ASC und 4,75 cm/s
#51
hallo andreas,

hier im hamburgischen land sacht man dazu "ich glaub, da mustu nochma bei...".

selbst wenn man sich auf die kurve für 4.75 cm/s konzentriert, kann ich da nicht ansatzweise den typischen verlauf einer sin(x)/x verwandten spaltfunktion erkennen.
wo liegt die löschfrequenz dieser asc ?
viele der peaks lassen sich vermutlich mischprodukten von oberwellen mit der löschfrequenz zuorden.
was mich auch verwundert ist, daś ich hier garnichts von dem angeblich bis 13 oder 14 oder gar 17 khz gehenden frequenzgang sehe. stattdessen "schmiert" der ja vorher schon gewaltig ab.
daß man von der nullstelle der spaltfunktion eventuell wegen allerlei nichtlinearer schmutzeffekte wohlmöglich garnichts sieht, war der meiner mit zweifeln geäußerten (zitierten) bemerkung zugrunde liegende verdacht.

mfg kai (mit dicken fingern auf 8" tablett im bett)
zusatzfrage: hast du hierbei einfach nur (breitbandig) pegel gemessen oder selektiv auf der momentanen anregungsfrequenz ? meine obige mischprodukt-hypothese ging schlicht von ersterem aus.
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#52
Moin moin,

jetzt wieder mit Großbuchstaben...
Inzwischen hab ich den Hinweis gefunden, die AS5000 habe eine Lösch/HF-Bias-Frequenz von 130 kHz.

Ein bischen Zahlen-Mystik:
131/2 = 65.5
131/4 = 32.75
131/5 = 26.2
131/6 = 21.83
131/7 = 18.7 ?
Bei diesen Frequenzen in kHz (bei 18.7 bin ich nicht ganz sicher, ob es paßt) zeigt deine rote Kurve Peaks bzw Peak und einen schmalen Einbruch (vermutlich durch Schwebung zu 0 Hz).

Gell ?
MfG Kai
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#53
Hallo Kai,

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211452#post211452 schrieb:Ein bischen Zahlen-Mystik:

Treffer - 131 kHz durch ganze Zahlen geteilt:

   

Damit hätten wir eine Methode gefunden, die Bias-Frequenz zu messen Wink

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211449#post211449 schrieb:was mich auch verwundert ist, daś ich hier garnichts von dem angeblich bis 13 oder 14 oder gar 17 khz gehenden frequenzgang sehe. stattdessen "schmiert" der ja vorher schon gewaltig ab.

Wahrscheinlich war mein Nachtrag zu spät für Dich: Meiner Erinnerung nach (leider habe ich kein Laborbuch geführt) war das Signal auch bei Vollaussteuerung (~250 nWb/m), und nicht 20 dB darunter, wie es für einen glatten Frequenzgang nötig wäre. Nullstellen und Peaks sollte man ja trotzdem sehen können. Außerdem passte ziemlich sicher die Einmessung nicht zum Band (und natürlich umgekehrt).

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211449#post211449 schrieb:selbst wenn man sich auf die kurve für 4.75 cm/s konzentriert, kann ich da nicht ansatzweise den typischen verlauf einer sin(x)/x verwandten spaltfunktion erkennen.

Wer den Bommel gerade nicht aufgeschlagen hat - hier ist nochmal die betreffende Seite, was man eigentlich gerne sehen würde:

   

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211449#post211449 schrieb:daß man von der nullstelle der spaltfunktion eventuell wegen allerlei nichtlinearer schmutzeffekte wohlmöglich garnichts sieht, war der meiner mit zweifeln geäußerten (zitierten) bemerkung zugrunde liegende verdacht.

Ja, deswegen habe ich das Ergebnis damals auch liegenlassen und keine Mühe mehr reingesteckt. Die Spaltdämpfung, die ich hier sehen will, ist ja nicht der einzige Effekt, der eine Aufzeichnung und Wiedergabe kurzer Wellenlängen verhindert. Neben den diversen Verstärkern im Signalweg, die ich nicht genauer auf ihr Verhalten jenseits des Hörbereichs untersucht habe, begrenzt sicher alleine schon das Band, was da geht und was nicht...

