Dual TG29 Endabschaltung
#1
Bei meiner Dual-TG29 habe ich einen Fehler festgestellt, von dem ich vorher noch garnichts wußte. Nach dem Lesen der Anleitung stellte ich fest, daß die Bandendabschaltung nicht funktioniert. Es wird dort davon abgeraten, die Lauftasten ohne Band zu betätigen, denn sonst reagiert diese Endabschaltung mit lautem Rattern. Bei meiner Maschine drehen sich aber willig die Teller auch ohne Band in der jeweilig gewählten Funktion. Laut der Beschreibung soll sie in etwa so funktionieren, wie die bei der Tesla-B115. Sie soll bei Bandende und Bandriß ansprechen. Dafür soll ein Fühlhebel sorgen. Nach Untersuchung der Bandlaufbahn habe ich aber einen solchen Hebel nicht gefunden, wie bei der Tesla. Bei meiner Fummelei habe ich aber einen beweglichen Stift, links neben dem Löschkopf entdeckt. Ist es etwa der Abschalthebel? Er scheint verbogen zu sein. Das obere Ende ist nach hinten zu den Bandtellern geneigt, ist da so normal, ich glaube nicht. Denn das Band wird an der oberen Kante abgeknickt.
Zitieren
#2
.
Hallo sngzl

das DUAL- TB ken ich nicht, aber von der Logik denke ich mir folgendes:
Wenn das der Fühlebel ist, sollte er im Leerlauf, also ohne Band, nach vorne schwenken. Versuch mal, ob er sich nach vorne ziehen läst. Dann sollte der Bandlauf stoppen.


Möglich scheint mir, dass die Funktion des Hebels gestört ist, und irgend ein Monteur Schnell hat den nach hinten verorgelt, um eine Funkton, wenn auch ohne Abschaltung, zu erreichen.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#3
In Stellung "Stop" steht dieser verbogene Hebel am vorderen Anschlag. Man kann das Band zwischen diesem Hebel und den Köpfen einlegen. Wird nun eine der Laufwerkstasten gedrückt, schwenkt der Hebel zu den Köpfen hin und drückt das Band mit gegen die Köpfe. Dabei bleibt er, durch das stramme Band gehämmt, etwa auf der Hälfte seines möglichen Weges stehen. Läuft das Band nun aus oder reißt, fällt dieser Hebel nach hinten durch, deswegen vermute ich auch, daß er mit der Endabschaltung zu tun haben könnte. Vielleicht liegt ja auch noch ein elektrischer Fehler vor, sodaß die Tasten nicht entriegelt werden. Mir scheint eben nicht normal, daß dieser Hebel so verbogen scheint.
Zitieren
#4
Hallo Gerald,

habe im Schaub Lorenz SL 100 nachgesehen, das ist von Dual gebaut (hat innen ein Typenschild "TG 16") und ist von der Konstruktion her weitgehend mit TG 28/29 identisch.

Deine Vermutung ist richtig: Wenn der bewußte Hebel nach hinten fällt, schaltet das Gerät ab, und wenn man dann eine Taste drückt, rattert's kräftig und nervig. Und dieser Hebel ist kerzengerade!

Wolfgang
Zitieren
#5
Hallo Gerald,

hab mal mein TG29 vorgekramt. Kann Wolfgangs Aussage bestätigen.

Was mir sonst noch aufgefallen ist:
Im Ansatz elegante Lösung mit den Aussteuerungsstellern. Diese laufen synchron. Wenn man einen dreht, bewegt sich der andere wie durch Geisterhand mit. Durch ziehen des linken Reglers kann man die beiden voneinander entkoppeln und getrennt einstellen. Schade nur, daß an in gegeneinander verdrehter Position nicht wieder einkoppeln kann, um dann wieder synchronlauf zu haben. Auch eine Hinterbandkontrolle hätte ich nicht unbedingt vermutet.

Weiß jemand, wie das Gerät am Markt posiotioniert war (Neupreis etc...)?

