Kugellager von der Achse entfernen
#1
Guten Abend,

als weitgehende mechanische Niete hab ich ein Problem. Wie bekomme ich die Kugellager von der Achse?

   

Das Teil stammt auch einer Studer A62 und treibt das Zählwerk an. Ich habe schon durch leichte Schläge versucht, das obere (hier das hintere) Lager zu lösen - ohne Erfolg. Mich irritiert etwas die Schraube am unteren Ende. Hab mich aber auch noch nicht getraut sie zu lösen. Vielleicht hat ja jemand eine zündende Idee.

Danke und Gruß
Michael
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#2
Da brauchst Du einen passenden Abzieher, der aber am Innenring des Kugellagers ansetzen muß. Alternativ kannst Du aber auch das Ganze in einen kleinen Schraubstock zwischen den Backen hängen und mit Hammer (max. 200g) und Holzstück zwischen -vorsichtig- mit leichten Schlägen die Achse austreiben.
Gruß André
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#3
Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=206807#post206807 schrieb:Abzieher, der aber am Innenring des Kugellagers ansetzen muß
Was soll denn das für ein Abzieher sein? Da würde mich mal eine Abbildung interessieren...
In diesem Fall werden doch die Lager sicher ohnehin erneuert. Da spielt es doch keine Rolle, ob sie beim Entfernen beschädigt werden. Die komische Mutter (das ist keine Schraube! Was ist das Weiße da am Ende? Sicherungslack?) muss auch runter, sonst geht es nicht.
Wenn die alten Lager ab sind, die Achse vor der Neumontage 24 Stunden in die Kühltruhe bei -18° legen. Die neuen Lager ggf. etwas erwärmen (nicht über 70-80°) und zügig montieren. Das sollte dann ganz leicht gehen.
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#4
Hallo Michael,

solche Probleme löse ich mit Wärme/Hitze von aussen. Die Welle mit dem Lager so einspannen, dass nur das Lager festgehalten wird. Mit einer Heissluftpistole (Haartrockner ist zu kalt) das alte Kugellager erhitzen, bis das Fett anfängt zu qualmen und zu stinken. Dann ein hartes Holz oder weiches Metall (Kupfer, Messing, Blei) auf das Ende der Achse legen und mit einem Hammer die Achse aus dem Lager treiben. Zum Einbau des neuen Lagers die Welle ins Gefrierfach legen, dann kann man das Lager meist von Hand mit leichtem Druck aufschiebem. Jetzt bitte keine Fragen wie "die Achse wird doch dabei auch warm, das kann nicht funktionieren", die Methode funktioniert definitiv.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
Wollt auch gerade schreiben. Presspassungen löst ein Mechaniker nicht mit dem Hammer sondern mit Wärme....

Da nicht jeder eine Heisluftpistole hat ginge wahrscheinlich zur Not auch Ofen oder in kochendes Wasser einlegen.

VG Martin
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#6
Hallo,

danke für die Tipps.

Ich werde dann erstmal den Sicherungslack von der Mutter (Holgi, hau mich nicht immer gleich Wink ) entfernen und die Mutter abschrauben. Dann kommt die Heißluftpistole. Und dann sehe ich weiter...

Gruß
Michael
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#7
Bei diesen kleinen Abmessungen und Temperaturdifferenzen kommt gerade mal +0,001 mm zusammen. Spar besser den Strom und greife gleich zum Hammer. Ein Griechöl wird das Demontieren noch unterstützen.

Gruß Bernd

Übrigens die Achse ist eine Welle. Wink

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#8
Uff ... es war glücklicherweise viel einfacher. Ich hab mal ein paar Fotos gemacht.

Welle quer:

   

Welle unten. Man sieht nach Entfernung des Sicherungslacks, dass die Mutter irgendwo aufgeschraubt ist.

   

Nach der Demontage dann. Mit der Mutter wurde alles kraftschlüssig zusammengepreßt.

   

Jetzt mal die Kugellager bestellen gehen ... Danke für die Tipps.

Gruß
Michael
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#9
Ich ging auch von einem Defekt aus, denn in der Regel werden Kugellager nicht mit hohen Kräften aufgepresst. Dann paßt ja alles thumbup
Gruß André
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#10
Ich habe früher schon Lager mit einem Gabelschlüssel runter bekommen, der Schlüssel soll gerade auf die Welle passen.

Aaaaber: die Wellen sind sehr weich und schnell krumm und: niemals Lager am Außenring aufpressen, dann sind sofort die Kugeln hin incl. Radau!

Wundert Euch aber nicht, wenn neue Lager der 6000er Serie nach dem Einbau wieder randalieren.

Ab Werk wurden C3-Lager verbaut mit erhöhter Lagerluft und 75% Fettfüllung, welche es heute nicht mehr gibt. Diese waren ultraleise und liefen jahrzehntelang, liefen auch bei Kälte sehr leicht auf ihrem Fettpolster!

Bitte auch nie beim Lager eintreiben auf die Welle schlagen, die verdickt sich an der Stelle!

Abbau mit dreiarmigem Abzieher ist stets empfehlenswert und kauft die Lager beim Händler.

In iiBäh werden unverpackte Fake-Lager angeboten mit aufgestempelten (abwischbaren) Bezeichnungen, die keineswegs Maßhaltig sind und aus Produktionsausschuß stammen können.

Solch Mist habe ich mehrfach zurückgegeben. Original SKF-Lager sind immer in Folie mit Firmenaufschrift verschweißt, niemals lose!

R.
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#11
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=206841#post206841 schrieb:In iiBäh werden unverpackte Fake-Lager angeboten mit aufgestempelten (abwischbaren) Bezeichnungen, die keineswegs Maßhaltig sind und aus Produktionsausschuß stammen können.
Einspruch, Euer Ehren! Es kommt ja wohl immer drauf an, bei wem man kauft. Es gibt durchaus etliche Ebay-Shops von seriösen Lager- und Normteilehändlern, bei denen es z.B. auch originale SKF-Lager gibt.

Und wenn ich es auf den Fotos richtig entziffere, ist es ein 626er ZZ-Lager? Dann gibt es das sogar mit erhöhter Lagerluft und vom seriösen Händler: klick!

LG
Holgi
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#12
Richtig - wenn man Markenware in OVP beim seriösen Händler kauft.
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#13
Kann ich bestätigen, das von Holgi verlinkte Angebot ist ehrlich wie ok. OVP kann man auch fälschen, lohnt nur bei anderen Artikeln mehr als bei Kugellagern.
Gruß André
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