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#30
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=261949#post261949 schrieb:Ja, die Entwicklungsschritte verliefen nicht immer in postiiver Richtung.

Ja, vielleicht wollte Joseph da auch gar nicht drauf hinaus und ich war zu voreilig. Meine Tabelle oben sollte auch nicht sonderlich ernst genommen werden, war halt auf schnell und auf die Änderungen der verschiedenen Bänder kann man in so verkürzter Form natürlich nicht eingehen. Auf jeden Fall gute Infos von euch!

Edit: Zum AT Fe Plus: Laut Datenblatt war das bei Referenzbias des R723DG immer noch voll kompatibel zu diesem.
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#31
Martin, danke für deine Ergänzungen und Erklärungen. Ich habe mir erlaubt, sie in mein Posting einzupflegen. Auch sind die Ferro Maxima I ab '93 nun als separate Familie aufgeführt.

Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=261947#post261947 schrieb:Im Netz geistert sogar noch ein Bild von einer 1995er FS I Ferro Super herum, das aus einer Auktion in Indonesien stammt. Das Farbschema war ähnlich wie bei der 95er FM I Ferro Maxima.
Das ist ja hochinteressant. Hast du vielleicht einen Link oder einen Screenshot?

(Zu dem Anlaß fiel mir noch diese Cassette hier wieder ein:
[Bild: C_90_LH-SI_gruen.jpg]
^^)

2245 schrieb:FE M 1985
Wenn du da "LH-M" statt "FE M" schriebest, fände ich es weniger verwirrend Smile
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#32
Haha, ja, die 1985er LH-S I :-)

Hier die erwähnte FS I von 1995:

   

Viele Grüße,
Martin
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#33
Diese Version der BASF LH-S I ist leider auch so ein weißer Fleck in meiner Sammlung. Ich glaube die gab es damals auch nich oft und vor allem nicht lange zu kaufen.

Michael
Viele Grüße,

Michael
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#34
Ich glaube, die gab es gar nicht zu kaufen...

Viele Grüße,
Martin
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#35
Zitat:
Ich glaube, die gab es gar nicht zu kaufen...
Und wo soll dann das Bild her sein? Big Grin
Gruß
Lorenz
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#36
Von Timo... aber ich bin auch nicht ganz unschuldig :whistling:
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#37
Habt ihr etwa gebastelt? Big Grin
Viele Grüße,

Michael
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#38
Das F und vor allem das S sind viel zu dick Big Grin
Gruß
Lorenz
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#39
Ja, das war eine virtuelle Bastelei mit Zutaten von diesen drei Cassetten:

Cassetten-Schätze, Teil 3

Ach, oder meinst Du die FS I? Die gibt es wohl wirklich, das Bild stammt aus einer Auktion von einer Verkaufsplattform in Indonesien.

Viele Grüße,
Martin
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#40
Zitat:

Ach, oder meinst Du die FS I?
Grünau. ^^
Gruß
Lorenz
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#41
Joseph von Arimathäa,'index.php?page=Thread&postID=261971#post261971 schrieb:Wenn du da "LH-M" statt "FE M" schriebest, fände ich es weniger verwirrend Smile

Ist ja gut Tongue Mit der Jahreszahl, so dachte ich, wäre klar welche MI gemeint war...ich gelobe Besserung!

Oli
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#42
Also wenn ihr schon am Bilderbasteln seid, wie wäre es dann mit DER Normalbandkassette, die es nie gab, also der TDK AR-XG? Würde ich mir gerne mal ansehen. ^^
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#43
Für mich einmal BASF TP I, bitte!
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#44
Die braucht man ja nicht faken, die gabs ja tatsächlich mal für eine kurze Zeit. Ich habe sogar eine:


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#45
Geil. thumbsup
Hab im Netz nichts gefunden.
Gruß
Lorenz
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#46
Die wurden warscheinlich nur in geringen Stückzahlen produziert und waren nie im normalen Handel. Ich habe die von einem komischen Kauz der beim Lokalsport der WAZ tätig war.
Die Cassette hat auch keinen Produktionscode und das Band sieht ganz nach dem FE Maxima Band von etwa 95-96 aus mit den Tigerstreifen.


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#47
Du hast nicht zufällig eine Originalverpackte zum zeigen?
Gruß
Lorenz
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#48
Auch zu der frühen TP IV unten rechts auf diesem Auktionsbild würde mich das Drumherum (Einleger, Verpackungsfolie) interessieren. Ich dachte immer, die TP IV sei vom Start weg im 1995er Design erschienen. Die Abwesenheit des ganzen "Fantastic Sound"-Gedöns finde ich sehr wohltuend:

   

Viele Grüße,
Martin
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#49
Mir gehts da genau anders rum. Ich finde die BASF TP mit dem Schriftzug sehen auch bei dem restlichen Geschreibsel nicht so schrecklich konservativ aus. Gerade deshalb gefallen mir auch viele Japan Tapes.
Gruß
Lorenz
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#50
Ich habe nur die eine lose Cassette ergattern können, ohne Einleger. Ich denke aber kaum, dass es dafür eine bedruckte Verpackungsfolie gab, entweder waren die lose im 10er Karton oder wie die Reference Master einfach in Klasichtfolie.

Ich finde auch das "Gedöns" ziemlich bescheiden... designtechnisch war schon vor der Emtec Übernahme der Ofen aus. Das war aber bei andren Herstllern nicht besser. TDK ab etwa 1994, Sony schon ab 1993, Denon sogar schon ab 1990. Bei Maxell haben die wenigstens die Casstten noch mit dem Designmurks verschont, als die Ende der 90er das Verpackungsdesign auf " LSD Flash" umgestellt haben.

Die nüchterne TPIV sieht echt gut aus... blöd, dass die recht selten sind und dadurch, dass in vielen Foren die TPIV immer öfter zur besten Metal Casstte überhaupt erkoren wird, leider kaum noch zu annehmbaren Preisen zu bekommen.


Oli
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