Projekt: neue Bändertauglichkeitsliste
Hai Kai,

ja, Schleifspuren. Aber harmlose. Wenn das Band braun wie Kakaopulver ist, handelt es sich um BASF LGS 26. Deren Schichtseiten tendieren dazu, bei längerer Misshandlung durch verdreckte Bandführungen strefig zu werden. Das macht aber nichts. Die Streifen sind da sicherlich schon seit damals.

Zur zeitlichen Einordnung der Grundig-Bänder:
1965-69 Großlochspule mit blau-weißem Etikett, BASF LGS-Band
1968 Umstellung auf Low-Noise-Bandtypen 203 bzw 204 von 3M Scotch. Wickel schwarz, riecht chemisch-pfefferminzig. Blauweißes Etikett jetzt mit Stempelung "HiFi". Völlig problemloses Band, auch heute noch.
1969 neue Spule, eckige Löcher, neues silberglänzendes Etikett. Anfangs noch mit Scotch 203 und 204
ab 1970 neue Scotch-Typen, immer noch schwarz, aber fieser stechender Geruch. Fast immer defekt: Quieken, Schicht blättert ab.

VG Stefan
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Hallo Stefan,

danke für die Grundig-Bänder-Übersicht.
Die Spule hat das einfache blaue Etikett mit "Made in Germany". Ein BASF Band aus der gleichen Zeit sieht praktisch genauso aus. Es handelt sich aber um Doppelspielband ( 730m, ca. 1h Laufzeit bei 19 cm/s).
Das Streifenmuster variiert über die Länge des Bandes.
Bin jetzt gerade beim vierten (Mono)-Durchlauf und erfreut, wie problemlos es sich verhält.
Es liegen auch nur minimal klitzekleine Splitter unter dem Bandlauf , kaum der Rede wert gegenüber selbst den 11 problemlosen Fällen von 12 Revox 601 Bändern (1100m), die ich neulich durchgehört habe.

MfG Kai
Nachtrag: so hellbraunen Kakao habe ich allerdings noch nicht gesehen :-)
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Olympic.  Silberner Pappschuber
Jetz geht s los: professional studio quality, low noise, "ultra-dynamic range"
DuPont Mylar 1.0 mil   540m 18cm   Made in U.S.A.

Schafft es nach nur 2 Minuten ein Tonbandgerät zum Stillstand zu bringen.
Schwarzer Abrieb,
nach einmal umspulen wird Band durchsichtig.
(vermutlich zuviel Dynamik)
Die braunen Spulen haben eine Unwucht das einem schwindlig wird beim zuschauen.

Es gibt immer welche beim Autionshaus, Also koooofen!

Wink
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(17.12.2020, 00:00)ChrisSaar schrieb: Olympic.  Silberner Pappschuber
Jetz geht s los: professional studio quality, low noise, "ultra-dynamic range"
DuPont Mylar 1.0 mil   540m 18cm   Made in U.S.A.

Schafft es nach nur 2 Minuten ein Tonbandgerät zum Stillstand zu bringen.
Schwarzer Abrieb,
nach einmal umspulen wird Band durchsichtig.
(vermutlich zuviel Dynamik)
Die braunen Spulen haben eine Unwucht das einem schwindlig wird beim zuschauen.

Es gibt immer welche beim Autionshaus, Also koooofen!

Wink
Danke für den Kauftipp Smile
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Zur Ergänzung der Liste:
SVEMA B-3715
Charge 111770317
Produktionsjahr 1989
LP-Band (18 cm, 550 m)
Kaufdatum 25.09.2018 (Stück 6 €)


schmiert etwas
quietscht nicht (!!!)
geringer Höhenabfall
Spulen etwas verformt (Band schleift)
weißes Vorlaufband
kein Schaltband
Liebe Grüße
Thomas
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Mich würde mal interessieren, ob schon bei nur wenige Jahre altem LPR35 weiße (eher pulverige) Ablagerungen an Köpfen gefunden wurden.

MfG Kai
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Ich möchte hiermit anregen, die Bändertauglichkeitsliste zu ergänzen durch eine Liste von Methoden, mit denen untaugliche bzw Problembänder noch einmal für die letzte Überspielung fit gemacht werden können. Die Bänderliste sollte dann um Querverweise auf die Methoden-Liste ergänzt werden, wenn für einen Band-Typ erprobte Methoden bekannt geworden sind.

Momentan interessiert mich insbesondere, ob es eine solche Methode für BASF DP26 LH hifi gibt.
Nachtrag: Leider habe ich auch etliche Philips DP18 LGH 2062. Ist dafür eine Methode bekannt ?

MfG Kai
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(25.12.2020, 00:52)kaimex schrieb: Mich würde mal interessieren, ob schon bei nur wenige Jahre altem LPR35 weiße (eher pulverige) Ablagerungen an Köpfen gefunden wurden.

MfG Kai

Beim LPR35 hatte ich das noch nicht. 

Einmal hatte ich das bei einem neuen LPR90 von RTM. Allerdings nur beim ersten Abspielen bzw. Aufnehmen und das ließ sich auch leicht entfernen. Seit dem habe ich das Band bestimmt 10x abgespielt in einem Zeitraum von 2 Jahren und die Köpfe sind immer sauber geblieben.

Gruß
Robert
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So, ich füge hinzu:
 
Neue Bandsorten
 
Magna
Professional XT-1500/DP18 – Charge unbekannt: nichts quietscht oder schmiert, ein Band einwandfrei, ein anderes mit grauenhaftem Wickel (abknickende Kanten). Bänder riechen irgendwie hölzern, finde ich. Ich kann euch gar nicht sagen wie sehr ich das Bild mit zu einer Seite hin abknickendem Wickel hasse!
 
The Master Tape 1800 von Capitol/EMI (NOS) – absolut einwandfrei, Charge leider unbekannt, steht nix drauf.
 
Philips LP18 (Kassette mit roten Punkten, fast alle NOS): allesamt absolut einwandfrei – Chargen 79201, LP5674D, LP8004D, LP3702D, LP2934D
Philips DP18 (Kassette mit blauen Punkten): absolut einwandfrei – Charge DP5400D
 
Nachträge für die detaillierte Liste
 
Noch ein paar BASF-Chargen die allesamt absolut einwandfrei sind. Bis auf die ferro-Typen sind alle auf den klaren Spulen im grauen Schuber.
LP35: S292AK
LP35LH: P136CG, S155CD, S890CM
DP26: 8160, P763AY
DP26LH: P769AH, M707Y, M894A, R528CA, M397V
DP26LH ferro HiFi: M950G, M453Z (rot-schwarze Schachtel)
 
Ein paar AGFA-Chargen die allesamt einwandfrei sind:
PE36: 20071, 21332, 13345
PE46: 15836, 15023, 25511, 14346, 02574
 
Hier noch die Chargennummer von meinen Maxell-Bändern. Natürlich sind die Bänder allesamt einwandfrei.
 
UD35-90 (Generation 5, 1977-80): J2091
UD35-90(N) (Generation 8, 1987-2002): D1320016, H2820103 (ca. 1992), A2690030
UD25-120 (Generation 5, 1977-80): G09101
UD25-120 (Generation 7, 1983-86): F13651
UD25-120(N) (Generation 8, 1987 – 2002): G0900103, A2310024 (ca. 1990), F247025, K0600009, F0410006
UDXL35-90B (Generation 5, 1977-80): F10106, I15106, K0184 (ca. 1979), E1894 (datiert Januar 1980)
XLI35-90B (Generation 6, 1980-83): C09206 (datiert April 1983), C08206
XLI35-90B (Generation 7, 1983-86): I05651, B19651
XLI35-90B(N) (Generation 8, 1987-2002): B0511008, K0991016 (ca. 1997), F0821011 (ca. 1991), L0680007, H0321004
MFG, Daniel

Ich bin Heavy-Metal!
Analog: Bandmaschinen: Teac A-2300SX, Philips N4420, JVC TD-X101 Kassettendeck, Fisher MT-6310, Sharp VZ-2500H, digital: Denon DCD-720AE
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Hallo,
in meinem Bestand gibt es 10 Stück ARISTONA DP18:
   
Ist bekannt, ob sich dieses Band wie Philips DP18 mit blauen Punkten verhält oder wie DP18 mit grauen Punkten (LGH 2062) ?

MfG Kai
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Das ist Philips DP18 mit den grauen Punkten LGH2062).

Eine schöne Übersicht zu Philips - Aristona Bändern

http://www.bandrecorder.be/Bandrecorder/banden.html

Gruß ulrich
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Vielen Dank Ulrich,

da bliebe ja kaum eine Frage offen, wenn man die Sprache verstehen würde.

MfG Kai
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Hi Kai,
ruf mich an, dann übersetze ich dir das, soweit meine Sprachkenntnisse reichen. Ist ja zum Glück kein Französisch ?
Liebe Grüße
Thomas
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Danke Thomas,
wenn ich langsam lese und dabei Phantasie einsetze, erschließt sich mir manches, wobei allerdings auch immer ein großes Bremsmoment wirksam wird, weil manche Worte und Ausdrucksweisen bei mir vegatativ Heiterkeit auslösen.
Beim kurzen Überfliegen/Diagonal-Lesen & Gucken habe ich mich schon gefragt, ob ich vielleicht auch ein "Geluidsexperte" bin (Geläute-Experte ? Klingel-Experte ?).Vielleicht gibt es auch schon bei den automatischen online-Übersetzungsdiensten "Nederlands". Werde ich mal testen.
Das schlimmste habe ich ja schon hinter mir: Die Nachricht, daß diese Aristona Bänder zur gleichen Problemklasse wie die DP18 (LGH 2062) gehören. Da ich etliche davon habe, brauche ich ein Rezept, wie ich die Bänder noch zweimal abspielen kann, ohne alle 3 Minuten eine Grund-Reinigung durchführen zu müssen.
Brauche ich übrigens auch für BASF DP26 LH hifi...

Kurz vor 1970 gab es von BASF DP26, die heute noch völlig problemlos laufen und die Tonköpfe auch nach zweimal 730 m Durchlauf blank hinterlassen.
Ich begreife immer weniger, warum man nicht bei den Rezepturen geblieben ist. Dann gäbe es all die problematischen Bänder nicht.

Danke
Kai
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Die DP 26 von vor 1970 waren eigentlich PES 26, nur mit neuem Namen. Genauso wurden auch PES 18 als TP 18 sowie PES 35 und sogar LGS(!) 35 als LP 35 verkauft. Ich habe auch ein Band, bei dem auf dem Vorspann LGS 52 und auf der Verpackung SP 52 steht, oder umgekehrt...

Will meinen: Ja, das waren noch die alten Rezepturen. Spätestens als der Bezugsband-Leerteil für den Heimbereich auf DP 26 LH genormt wurde, waren die aber obsolet. Denn wer hätte denn mit seinem neuen oder bei der Wartung frisch eingemessenen Gerät auf einen Bandtyp aufnehmen wollen, der wegen falschem Arbeitspunkt dumpf klingt? Dazu kommt die geringere Dynamik gegenüber den LH-Typen.

Das geringere Rauschen und die erweiterte Aussteuerbarkeit der LH-Bänder wurden durch feinere Magnetpartikel und eine höhere Konzentration derselben im Bindemittel erreicht, wenn ich das aus den "Zeitschichten" noch richtig in Erinnerung habe. Das führte zu einer ständigen Gratwanderung zwischen haften oder nicht haften der Partikel in der Beschichtung. Ich nehme an, aus diesem Grund wurde dann auch mit neuen chemischen Zusammensetzungen für das Bindemittel gearbeitet, was mal mehr, mal weniger erfolgreich war und letztlich auch zu den Bändern mit Polyurethan-Beimischung führte. Die waren im Neuzustand ihren Vorgängertypen überlegen, hatten auch wieder weniger bis keinen Abrieb, aber man rechnete nicht mit den üblen Spätfolgen.

Wirklich wissende Mitleser mögen mich korrigieren oder ergänzen :-)

Viele Grüße,
Martin
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Hallo!

Heute habe ich eine kleine Anzahl unterschiedlicher Bandsorten
verschiedener Hersteller abgespielt:

AGFA PE41 (1x)
AGFA PE65 (1x)
AGFA PE66 (2x)
AGFA PE49 HiFi (1x)

BASF LGS (3x), ohne weitere Typisierung
BASF LGS26 (1x)
BASF DP26 (1x)
BASF DP26 LH (1x)

Ferrodynamics (1x), 270m
   

unbekanntes Band (2x), weißer Vorspann, grausilbere Rückseite (Shamrock???)

Alle Bänder ohne Quietschen, Abrieb oder dumpf.
Das BASF LGS rauscht etwas.
Das Ferrodynamics rauscht hörbar mehr.

Am besten hat mir das Klangbild vom AGFA PE49 HiFi gefallen.
Es ist das einzige NOS-Band. Alle anderen Bänder haben eine
mir unbekannte Vorgeschichte und sind gebraucht in meinen
Besitz gekommen.

Alle 13cm-Bänder in Halbspur Stereo 38cm/s in 2017 aufgenommen...

Gruß
Wolfgang
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Da gerade bei den "Tonbandfreunden" danach gefragt wurde: Gibt es Erfahrungen mit den blauen "HiFi Low Noise"-Bändern von Magna? 

Magna fehlt noch komplett in der Liste.
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Frohes Neues Allerseits,

hab da mal eine Frage an die Spezialisten.
Ich habe hier noch nichts zu ROTICET Bändern (ausser bei Kassetten) gefunden 
und möchte gerne wissen, ob diese was taugen?!
Angebot in der grossen Bucht :
https://www.ebay.de/itm/6-x-tonbandspule...Swx8pf7KdQ

Gruss
Dirk
Lässt sich berieseln von : SONY TC-K770ES, Kenwood KX-880D + KX-1003,
Marantz SD-3000, Toshiba PC-5460, Sony TC-U5, DUAL C822 + C828, ONKYO TA-2050,
UHER CG343, UHER SG521, ARISTONA EW5504, SONY TC-366, Sony TCD-D100 Rolleyes
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Zitat:Da gerade bei den "Tonbandfreunden" danach gefragt wurde: Gibt es Erfahrungen mit den blauen "HiFi Low Noise"-Bändern von Magna?

Ich hatte mal ein Doppelspielband davon. Kassette, dunkelblaues Papier-Inlay aber ohne genaue Typenbezeichnung

Das Positive zuerst: weder quietschen noch schmieren etc. und recht gute Aufnahme. So weit so gut.
Negativ: grauenhafter Wickel, Bandkante knickte ab, der Wickel sah am Ende aus wie eine Zielscheibe und war in den äußeren Lagen wellig.
Ebenfalls negativ ist das Handling der billig aufgemachten Spule. Das Band einzufädeln kann für jemanden der breite Finge hat (so wie ich) eine Qual sein.
MFG, Daniel

Ich bin Heavy-Metal!
Analog: Bandmaschinen: Teac A-2300SX, Philips N4420, JVC TD-X101 Kassettendeck, Fisher MT-6310, Sharp VZ-2500H, digital: Denon DCD-720AE
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Magna dürfte eine ziemliche Wundertüte sein. Von Niels habe ich mal ein paar Magna-Bänder bekommen. Eines sieht aus und benimmt sich wie ein Agfa PEM 268 oder 368, allerdings mit etwas kleinerem Wickeldurchmesser und trotzdem ausreichender Lauflänge. Andere wiederum haben bei gleicher Verpackung Bandmaterial mit unterschiedlichen Farben, aber gleiche Vorspannbänder. Von daher kann ich mir schon vorstellen, daß dieses Durcheinander schon ab Werk so war, genau wie bei den Cassetten der Marke.

Ein guter Teil der Magna-Spulen dürfte Bandmaterial von Zonal enthalten, zwischen den beiden Firmen gab es zumindest in den 80er Jahren eine Zusammenarbeit, vielleicht auch schon früher. Die teils ungewöhnlchen Spulenformen kenne ich sonst nur von Memorex. Auch da ist wieder eine Cassetten-Parallele, weil einige mit Made in Ireland beschrifteten Memorex-Cassetten ein Gehäuse haben, das sonst vor allem von Magna und deren OEM-Produkten bekannt ist. Also würde es mich auch nicht wundern, das eine oder andere Memorex-Tonband unter dem Magna-Label vorzufinden.

Roticet dürfte genauso eine Wundertüte sein. Die Hamburger Firma hat zwar Anfang der 70er mal von Agfa hergestellte Cassetten verkauft, aber später dann hauptsächlich verschiedenstes Gerümpel aus Hong Kong, seit Anfang der 80er unter dem berüchtigten Namen "Mark II". Die in der Auktion abgebildeten Spulen sind ja von Schneider, und weder Schneider noch Roticet stellten Bänder her - da kann also alles aufgewickelt sein.

Viele Grüße,
Martin
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Hallo!

Nachtrag:

AGFA PE65 (1080m), aufgenommen auf ASC AS6002 (von Niels).
gestern abgespielt auf B&O Beocord 2000.
Keine Beanstandungen...

Gruß
Wolfgang
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Hallo,

ich habe gerade ein BASF DP26 LH hifi von ca. 1970 digitalisiert.
Es ist 730 m lang und mit 2 mal Stereo Viertel-Spur bei 19 cm/s bespielt.
Die Vorderseite habe ich zweimal durch 3 Filz-Zylinder (7 mm Rifle-Cleaner) gespult.
Wegen Kopf-Verschmutzung mußte ich in 5 Abschnitten aufnehmen und zwischendurch die Kopf-Spiegel reinigen.
Die Rückseite habe ich 4 mal durch 3 Filz-Zylinder gespult.
Die Verschmutzungs-Geschwindigkeit nahm zu, 8 Teil-Aufnahmen waren erforderlich.
Der Schmutz auf den Köpfen sieht hellbraun/ocker aus, auf der Tonwelle eher dunkelbraun, teils glänzend.
Geht aber sehr leicht mit Q-Tips ab.
Auf den den Filz-Zylindern sieht er eher staubförmig aus.

Ist eine Methode bekannt, mit der man solche Bänder für zwei einstündige Durchläufe stabilisieren kann ?