Wenn man auch keinen sin(x)/x sehen kann, so liegen doch zumindest an den verdächtigen Stellen Minima, die zu 2µm Spalt passen würden. Es funktioniert aber nicht in der Gegenrichtung - zumindest würde ich nicht sagen, dass man "ganz klar" die 2 µm hier irgendwo ablesen oder fitten kann!

Wenn ich die x-Achse auf "2µm / Wellenlänge" umrechne und für 9.5 plotte, kann man sich schon einreden, auf dem richtigen Weg zu sein:

   

Leider habe ich keine zur Zeit keine guten Ansätze, was man wesentlich verbessern könnte, um ein klareres Messergebnis zu bekommen. Vielleicht den Wiedergabekopf mal wieder direkt an den Mikrofoneingang hängen, und dann noch gleich einen Aufnahmeverstärker bauen, der auch bei 96kHz noch linear ist Big Grin ?

Ein völlig anderes Vorgehen könnte sein, einen ordentlichen Pegel im "bequemen" Bereich des Bandes aufzuzeichnen (z.B. 1 kHz bei 9.5 cm/s), und dann die Wellenlänge für die Wiedergabe durch höhere Bandgeschwindigkeit zu erzeugen (z.B. Vorlauf). Nur müsste man dann einerseits die Bandgeschwindigkeit sehr gut regeln und auch messen (geht dann vielleicht bei der 6000er über die Zählwerkrolle), und andererseits die Frequenz bei der Auswertung genau bestimmen (zur Zeit weiß ich ja einfach aus dem Sweep, wann welche Frequenz anlag). Das übersteigt nur leider zur Zeit meine Hardware-Fähigkeiten...

Viele Grüße
Andreas


Edit: letzten Plot nochmal ausgetauscht, um die Farben konsistent zu halten
Edit2: der letzte Absatz war Unfug, glaube ich: die Wellenlänge auf dem Band ändert sich ja nicht beim Vorlauf...
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#54
andreas42,'index.php?page=Thread&postID=211461#post211461 schrieb:Meiner Erinnerung nach … war das Signal auch bei Vollaussteuerung (~250 nWb/m), und nicht 20 dB darunter, wie es für einen glatten Frequenzgang nötig wäre. Nullstellen und Peaks sollte man ja trotzdem sehen können.
Genau dort könnte das Problem liegen:
Wird ein Magnetband in den Höhen grob übersteuert, neigt es zur Selbstentmagnetisierung, das heißt der resultierende Magnetfluss wird geringer.

250nWb/m sind übrigens noch nicht Vollaussteuerung, sondern lediglich ein genormter Bezugsbandfluss.
Die Vollaussteuerung ist bandtypenabhängig und kann 10 dB oder mehr darüber liegen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#55
Hallo Andreas,

Schwamm über den letzten Absatz...

Aber jetzt nochmal von vorn:
Deine Messung zeigt im linken Abschnitt demnach ab irgendeiner Frequenz im unteren kHz Bereich den "Sättigungsfrequenzgang" und nicht den Frequenzgang unter den üblichen Meßbedingungen. Dann entstehen natürlich allerlei Verzerrungsprodukte, die sicher das verdecken, was man messen möchte. Die Messung müßte also bei mindestens -20 dB oder gar bei einem noch niedrigeren Pegel durchgeführt werden, bei dem auch die Frequenz der ersten Nullstelle noch nicht zu großen Verzerrungen führt.
Außerdem müßte man selektiv bei der Frequenz messen, die man gerade aufnimmt.

Das Bild im Bommel stellt laut Text und Formelteil eine sin(x)/x Funktion dar, ist nur etwas ungewöhnlich geplottet durch spezielle Achsenteilungen für x & y, die man sonst bei der Darstellung dieser Funktion nicht verwendet.

