13.10.2021, 10:16
@DOSORDIE - dass der GF777 technisch und qualitativ sehr gut ist, das weiß ich auch, meine Aussage hat sich nur auf das Design bezogen - die Japaner haben in den achtzigern stellenweise dazu geneigt, die Geräte zu stylen, als ob sie alle Features dieser Welt auf einen großen Haufen Stapeln, und der GF777 ist ein fast absurdes Beispiel dafür. Dass das nicht so dumm gewesen sein kann, erkennt man daran, dass diese Monster-Japaner bis heute viel höhere Sammlerpreise erzielen als die eher zurückhaltend gestalteten europäischen Geräte. Wieso z.B. diese Pioneer Tonbandgeräte im Rack Gehäuse heute teurer gehandelt werden als eine Revox B77, das lässt sich nur damit erklären, dass die meisten Leute auf das Blingbling abfahren - gutes Design ist es aber trotzdem nicht. Die portablen BT-Lautsprecher, auch die massiveren, haben alle das Problem, dass sie mit den winzigen Chassis keinen echten Bass produzieren können, und dem Hörer mit psychoakustischen Mitteln Klangfülle vorgegaukelt wird. Den Trick, die oberen Bässe überzubetonen und schön rund klingen zu lassen, hat schon Max Grundig bei Geräten wie dem C6200 benutzt, da denkt man auch im ersten Moment, dass da was viel größeres spielt, man darf nur nicht genau hinhören oder versuchen, etwas schwierigere Musik abzuspielen. Das Studio 1 kommt natürlich auch nicht mit einer richtigen HiFi-Anlage mit, klingt aber doch deutlich ehrlicher, und man kann damit auch Klassik oder Jazz hören, ohne weglaufen zu müssen. Nach den Erfahrunen bin ich richtig neugierig auf das HP800 geworden, aber das scheint ultraselten zu sein.
@Martin - ich habe nicht geschrieben, dass die ganze Kindheit ein fauler Kompromiss war, sondern habe das auf die Geräte geschoben. Das Marketing der Japaner war ja sogar ganz bewusst darauf ausgelegt, irgendwelche unbezahlbaren Traumanlagen durch die Fachzeitschriften zu prügeln, den bezahlbaren kleineren Geräten einen Hauch von dem Glanz abzugeben, und den Fan darauf einzuschwingen, ewig dem besseren hinterherzujagen. Meine Kindheit war auch kein fauler Kompromiss, ich war auch mit meinen einfachen Geräten nicht unzufrieden, sicher hätte ich mir aber ganz andere Sachen gekauft, wenn das Geld nicht der limitierende Faktor gewesen wäre.
@leserpost - ja, HiFi Studio 1 und 1M waren noch komplett Made in Germany. Die komische Anordnung des Cassettenteils kommt daher, dass man ein Laufwerk benutzt hat, das eigentlich für liegende Geräte wie Kompaktanlagen konstruiert war, und man das für den Radiorecorder auf den Kopf stellen musste. Das Nachfolgegerät HP800 war dann schon Made in Japan.
Gruß Frank
@Martin - ich habe nicht geschrieben, dass die ganze Kindheit ein fauler Kompromiss war, sondern habe das auf die Geräte geschoben. Das Marketing der Japaner war ja sogar ganz bewusst darauf ausgelegt, irgendwelche unbezahlbaren Traumanlagen durch die Fachzeitschriften zu prügeln, den bezahlbaren kleineren Geräten einen Hauch von dem Glanz abzugeben, und den Fan darauf einzuschwingen, ewig dem besseren hinterherzujagen. Meine Kindheit war auch kein fauler Kompromiss, ich war auch mit meinen einfachen Geräten nicht unzufrieden, sicher hätte ich mir aber ganz andere Sachen gekauft, wenn das Geld nicht der limitierende Faktor gewesen wäre.
@leserpost - ja, HiFi Studio 1 und 1M waren noch komplett Made in Germany. Die komische Anordnung des Cassettenteils kommt daher, dass man ein Laufwerk benutzt hat, das eigentlich für liegende Geräte wie Kompaktanlagen konstruiert war, und man das für den Radiorecorder auf den Kopf stellen musste. Das Nachfolgegerät HP800 war dann schon Made in Japan.
Gruß Frank