- Michael -
Michael(F)
Zitieren
#6
Das TG 28 kostet rund 610, das TG 29 knapp 700 DM. Das ist sehr teuer, wenn man es mit den (preislichen) Konkurrenten vergleicht, die immerhin auch einen Stereoverstärker mit eingebauten Lautsprechern gleich mitbrachten, zumindest aber traut man diesem relativ kleinen Gerät den hohen Preis nicht zu. Ob er gerechtfertigt war, sei dahingestellt. Zumindest war er jedoch nicht überzogen.
Zitieren
#7
Das Dual TG sollte wohl in erster Linie das Produktprogramm komplettieren und zu den Dual-Plattenspielern passen, an deren Design es angelehnt war. In welcher Zeit bzw. mit welchen Plattenspielern zusammen wurde das TG29 angeboten? Es würde sehr gut zu einem 1229 passen oder evtl. auch zu einem 701. Dann aber wäre dieses Gerät doch sehr hintendran gewesen gegenüber der starken TB Konkurrenz die in dieser Zeit auf dem Markt war. Ich würde es am ehesten mit den SABA-TBs vergleichen, stufe dieses aber höher ein.

- Michael -
Michael(F)
Zitieren
#8
@Gerald:

Habe jetzt das Service Manual zum TG 29 gefunden und mir dann das Ganze bei meinem leider stromlosen TG 28 (ist mechanisch identisch) mal angesehen.

Die Endabschaltung funktioniert rein mechanisch. Direkt links neben der Kopfträgerplatte ist das Ende eines Hebels zu sehen, an dem ein rundes Messingteil beweglich befestigt ist. Aus diesem kommt nach vorn, also in Richtung Tasten, eine Art Stange, die Verbindung mit dem Gestänge des Tastensatzes hat. Die gedachte Verlängerung dieser Stange nach hinten, in Richtung Teller, ist eine Schraube. Diese Schraube dient laut Manual zur Justierung der Endabschaltung und soll so eingestellt werden, daß die Abschaltung dann erfolgt, wenn der bei Deinem Gerät verbogene Hebel etwa 4 Millimeter vor dem Ende seines Weges ankommt. Mehr gibt das Manual zu dem Thema leider nicht her.

Von der Logik her muß also unterhalb der Kopfträgerplatte eine Verbindung zwischen den beiden Hebeln bestehen, die Explosionszeichnung bestätigt das auch. Der Experte, der bei Deinem Gerät den Hebel verbogen hat, wird dabei diese Verbindung gelöst haben (bei meinem Gerät besteht sie aber auch nicht mehr, obwohl der Hebel einwandfrei gerade ist).

Ich werde nachher die Explosionszeichnung einscannen und Dir mailen.

@Michael:

Das vermutlich erste Modell dieser Serie, das TG 27, erschien bereits 1967, mit dem gleichen schönen Holzgehäuse, also deutlich vor Dual 1229 etc., TG 28/29 folgten spätestens 1969. Als vergleichbares Gerät aus dieser Zeit fällt mir spontan das Grundig TK 340 ein (sorry, Andreas!), als TM-Ausführung ohne Endstufen und im Holzgehäuse, das war soweit ich weiß noch etwas teurer, hatte Hinterbandkontrolle nur in Mono und die Kanäle nicht getrennt aussteuerbar. Philips hatte zur der Zeit kein Dreikopf-Gerät (außer PRO 12, aber das war teurer und zweispurig), Telefunken ebenfalls nicht. Die Modelle von Saba sind mir nicht so geläufig. Dual hatte mit seinen Geräten, besonders mit dem TG 29, wohl doch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis geboten. Dennoch waren sie nicht sehr erfolgreich, warum eigentlich nicht? Hat man Dual nur gute Plattenspieler zugetraut?

Wolfgang
Zitieren
#9
Hallo Gerald,

meine Mail an Deine hier hinterlegte Mail-Adresse ist mit Vermerk "unknown user" zurückgekommen. Gibt's 'ne neue?

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#10
Hallo Wolfgang

Bei meiner Mail-Adresse war ein Tippfehler, habe es gleich berichtigt.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste