30.12.2017, 17:36
An Weihnachten und zwischen Silvester wiederholt zdf_neo in den letzten Jahren immer wieder diese ganzen alten Serien, beim zappen bin ich - mal wieder - über diese Serie gestolpert.
Gegenüber meiner Lieblingsfamilienserie „Die glückliche Familie“ - die ja vor Allem in der dritten Staffel eigentlich immer unglücklicher wird und wo ich auch sagen muss, dass die Folgen wo sie in Amerika sind irgendwie mächtig überzogen wirken, was auch dadurch kommt, dass die amerikanischen Rollen natürlich alle synchronisiert sind und das Alles sehr künstlich wirken lässt - muss ich sagen, dass ich bei „Ich heirate eine Familie“ aus dem Fremdschämen nicht mehr raus komme.
Da sind zum einen die beiden wohlerzogenen Lausbuben die mit ihren kleinen Streichen eigentlich nie was schlimmes machen und die Mega oberflächliche Trinentochter, die außer Zicken und Pferde gut finden sonst gar nix macht, außer schlechte Noten schreiben. Letztendlich geht es immer nur um Konsum und wer wem wieder was kauft, hier tauscht er seinen Porsche gegen eine Familienkutsche, weil ein Auto ja reicht, da kauft sie aber ebenfalls eine Familienkutsche, damit er einen Porsche behalten kann und am Ende der eingebildeten Tochter noch ein Pferd, obwohl sie es eigentlich nicht verdient hat und dann lachen Alle, bevor das Bild einfriert.
Wie müssen die Leute in der DDR das empfunden haben, was für ein oberflächlicher westdeutscher Schmarrn?
Dann sind auch Dinge echt unliebsam zusammengebastelt. Es geht ja darum, dass ein recht gut betuchter Werbegrafiker eine Frau mit ihren bereits 3 existierenden Kindern heiratet und die dann gemeinsam in ein Haus ziehen. Er arbeitet aber auch von zuhause und wenn die Kinder nicht in der Schule sind, ist die Frau dennoch außer Haus arbeiten.
In der Folge mit dem Pferd muss der eine Lausbub nun zwischendurch mal wieder etwas materielles anfertigen, es geht um ein Geschenk für eine Schulfreundin, die am nächsten Tag Geburtstag hat. Nun hört man plötzlich unfassbar fetzige Instrumentalmusik durch die Wohnung wummern, die eher klingt als würde Max Greger 50er Jahre Hits mit seinem Orchester verwurschteln, also echt 1983 zur Hochzeit der kommerziellen NDW und Synthipop hört doch der Junge bestimmt nicht so altbackenen Kram. Der Hausherr sitzt im Arbeitszimmer und kann bei dem Lärm nicht arbeiten. Er macht sich also auf die Suche nach der Ursache und findet diese im Wohnzimmer: Eine Schneider Team Kombo mit einem der beiden Lausbuben davor, der asynchron irgendwelche Regler nach links dreht, während die Musik permanent lauter wird, das Cassettenlaufwerk auf Play geschaltet ist und keine Schallplatte aufliegt - man sieht genau, dass der Arm auf der Auflage liegt - der dann sagt „Na Werner, heiße Scheibe, was?!“, Werner (alias Peter Weck) ist ein Bisschen entnervt und bittet ihn dann Musik abzuschalten, er könne so nicht arbeiten.
Der Junge erklärt dann er müsse seiner Schulfreundin eine Platte aufnehmen, weil die Freundin Geburtstag habe, die Platte sei aber von einem Kumpel geliehen und er müsse sie Morgen zurück geben, nach einem ziemlich unsinnigen Wortwechsel kommt die Mutter in den Raum und fragt was los sei, man erklärt ihr den Sachverhalt und ihr Vorschlag ist, dass er ja für die Aufnahme keine Lautsprecher bräuchte und sie währenddessen doch einfach Abstöpseln soll.
