Schäden durch abgelegtes Kabel
#1
Da habe ich gerade nicht schlecht gestaunt. Ich habe in meinem Dachkammerbastelzimmer herumgekramt und war zum ersten Mal seit längerer Zeit (Monate oder sind's doch schon Jahre?) an dem dort herumstehenden Sharp-Plattenspieler. Ich hatte das ursprünglich angeschlossene DIN-Kabel gegen eine Cinch-Strippe ausgetauscht. Dies ist eigentlich ein dreiadriges Kabel, dass ich mal aus einem 1-€-Shop mitgenommen hatte. Eine Ader habe ich als Masseleitung verwendet. (Trotz Hilfe aus dem Forum habe ich dem Ding aber das Brummen nicht abgewöhnen können.)

Das Audiokabel des Plattenspieler hatte ich auf dem Deckel abgelegt. Als ich das Kabel vom Deckel nehmen wollte, habe ich festgestellt, dass es sich regelrecht reingefressen hat. Ich vermute, dass Weichmacher ausgedünstet sind, die den Kunststoff des Deckel angelöst haben.
Der Deckel war ohnehin schon gründlich verkratzt. Der Spieler verstaubte schon seit Jahren auf dem Dachboden des Hauses, als wir eingezogen sind.
Ich denke auf dem Foto sind die Schäden, die das Kabel verursacht hat, doch ganz gut zu erkennen.

   

Etwas erstaunt es mich in der Tat, dass von Kabeln solcherlei Gefahren ausgehen können.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Alte Kunststoffe sind tückisch. Ich habe ein MKE2002 entsorgen müssen, weil es sich in der originalen Aufbewahrungsbox mit dem Schaumstoff chemisch zu einem Klumpen verbacken hat. Erst seit den 90ern hat man die Kunststoffe soweit im Griff, dass man auch Aussagen zur Langzeitstabilität machen kann.
Gerhard
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#3
Hallo,
das sind die Weichmacher in den PVC-Leitungen die insbesondere Polystyrol schnell angreifen. Also Vorsicht, niemals Kabel über Kunststoffgehäuseteile legen egal ob duchsichtige oder nicht.
Lebesmittelechtes Weich-PVC gibt es heute und es hat nicht ganz so aggeressive Weichmacher wie die alten Kabel.
Gruß, Jürgen
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#4
niels,'index.php?page=Thread&postID=206272#post206272 schrieb:Etwas erstaunt es mich in der Tat, dass von Kabeln solcherlei Gefahren ausgehen können.
Eine alte Geschichte! Ich habe früher oft Kabel um Mikrofone gewickelt oder um Netzteile und die dann monatelang in die Schublade gelegt... X( Eine Unsitte.
Zum Beispiel die klassischen Uher-Mikros für die Reports sind da extrem empfindlich!
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#5
Ein auf das Chassis gelegter Thorensriemen warf nach einigen Monaten Lagerung einen "Gummischatten" auf das Chassis. Gummi und Kunststoffe mit Weichmachern, sogar bestimmte Raddiergummis vertragen sich nicht mit anderen Kunststoffen und "ätzen" sich ein. Also immer getrennt lagern. Im obigen Fall am besten ein Stück Karton zwischen Kabel und Haube legen, oder das Kabel zusammenlegen und binden, das es nicht andere Kunststoffe berührt.
Gruß André
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#6
Und deshalb ist die teure NOS-Andruckrolle für das geliebte Tonbandgerät auch auf Dauer besser in einer Papiertüte aufgehoben. In so manchem "Plastik"-Beutel fängt sie das Kleben an.

Gruß

Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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