Revox A77 MkIII Restauration Step by Step
Genau das leisten ja die Programme für "asynchrone" Messung, womit gemeint ist, der Aufnahme-Prozess und der Analyse-Prozess sind zeitlich völlig unabhängig. Man kann also erst die Meßtöne aufnehmen und irgendwann, wenn man wieder Lust und Zeit hat, die Wiedergabe analysieren/ausmessen.
Das macht zB. FGang. Gibt es bei der c't zum kostenlosen Download. In einigen Threads haben Forianer von erfolgreicher Benutzung berichtet und Ergebnis-Plots gezeigt.
Ob der Audio-Tester das auch kann, weiß ich nicht, da ich das Programm nicht habe.
Das Analyse-Programm muß in der Lage sein, ohne den direkten zeitlichen Bezug anhand der Struktur der Aufnahme oder durch direkte Messung die (gewollten) Meßfrequenzen zu erkennen (auch wenn es Geschwindigkeitsabweichungen gibt).
Der große Vorteil dieser Meß-Methode ist, daß man auch Transfer-Frequenzgänge (Aufnahme auf einem Gerät, Wiedergabe mit einem anderen Gerät) durchmessen kann.

MfG Kai
Zitieren
Hallo Holgi,

ich kann nur berichten, wie ich das bislang gemacht habe.

Ich verwende das gleiche Verfahren wie zur Dokumentation des Wiedergabefrequenzgangs ab Bezugsband: Ich nehme also keinen quasi-Gleittonfrequenzgang auf, sondern eine Normfrequenzreihe.

Je nach gewünschter Stufenzahl lassen sich dabei zur besseren Orientierung Marker setzen (zusätzliche kurze Signale mit erhöhtem Pegel, z.B. vor 100 / 1.000 / 10.000 Hz).

Lästige Vorarbeit war die Herstellung der gewünschten Normfrequenzreihe, doch das musste ich ja auch nur einmal machen.

Meine Einstellungen im Sweep Dialog des Audiotester sind: „synch“ aktiviert, untere Frequenzgrenze 999,5 Hz, obere Grenze zwischen 1050…1100 Hz. Ist die Frequenzreihe zu Ende, bevor AudioTester gestoppt hat, lässt sich durch nachträgliches Verkleinern der oberen angezeigten Frequenz („X max / Hz“) die geschriebene Kurve so strecken, dass sie das ganze Fenster ausfüllt (im Beispiel unten waren das 1073 statt 1100 Hz).

„Step Count“ und „wait before meas.“ werden durch die Länge eines Frequenzdurchlaufs bestimmt. (Bei 0 ms und 1000 Messpunkten funktioniert AudioTester wie ein relativ schneller Pegelschreiber.) Hier ist Ausprobieren angesagt.

Die Dauer der einzelnen Frequenzen (vor allem bei feingestufter Reihe) wähle ich nicht zu groß, weil sonst bis zum Ende eines Messdurchlaufs der Kaffee kalt geworden ist …

Es gibt auch den Modus „Asynchron Messung“, d.h. „synch“ deaktiviert. Hier wird mit Gleitton gearbeitet, den Rest erklärt die BDA S. 40. Den Modus habe ich aber noch nicht verwendet, weil er mir bei Bezugsbandwiedergabe wenig nützt.

Als Beispiel hier die Kontrollwiedergabe des Frequenzgangteils eines von mir hergestellten Prüfbands 19H (NAB / IEC 2), ohne Marker, da diese für Bezugs- bzw. Prüfbänder nicht üblich sind:

[Bild: M15_A_3016_KT_1144_--_Pr_fband_19_IEC_II_-_Freq.jpg]

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
Bei einer "asynchronen" Messung kann der Generator z.B. beim Start des Sweeps eine Kennung senden, die dann für den Start der Messung benutzt wird. Mein NTI Minilyzer detektiert bei einem Sweep den Wegfall eines Pegeltons vor dem eigentlichen Sweep-Signal. Nachtrag: FGang von der c´t benutzt einen Pilotton.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitieren
Holgi,

ganz einfach. Bei Dreikopferten (Hinterband) mit sync aufnehmen und gleichzeitig per Hinterband zeichnen, machst Du ja schon so.