Der Junge tut das dann mit einem debilen Grinsen und die Mutter leicht hysterisch „jetzt kann er so viel aufnehmen wie er will und du kannst deine Arbeit machen!“, alle lachen und freuen sich des Lebens, der Junge drückt die Play Taste des Cassettendecks, während wieder keine Platte aufliegt.
Absolut keine Logik. Warum nicht einfach die Lautsärke senken oder die Aufnahme ohne Ton über den Verstärker oder über Kopfhörer machen. Ich meine sogar die Anlage hätte kanalgetrennte Pegelregler für die Aufnahme gehabt.
Wobei ich auch meine, dass ALCs häufig mit dem Lautstärkeregler gekoppelt waren, ich hatte mal so eine billige Liegekompaktanlage, wenn ich da während der Aufnahme leider drehte, nahm der Pegel auf der Cassette zu, kann aber auch sein, das ein Defekt war oder Einbildung, da war ich noch sehr jung, aber Viele waren früher der Ansicht die Aufnahme würde bei einfachen Geräten besser, wenn man einfach den Verstärker lauter dreht.
In einer anderen Folge, die ich vor längerem mal gesehen habe ist es realistischer. Da hören die Beiden Eltern ein Lied im Radio, sie sagt dann „das ist unser Lied“, wieder eine Nichtssagende Instrumentalmelodie, die klingt wie von der Ziehung der Lottozahlen im Mai 1978, worauf der eine Junge dann sagt „wenn ich es das nächste Mal im Radio höre nehme ich es auf.“
Gesagt getan. Die Eltern gehen später noch mal schick essen und als sie wieder kommen, steht ein kleiner Radiorecorder mit Batterien im Schlafzimmer mit Memozettel dran „hier euer Lied kam vorhin im Radio, Ein Stück vom Anfang fehlt.“, das halte ich wiederum für wahrscheinlicher und realistischer als die Situation mit dem Schneider Turm.
Trotzdem schäme ich mich als Technikfreund oft fremd, wenn ich So Szenen in Filmen oder Serien sehe, wo Leute als Technikfreaks oder Profis dargestellt werden und man einfach sofort merkt, dass die keine Ahnung haben.
Bei Big Bang Theory richten die Nerds einmal ein 5.1 System für die neue Mieterin ein, es wird dann danach gefragt ob ihr Dolby oder DTS lieber sei, DTS sei basslastiger. Keine Ahnung wer sich den Quatsch ausgedacht hat. Ich finde die gesamte Serie eher schwach, aber sowas recherchiert man doch mal, wenn man keine Ahnung hat.
In der Kinder und Jugendserie „Endlich Samstag“ in der es um die gleichnamige Band geht, die in einem alten Lokschuppen üben ist das ähnlich. Die angeblichen „Techniker“ haben einfach null Ahnung von Technik und man merkt das immer, wenn die beiden „Soundmänner“ am Mischpult stehen und wie verrückt an allen Reglern drehen, während die Band spielt, die drehen an Allem nur an nix sinnvollem und als die Polizei eine Probe unterbricht werden einfach mal 2 Kanäle mittendrin hochgezogen, anstatt den Master runterzuziehen, dennoch wird die Musik schlagartig leiser. Ich habe das eine Zeit lang immer zum fremd schämen geguckt, weil ich es echt blöd finde, wenn auf solche Details nicht geachtet wird, ich meine sogar, man hätte deutlich gesehen, dass das Equipment gar nicht angeschlossen war.
Das ist mir heute übrigens auch in einem Paukerfilm
Aufgefallen, die Jukebox war einfach komplett aus.
Im Video von Wired For Sound fährt Cliff Richard auf Rollschuhen mit einem TPS-L2 Walkman von Sony durch die Gegend, dabei hat er die passenden Kopfhörer mit den orangenen Polstern auf, der Walkman ist gut sichtbar an seinem Gürtel angebracht. Man sieht deutlich, dass da keine Cassette drin ist und er nicht läuft. Wer macht so einen Blödsinn? D
Vielleicht ist euch sowas ja auch schon aufgefallen.
LG Tobi
Gegenüber meiner Lieblingsfamilienserie „Die glückliche Familie“ - die ja vor Allem in der dritten Staffel eigentlich immer unglücklicher wird und wo ich auch sagen muss, dass die Folgen wo sie in Amerika sind irgendwie mächtig überzogen wirken, was auch dadurch kommt, dass die amerikanischen Rollen natürlich alle synchronisiert sind und das Alles sehr künstlich wirken lässt - muss ich sagen, dass ich bei „Ich heirate eine Familie“ aus dem Fremdschämen nicht mehr raus komme.
Da sind zum einen die beiden wohlerzogenen Lausbuben die mit ihren kleinen Streichen eigentlich nie was schlimmes machen und die Mega oberflächliche Trinentochter, die außer Zicken und Pferde gut finden sonst gar nix macht, außer schlechte Noten schreiben. Letztendlich geht es immer nur um Konsum und wer wem wieder was kauft, hier tauscht er seinen Porsche gegen eine Familienkutsche, weil ein Auto ja reicht, da kauft sie aber ebenfalls eine Familienkutsche, damit er einen Porsche behalten kann und am Ende der eingebildeten Tochter noch ein Pferd, obwohl sie es eigentlich nicht verdient hat und dann lachen Alle, bevor das Bild einfriert.
Wie müssen die Leute in der DDR das empfunden haben, was für ein oberflächlicher westdeutscher Schmarrn?
Dann sind auch Dinge echt unliebsam zusammengebastelt. Es geht ja darum, dass ein recht gut betuchter Werbegrafiker eine Frau mit ihren bereits 3 existierenden Kindern heiratet und die dann gemeinsam in ein Haus ziehen. Er arbeitet aber auch von zuhause und wenn die Kinder nicht in der Schule sind, ist die Frau dennoch außer Haus arbeiten.
In der Folge mit dem Pferd muss der eine Lausbub nun zwischendurch mal wieder etwas materielles anfertigen, es geht um ein Geschenk für eine Schulfreundin, die am nächsten Tag Geburtstag hat. Nun hört man plötzlich unfassbar fetzige Instrumentalmusik durch die Wohnung wummern, die eher klingt als würde Max Greger 50er Jahre Hits mit seinem Orchester verwurschteln, also echt 1983 zur Hochzeit der kommerziellen NDW und Synthipop hört doch der Junge bestimmt nicht so altbackenen Kram. Der Hausherr sitzt im Arbeitszimmer und kann bei dem Lärm nicht arbeiten. Er macht sich also auf die Suche nach der Ursache und findet diese im Wohnzimmer: Eine Schneider Team Kombo mit einem der beiden Lausbuben davor, der asynchron irgendwelche Regler nach links dreht, während die Musik permanent lauter wird, das Cassettenlaufwerk auf Play geschaltet ist und keine Schallplatte aufliegt - man sieht genau, dass der Arm auf der Auflage liegt - der dann sagt „Na Werner, heiße Scheibe, was?!“, Werner (alias Peter Weck) ist ein Bisschen entnervt und bittet ihn dann Musik abzuschalten, er könne so nicht arbeiten.
Der Junge erklärt dann er müsse seiner Schulfreundin eine Platte aufnehmen, weil die Freundin Geburtstag habe, die Platte sei aber von einem Kumpel geliehen und er müsse sie Morgen zurück geben, nach einem ziemlich unsinnigen Wortwechsel kommt die Mutter in den Raum und fragt was los sei, man erklärt ihr den Sachverhalt und ihr Vorschlag ist, dass er ja für die Aufnahme keine Lautsprecher bräuchte und sie währenddessen doch einfach Abstöpseln soll.
Der Junge tut das dann mit einem debilen Grinsen und die Mutter leicht hysterisch „jetzt kann er so viel aufnehmen wie er will und du kannst deine Arbeit machen!“, alle lachen und freuen sich des Lebens, der Junge drückt die Play Taste des Cassettendecks, während wieder keine Platte aufliegt.
Absolut keine Logik. Warum nicht einfach die Lautsärke senken oder die Aufnahme ohne Ton über den Verstärker oder über Kopfhörer machen. Ich meine sogar die Anlage hätte kanalgetrennte Pegelregler für die Aufnahme gehabt.
Wobei ich auch meine, dass ALCs häufig mit dem Lautstärkeregler gekoppelt waren, ich hatte mal so eine billige Liegekompaktanlage, wenn ich da während der Aufnahme leider drehte, nahm der Pegel auf der Cassette zu, kann aber auch sein, das ein Defekt war oder Einbildung, da war ich noch sehr jung, aber Viele waren früher der Ansicht die Aufnahme würde bei einfachen Geräten besser, wenn man einfach den Verstärker lauter dreht.
In einer anderen Folge, die ich vor längerem mal gesehen habe ist es realistischer. Da hören die Beiden Eltern ein Lied im Radio, sie sagt dann „das ist unser Lied“, wieder eine Nichtssagende Instrumentalmelodie, die klingt wie von der Ziehung der Lottozahlen im Mai 1978, worauf der eine Junge dann sagt „wenn ich es das nächste Mal im Radio höre nehme ich es auf.“
Gesagt getan. Die Eltern gehen später noch mal schick essen und als sie wieder kommen, steht ein kleiner Radiorecorder mit Batterien im Schlafzimmer mit Memozettel dran „hier euer Lied kam vorhin im Radio, Ein Stück vom Anfang fehlt.“, das halte ich wiederum für wahrscheinlicher und realistischer als die Situation mit dem Schneider Turm.
Trotzdem schäme ich mich als Technikfreund oft fremd, wenn ich So Szenen in Filmen oder Serien sehe, wo Leute als Technikfreaks oder Profis dargestellt werden und man einfach sofort merkt, dass die keine Ahnung haben.
Bei Big Bang Theory richten die Nerds einmal ein 5.1 System für die neue Mieterin ein, es wird dann danach gefragt ob ihr Dolby oder DTS lieber sei, DTS sei basslastiger. Keine Ahnung wer sich den Quatsch ausgedacht hat. Ich finde die gesamte Serie eher schwach, aber sowas recherchiert man doch mal, wenn man keine Ahnung hat.
In der Kinder und Jugendserie „Endlich Samstag“ in der es um die gleichnamige Band geht, die in einem alten Lokschuppen üben ist das ähnlich. Die angeblichen „Techniker“ haben einfach null Ahnung von Technik und man merkt das immer, wenn die beiden „Soundmänner“ am Mischpult stehen und wie verrückt an allen Reglern drehen, während die Band spielt, die drehen an Allem nur an nix sinnvollem und als die Polizei eine Probe unterbricht werden einfach mal 2 Kanäle mittendrin hochgezogen, anstatt den Master runterzuziehen, dennoch wird die Musik schlagartig leiser. Ich habe das eine Zeit lang immer zum fremd schämen geguckt, weil ich es echt blöd finde, wenn auf solche Details nicht geachtet wird, ich meine sogar, man hätte deutlich gesehen, dass das Equipment gar nicht angeschlossen war.
Das ist mir heute übrigens auch in einem Paukerfilm
Aufgefallen, die Jukebox war einfach komplett aus.
Im Video von Wired For Sound fährt Cliff Richard auf Rollschuhen mit einem TPS-L2 Walkman von Sony durch die Gegend, dabei hat er die passenden Kopfhörer mit den orangenen Polstern auf, der Walkman ist gut sichtbar an seinem Gürtel angebracht. Man sieht deutlich, dass da keine Cassette drin ist und er nicht läuft. Wer macht so einen Blödsinn? D
Vielleicht ist euch sowas ja auch schon aufgefallen.
LG Tobi