Zweckmäßige Modifikationen am Gerät wären:
Aufnahme-Entzerrung : Höhen-Anhebung eventuell so verringern, daß bis zur vermuteten "Null"-Frequenz keine sehr hohen Verzerrungen im Aufnahmeprozess entstehen
Wiedergabe-Entzerrung: Höhen-Anhebung nicht vor Erreichen der "Null"-Frequenz enden lassen.
Aufnahme/Wiedergabe-Verstärker, die bis 96 kHz gut sind, braucht man nicht. Sie müssen nur bis zur "Null"-Frequenz gut sein.
Ich gehe davon aus, daß die störenden Mischprodukte im Band entstehen.
Es sei denn, sie entstehen nur bei Hinter-Band-Messung während der Aufnahme, aber nicht, wenn du die Auswertung mittels späterer reiner Band-Wiedergabe machst. Dann machen sich auch die Verstärker verdächtig.

Warum verläuft eigentlich die türkise "Vor-Band"-Kurve im ersten Bild von Beitrag #50 so "abschüssig ?

MfG Kai
Noch eine Ergänzung in Reaktion auf Peter's Beitrag, den ich beim Schreiben des Obigen noch nicht gesehen hatte:
Wenn ich im ersten Bild von Beitrag #50 einen horizontalen Strich bei -20 dB unter dem Anfang der roten Kurve lege (also auf der y-Achse bei -30 dB), dann schneidet er die rote Kurve für 4,75 cm/s bei etwa 10 kHz statt bei den ursprünglich als obere Grenzfrequenz genannten 13 kHz (ohne Spezifikation des Abfalls gegenüber 1 kHz). Das kann entweder an dem Effekt liegen, auf den Peter hingewiesen hat, oder am DIN45500 Toleranzschlauch, der an den Bandgrenzen -7 dB erlaubt.
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#56
Hallo Peter, hallo Kai, liebe Mitleser,

langsam führt die Übung doch verdächtig weit vom Thema weg - aber wo wir schonmal dabei sind...

Danke für Eure Anregungen! Die Kurzfassung wäre:

1. Wie üblich bei einem Pegel deutlich unter Bezugspegel messen.
2. Bei der Auswertung schmalbandig bei der erwarteten Frequenz messen.

Alle weiteren Übungen (mit Modifikationen am Gerät oder anderen Verstärker-Basteleien) würde ich mir für später aufheben.

Nr. 1 ist klar - und leicht umzusetzen. Deswegen Rückfrage zu Nr. 2:

Klar, ich weiß zu jedem Zeitpunkt, mit welcher Frequenz gerade angeregt wird. Damit könnte ich in jedem Messintervall (hier: 0.01 Sekunden, oder 960 Samples) einen schmalen Bandpassfilter anwenden, bevor ich den Pegel bestimme. Oder aber je Messpunkt eine FFT machen (dann vielleicht mit 1024 Samples), und aus dem Spektrum einige Bins um die gesuchte Frequenz herum aufaddieren.

Wie macht "man" das denn a) traditionell (sprich, mit Messgeräten der 70er Jahre) und b) heute (also voll digital) üblicherweise?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211449#post211449 schrieb:zusatzfrage: hast du hierbei einfach nur (breitbandig) pegel gemessen oder selektiv auf der momentanen anregungsfrequenz ? meine obige mischprodukt-hypothese ging schlicht von ersterem aus.

Ja, Deine Annahme ist richtig - ich habe einfach breitbandig den Pegel gemessen. Hier wäre sicher noch etwas zu gewinnen.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211464#post211464 schrieb:Warum verläuft eigentlich die türkise "Vor-Band"-Kurve im ersten Bild von Beitrag #50 so "abschüssig ?

Dem bin ich noch nicht näher nachgegangen - ich vermute aber, dass Ein- und Ausgangsverstärker der ASC die Ursache sind. Die Soundkarte alleine bleibt ja deutlich länger "waagerecht". Im Normalbetrieb erwartet ja niemand von ihnen mehr als bestenfalls 25 kHz.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211464#post211464 schrieb:Wenn ich im ersten Bild von Beitrag #50 einen horizontalen Strich bei -20 dB unter dem Anfang der roten Kurve lege (also auf der y-Achse bei -30 dB), dann schneidet er die rote Kurve für 4,75 cm/s bei etwa 10 kHz statt bei den ursprünglich als obere Grenzfrequenz genannten 13 kHz (ohne Spezifikation des Abfalls gegenüber 1 kHz).

