Technics und die PXS-Kondensatoren
#1
Hallo ind die Runde!

Es ist Gruselzeit! Die einen "gruseln" sich wegen eines albernen Brauchs, der aus den Staaten zu uns rübergeschwappt ist, ich grusel mich jetzt vor PXS-Kondensatoren in Technics Tapedecks (und nicht nur da)... Rolleyes

Ich wollte ja wegen der Brüchigkeit der Laufwerksteile in Technics-Tapedecks endgültig Schluss machen mit den "Gurken" Wink , aber es bastelt sich so schön an den Dingern. Vor ein paar Wochen musste ich an meinem RS-B465 die Hauptplatine wechseln, weil ich bei meinem Gebastel so lange daran herumgewütet habe, bis wieder mal die Leiterbahnen abgegangen sind, zudem hat sich die "CPU" verabschiedet, nahm einfach keine Befehle mehr an ( das sollte sich an der Ersatzplatine auch noch wiederholen ;( ). Nicht schlimm, Ersatz liegt genug herum, eine prinzipiell baugleiche Platine aus einem RS-BX404 musste nun herhalten.

Beim ersten Funktionstest scheinbar alles ok, aber es klang grauenvoll. Zudem unterschiedliche Basswiedergabe rechts/links, und es roch nach Strom... ?(
Die "Regelottos" in der Stromversorgung wurden sehr heiß, die Ladeelkos wurden aber auch merklich warm. Die Transistoren sind aber zu weit weg, um ihnen die Schuld für die Erwärmung der Elkos zu geben, also alles tauschen. Den klanglichen Unterschied zu vorher hätte ich so drastisch nicht erwartet. Echt der Hammer! Und das mit Allerwelts-Elkos. Im nächsten Schritt werde ich auf bipolare Elkos im Signalweg umstellen, weil eine solche Bestückung bei einem Schaltungsdesign mit dualer Stromversorgung doch wesentlich mehr Sinn macht.

Da es hier ja noch andere Technics-Fans gibt, könnte dieser Erfahrungsbericht evtl. interessant sein. Im "Tapeheads.net"-Forum kam das Thema auch schon zur Sprache, da Herr Nikitin offensichtlich ein grosser Fan vom Technics RS-B555 ist:
http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=59946

Und dann schaut man sich auf e**y um, und da meinen irgendwelche Schlauberger, mit "innen und aussen gereinigt" und Entmagnetisierung (falls die das überhaupt richtig gekonnt haben) die Geräte wieder in einen top Zustand gebracht zu haben... :pinch: wacko
Da sind die Leute, die an einem Quarz-Direktantrieb die Geschwindigkeit justiert haben wollen, oder deren Recorder Kabelsalat machen, richtig amüsant... Big Grin

Gruß
Jochen
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#2
Hallo Jochen,

bevor du im Signalweg bipolare Elkos einsetzt, nimm lieber Folienkondensatoren, solange diese grössenmässig passen. Folienkondensatoren haben immer einen besseren Sound als Elkos. Wima MKS 2 haben 5 mm Rastermass, MKS 02 hat 2,5 mm Rastermass. Ich benutze diese Wimas gerne als Ersatz für Elkos bis 4,7µF Kapazität, der 10µF ist zu teuer und zu gross.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Ah, Voodootech Smile

Mal abgesehen davon, wenn eine Vorspannung vorhanden ist setzt man keine bipolaren Elkos ein. Mit Vorspannung muss man aber nur warten, irgendwann ist es dann eh kein bipolarer Elkos mehr.

Gruß Ulrich
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#4
Beim Reichelt gibt es die 10µF gerade wieder und sind keine Wucherpreise wie bei C.... Ich mache das auch, zumal auch die Japaner diese Technik teils schon lange nutzen, ob Toshiba/Aurex oder auch Sony. Das Brücken mit Folien hat ein positiv hörbaren Effekt und nichts mit "Vodoo" zu tun. Die Elkos werden damit einfach schneller.
Gruß André
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#5
Hab mal kurz drüber nachgedacht........... ne, ist und bleibt Voodoo Smile

PS: Ein echtes Argument für Folien anstelle (und nicht zusätzlich als Bypass) von Elkos ist die Haltbarkeit und der gesunkene Preis bei kleinerer Bauform. Aber selbst die Haltbarkeit halte ich bei alten Geräten für nebensächlich.

Gruß Ulrich
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#6
Voodootech... 8o Das isses! thumbsup

Nee, ganz im Ernst: eine Vorspannung ist definitiv nicht da, sonst wäre ich nicht auf den Gedanken mit den bipolaren Elkos gekommen. Ich nehme an, dass man nur aus Kostengründen keine bipolare Elkos verwendet hat. Hat ja auch über 20 Jahre gehalten. Wäre mal interessant, wie es ausgeht, wenn man die Dinger gar komplett überbrückt :pinch: , mit "DC-Coupled Amplifier" wurde in den 80ern doch gerne mal als Qualitätsmerkmal geworben... :whistling: Und der positive Klangeindruck ist keine Einbildung; ich würde mich vor so vielen Pragmatikern hier doch nicht freiwillig zum Esel machen wollen.

@Tobias: An Folienkondensatoren habe ich auch schon gedacht, aber ich brauche 10µ - mindestens. Und wenn's wieder über 20 jahre hält - mir reicht's. Wer weiß, ob ich überhaupt so alt werde.

Gruß
Jochen
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#7
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=211984#post211984 schrieb:eine Vorspannung ist definitiv nicht da

Hast du mal ein Schaltungsbeispiel bzw. Ausschnitt?

PS: Elkos können das ohne DC Vorspannung bei kleinen Wechselströmen tatsächlich sehr lange aushalten.
PPS: Wima MKS2 gibt es mit RM 5mm und 10µF.


Gruß Ulrich
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#8
uk64,'index.php?page=Thread&postID=211985#post211985 schrieb:Wima MKS2 gibt es mit RM 5mm und 10µF.
Hallo Ulrich,

davon kostet einer aber knapp EUR 4,00

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#9
Was nichts kostet klingt auch nicht, sonst könnte man ja so einen 10µF SMD Keramikvielschichtkondensator für ein paar Cent verwenden.

SCNR Ulrich
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#10
Ich wäre so schmerzfrei und würde auch einen Keramik-Vielschichtkondensator nehmen, wenn er bedrahtet ist. Mein RS-B465 ist echt nicht übel geraten, aber ist es so "highendig", dass sich eine Parallelschaltung aus Elko und Folien-K. lohnt? Hm... :S

Hier erst mal der PB- und Rec-Amp:

   

Dolby-Chip:

   

Man sieht: Signalein- und Ausgänge der IC's sind alle auf 0V. Ich habe leider kein Oszilloskop, um die auftretenden Spannungen zu analysieren. Bei anderen, höherwertigen Decks z.B. von AIWA, wurden Elkos so in Reihe geschaltet, dass die Anordnung bipolar war. Das haben die sicher nicht ohne Grund gemacht.

Gruß
Jochen
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