Bei Zweiköpfern auch mit sync aufnehmen, rückspulen und bei Wiedergabe sync vorher in Setup (grüner Button rechts neben Start) deaktivieren. Dann warten, bis Du das Startsignal hörst und dann mit F4 starten (besser als mit dem Startbutton, der zum "prellen" neigt). Am Ende wieder mit abermals F4 stoppen, wenn der FG steil abfällt.
Gruß André
Zitieren
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=209589#post209589 schrieb:Ich verwende das gleiche Verfahren wie zur Dokumentation des Wiedergabefrequenzgangs ab Bezugsband: Ich nehme also keinen quasi-Gleittonfrequenzgang auf, sondern eine Normfrequenzreihe.
Danke für die Beschreibung, hatte mich schon gefragt, wie Du das gemacht hast. Das werde ich auch mal probieren.
Gruß André
Zitieren
Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=209604#post209604 schrieb:bis Du das Startsignal hörst
?? Was für ein Startsignal?
Zitieren
In dem Falle, wenn der Sweep in der Wiedergabe beginnt, um Synchronisierungsprobleme zu vermeiden. Ich messe meist ab 50 Hz, die hört man schon gut im Kopfhörer und Frequenzen darunter sind bei der Musikwiedergabe eher akademisch und auch auf der Bandmaschine nur noch bedingt linear.
Gruß André
Zitieren
Moin aus Hamburg!

Danke für den Hinweis auf FGang!

Das Programm war von der CT zu bekommen, die zugehörige Textseite kostet allerdings (nur wenig).
Ich installierte das Programm und stieß auf das Problem, dass die Hilfe-Datei in den neueren WIN-Versionen nicht mehr angezeigt wird. Abhilfe fand ich hier:

http://www.borncity.com/blog/2016/08/30/...cht-ffnen/

Damit war die Hilfe-Datei lesbar.

Gruß

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
Zitieren
Ich wünsche allen hier im Forum ein gesundes und erfolgreiches 2018 und habe auch gleich eine Frage zur A77. Ohne erst das ganze Forum durchforsten zu müssen: Wie bekomme ich bei der A77 die obere und untere Frontblende ab? Die vier Schrauben unter der herunterklappbaren Blende habe ich bereits entfernt.
Zitieren
Nur noch Knöpfe und Kopfabdeckung entfernen, danach können die obere und obere LW-Abdeckung nach oben abgezogen werden. Die sind nur eingeclipst, nur sitzen sie mitunter ein wenig stramm.

Das Entfernen des Netzschalterknebels kann eine heikle Angelegenheit sein.
Bei mir ist das schwächliche Plastikteil mal zerbrochen, weil es bombenfest auf der Schalterachse saß.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
Hallo Hausverwalter,

die Abdeckungen sind nur mit Schnappverschlüssen befestigt. Das sind solche Metallkegel, die in gefederte Hülsen einrasten.
Kräftig nach oben ziehen oder einen großen Schraubendreher ansetzen und hebeln. Oben gibt es zwei an den äußeren Ecken und eine in der Mitte dazwischen. Die untere Abdeckung hat außer an den Ecken auch zwei in der Mitte (oberhalb der Mikrofonbuchsen).

   

Der Netzschalterknebel sitzt besonders bei der Mk IV oft so fest, dass man seine liebe Not hat, ihn zerstörungsfrei abzuziehen. Falls man irgendwie hebeln muss: unbedingt mehrlagigen Lappen unterlegen und möglichst gleichmäßig vorgehen. Der Hals des Knopfes ist nur aus Kunststoff!
Bei den Potis kommt es vereinzelt vor, dass man statt der Knöpfe die ganze Achse rauszieht. Das ist aber nicht schlimm, die kann man hinterher auch wieder einsetzen.