Wie weiter oben gezeigt: Wenn man mit niedrigem Pegel und richtigem Band misst, sind 15 kHz (als -3 dB-Grenze) realistisch möglich.

Viele Grüße
Andreas
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#57
Hallo zusammen,

ich finde nicht, daß "die Übung weit vom Thema" wegführt.
Bernd hatte die Frage aufgeworfen, ob eine AS500x besser geeignet ist für die Wiedergabe von Fremdbändern, die mit 4,75 cm/s aufgenommen wurden.
Er bezog sich dabei zwar auf den Wandel der in ASC-Prospekten genannten oberen Frequenzgrenze vor & ab 1984, aber die Kernfrage ist sicher, ob eine AS500x einen schmaleren Spalt im Wiedergabekopf hat als die bislang von ihm benutzten Geräte (zB Tfk M97 oder Nordmende 8001/T).

Eine FFT wäre sicher Overkill, wenn man sich nur für das Signal bei einer Frequenz interessiert, hat aber den Vorteil, daß sie in vielen Programmier-Umgebungen als fertige Routine verfügbar ist.
Eine Alternative wäre der Goertzel-Algorithmus.
Noch schlichter/durchsichtiger wäre die Bildung der Skalar-Produkte eines Sample-Vektors mit je einem Vektor von sin(2 pi f_mess*t) und cos(2 pi f_mess*t). Damit kann man die Funktion eines aus der Analog-Technik bekannten Lock-In-Detektors/Verstärkers nachbilden. Die quadratische Summe beider Ergebnisse liefert einen Wert für die Leistung des Sample-Vektors. Die Bandbreite ist von der Größen-Ordnung 1/Zeitfenster, allerdings wohl in der Form einer sin(x)/x-Funktion. Wenn man was besseres haben will, muß man das Zeitfenster (über die Vektor-Länge) vergrößern und eine geeignete Gewichtsfunktion verwenden. ~10 Hz Bandbreite würde also eine Messdauer von 0.1 s erfordern entsprechend Vektoren von 4800 Samples bei 48 kHz Sample-Frequenz oder das Doppelte bei 96 kHz.

MfG Kai
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#58
andreas42,'index.php?page=Thread&postID=211470#post211470 schrieb:Wie macht "man" das denn a) traditionell (sprich, mit Messgeräten der 70er Jahre) und b) heute (also voll digital) üblicherweise?
Die einfachste, wenn auch etwas zeitintensve analoge Methode bestand aus schaltbaren Terzfiltern oder abstimmbaren Notchfiltern.

Sogenannte Suchtonanalysatoren vereinfachten die Arbeit seit den 1950er Jahren. Zunächst wurden schmalbandige durchstimmbare Filter mit einem Schwebungssummer über eine biegsame Welle mechanisch gekoppelt.

Seit den frühen 1970er Jahren funktionierte das elektronisch (z.B. mit dem Summer B&K 1024, dem Mitlauffilter 2020 und einem Pegel/Spannungsmesser 2606).

Heute verwende ich für solche Aufgaben Software wie AudioTester. Damit sind sowohl feinstufige FFT- als auch Suchtonanalysen (Frequenzschrieb) mit schmalbandiger Filterung realisierbar. Feinstufig bedeutet max. 0,2 Hz Auflösung bei SF 192 kHz.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#59
Hallo zusammen,

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=211476#post211476 schrieb:Zunächst wurden schmalbandige durchstimmbare Filter mit einem Schwebungssummer über eine biegsame Welle mechanisch gekoppelt.

Hm, einfach und wirkungsvoll Smile

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211474#post211474 schrieb:Eine FFT wäre sicher Overkill, wenn man sich nur für das Signal bei einer Frequenz interessiert, hat aber den Vorteil, daß sie in vielen Programmier-Umgebungen als fertige Routine verfügbar ist.

