ELEKTRON SLG10 /10 Sprachlabor Tonbandgerät
#1
Hallo,
Erstens, muss ich mittelilen, dass Deutsch nicht meiner Muttersprache ist, also Entschuldigungen, seid nett zu mir! Wink

ich habe viele Sprachlabor -Geräte, meistens Tandberg. Jetzt habe ich ein 'Elektron' gekauft! Baujahr 1970?
Erste Frage: ¿Hat jemand ein SLG10? oder bitte, Schaltpläne dafür? Smile

ich möchte verstehen, wie das Gerät am Bandanfang (nach schnellem Rücklauf) reagieren sollte. Es gibt optisch- und elektronische/metal Schaltstreife -Sensoren.
ich habe probiert, mit die folgende Bänder :
a) mit metal-Schaltstreife und Vorspannband (grün);
b) mit transparentes Vorspannband, metal-Schaltstreife und Vorspannband (grün);
c) nur transparentes Vorspannband.

a) Band läuft zurück, haltet am Schaltstreife und dann geht im schnellem Vorlauf; Haltet dann kurz noch mal am Schaltstreife aber dann geht noch mal im schnellem Vorlauf, bis zum Bandende!

b) Band läuft zurück, haltet am Schaltstreife und dann geht im schnellem Vorlauf. Haltet dann kurz noch mal am Schaltstreife, dann geht noch mal im schnellem Vorlauf. Als das transparentes Vorspannband endet, Gerät haltet eine Sekunde, aber dann geht noch mal im schnellem Vorlauf, bis zum Bandende!

c) Band läuft zurück, aber beim transparentes Vorspannband Gerät schaltet nicht auf Stop. **Wenn man scheller Vorlauf einschaltet, das Band haltet am Bandanfang.

ich weiss nicht, warum das Gerät immer am schnellen Vorlauf schaltet, etwas in die auto-Sequenz versagt, vielleicht ein Transistor (kurzschluss?) oder Elko? Die Logik-Steurung scheint, fast total durch Relais geschafft zu sein, ich sehe (bisher) kein flip-flops oder multivibratoren.

irgendwelche ideen?
vielen Dank
Grüsse, Ben
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#2
Hallo, 

sorry ich habe erst jetzt das Thema gelesen.
Ich habe von 1969 bis 1973 bei Elektron gearbeitet.
Ist das Problem schon gelöst?

Beste Grüße
W.Klein
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#3
Hallo W.
Ben war seit seiner Frage vom 24.04.2017 nicht mehr aktiv hier.....
Vielleicht könntest Du trotzdem für etwaig Interessierte kurz auf den Fehler eingehen?
Grüße von der Ostseeküste: Erhard
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#4
Hallo Zusamme,