MfG Kai
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Hi Kai!
Das ist ja grausam und klingt nach Sisyphusarbeit!

Übrigens: der Geluidsexperte ist der Klangexperte... und wenn man bellt, ist man kein Hund, sondern ruft an... du hast Recht: auf uns wirkt Niederländisch manchmal urkomisch, dabei haben viele Begriffe immer noch ihre ursprüngliche Bedeutung, während das im Deutschen anders ist.
Liebe Grüße
Thomas
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Hallo Thomas,

"Sisyphus"...
ja leider,
man ist nicht 2 Stunden beschäftigt mit 2 einstündigen Mitschnitten, sondern mehrere und muß ständig aufpassen, ob die Höhen am oberen Ende des Spektrums schon wieder versumpfen. Außerdem ist der Pegel im linken Kanal dann doch recht unruhig bis "volatil", bricht mal weg, kommt wieder.
Man muß Klang-Kompromisse eingehen, weil man ja nicht an belieber Stelle abbrechen, reinigen und wieder aufsetzen kann, sondern nur an den Grenzen von Musik-Stücken.
Es hat schon was von ungewolltem Masochismus.
Deshalb wäre es hilfreich, wenn es eine Methode gäbe, diese Bänder für 2 vollständige Durchläufe weniger "inkontinent" zu machen.

MfG Kai
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Habe die Tage sehr viele gebrauchte Doppelspiel- und Dreifachspiel-Bänder durchlaufen lassen, weil ich gerade versuchsweise auf dem '1/2-Spur-mit-19cm/s-Trip' bin.
PE65: Insgesamt 15 Bänder, alle ok.
PE46: 12 Bänder. Die mit dem kaum noch lesbaren Aufdruck auf dem Vorlaufband waren staubig, wurden entsorgt. Solche mit gut lesbarem Aufdruck waren ok.
PE66: 6 Bänder, gleiches wie bei PE46.
PE41: 6 Bänder, alle ok.
DP26 LH: 11 Bänder, alle ausnahmslos Schrott, stauben fürchterlich, teilweise Schichtablösung. Das Gerät und seine Umgebung(!) sieht nach jedem Umspulen aus, als hätte es neben einer Braunkohlegrube gestanden.
DP26 Ferro Super: 3 Bänder, Schrott wie DP 26 LH.
DP26 (ohne LH): 12 Bänder, alle ok.
TP18: 2 Bänder, ok.
Insgesamt ist meine Erfahrung
- dass von AGFA die PE41 und PE65 unbedenklich sind.
- von BASF nur die alten 'rein DP26' und 'rein TP18' (ohne LH, Ferro, Super o.ä.) weiter verwendbar sind
- es bei Doppel- oder Dreifachband aber wesentlich auch darauf ankommt, ob sie glatt gewickelt gelagert wurden.
VG Jürgen
P.S. Wenn die Chargennummern interessant sein sollten, kann ich die nachliefern, denn Vor- und Nachspann habe ich aufbewahrt.
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Hast du auch schon mal BASF PES18 abgespielt ?
Ich habe je ein PE65 (Dreifach...) und ein PES18 (dito).

Wenn ich mir die Daten von PES18 (1961-1969) und TP18 (1970) anschaue, frage ich mich, warum diese Ablösung stattfand. Als Band-Laien kommen mir die magnetischen Daten von PES18 etwas besser vor als die von TP18.

MfG Kai
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PES18 habe ich leider nicht, vermute aber, es wird Dir keine Probleme machen (das PE65 sowieso nicht).
Die beiden TP18 waren wohl alt genug.
Das schlimmste Band, was ich je hatte, war ein BASF TP18 FE LH 18/1098M 7IN 3602FT PROD NO. 015093 ND
Weißer Karton, BASF Magnetics GmbH D-68165 Mannheim, siehe BASF FE LH TP18... (tonbandforum.de).
Die Bänder aus den 60ern rauschen halt deutlich stärker, aber meine gealterten Ohren finden gar das nicht mehr sooo unangenehm wie früher...
VG Jürgen
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(03.01.2021, 17:58)JUM schrieb: Die Bänder aus den 60ern rauschen halt deutlich stärker

Kommt auf die Musik an, ob man davon was hört ...

MfG Kai
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Hallo Jürgen,

(03.01.2021, 15:46)JUM schrieb: DP26 Ferro Super: 3 Bänder, Schrott

welche Sorte meinst Du genau? In der Kombination ist mir der Name noch nicht begegnet. Bekannt sind mir:

1. DP 26
2. DP 26 LN
3. DP 26 LH hifi
4. DP 26 LH super
5. DP 26 ferro LH HiFi
6. DP 26 FE LH

Dahinter verbergen sich im großen und ganzen fünf verschiedene Bänder:

a) Ein bis ca. 1970/71 produzierter Nicht-LH-Typ, der dem PES 26 entsprechen oder zumindest sehr ähnlich sein sollte.
b) Der klassische LH-Typ seit ca. 1970
c) LH super, kurzlebiger Typ mit nochmals gesteigerter Aussteuerbarkeit, wurde parallel zu b) verkauft
d) Der modernisierte LH-Typ, nun mit "ferro" im Namen
e) Das rückseitenbeschichtete Band mit völlig neuer Beschichtung ab Mitte/Ende der 80er Jahre

Jetzt wird's lustig. Unter den aufgelisteten Namen kann man folgende Bandtypen vorfinden:

1. a) (in Runddose ohne Deckblatt und in grauer Archivbox, rote Folie), b) (im grün/schwarzen Karton, beide Serien) und d) (grün/schwarzer Karton, zweite Serie)
2. wahrscheinlich b) (in Runddose mit schwarz/weißem Deckblatt)
3. b) (in allen denkbaren Verpackungen)
4. c) (in schwarzer Archivbox, rot/schwarze Folie)
5. b) (in der ersten Serie), d) (in beiden Serien) und e) (Ende zweite Serie), alle im rot/schwrzen Karton oder schwarzer Archivbox mit rot/schwarzem Umkarton.
6. e) (weiße, graue und blaue Kartons)

Typ a) ist unproblematisch. Typ b) staubt mal mehr, mal weniger, läuft bei mir aber meistens recht gut. Typ c) erstaunlicherweise auch, obwohl der schon früh wegen Schmierproblemen eingestellt wurde. Typ d) läuft entweder völlig problemlos, oder klebt, oder die Schicht löst sich ab. Typ e) ist wohl noch schlimmer, wenn es altert.

Zitat:P.S. Wenn die Chargennummern interessant sein sollten, kann ich die nachliefern, denn Vor- und Nachspann habe ich aufbewahrt.

Ja, gerne! Noch besser wäre es, wenn Du auch beschreiben kannst, in welcher Verpackung die Bänder steckten und aus welcher Zeit sie stammen.

Viele Grüße,
Martin
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Was ist mit dem EMTEC Audio Professional DP 26 in grauen Schachteln? Wäre es vom Typ e und deswegen schlecht? Oder ist das noch eine andere DP 26-Variante?

Gruß

Nelson
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Gute Frage. Wir bräuchten ein Datenblatt von Ende der 80er Jahre, also auf jeden Fall von vor der Gründung der BASF Magnetics 1991, und ein spätes aus der Emtec-Zeit. Es ist nämlich durchaus möglich, daß nochmal nach der Zusammenlegung der Produktion von Agfa und BASF etwas im Herstellungsprozeß geändert wurde. Und selbst wenn die magnetischen Eigenschaften identisch sind, können immernoch das Bindemittel, die Beschichtungstechnologie (gießen oder spritzen) und die Zusammensetzung der Rückseitenmattierung geändert worden sein, was alles Einfluß auf die Langzeitstabilität haben kann.

Viele Grüße,
Martin
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Friedrich hatte vor langer Zeit seine Sammlung von BASF-Datenblättern von PostScript in PDF konvertieren lassen. Ich weiß aber nicht, welche Datenblätter für welches Jahr überhaupt existieren. Ich habe sein Buch leider nicht. Sind diese verschiedene Datenblätter vielleicht dort enthalten?

Die letzte Version von der EMTEC-Webseite (aus archive.org) scheint von 05/99 zu sein. Siehe Anhang.

Gruß

Nelson


Angehängte Dateien
.pdf   DP26_GB.PDF (Größe: 91.68 KB / Downloads: 4)
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Habe gerade 1080 m BASF PES18 von ca. 1968 dreimal mal durchlaufen lassen (Vorderseite Stereo, Rückseite 2 Mono Spuren).
Nach dem ersten Durchgang etwas ziegelroter Staub auf den Köpfen, aber rechts von der Mitte und ohne merklichen Höhenverlust.
Nach dem zweiten und dritten Durchlauf nahezu kein Staub auf dem Köpfen, wenig auf der Tonwelle, etwas mehr auf der Andruckwelle.
Insgesamt wie von Jürgen/Jum vorhergesagt: "problemlos".

MfG Kai
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[quote pid="272956" dateline="1609703907"]
Zitat:P.S. Wenn die Chargennummern interessant sein sollten, kann ich die nachliefern, denn Vor- und Nachspann habe ich aufbewahrt.

Ja, gerne! Noch besser wäre es, wenn Du auch beschreiben kannst, in welcher Verpackung die Bänder steckten und aus welcher Zeit sie stammen.
Viele Grüße,
Martin
[/quote]

Ok, Chargennummern liefere ich im Laufe des Tages.
Es gab nur zwei Original-Verpackungen, eine Runddose und eine schwarz-grüne Pappschachtel.
Die anderen waren alle in Kunststoff-Klappboxen.
Aus welcher Zeit: Leider unbekannt.
VG Jürgen
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Noch ein DP 26-Datenblatt von 1996 hat Friedrich kürzlich hier eingestellt:
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid272176

Die Werte darin sind identisch mit denen der 1999er Ausgabe von Emtec. Auch wenn sich in beiden ein Fehler eingeschlichen hat: 1996 sind nur 1,5 µm als Gesamtdicke angegeben, was aber eigentlich die Stärke der Rückseitenmattierung sein dürfte. 1999 hatte man den Fehler wohl bemerkt, aber dann die Rückseitenmattierung vergessen, falsch addiert und kam auf eine Gesamtdicke von 28 µm... ich denke trotzdem, zwischen den beiden Datenblättern hat sich nichts am Band geändert, und die Gesamtdicke sollte 26 µm betragen :-)

Wie gesagt, jetzt fehlt noch ein frühes Datenblatt des rückseitenmattierten DP 26 aus der Zeit von ca. 1986-1990. Hat jemand von Euch was Passendes im Archiv?

Viele Grüße,
Martin
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So hier die Chargennummern wie gestempelt, sofern überhaupt gestempelt und lesbar.
"BASF DP 26 LH"
M935B, R300C9, P888BY, P817BY, S641F, R865B1 sowie fünf Neckermann ohne Chargennummern
"BASF DP 26 FE SUPER LH"
R385CX, R385CY, R278CB
AGFA "PE 36"
14761, 16251, 15631, S772?
AGFA "PE 46"
23352, 1592 30, 16351, 18772
VG Jürgen
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Prima, danke!

Den Typ "BASF DP 26 FE SUPER LH" gab es zwar nicht als Verkaufsbezeichnung, aber ich denke mal, Du hast das direkt vom Vorspannband so abgeschrieben. Mir ist auch, als hätte ich diesen Text schon als Stempel auf dem Vorspann gesehen. Auf welchen Spulen waren die? Farblos, dunkel getönt in Standardform, oder LH-super-Spulen in der speziellen Form mit großen Seitenzahlen? Graue oder schwarze Archivboxen?

Verzeihung für meine Fragerei nach solchen Details. Ich versuche nur, die verschiedenen Entwicklungsschritte der BASF LH-Heimtonbänder nachzuvollziehen und chronologisch einzuordnen.

Viele Grüße,
Martin
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Gab es die Ferro LH super auch auf anderen als auf den "super" Spulen? (Von den super LH habe ich auch ein, zwei schmierende Kumpels.)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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Hallo
vor ca. 1 Stunde habe ich begonnen, ein Dreifachspielband AGFA PE65 von Mitte der 60er Jahre zu digitalisieren. Es sind 1080 m, Spur 1 aufgenommen in Mono mit 9.5 cm/s.
Circa 54 Minuten lang gab es keine besonderen Vorkommnisse, abgesehen vom nicht berauschenden Klang.
Danach begann das Band zunehmend zu "zirpen", mit der Folge erheblicher Verzerrungen im Audio-Signal, im Spektrum erkennbar an einem Buckel in den Höhen jenseits 5 kHz mit Maximum um 10 kHz ca 16 dB über dem Minimum bei 5.5 kHz. bzw ca. 25 dB über dem Pegel ohne Verzerrungen bei 10 kHz.
Ich mußte abbrechen, weil das so nicht zu gebrauchen ist.
Das wird ohne ein Gleitmittel auf den Köpfen (zB Silikon-Spray) nicht funktionieren.

MfG Kai
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(04.01.2021, 16:01)Kirunavaara schrieb: Prima, danke!

Den Typ "BASF DP 26 FE SUPER LH" gab es zwar nicht als Verkaufsbezeichnung, aber ich denke mal, Du hast das direkt vom Vorspannband so abgeschrieben. Mir ist auch, als hätte ich diesen Text schon als Stempel auf dem Vorspann gesehen. Auf welchen Spulen waren die? Farblos, dunkel getönt in Standardform, oder LH-super-Spulen in der speziellen Form mit großen Seitenzahlen? Graue oder schwarze Archivboxen?

Verzeihung für meine Fragerei nach solchen Details. Ich versuche nur, die verschiedenen Entwicklungsschritte der BASF LH-Heimtonbänder nachzuvollziehen und chronologisch einzuordnen.

Viele Grüße,
Martin

Ja, direkt vom Vorspannband abgeschrieben.
Eines war auf einer Spule mit den großen Seitenzahlen und der schwarze Box mit dem Rauchglasfenster.
Die anderen DP 26 LH waren alle in AGFA Klappschubern, Neckermann Pappboxen oder in Runddosen.
In der schwarz-grünen BASF-Schachtel war ein AGFA-Band...
VG Jürgen

Tut mir leid Kai,
ich habe über 20 Stück - allerdings sehr alte -  PE65 auf 15er Spulen, die sind alle ok.
VG Jürgen


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Mein Karton sieht genauso aus, allerdings 18 cm und 1080 m.
Auf den Köpfen konnte ich keine Verschmutzung erkennen.
Habe sie trotzdem mit Q-Tips poliert und dann mutig ein paar Minuten zurück im letzten Stück ohne bemerkte Verzerrungen neu aufgesetzt.
Das ging 10-12 Minuten gut, dann begann es wieder zu "zirpen", ich vermute Längsschwingungen mit etwa 8.5 kHz.

MG Kai
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@Jürgen: Wenn da schon so ein Durcheinander in Deinem Bänderkonvolut war, dann können wir natürlich nicht sicher sein, ob das mit FE SUPER LH gestempelte Band von Anfang an auf der LH super-Spule war. Trotzem danke!

@Niels: Ja, mit LH Super, LH SUPER oder auch LH S gestempelte Bänder habe ich original bisher nur auf den charakteristischen LH-super-Spulen gesehen. Nur den mit FE SUPER LH gestempelten Typ kann ich noch nicht ganz einordnen. Ferro LH Super wiederum wäre eine neue Kombination, die ich so noch nicht gesehen habe... aber das will ja nichts heißen.

@Kai: Versuche mal, das zirpende PE 65 bei anderem Wetter abzuspielen, oder mit einem anderen Gerät. Ich denke, wir haben hier einen ähnlichen Defekt wie bei den Cassettenbändern namens LH super und ferro super LH, deren Oberflächenstruktur nicht stabil ist, und die dann wie ein Geigenbogen Schwingungen erzeugen können, wenn man sie mit den passenden Bedingungen an einem Tonkopf entlangzieht.

Viele Grüße,
Martin
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Hallo Martin,

die anderen Geräte, die ich noch habe, sind derzeit nicht so "gut in Schuss" wie die A77,
vor allen Dingen habe sie kein Vari-Speed.
Sobald möglich, werde ich Silikon-Spray beschaffen und die Köpfe damit bearbeiten.
Dadurch sollten die Gleiteigenschaften verbessert werden.
Ich hoffe, daß dann ein Abspielen ohne Längsschwingungen möglich wird.
Teil der Ursache ist sicher auch der ungeregelte Bandzug der A77.
Ich habe keine Anhaltspunkte dafür, daß die Bandeigenschaften nach einem Viertel oder Drittel der Länge andere sind.
Hilft ein bischen backen bei zirpenden Bändern ?

Beim Recherchieren zu Silikon-Spray trat noch die Alternative Teflon-Spray auf.
Hat jemand mit Teflon-Beschichtung von Tonköpfen Erfahrung ?

MfG Kai
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Nabend die Herren.
Das Zirpen kenne ich von so ziemlich allen PE 65 (aber nur von diesen). Deswegen wundert mich Jürgens (JUM) Urteil "PE 65 alle unproblematisch". JA, ABRIEB findet man bei den alten Nicht-LH-Typen von BASF und Agfa eigentlich nie*, aber mitunter andere Probleme wie eben das Zirpen, man kann es auch quieken nennen, beim PE 65.
Ich vermute, dieses sehr dünne Band (es ist ja ein Triple Play) ist entweder nicht ausreichend vorgereckt oder der Oberfläche fehlt eine adaquate Schmierung.

Wenn es darum geht, Inhalte zu retten, sollte man verschiedene Tonbandgeräte ausprobieren. Geringer mechanischer Stress, sprich drehende linke Umlenkrolle, und möglichst geringer Bandzug bzw. Bremszug, sind hilfreich. Experimente mit Siliconschmierung könnten hilfreich sein, da habe ich aber keine Erfahrung.

Was die staubenden Low-Noise-Bänder (also trockener, staubiger, nicht klebender Abrieb) betrifft,
da hilft lediglich, sie ein paar mal durch ein Tuch (beidseitig, mit Finger gehalten, das Band sollte vor Passieren der Bandführung durch das Tuch laufen oder noch besser das Band direkt von Spule zu Spule laufen lassen. Auch das schlimmste Band ist nach etwa 6-8 Durchläufen sauber genug um es abzuspielen.