Ja, sowas dachte ich mir auch; auch könnte man bei Unklarheiten einfach das Spektrum an der betroffenen Stelle betrachten und sehen, was los war. Außerdem hätte ich gehofft, damit gegen die zeitliche Änderung des Mess-Signals (im Beispiel immerhin 100 Hz je 0.01 Sekunden) einigermaßen robust zu sein - einfach genügend Bins des verschmierten Peaks summieren, und gut?

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211474#post211474 schrieb:Noch schlichter/durchsichtiger wäre die Bildung der Skalar-Produkte eines Sample-Vektors mit je einem Vektor von sin(2 pi f_mess*t) und cos(2 pi f_mess*t). Damit kann man die Funktion eines aus der Analog-Technik bekannten Lock-In-Detektors/Verstärkers nachbilden.

Ah, auf so eine "klassisch übersetzte" Lösung hatte ich gehofft Smile Wenn ich Wikipedia richtig lese, ist durch die Verwendung von sin und cos auch eine Phasenverschiebung kein Problem mehr.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211474#post211474 schrieb:Wenn man was besseres haben will, muß man das Zeitfenster (über die Vektor-Länge) vergrößern und eine geeignete Gewichtsfunktion verwenden.

Was aber mache ich mit der Änderung des Frequenz über die Zeit der Messung? Oder funktioniert die Methode nur bei Verwendung entsprechend vieler nicht-veränderlicher Einzelfrequenzen sinnvoll?

Viele Grüße
Andreas
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#60
Die Verwendung von sin & cos ist genau die Methode, um phasen-unabhängig zu werden. Du kannst das auch in der Sprache der Geometrie so formulieren: Die beiden Skalar-Produkte bilden die beiden Projektionen des Daten-Vektors auf zwei Quadratur-Komponenten des Meß-Vektors.

Dann ist natürlich statt eines kontinuierlichen Sweeps einer in Stufen zweckmäßiger.
Das Filter ist sollte ständig der gewünschten Meßfrequenz angepasst werden. Das ist aber eigentlich kein wesentlich zusätzlicher Aufwand. Zur Soundkarte muß schließlich auch für jede Meß-Frequenz zur Tonerzeugung ein neuer Sample-Vektor in den Ausgabe-Buffer geschrieben werden.
Den oder einen Teil davon könntest du zum sin() erklären und muß dann noch den anderen als cos() bereitstellen.
(Der Goertzel liefert meines Wissens an Ende der (endlichen) Prozedur die (komplexe) Amplitude.)
Nur hat dir bisher vielleicht python diese Arbeit abgenommen.
Andererseits hat diese Filterung auch eine gewisse Bandbreite, also Frequenz-Toleranz.
Die brauchst du auch, um Geschwindigkeits-Differenzen zwischen Aufnahme- & Wiedergabe auffangen zu können.
Du kannst nicht bei 20 kHz mit 0,2 Hz Bandbreite messen, wenn das Geschwindigkeits-Geflatter 0,1% beträgt.
Insofern ist vielleicht außer der Frequenz auch eine Bandbreiten Anpassung auf etwas mehr als die Geschwingkeits-Toleranz * F_mess "vorteilhaft".
Es tut ja nicht nötig, weit ab von der vermuteten "Null"-Frequenz feinstufig voran zu schreiten. Da wären größere Schritte zur Orientierung ausreichend. Erst im Vermutungsbereich der möglichen Spaltbreiten und der daraus folgenden Frequenzen sollte feinstifig gemessen werden.

MfG Kai
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#61
N' Abend allerseits,

ich finde dass der Verlauf des Threads immer noch gut zur Ausgangsfrage passt und lese gespannt mit, auch wenn es für mich teilweise schwere Kost ist, da ich kein ausgebildeter Techniker bin. Letztlich wird mir dabei klar warum die Maschinen so unterschiedlich spielen. Die Tonköpfe vom M 97, 8001/T und AS 5000 habe ich mir angesehen, aber keine Bezeichnung gefunden. Wären Nahaufnahmen hilfreich?

Grüße,

Bernd
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#62
Illustrationen sind immer nett, egal ob hilfreich oder nicht. Dann weiß man, worüber man redet und vielleicht fällt noch anderes auf.
Richtig hilfreich für dich selbst wäre, wenn du ein Referenzband mit üblichen Messtönen (oder noch mehr) erzeugen könntest und das mal auf allen drei Geräten abspielen und dabei mit PC aufzeichnen würdest.
Dann würde man die echten Wiedergabe-Frequenzgang-Unterschiede zwischen den Geräten objektiv erkennen können.
Danach ließe sich zB die Entzerrung einer AS5000 so modifizieren, daß sie etwa den gleichen Frequenzgang erzeugt, wie deine bisherige Favoritin.
Danach wiederum könntest du in Hörtests prüfen, ob die AS5000 dabei noch weitere klangliche Vorteile hat wie zB weniger Rauschen am oberen Ende des Frequenzbereiches.

MfG Kai
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#63
Ich habe mal versucht die Nullstelle der Spaltfunktion über das Gerät ohne technische Veränderungen messen.
Gerät M20 9,51cm/s mit Kopf WC33 4,5µm Spaltbreite.

Das Ergebnis ergibt eine größere Spaltbreite, die Nullstelle ist sichtbar wenn auch sehr nahe am Rauschen.

   

200 Messpunkte zwischen 10kHz und 30kHz

Gruß Ulrich
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#64
Hallo Ulrich,

vielen Dank für diesen schönen Nachweis, daß es möglich ist, ein offensichtliches Minimum zu finden.

Ich sehe da ein Minimum bei etwa 18,4 kHz, woraus sich, wenn die Geschwindigkeit stimmt, 5,2 um Spaltbreite ergäben.

Wäre das möglich oder muß man nach einer Erklärung suchen, warum ein zu großer Wert rauskommen kann ?

MfG Kai
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#65
Für eine mechanische Kontrollmessung fehlen mir leider die Möglichkeiten Smile
Der verwendete Kopf hat allerdings schon etliche Meter Band gesehen. Wenn ich morgen dazu komme wechsle ich mal den Kopfträger und messe mit nahezu neuen Köpfen noch ein mal.

Gruß Ulrich
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#66
Ich hab mal versucht auszurechnen, mit welchem Azimuth-Winkel man den Unterschied zwischen 5,2 um und 4,5 um erklären könnte:
Wenn deine M20 2-Spur-Köpfe mit 2 mm Trennspur hat, beträgt die Spurbreite wohl 2175 um.
Eine Erhöhung der effektive Spaltbreite um 0,7 um würde sich nach meiner Rechnung bei einem Azimuth-Fehlwinkel von etwa 1,1' (Winkel-Minuten) einstellen. (~ 1/54 Grad bzw 3,22e-4 rad).

Gab es keine Probleme mit Mischprukten von Oberwellen des Meß-Signals und der HF-Frequenz ?
Hast du weit unter Bezugspegel gemessen ?

MfG Kai
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#67
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211549#post211549 schrieb:5,2 um Spaltbreite ... muß man nach einer Erklärung suchen, warum ein zu großer Wert rauskommen kann ?

Ob man das muss, weiß ich nicht, aber ich gebe mal weiter, was ich noch zusammen bekomme.

Durch die Nullstellenermittlung wird die sog. effektive (wirksame) Spaltbreite bestimmt. Bei Wiedergabeköpfen ist diese grundsätzlich geringfügig höher als die mechanische (geometrische).

Gründe sind laut Dickreiters „Handbuch der Tonstudiotechnik“ die sog. Spaltkantensättigung (Sättigung des WK-Kerns an den Spaltkanten) und die unumgängliche Abrundung der Kanten. Krones in „Magnetische Schallaufzeichnung“ begründet es damit, dass die austretenden Kraftlinien nicht an den Spalträndern beginnen und enden, sondern bereits vorher aus dem Eisen aus- und später wieder eintreten.