Frohes Neues!
Holgi
Zitieren
Vielen Dank für die Info. Der Netzschalter saß tatsächlich bombenfest. Nachdem ich die silberne Abdeckung in der Hand hatte, habe ich den unteren Teil durch kräftiges aber vorsichtiges Ziehen herausbekommen. Die Knöpfe von den Potis und Schaltern gingen dagegen sehr leicht abzuziehen. Ich versuche nach Möglichkeit keine Werkzeuge einzusetzen. Ich hoffe, dass ich die beiden Gehäuseteile auch noch heil herunterbekomme.
Zitieren
Houseverwalter,'index.php?page=Thread&postID=214912#post214912 schrieb:Ich hoffe, dass ich die beiden Gehäuseteile auch noch heil herunterbekomme.
Da brauchst du keine Angst zu haben! Einfach beherzt hochziehen.
Und pass im Laufe der weiteren Arbeiten auf, dass du das Chassis, wenn es senkrecht mit der Rückseite vor dir steht, nicht nach hinten wegkippst, weil es dann auf den Rasthülsen zu liegen kommt, die aus Kunststoff sind. Knack! Weiterhin machen sich die Federstahlbleche, die um die Plastikdinger herumgelegt sind, gern selbstständig...

Das sind so Erfahrungen, die man nach dem Zerlegen von fast zwei Dutzend A77 macht und die man dann ja Anderen gern erspart!

LG Holgi
Zitieren
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=214913#post214913 schrieb:Da brauchst du keine Angst zu haben! Einfach beherzt hochziehen.
Vielen Dank für die Tips. Die beiden Teile sitzen allerdings bombenfest. Ich habe die Maschine auch noch nicht aus dem Holzgehäuse herausgenommen, da ich die beiden Teile eigentlich nur mal gründlich reinigen wollte. Ich werde dies erst einmal sein lassen, bevor noch etwas zu Bruch geht.
Zitieren
Hallo?! Das ist eine A77, da geht nichts "zu Bruch"! Es sind nur Schnappverschlüsse, die nicht wirklich "bombenfest" sitzen. Nur eben so, dass sie sich nicht von allein lösen! Sie lassen sich aber leichter aus den Schnäppern ziehen, wenn man das Chassis aus dem Häuschen nimmt. Auch dabei geht nichts kaputt. Sollte eine leichte Verklebung wegen jahrzehntlangen Nichtöffnens bestehen, kann man die Maschine mit dem Gesicht auf die Bettdecke legen und dann etwas ruckeln.
Zitieren
hast du den blindstecker im fernbedienungsanschluss abgezogen?
Zitieren
Den braucht er nicht abzuziehen, wenn er die Frontplatten demontieren will. Das Chassis ist ja nicht ausgebaut!
Zitieren
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=215152#post215152 schrieb:Den braucht er nicht abzuziehen, wenn er die Frontplatten demontieren will. Das Chassis ist ja nicht ausgebaut!
Falls das Chassis wegen der gewünschten Innenreinigung ausgebaut werden soll, kann es helfen, wenn man dabei ab und zu von hinten gegen die Netzanschlussplatte drückt (nur nicht zu heftig, das Teil gibt geringfügig nach).

Der Ausbau ist aus zwei Gründen manchmal etwas frickelig:
1) Die vier Gummis an den Befestigungsschrauben zwischen Chassis und Holzgehäuse kleben wie nicht gescheit
2) Die beiden Teile reagieren mitunter sehr störrisch auf ein Verkanten.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=215152#post215152 schrieb:Den braucht er nicht abzuziehen, wenn er die Frontplatten demontieren will. Das Chassis ist ja nicht ausgebaut!
er hat geschrieben "noch nicht".
kommt vielleicht noch.
Zitieren
Ich hatte die A77 schon zweimal aus dem Gehäuse genommen, einmal gleich nach dem Kauf und dann noch einmal um die beiden Verstärker-Platinen einzubauen. Ich habe die A77 dazu mit der Front auf eine weiche Unterlage (Bett) gelegt und das Gehäuse vorsichtig abgezogen. Anfangs klemmte es etwas, ging dann aber ohne Probleme abzunehmen.
Zitieren
Vielen Dank für die Hinweise. Nach Abnahme des Holzgehäuses ließen sich beide Abdeckungen durch drücken unmittelbar an den Befestigungsstellen problemlos abnehmen. Dabei kam auch das Herstellungsdatum zum Vorschein: 09.02.1976. Jetzt brauche ich nur noch einen Tip, wie man am besten die Andruckrolle ausbaut, ohne irgend etwas zu beschädigen, da ich diese einer gründlichen Reinigung unterziehen möchte.
Zitieren
https://picload.org/image/ddlplrpw/a77smdcs84-08.jpg


Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
Danke für die Info. Ich habe irgendwo mal hier im Forum gelesen, dass es besser sei, den Andruckrollenhebel durch lösen der Sechskantschraube vorher abzunehmen. Die Bolzensicherung sitzt sehr fest und ich will nicht mit scharfkantigen Werkzeugen wie Schraubendreher o.ä. zu Werke gehen.
Zitieren
Wenn man mit einem Schraubenzieher mit dünnem Blatt in den Zwischenraum geht,lässt sich das Teil gut heraushebeln.
Gruss
Gerhard
Zitieren
Houseverwalter,'index.php?page=Thread&postID=215580#post215580 schrieb:Ich habe irgendwo mal hier im Forum gelesen, dass es besser sei, den Andruckrollenhebel durch lösen der Sechskantschraube vorher abzunehmen.
Mach das bloß nicht! Diese Sechskantschraube ist nicht umsonst aus gehärtetem Stahl. Sie ist mit sehr hohem Drehmoment angezogen.Und wenn die raus ist, ist es fraglich, ob du den Rollenhebel von der Welle bekommst; Revox hat da mit sehr knappen Passungen gearbeitet.
Die Sache ist den ganzen Aufwand nicht wert!

Ich habe so den Eindruck, du bist mit deiner Revox etwas... zaghaft! Das ist nicht nötig, wenn man nicht gerade mit Mottek und zwei linken Daumen zuwerke geht, kann dabei nichts passieren. Die Sicherungsklammer kann gar nicht "sehr fest" sitzen, denn sie ist nur aus 0,5 mm Federstahlblech. Man steckt einen Schraubentrecker zwischen den Andruckrollenarm und die hochgekantete Seite der Klemmfeder und dreht/hebelt (Bild 1). Zack, ist die Feder draußen! thumbsup
Dann zieht man die Achse am Einstich raus und fertig (Bild 2). Und wenn du den Rollenarm vorher abnehmen würdest, bliebe dir dieser Schritt ja trotzdem nicht erspart!

       

Beim Einsetzen der neuen oder gereinigten Rolle geht man so vor: zuerst wird die untere Teflonscheibe mit etwas Öl konzentrisch zur Bohrung im Arm festgepappt (Bild 3). Auf dem Foto ist noch nichts gereinigt, wie man sieht :whistling: ... Die andere Scheibe wird ebenso mit einem Tropfen Öl auf der Nabe der Rolle fixiert. Dann die Rolle vorsichtig einfahren. Da oben noch Luft für die Federklammer vorgesehen ist, hat man mehr als einen halben Millimeter Luft. Falls sich eine der Scheiben dabei verschieben sollte, wiederholt man das Ganze. Dann die Achse einsetzen und die Federklemme mittels einer Flach- oder Telefonzange einrasten (Bild 4). Das ist wirklich keine Hexerei.

       

Sei man nicht immer so übervorsichtig, sonst kommst du bei deiner A77 nie ans Ziel! Wink ^^

LG Holgi
Zitieren
Ich habe die Bolzensicherung mit einem dünnen Stahlplättchen entfernt, ging einwandfrei. Hierfür habe ich dieses in den Zwischenraum gesteckt und dann über die Rundung am Hebel gedreht, so wie Du es beschrieben hast. Die "Übervorsichtigkeit" liegt wohl an meiner beruflichen Tätigkeit. Ich repariere Smartphones, da ist beim öffnen äußerste Vorsicht angesagt, da mittlerweile viele Gehäuseteile aus Glas sind.
Zitieren
Hallo,
hat zufällig jemand eine Liste der benötigten Trimmer für die Revision einer Revox A77 ?
Die Liste der Kondensatoren habe ich gefunden.
Besten Dank im Voraus!
Gruß
Ralf
Zitieren
Das müssten sie sein:

   

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
Bittesehr

   
Viele Grüße
Jörg
Zitieren
Ist ja schön, dass ihr immer wieder 25kOhm Potis für die Aufnahme-Entzerrung empfehlt (noch dazu - Entschuldigung … – minderwertigsten Piher-Schrott), aber P501 und P502 stehen aus gutem Grund, der sogar hier schon diskutiert wurde, mit 20k – 10% im Service-Manual. Ich hatte hier sogar schon mal eine Lösung beschrieben, wie man solche Trimmpotis bekommt und einsetzen kann:

Neuer Revox A77 Fan sucht Einmessunterstützung

Gruß

Thomas
Zitieren
paschulke2,'index.php?page=Thread&postID=225974#post225974 schrieb:minderwertigsten Piher-Schrott
Entschuldige bitte selber, aber wie kommst du zu dieser unqualifizierten Aussage? Ich und viele hundert andere Revox-Restauratoren benutzen diese spanischen Einstellregler seit vielen Jahren ohne die geringsten Beanstandungen. Sie sind staubdicht und machen das, was sie sollen. So what? X(

20 kOhm-Trimmer in dem erforderlichen Rastermaß sind seit langem nicht mehr auf dem Markt. Ich selbst behalf mich bisher mit Adapterplatinchen oder neuerdings 22 kOhm-Potis für Steckachsenbetätigung (von Radiohm, wahrscheinlich noch schlimmerer Tand!), die ich mit einem Abgleichstift betätige.

Wenn du eine Quelle für 10 auf 5 mm-Trimmer mit 20 kOhm hast, immer her damit, statt hier unbegründet zu meckern...
Unser Admin wollte ja 20 kOhm in Fernost massenweise besorgen, aber das können wir wohl auch ad acta legen. :whistling:
Zitieren
Wie kommst du dazu, dass diese Aussage "unqualifiziert" ist? Schrott ist Piher z.B., weil in der Regel die 20% Toleranz nicht oder nur sehr knapp eingehalten werden (Ja, selbst gemessen. Ich hatte ungefähr 35 Jahre lang die Gelegenheit dazu). Noch dazu sind sie im Aufnahmeverstärker unpassend, weil es sie eben nicht mit 20k gibt. Ganz einfach. Auch werde ich nie verstehen, was an "staubdicht" so toll sein soll. Potis sterben an Oxid oder Sulfid auf dem Leiter zum Schleifer, oder an verschlissener Kohleschicht *) und nicht an "Staub".

*) Dann gibt es natürlich auch noch die Todesvariante "abgebrochene Schleifer" bei Ruwido-Trimmern in der Revox A77. Aber diesen Schrott darf man bestimmt auch nicht beim Namen nennen – wurde ja von Willi persönlich verbaut.
Zitieren
Im Stromlauf der B77 sind es dann 22k Trimmer mit +-20% Toleranz. So kritisch ist das alles nicht. Die EQs lassen sich selbst mit 25k Trimmern bei der A77 auf glatten Frequenzgang +-0,5dB problemlos einmessen. Und ich denke die Schrotttrimmer von Piher werden uns alle überleben...
Zitieren
Ich habe mal eine Frage an die Elektronik-Experten bezüglich der Ansteuerung des Capstan-Motors bei der A77. Wie im Schaltplan ersichtlich handelt es sich dabei um einen Drehstrom-Motor in der sogenannten Steinmetz-Schaltung. Diese Art des Anschlusses erzeugt aber ein elliptisches Drehfeld und daraus folgend einen welligen Drehmomentverlauf, was für eine Bandmaschine völlig ungeeignet ist. Außerdem würde mich mal interessieren, wie die unterschiedlichen Drehzahlen für die Umschaltung der Bandgeschwindigkeit realisiert werden. Wie haben die Ingenieure bei Studer/Revox diese Probleme gelöst? Heutzutage würde man so einen Motor über einen Frequenzumrichter mit variabler Spannung und Frequenz betreiben.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Steinmetzschaltung
Zitieren
Hallo Houseverwalter,
"ein elliptisches Drehfeld und daraus folgend einen welligen Drehmomentverlauf"...
stimmt prinzipiell, aber der Motor hat nur eine geringe Leistung und eine relativ dazu große Schwungmasse.
Regelung und Umschaltung der Drehzahl: Schau mal ins Service-Manual, Seite 23/24.
In Stichworten:

Tachoregelung: Drehzahlgeber liefert Ist-Wechselspannung, ein Diskriminator (Phasenvergleicher) liefert eine von der Abweichung vom Soll abhängige Gleichspannung, daraus ergibt sich ein (verstärkter) Strom im Lastkreis eines Brückengleichrichters, welcher in der Stromversorgung des Motors liegt und durch seine wechselnde Belastung als veränderbarer Widerstand dient.