Das betrifft nach meiner Erfahrung:
ca 80% aller BASF LP 35 LH und DP 26 LH und TP 18 LH aus den siebziger und achtziger Jahren.
ca 60% aller Agfa PE 36, PE 46, PE 66 aus den siebziger Jahren.

Das Problem tritt nach meiner Erfahrung unabhängig von Lagerung und Benutzung auf. Wer es nicht glaubt, ich habe originalverpackte BASF von Mitte der 70er, in der weißgrauen Ku-Box, noch in Folie verschweißt, die stauben extremst, völlig unbrauchbar. (Wer's nicht glaubt, kann gerne welche für teuer Geld von mir haben, mit Staub-Garantie, grins)

Und nochmal, die nicht-Low-noise-Typen sind mit einer kleinen Ausnahme alle NICHT vom Abriebproblem betroffen. Das sind:
BASF: alle LGS-Typen!! Also LGS, LGS Langspiel, LGS 26, 35, 52.
Die PES-Typen PES 18, 26, 35 mit einer Einschränkung: Ich hatte mehrmals Fälle, bei denen PES 26, das zwar bei Durchlauf zwischen zwei Fingern oder ein Tuch zwar keinen Abrieb zeigte, bei Neuaufnahmen öfters Höhen- und Lautstärkeeinbrüche zeigte, die entweder nach einigen Sekunden wieder verschwanden, manchmal auch ein Kopfreinigen nötig war, damit die Höhen wieder da waren, wobei der Kopf optisch sauber erschien. Es müssen winzige leicht klebrige einzelne Partikel sein. Oder doch nur Verschmutzung? Ich weiß es nicht.
Ferner immer UNproblematisch sind die LP 35, DP 26 und TP 18 (jeweils OHNE den Zusatz LH!) aus den Jahren 1968 bis 1973 (dann Einstellung dieser letzten Nicht-Low-Noise-Typen!)

Ab ca. 1978 gab es die Low-Budget-Typen in der schwarz-grünen Pappschachtel, die hießen auch LP 35 und DP 26, jeweils ohne den Zusatz LH, wobei es doch Low-Nois-Bänder waren, die auch leider zuverlässig starken Abrieb aufweisen. Falls Friedrich hier mitliest, es würde mich sehr interessieren, was es mit diesen schwarzgrünen Budget-Typen auf sich hatte. Ich habe die damals als kleiner Steppke gerne gekauft. Sie verschwanden um 1984/85.

Agfa: Immer problemlos waren PE 31 und PE 41 (wobei ich mit den frühen Typen bis ca 1964 klanglich nie so recht zufrieden war. Man erkennt sie daran, dass der Wickel lichtdurchlässig ist (gegen eine Lampe halten!) und dass der Vorspann einseitig ganz hellgrün, beinahe schon weiß ist, mit gesperrtem Schriftzug A G F A usw.
Agfa PE 65 quiekt. Siehe oben. Und bevor nun jemand sein PE 65 auflegt und postet "meins quiekt aber nicht!", lasst es ruhig mal durchlaufen. Spätestens wenn der linke Wickel kleiner wird und damit der Bandzug steigt, fängt der Spaß irgendwann an.

VG Stefan
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Hallo Stefan,

danke für deine Hinweise.
Ich habe den Ausdruck "zirpen" gewählt, weil es akustisch bei weitem nicht so laut war, wie ich es schon bei wirklich "kreischenden " Cassetten gehört habe.
Mit der fehlenden oder ungenügenden Vorreckung könntest du recht haben. Ich habe nicht ohne Grund in den 60er Jahren nur je ein TriplePlay Band von AGFA und BASF gekauft, danach nie wieder.
Meine A77 hat links und rechts ein Kugellager. Bleiben noch der Bandberuhigungs-Bolzen links und die drei Köpfe. Löschkopf mit Kunststoff-Oberfläche, AK und WK spiegelnd blankes Metall.
Am Bandzug möchte ich nichts ändern. Der Bremszug erscheint mir eher etwas gering.
Das ganze begann etwa bei einem Drittel des Zählwerkstandes für Band-Ende (bzw nach 52...54 Minuten bei 9.5 cm/s) und trat ab da mit zunehmender Häufigkeit und Dauer auf.
Vor wenigen Tagen habe ich ein DP26 LH low noise digitalisiert. Voderseite in 5 Abschnitten, die Rückseite erforderte 8 (normal je 1 Stunde Laufzeit bei 19 cm/s). Die Vorderseite habe ich zweimal durch 3 gegen den Bandlauf versetzte Filz-Zylinder gespult, die Rückseite viermal. Die Menge braunen Belages auf den Filzen nahm kaum ab. Und ich habe schon mehrfach erlebt, daß die "Rückseite" eines stereophon in 4-Spur bespielten Bandes mehr Teilabschnitte erforderte als die Vorderseite.
Am meisten Abrieb kommt von den Band-Rändern, von der Mitte nur wenig.

MfG Kai
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Stefan, danke für die Ergänzungen! Schau mal nach Beiträgen von unserem Forenkollegen Hans alias "Aniliner". Nach seinen Ausführungen gibt es gute Gründe zu der Annahme, daß die Lagerungstemperatur einen großen Einfluß auf die Stabilität der Bandbeschichtung hat. Er war seinerzeit bei BASF an Versuchsreihen zu dem Thema beteiligt und schreibt, daß eine mehr als nur kurzzeitige Erwärmung des Bandmaterials auf über 38 Grad Celsius zum "Umkippen" des Bindemittels führen kann.

Für mich ist dies die bisher plausibelste Erklärung, weshalb z.B. bei den LH-Bändern so gegensätzliche Erfahrungen vorliegen, die von völlig problemlos bis völlig unbrauchbar reichen. Bei Bändern mit diesen kritischen Bindern, die man nicht selbst neu erworben und dann immer wohltemperiert gelagert hat, kann man also nie wissen, was einen erwartet.