Die Abweichungen liegen je nach Autor (Westmijze, Schüller, Altrichter, Winckel, Dickreiter, van Bommel) zwischen 10…20%.

Theoretische Grundlagen dieser Berechnungen finden eine kritische Würdigung in Jay McKnights „Gap-length Response In Magnetic Reproducers“ von 2009, der auf S. 3 einen Wert von 18% angibt, siehe pdf in der Anlage.

Das Datenblatt des WC33 nennt für die mechanische Spaltbreite 4,5µm (Toleranz +0 / -1µm). Bei einer effektiven Spaltbreite von 5,2µm beträgt nach Knight die mechanische Spaltbreite 4,4µm.

Grüße, Peter


Angehängte Dateien
.pdf   McKnight Gap-length Response In Magnetic Reproducers.pdf (Größe: 219.22 KB / Downloads: 10)
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#68
Hallo!

Wie wohl die Meßreihen bei diesem "sehr gepflegten" AS5002 bei der Bandführung aussehen würden???

   

Bildquelle: ebay

Gruß
Wolfgang
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#69
Hallo Peter,

vielen Dank für deine erhellenden Erläuterungen und das aufschlußreiche McKnight paper.

Demnach funktioniert die Meßmethode wunderbar und Ulrich's Azimuth muß nicht verdächtigt werden.

Falls er nicht schmalbandig gemessen hat, läßt sich der Rauschabstand vielleicht noch durch selektive Messung (zB nach Synchron-Detektor / Lock-in Prinzip) verbessern und die Schärfe der Null-Bestimmung erhöhen.

Dann kann die Gemeinde ja daran gehen, damit die Spaltbreiten schlecht/nicht dokumentierter Tonköpfe zu ermitteln und individuelle Exemplare so auf exzessiven Verschleiß (Spaltaufweitung) prüfen.

MfG Kai
PS: @Wolfgang: Mit dem Verkäufer kannst du sicher einen guten Preis aushandeln, da bei der Anwendung ja wohl einsichtig ist, daß das Gerät als "defekt" einzustufen ist, weil außer Rauschen & Brummen nix rauskommt...
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#70
Hallo Kai!

Nee, nee - bloß nicht noch ein AS5000!
Habe doch schon deren 4 + 1 (je 1x AS5002/AS5004 mit mech./elektron. ZW).
Letztere (eine AS5004) bekommt mein Freund Peter aus Münster.
Außerdem ist das Startgebot 50Öcken. M. E. zuviel, für diese
Wundertüte.

Gruß
Wolfgang
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#71
Hallo Wolfgang,

wenn du Platznot hast, würde ich mich erbarmen, und auch eine AS5004 in Pflege nehmen.

MfG Kai
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#72
Hallo Kai!

Nun ja, die überzählige AS5004 ist fest zugesagt. Da stehe ich felsenfest zu meinem Wort.
Und die anderen 2x zwei AS5000 "brauche" ich selbst für meine TB-Sammlung( ca. 80). Da ist
für Dich leider keine AS5000 übrig.

Ein Trost, es sind doch immer einige Exemplare auf dem Markt. Und kürzlich hat Claus (Bogenclausi)
je eine AS5002/AS5004 im BMF angeboten:
Biete Sammungsverkleinerung


Gruß
Wolfgang
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#73
Moin,

anbei Fotos des Wiedergabekopfs (Woelke VKT 4 / NM 4) vom Nordmende 8001/T sowie vom TFK M 97 (leider ohne Bezeichnung). Die beide Spalte des Woelke sind gleich groß, das täuscht auf dem Foto etwas. Wesentlich breiter sind die Spalte des Telefunken.

Ob eine Umrüstung des ASC hin zur Kurve des Nordmende noch viel bringen würde kann ich anhand der bisherigen Ergebnisse dieses Threads ja nicht so recht glauben, ich würde die Geräte auch gerne "original" belassen und da macht das Nordmende seinen Job ja recht gut.