wie Ben bereits erwähnte, gab es zwei Systeme, um zu verhindern daß sich das Band komplett abspulte.
Stelle man sich vor ein Lehrer hatte z.B. 40 Schüler und während der Schulstunde hätten sich einige Bänder komplett abgespult. Der Schüler hätte den Platz verlassen müssen, damit der Lehrer das Band neu einfädelt gekonnt hätte. Das war nicht akzeptierbar.
Man sieht auf dem Tonkopfträgerplatte rechts neben der linken Bandrolle einen Messingbolzen.
Dieser war geteilt und lag an einer Spannungsquelle. Lief ein Band mit Metallschicht darüber, so entstand eine Verbindung das ein Signal auslöste.
Normale Bänder hatten diesen Streifen nicht. Die Bänder mußten geschnitten werden (ca. 1m vor dem Anfang und dem Ende) und ein 10cm langes metallisiertes Band einzufügen durch zwei Klebestellen.
Das war relativ aufwendig und damit teuer. Ebenso konnte es zu Qualitätsmängeln führen.
Das SLG10/10 wurde um 1963 entwickelt, als die Transistoren noch sehr teuer waren. Zur Steuerung der Geräte verwendete man Siemens Kammrelais mit mehreren Wechselkontakten.
Betätigte man eine Taste, so zog ein Relais an und blieb durch einen Haltekontakt an. Ausgeschaltet wurde das Relais durch eine Unterbrechung mit der Stopptaste.
Um das schneiden der Bänder zu vermeiden, brachte man einen 5cm transparentes Feld am Anfang und Ende der Bänder ab 1968 ein. Es wurde die magnetische Beschichtung mit Aceton (denke ich) abgerieben.
Auf dem Messingbolzen wurde zusätzlich ein Fotoelement geschraubt und gegenüber ein Lämpchen. Das Kunststoffgehäuse wurde in der Firma gespritzt. Zusäzlich wurde die Bandstoppkarte links neben der Tonkopfträgerplatte montiert.
Die Karte verstärkt mittels einiger Transistoren das Signal des Fotoelements. Der Ausgang dürfte parallel zum Signals des Messingbolzen auf die Steuerungskarte (unten links) gegangen sein (rückwärts kompatibles System).
Das Problem war, daß bei schnellem Vor- bzw. Rücklauf die Motoren zum Stoppen abgebremst werden mußten, ausgelöst durch den Bolzen bzw. der Lichtschranke. Diese benötigte etwas Zeit, weshalb die Bänder bereits aus dem aktiven Bereich waren. Um wieder in den aktiven Bandbereich zu kommen, mußte nach dem Rückkauf für eine kurze Zeit auf Vorlauf und dann auf Stop geschaltet werden.
Dementsprechend bei Vorlauf kurz auf Rücklauf.
Den Fehler den das Gerät von Ben zeigt, kann man finden wenn man die Kabel der Sensoren zur Steuerkarte verfolgt. Vermutlich ein R, C oder Transistor der die Zeitverzögerung macht ist nicht mehr ok.
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#5
Ich kann nur aus User Sicht was dazu beitragen - an meinem Gymnasium gab es ein Elektron Sprachlabor mit optoelektronischer Abschaltung. Einmal im Jahr wurden die Bänder gewechselt, und als armer Schüler habe ich mir Anfang der 1970iger die ausgemusterten Tonbänder "verdient", indem ich mitgeholfen habe, mit Aceton die Fenster in die Bänder reinzuputzen. Unser Englischlehrer hatte dazu glänzende 15cm Kacheln, über die wir die Bänder gezogen haben, um saubere gleich lange transparente Stellen zu bekommen. Nach zwei bis drei Nachmittagen konnte ich dann mit 30 Langspielbändern auf 15cm Spulen in der BASF Kunststoffdose nach Hause, für das Rausschneiden der etwa 50 cm zwischen dem eigentlichen Vorspannband mit Metallfolie und den Fenstern habe ich mir damals eine BASF Hobbybox gegönnt, die ich immer noch in Benutzung habe. Die Bänder habe ich einmal mit der Grundig Reinigungsgabel durchlaufen lassen, danach waren sie brauchbar für Musik von "Diskothek im WDR" oder "Rock In". Irgendwie würde mich interessieren, was aus dem Sprachlabor geworden ist, ich fand es immer spannend, da englisch üben zu können.

Gruß Frank
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#6
Blick auf den Tonkopfträger.


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#7
Vielen Dank, W Klein, und Frank, für die Daten, die ich erst heute gesehen habe!

Ich will das Gerät noch mal 'rausholen. Ich glaube, dass ich einige Transistoren und ein Widerstand getauscht habe, aber kann mich jetzt nich genau daran errinern.

Halt die Ohren steif!
Grüsse, Ben
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#8
Jetzt habe ich dar Gerät bei mir. Das Problem hatte ich noch nicht gelöst Sad

Als man die Taste Rewind drückt: Das Band läuft zurück, haltet am Schaltstreife (oder transparente Stelle, es ist egal) und dann geht im schnellem Vorlauf, um wieder in den aktiven Bandbereich zu kommen. Dann wird es auf Stop geschaltet. Bisher, alles in Ordnung.

Das Problem: Das Band bleibt nich stehen, es geht gerade noch mal in schnellen Vorlauf. Wenn man z.B. auf der Messingbolzen-kontakte schluss macht, schaltet das Gerät momentanish auf Stop, aber dann geht wieder in schnellen Vorlauf. Dann läuft das Band zum Bandende und abspult. Das Band bleibt endlich still NUR wenn man die Stop-Taste drückt.

Ich bin dabei, die zwei Steuerungskarten durchzugehen. Ich glaube, dass irgendwass in der Flip-Flop Schaltung oder der Impulsgenerator (ein monostabiler Multivibrator?) geht nicht. Ohne Schaltplan is das aber en langsames Prozess!

Grüsse,
Ben.
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