Bei den Agfa-Typen PE 31 und 41 rührt der große Unterschied zwischen der früheren und der späteren Version daher, daß beide Mitte der 60er Jahre auf neues Pigment umgestellt wurden. Eigentlich hätten sie damit PE 35 und PE 45 heißen müssen, aber man hielt leiber an den bekannten Namen fest und bezeichnete nur intern das neue Material als Pigmenttyp 5, während das Dreifachspielband vom Start weg die Pezeichnung PE 65 erhielt. Mit Erscheinen des LH-Pigmenttyps 6 war dann die Ordnung wieder hergestelt: PE 36, 46, 66 (nebst PE 86 und 126 für Casssetten).

Viele Grüße,
Martin

Viele Grüße,
Martin
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Danke euch beiden für die Antworten!

@ Kai: Ja, so kenne ich es auch. Das Drama beginnt immer an den Rändern. Ein Hinweis darauf dass Luft (Sauerstoff) oder Luftfeuchtigkeit die Zersetzung in Gang setzt.

@ Martin: Ja, ich kenne den Hinweis auf zu hohe Temperaturen. Ich habe jedoch auch mit selbst gekauften Bändern aus meinem eigenen Archiv schwerste Staub-Schäden gehabt, dito aus der übernommenen Sammlung eines Bekannten, diese Bänder haben auch zeitlebens dessen Wohnzimmer nicht verlassen, dito das Archiv meines Onkels. Mag sein, dass hohe Temperatur das Problem auch auslösen kann oder verschlimmert, es passiert aber definitiv auch bei normaler Lagerung. Die unterschiedlichen Erfahrungen (auch mir sind schon etliche BASF und Agfa der Problemtypen ohne jegliches Problem untergekommen)
führe ich auf unterschiedliche Chargen zurück - ohne es natürlich wirklich zu wissen.

Ja, Agfa hat so um 1964 gewechselt von kubischem auf nadelförmiges Oxid. Zusätzlich wude aber offensichtlich auch das Trägermaterial verändert, bis zu dieser Zeit waren die Wickel durchscheinend, was für Polyesterband ja völlig untypisch ist, danach nicht mehr. (Übrigens, wegen dieser alten Agfa PE gilt die alte Weisheit nicht uneingeschränkt, nach der man Azetatbänder an der Lichtdurchlässigkeit des Wickels eindeutig erkennt)
VG Stefan
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Neulich habe ich sehr günstig eine Handvoll Bänder erworben: EMI-Tape 100.

Leider war der größte Teil von davon vom Vorbesitzer total ramponiert worden und in einem entsprechend desolaten Zustand, was ich sehr schade finde.
Denn KEINES der Bänder hat gequietscht, geschmiert oder übermäßig Abrieb gehabt. In der Hinsicht war oder ist alles bestens! Zudem haben die, die ich bespielt habe überdies einen erstaunlich gute Klangeigenschaften. Die Diskrepanz zwischen Vor- und Hinterband ist gering.
Bis auf eines mit absolut glattem Wickel sah man den anderen viel zu sehr an, dass sie über die Jahrzehnte gelitten haben. Auch die Kassetten waren zum Teil halb zertrümmert.
Die Bänder waren aus den Chargen 27631 und 28978.
 
Noch ein paar Neuzugänge für die detaillierte Liste:
Ein Philips LP18-Band (rote Punkte) – Charge LP2754D, absolut einwandfrei
Ein Maxell UDXL35-9B – Charge 42208.8, absolut einwandfrei
MFG, Daniel

Ich bin Heavy-Metal!
Analog: Bandmaschinen: Teac A-2300SX, Philips N4420, JVC TD-X101 Kassettendeck, Fisher MT-6310, Sharp VZ-2500H, digital: Denon DCD-720AE
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(04.01.2021, 19:38)Kirunavaara schrieb: @Niels: Ja, mit LH Super, LH SUPER oder auch LH S gestempelte Bänder habe ich original bisher nur auf den charakteristischen LH-super-Spulen gesehen. Nur den mit FE SUPER LH gestempelten Typ kann ich noch nicht ganz einordnen. Ferro LH Super wiederum wäre eine neue Kombination, die ich so noch nicht gesehen habe... aber das will ja nichts heißen.

Ich bin, wieder einmal, durcheinander. BASF macht es einem am Detail nur beiläufig interessiertem wie mir nicht leicht, nur halbwegs den Überblick zu behalten, weil die gleichen Bezeichnungen mal verschiedenes bezeichnen, mal verschiedene Bezeichnungen das Gleiche.

Bislang war ich davon ausgegangen, dass es neben ganz vielen anderen Typen einen Typ gibt, der mit "LH super" bezeichnet wäre. Steht ja so auf dem Spulenlabel der Spulen mit den durchbrochenen Zahlen. Auf dem roten, runden Einleger steht auch LH super. Auf dem Vorlaufband, des Bandes, was ich mir eben mal gegriffen habe steht "DP26LH     SUPER".

Gibt es nun verschiednene "SUPER"-Bänder? Oder nur verschiedene Bezeichnungen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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Ok, dann ist das ein ganz normales LH super. Mich hatte wie gesagt nur die Kombination Ferro LH super gewundert. Ja, es gibt verschiedene "Super"-Bänder:

LH super
ferro super LH

Zur Namensänderung ist in den "Zeitschichten" (3. Ausgabe) auf den Seiten 344 und 453 beschrieben, daß aufgrund von Quietsch- und Abriebproblemen die Rezeptur der Cassettenbänder mit diesen Namen geändert wurde. Für die Spulenbänder ist der Namenswechsel zwar nicht explizit genauso erwähnt, aber immerhin habe es bei den LH-super-Spulenbändern gleichartige Probleme gegeben.

Auf den ca. 1977 erschienenen Verpackungen der rot/schwarzen Spulenbänder stand die Typenbezeichnung ferro LH HiFi. Ohne "super" - das war den LPR/DPR-Typen vorbehalten. Aber es steht manchmal auf den Vorspannbändern z.B. LP 35 FE SUPER LH. Bei denen weiß ich nur noch nicht, ob sie als LH super oder als ferro LH HiFi verpackt waren. Jedenfalls handelt es sich scheinbar auch bei den Spulenbändern um zwei verschiedene Beschichtungen.

Ich habe da auch noch nicht den vollständigen Überblick, versuche aber weiterhin, Puzzleteilchen zusammenzutragen...

Viele Grüße,
Martin
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