Bei der ASC aus Wolfgangs verlinktem Angebot ist zu allem Überfluss das Band auch noch falsch eingelegt...

Grüße,

Bernd


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#74
Hallo Bernd!

Zitat: "Bei der ASC aus Wolfgangs verlinktem Angebot ist zu allem Überfluss das Band auch noch falsch eingelegt..."

Stimmt!
War auch nur als SCHERZ gemeint...

Gruß
Wolfgang
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#75
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=211567#post211567 schrieb:Demnach funktioniert die Meßmethode wunderbar

Das kann man allgemein nicht sagen. Ich habe noch einmal einen Versuch mit einem Heimtonbandgerät bei 4,75cm/s unternommen.
In diesem Fall eine Halbspur Grundig TS1000 mit mir unbekannten Kopfspaltgrößen. Die Messungen wie oben ohne Filter. Die Skalierung vorher so eingestellt das 0dB 0VU entsprechen, hier 250nWb/m.
5kHz bis 45kHz

   

Wie man sieht, sieht man nichts.

Gruß Ulrich
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#76
Meine Aussage bezog sich auf Messung bei der Test-Frequenz und einen Wiedergabeverstärker, der keine Resonanz-Kompensation der Höhen-Defizite bis zum spezifizierten Ende des Frequenzgangs durchführt.
Der Nulldurchgang kann verdeckt werden zB durch
Verzerrungsprodukte,
Verstärkungsabfall oberhalb der Resonanz, der das Signal im Rauschen verschwinden läßt,
einen über der Höhe keilförmigen Spalt (durch ungleichmäßigen Abschliff).

Bei den ersten beiden Störeinflüßen würde ich erwarten, daß bei schmalbandiger Messung ein Nulldurchgang beobachtbar wird.
Bei einer effektiven Spaltbreite zwischen 2 und 3 um muß es einen Nulldurchgang für ein sinus/cosinus-Signal zwischen 23750 und 15833 Hz geben.

MfG Kai
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#77
Das es einen Grund für die Nichtmessbarkeit des Nullpunktes gibt ist klar.
Ich ging davon aus, das diese Messungen an technisch unveränderten Geräten durchgeführt werden sollen.

PS: Die TS1000 hat neben den unvermeidlichen Anschlusskapazitäten (plus Kabel und andere parasitäre Kapazitäten) keine (geschwindigkeitsabhängige) Resonanzkompensation.

Als Übersicht und der Vollständigkeit halber der Gesamtfrequenzgang der TS1000 bei 4,75cm/s in (meiner) üblichen Skalierung. Neu eingemessen habe ich die TS1000 für die Messung übrigens nicht.

   

Gruß Ulrich
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#78
Hier im Forum wurde schon mehrfach auf einen Bogen-Katalog von 1969 Bezug genommen.
Gibt es den irgendwo als pdf ?
Gibt es auch derartige Unterlagen über Woelke-Tonköpfe ?
Gibt es schließlich (nicht zu guter letzt) auch Listen, welche Köpfe in welchen Geräten eingesetzt wurden ?

MfG Kai

Habe übrigens gerade in einem Schrank eine Kopie von Uher RdL Daten unbekannter Herkunft (weder aus Service Manual noch Schaltungs- oder Bedienungs-Unterlagen) mit folgenden Angaben gefunden:
Kopfbestückung:
Aufsprechkopf 80 mH, Spaltbreite 10um
Wiedergabekopf 120 mH, Spaltbreite 3 pm, hyperbolisch angeschliffen (<- sicher ein Dreckfuhler für 3 um)
Löschkopf 120 uH, Ferrit, Doppelspalt
Steuerkopf für Dia-Pilot 700 mH
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#79
https://tonbandforum.de/bildupload/Bogen...g_1969.pdf

Gruß Ulrich
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#80
Vielen Dank Ulrich !

Der File bringt meinen ältlichen Internet-Laptop ganz schön ins Schwitzen und Fauchen.
Den muß ich wohl zum Betrachten erstmal auf einen kräftigeren Rechner übertragen.

MfG Kai
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