Drehzahlumschaltung: Kern des erwähnten Diskriminators ist ein hochkonstanter LC-Schwingkreis, dessen Resonanzfrequenz auf den halben Wert (800 statt 1600 Hz) umschaltet. Die Regelung bringt den Motor dann auf die halbe Drehzahl.
Beschrieben habe ich die alte Regelschaltung (bis ca 1973). Die neuere (mit IC) arbeitet mit Impulsbreitenänderung einer generierten Rechteckspannung, deren Mittelwert dann wie bei der alten Spannung einen regelnden Gleichstrom durch den Brückengleichrichter ergibt.
"Heutzutage würde man so einen Motor über einen Frequenzumrichter mit variabler Spannung und Frequenz betreiben."
Jo, aber die A77 wurde Mitte der Sechziger Jahre entwickelt. Da war das High-Tech.
Gruß
Stefan
Zitieren
Hier eine FFT-Analyse der Gleichlaufschwankungen einer A77 bei 19 cm/s.
Gut zu erkennen ist der Anteil der Tonwellenfrequenz bei 13,3 Hz.
Demgegenüber sind die Anteile von Andruckrolle und Einlauflager kaum auszumachen (2,34 bzw. 3,15 Hz).

   

Etwa zur selben Zeit wie die A77 wurden auch kollektorlose Gleichstrommotoren mit Hallkommutierung und geregelter Drehzahl entwickelt, damals quasi "Hightech der Zukunft", jedoch relativ bald von mehreren Bandmaschinenherstellern übernommen, u.a. ASC, Braun, Grundig, Telefunken und später auch Studer/Revox.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
Vielen Dank für die Informationen. Da ich ursprünglich aus der Starkstromtechnik komme waren mir bislang auch nur die dort üblichen Schaltungen zur Drehzahlregelung von Wechselstrom- bzw. Drehstrom-Motoren bekannt. Die Regelung des Capstan-Motors ist schon etwas exotisch, funktioniert aber wie man sieht (und hört) bestens.
Zitieren
Hallo,

ich hänge meine Frage mal hier an, anstatt einen neuen Thread zu eröffnen:

Ich hatte in einer A77 MK II (siehe auch hier: A77 (MK II) Bremsen kleben) unter anderem alle Elkos getauscht und ein paar Wochen lang lief das Gerät auch gut. Vor kurzem fiel mir dann auf, dass die rechte Pegelanzeige sich bewegt, obwohl kein Signal am Eingang anliegt. Wenn man auf Input schaltet, kann man auch deutlich Störgeräusche hören, so ein rauschendes Knistern. Bei der Wiedergabe von bespielten Bändern ist von dem Geräusch nichts zu hören. Hab dann mal Aufnahme- und Wiedergabeverstärker gegeneinander ausgetauscht, aber der Fehler blieb auf der rechten Seite. Dann habe ich mal den Eingangsverstärker aus einer anderen A77 eingebaut und das Geräusch war weg. Liegt also wohl am Eingangsverstärker.

Wie gesagt hatte ich alle Elkos auf diesem getauscht (für die Tantals hatte ich allerdings auch wieder Tantals eingebaut) und erst lief ja auch alles. Auch die Lötstellen sehen für mein Auge gut aus. Von daher liegt mein Verdacht bei den Transistoren, die ich ja nicht getauscht hatte. Oder liege ich damit wohl falsch?

