Aufnahmeaussteuerung mit Win10
#1
Moin aus Hamburg!

Ich digitalisiere Tonbandaufnahmen mit Adobe Audition. Als externe Soundkarten benutze ich eine alte Terratec-Karte (Aureon-USB) oder eine Behringer UCA222. Beides funktioniert einwandfrei.

Die Pegelaussteuerung erfolgt über "C:\Windows\System32\SndVol.exe" bzw "C:\Windows\System32\control.exe", beides habe ich auf den Desktop gelegt.

Das Handling der "control.exe" empfinde ich als recht unkomfortabel, daher suche ich nach einer Art von Bedieneroberfläche/Frontend, die z. B. einem Mischpult nachempfunden sein könnte und bequemeres / genaueres Aussteuern erlaubt.

Hat jemand eine Idee, ob es so etwas gibt?

Vielen Dank sagt

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#2
Soweit mir bekannt ist, mußt Du bei einer Digitalaufnahme nur darauf achten daß Du sie keinesfalls übersteuerst.
Bleib großzügig unter dem 0dB Pegel und normalisiere die wav-files im Anschluß
Viele Grüße
Jörg
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#3
Hallo Hannes,

die Feinheit der Stufen bei der Aussteuerung einer Soundkarte hängt davon ab, wieviele Verstärkungs/Abschwächungsstufen in deren Analog-Teil realisiert sind. Es gibt welche (zB das UCA202) die gar keine Einstellmöglichkeit haben. Da bleibt dann nur die echte analoge Pegelstellung vor dem Interface übrig.
Control.exe bzw. der Windows-Austeuerungssteller täuscht bei Interfaces, die zB nur 16 verschiedene Pegelstufen im Eingangsteil haben, mehr vor, indem er immer die Stufen 0-100 anzeigt. Bei vielen Zwischenwerten ändert sich jedoch garnichts am Pegel.
Ausreichend feine Pegelstellung ist meiner Erfahrung nach bei allen RealTek Audio-Codecs möglich, die in vielen DeskTops, Notbooks, Netbooks, etc. verbaut sind.
Unabhängig davon haben manche Programme einen eigenen Pegelsteller, mit dem eine feinere Einstellung möglich sein kann, wenn dieser Wert durch Multiplikation mit dem digitalen Wert von der Soundkarte erzeugt wird. Das setzt natürlich voraus, daß die nicht bereits übersteuert wurde.

Wichtig ist auch, sich nicht auf die Windows-Pegel-Anzeige zu verlassen. Die zeigt nämlich nur Stichproben des Eingangssignales an und kann deshalb schon mal Spitzenwerte "verpassen". Dagegen gibt es aber Pegel-Anzeige-Programme (zB die von darkwood in England) , die wirklich die Spitzen erfassen und auf Wunsch längere Zeit anzeigen (peak hold).

In einem Lenovo Netbook habe ich einen RealTek Codec, der sich fast nicht übersteuern läßt. Als ich mal die Übersterungsgrenze ermitteln wollte, merkte ich zu meinem nicht geringen Erstauenen, daß ab einem bestimmten Eingangspegel der Ausgangspegel einfach nicht mehr anstieg, ohne daß auf einer Waveform-Anzeige irgendeine Verzerrung des Test-Sinus zu sehen war. Ich hab die Zahl nicht im Kopf, aber die Übersteuerungsfestigkeit betrug etwa einen Faktor 8-10. Schaltete man den Pegel runter auf kleinere Werte stieg der angezeigte Pegel langsam wieder an. Das Ding hat also eine undokumentierte AGC mit sehr kleiner Ansprech- und langer "Erhol"-Zeit.
Mit so einem Teil kann man "großzügig " Aussteuern, es sei denn, man will unbedingt die volle Original-Dynamik erhalten.

MfG Kai
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#4
Moin!

Ich wartete noch ein wenig auf Antworten, die sich DIREKT auf meine Frage beziehen, aber da scheint es bislang keine Lösung zu geben (?). Trotzdem Danke für Eure Meldungen!

Ich werde mir zunächst damit weiterhelfen, dass ich zwischen Tonbandgerät und Soundkarte ein kleines Mischpult schalte. Damit kann ich dann direkt regeln.

Danke und Tschüß für jetzt

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#5
Hallo Hannes,

wenn du vorwiegend neuzeitliche Audio-Quellen anschließen willst, dann brauchst du eigentlich nur einen Abschwächer, weil deren Ausgangspegel meist höher ist als der Eingangspegel einer Soundkarte für Vollaussteuerung. Ein Stereo-Potentiometer mit passendem Widerstand würde den Zweck bereits erfüllen.

MfG Kai
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#6
Hallo Kai,

die Idee finde ich gut! Wieviel Ohm sollte das Teil haben?

Ich meine mich zu erinnern, dass es hier vor einiger Zeit einen Link auf ein evtl. passendes China-Produkt gegeben hat. Leider läuft meine Suche danach ins Leere. Kannst Du Dich daran erinnern?

Gruß
Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#7
Den China-Link kenne ich nicht.

Der Gesamt-Widerstand R richtet sich nach den Ausgangswiderständen deiner Quellen Rout und dem Eingangswiderstand deiner Soundkarte Rin.
Er sollte groß gegenüber Rout sein und R/4 (bei einfachster Schaltungsauslegung) klein gegenüber Rin.
Das riecht schon nach Kompromiß, der mal mehr, mal weniger gut ausfällt.
Die Auswahl ist außerdem dadurch eingeschränkt, daß es Potentiometer nur mit grob gestaffelten Werten gibt, zB 1, 2.2 (2.5), 5 (4.7), 10, 22 (25), 50 & 100 kOhm.
Außerdem ist es eine Überlegung wert, ob du damit auch ein- und ausblenden möchtest oder ob es nur um die möglichst bequeme Einstellung der Voll-Austeuerung geht. In ersterem Fall wäre ein logarithmisches Potentiometer angezeigt, im zweiten Fall ein lineares mit eingeschränktem Einstellbereich. Letzteres erreicht man dadurch, daß man das "kalte" Ende der Widerstandsbahn nicht direkt an Masse legt, sondern über einen Serien-Widerstand Rs. Wenn der die Größe R hat, kannst du den Pegel etwa von 100 % auf 50 % reduzieren, nimmst du Rs=R/2 geht es bis 33 % runter, iA auf Rs/(R+Rs), wenn Rin >> dagegen ist.
Außerdem brauchst du nur noch eine Blechdose und 4 Cinch-Buchsen und einen Drehknopf.
Falls du mehrere Quellen mit recht unterschiedlichem Ausgangspegel hast, könnte man auch noch einen Umschalter vorsehen, der zwischen den Eingangsbuchsen und dem linearen Poti noch einen Spannungsteiler mit Fest-Widerständen umschaltet. Beim logarithmischen (Vollbereichs-) Poti braucht man das nicht, hat dann aber auch nicht den Fein-Einstellungseffekt.

MfG Kai
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