Im Service-Handbuch sind für die Transistoren auf dem Eingangsverstärker folgende Typen angegeben:

Q401/Q421: BC 179 B, BC 159 B
Q402/Q422: BC 109 C, BC 149 C
Q403/Q423: BC 108 B, BC 148 B

In einem leider nicht mehr erhältlichen Transistoren-Satz für die A77 bei eBay werden allerdings BC 550 und BC 560 (weil rauschärmer) als Ersatz angegeben. Aber im Service-Handbuch sind doch drei Typen gelistet. An welche Stellen würde man denn dann 550 und 560 setzen?
Dann sah ich aber auch einen Forumsbeitrag, bei dem es zu Knackgeräuschen beim Umschalten zwischen Vor- und Hinterband kam, nachdem BC 550 eingebaut wurden.
Die oben aufgeführten Transistoren aus dem Service-Handbuch sind ja aber auch noch erhältlich. Sollte man also lieber bei den selben Typen bleiben?

Gruß
Robert
Zitieren
Die Ersatztypen sind mindestens gleichwertig, im Rauschverhalten besser.
Daran liegt es jedenfalls nicht, es sei denn, ein Exemplar ist defekt.

Die B77 verwendet denselben Input Amp wie die A77.
Daraus lässt sich entnehmen:
Q401: BC 560 (pnp)
Q402: BC 550 (npn)
Q403: BC 237 (npn)

Wenn's am Ausgang des Input Amp knurpselt, hätte ich als erstes C 402 und C 407 im Verdacht.
Sofern die es nicht sind, würde ich das Signal systematisch durch die Verstärkerstufen verfolgen und den Arbeitspunkt am Kollektor von Q402 prüfen (10V).
Die Ersatzkondensatoren müssen nicht Tantal sein.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
Zitieren
Houseverwalter,'index.php?page=Thread&postID=225984#post225984 schrieb:Wie im Schaltplan ersichtlich handelt es sich dabei um einen Drehstrom-Motor in der sogenannten Steinmetz-Schaltung.
Die Zeichnung des Motors im Schaltplan ist nicht ganz korrekt, der Motor ist kein Drehstrom-Motor sondern ein 2-Phasen Kondensator-Motor. Der besteht aus 2 um 90° versetzen Wicklungen und einem Kondensator für die Hilfsphase.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitieren
Die stärksten Rauschbeiträge kommen naturgemäß aus der ersten Stufe.
Als aktuelle Ersatztypen für den BC179 kommen BC559 und BC560 in Frage. Gibt es in den Stromverstärkungsgruppen A/B/C.
Laut Fairchild Datenblatt unterscheiden sich BC559 und 560 nur in der maximalen Collector-Emitterspannung (30 / 45 V), nicht im Rauschen.

Das Gegenkopplungsnetzwerk R405/425 mit C404/424 wird über die Kontakte 3 & 8 und Drehschalter auf Masse gelegt oder über Widerstände auf Masse gelegt. Wenn der Schaltkontakt zappelt, gibt es auch Geräusche, insbesondere, wenn der Elko etwas Gleichstrom durchläßt.

MfG Kai
Zitieren
Erstmal Danke für die Ratschläge.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=228153#post228153 schrieb:Das Gegenkopplungsnetzwerk R405/425 mit C404/424 wird über die Kontakte 3 & 8 und Drehschalter auf Masse gelegt oder über Widerstände auf Masse gelegt. Wenn der Schaltkontakt zappelt, gibt es auch Geräusche, insbesondere, wenn der Elko etwas Gleichstrom durchläßt.
Ich hatte ja testweise den Eingangsverstärker gegen einen aus einer anderen A77 getauscht und die Störgeräusche waren weg. Wenn es sich um Schalt- oder Kontaktprobleme handelt, würde ich dann nicht auch die Störgeräusche bei beiden Platinen haben? Oder sind auf der anderen Platine einfach bessere Elkos?


Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=228149#post228149 schrieb:Die B77 verwendet denselben Input Amp wie die A77.
Daraus lässt sich entnehmen:
Q401: BC 560 (pnp)
Q402: BC 550 (npn)
Q403: BC 237 (npn)

Wenn's am Ausgang des Input Amp knurpselt, hätte ich als erstes C 402 und C 407 im Verdacht.
Sofern die es nicht sind, würde ich das Signal systematisch durch die Verstärkerstufen verfolgen und den Arbeitspunkt am Kollektor von Q402 prüfen (10V).
Die Ersatzkondensatoren müssen nicht Tantal sein.
Ich würde dann wohl erst mal auf Verdacht C402 und C407 noch einmal austauschen, diesmal dann gleich gegen radiale Elkos und dann weitersehen...

Gruß
Robert
Zitieren
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=228160#post228160 schrieb:Ich hatte ja testweise den Eingangsverstärker gegen einen aus einer anderen A77 getauscht und die Störgeräusche waren weg. Wenn es sich um Schalt- oder Kontaktprobleme handelt, würde ich dann nicht auch die Störgeräusche bei beiden Platinen haben?
Das ist richtig, das war schon wieder aus meinen grauen Zellen wegdiffundiert.
Der kritischste Kondensator ist meiner Meinung nach C404.
Wenn das Rauschen hell knisternd ist, würde ich als Quelle immer erst an einen defekten Transistor in der ersten Stufe denken. Von Kondensatoren hab ich das noch nicht erlebt (oder vergessen).

MfG Kai
Zitieren
So, ich hatte Erfolg:

Erst C404 getauscht (da hatte ich noch Ersatz für), das brachte keine Veränderung. Dann ein bisschen eingekauft und als nächstes C402 und C407 getauscht. Da dachte ich erst, das Störgeräusch sei weg, es war aber nur deutlich leiser geworden. Dann die Transistoren getauscht gegen die von Peter angegebenen Typen und das Störgeräusch ist nun weg! Smile

Dann habe ich noch das ganze beim anderen Kanal wiederholt, da dort nun das Grundrauschen etwas lauter war.

Danke und Gruß
Robert
Zitieren
Hallo, ist ja eine super Anleitung.Habe gerade erst mit meiner MKIII angefangen Kondensatoren an Netzteil, Steuerung und Drehzahlregelung auszutauschen.Prompt ist mir der kleine schwarze Draht vom Trafo auf der Rückseite der Platine abgerissen.
Da ich die Lage nicht fotografiert habe und die Verbindung auch nicht im Service Manual finde
- ich seh nur die beiden blk 24 V ~, die sind's ja wohl nicht - kann ich mein Schätzchen nicht wieder zusammenbauen.Frage: wo ist denn dieser dünne schwarze Draht auf der Rückseite der Netzteilpltine angelötet ?
Gruß Rolf
Zitieren
Hallo Rolf,
dazu kuck dir mal im Post #45 das Foto Nr. 4 an.

Da sieht man den schwarzen Draht und auch links daneben die Platinenbohrung, durch die sein auf der Unterseite angelötetes Ende oben durchschaut.
Ich glaube, das ist deutlich genug zu erkennen.
Viel Erfolg! thumbsup

LG Holgi
Zitieren
Und nochmal die Rückseite:

[Bild: image.jpg]

Wink
LG, Ernst  Wink
Zitieren
Danke, ich habe es aus dem Bild 45 nicht so klar ersehen.
Sehe ich das richtig:
der Draht geht nur über die Platine zur Metallschraube(-mutter) zum Gehäuse des Trafos.
Er verbindet damit die Schutzwicklung mit dem Metallgehäuse.
Zitieren
Yup,

Der Draht kommt ins kleine Loch, die Schraube durch das Grosse...
Aber aufpassen, das der Draht nicht kaputt gekwetscht wird wenn Du die Schraube fest drehst.

^^
LG, Ernst  Wink
Zitieren
Hallo,
vielen Dank für die Tipps und auch für den super Thread.
Ich hatte ja doch nicht alles fotografiert.Die A77 läuft wieder,


AAAABER die alten Schnürsenkel !!?????

Ich habe eine Reihe von REVOX-Bändern hinter denen
sich wohl verschiedene Hersteller verbergen.
Fragen:Wie kann ich denn leicht, ohne die Maschine zu verschmutzen,
feststellen, ob ein Band schmiert ?
Wenn ich einen Schmierfink erwische, wie backe ich den
denn dann, für wenigstens einmaliges Digitalisieren ?
Ich habe schon viele Infos gesammelt, bin aber verwirrter als vorher.
Taugt diese Anleitung so einigermaßen ?
https://www.tonband.net/rest_tonband.pdf
Wo gibt es denn noch akltuell gute Bänder ?
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste