Gibt es so etwas noch?
#1
Hallo in die Runde,
bei meiner kürzlichen Suche nach einem neuen Plattenspieler ist mir aufgefallen, daß es zwei Konstruktionsmerkmale wahrscheinlich nicht mehr gibt. Bei meinem alten Ziphona "Opal" waren diese Merkmale vorhanden und nach meiner Erfahrung sehr nützlich:
1. Ein von Gehäuse durch Federaufhängung entkoppeltes Subchassis mit Motor, Tonarm und Tonarmlift.
2. Ein thermoelektrischer Tonarmlift. Nach meiner Erfahrung Extraklasse, man brauchte zur Bedienung nur, Taster bzw. Schalter zu bedienen die nicht mit dem Subchassis verbunden waren und wenn der Motor keine Spannung hatte wurde der Tonarm von der Platte abgehoben.
Gibt es so etwas noch im Konsumerbreich?
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#2
Kauf dir einen gebrauchten Dual, der hat zwar keinen thermoelektrischen Tonarmlift sondern einen manuell zu betätigenden, aber schon mit Silikonöl-Dämpfung. Neu wird man Geräte mit diesen Qualitätserkmalen wohl kaum zu vertretbaren Preisen finden.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Naja, was Entkoppelung anbetrifft hatte Thorens wohl mehr zu bieten als Dual.

VG Martin
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#4
Ich habe bis vor kurzem selber einen Granat-227/2 mit diesem schwammig, schwimmenden Subchassis betrieben, habe jetzt einen SONY PS-X6, und muß sagen das ich dieses auf keinen Fall vermisse. Schon allein das hochschaukeln beim Start durch den Riemenantrieb wirkte seltsam. Meiner Meinung nach war das Ganze zu weich aufgehangen. Hatt sicher auch positive Eigenschaften das ganze aber das hatt ein Dual z.B. auch.

Gruß Wolfgang
VG
Wolfgang
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#5
Hallo!

Ich habe bis vor Kurzem einen BRAUN PDS550 gehabt.
Ein (m. E.) wirklich guter Dreher.

Gruß
Wolfgang
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#6
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=203221#post203221 schrieb:Naja, was Entkoppelung anbetrifft hatte Thorens wohl mehr zu bieten als Dual.
Hallo Martin,

da habe ich aber andere Erfahrungen. Die Thorens durften nie auf einem Möbel stehen, das auf einem Holzdielenfussboden stand (Berliner Altbau in den 70ern). Da konnte man nicht durch das Zimmer gehen ohne dass die Nadel sprang, wenn eine Platte lief. Die Leute hatten ihre Thorens immer auf einem Brett stehen, das mit schweren Eisenwinkeln an der Wand befestigt war. Bei einem Dual war das nicht nötig.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Die Thorens schwingen zwischen 4-7Hz. Das Schwingchassis sollte Vibrationen fernhalten, sei es vom Motor, Trafo oder aus der Umgebung, aber gegen schwingende Dielen war diese Konstruktion nicht gedacht, da hier eine Resonanz auftritt. Bei einem stark schwingenden Chassis muß jeder Tonarm/Tonabnehmer kapitulieren.

Ich ließ mir aber von einer damaligen Betriebsleiterin (und Freundschaft meiner Frau) des Dorian Gray (die damalige Kultdisco) sagen, das die DJs dort den TD126 gegenüber dem 1210 bevorzugt hatten, denn die Anlage war derart laut, das man auf dem Pult keinen Kaffee stehen lassen konnte, weil die Tassen sich schnell vom Tisch runter wegvibrierten, so kamen vom 1210 soviele Rückkopplungen, das dieser nicht spielbar war, der TD126 schon. Auch ich betreibe meinen am Wandregal, auch wenn ich in meinem Kellerstudio einen Betonestrich habe. In einer früheren Wohnung hatte ich den auch auf Dielenboden und mußte mich beim Abspielen immer "auf Zehenspitzen" dem Sofa nähern... ^^
Allerdings, früher bei einem Schulfreund war das mit einem Dual auch nicht anders. Dielen und Plattenspieler wollen nicht so recht zusammenpassen.
Gruß André
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#8
Enkoppelung ist für mich wenn der Antrieb vom Chassis und Tonarm weg ist.

http://www.thorens-info.de/TD115ii2_1024.jpg

Ein Brett auf vier Federn kriegt man an jeder Hausecke....

VG Martin
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#9
Dieses Teil http://www.thorens-info.de/TD115ii2_1024.jpg ist aber auch schon etwas betagt - oder?
Habe die von mir gefragten Konstruktionsmerkmale auch bei alten Thorens b.z.w. EMTs gefunden.

Aber das was ich im Netz als neue Thorens Angebote sehe sieht ganz ähnlich oder gleich wie die Primitivtechnik der Voodoo-Dreher und natürlich auch der einfachen Billiggeräte aus. Insbesondere elektrische (motorische oder thermoelektrische) Tonarmlifte scheint es überhaupt nicht mehr zu geben.

Bitte belehrt mich eines Besseren.
Jürgen
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#10
Was bitte ist ein thermoelektrischer Tonarmlift? Ein elektrisch betriebener Heizkessel, der über Dampfdruck dann den Liftkolben hochdrückt?
Klärt mich mal auf
Viele Grüße
Lukas
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#11
olav246,'index.php?page=Thread&postID=203372#post203372 schrieb:Dieses Teil http://www.thorens-info.de/TD115ii2_1024.jpg ist aber auch schon etwas betagt - oder?
Dein Ziphona "Opal" wohl nicht? Was suchst du eigentlich? Ein aktuelles oder ein historisches Gerät?

Vg Martin
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#12
lukas,'index.php?page=Thread&postID=203374#post203374 schrieb:Was bitte ist ein thermoelektrischer Tonarmlift? Ein elektrisch betriebener Heizkessel, der über Dampfdruck dann den Liftkolben hochdrückt?
Klärt mich mal auf

Hallo zusammen,

soweit ich das noch zusammen bekomme, ist hierbei eine Liftsteuerung über einen sogenannten Hitzdraht gemeint. Das Prinzip ist einfach, wurde auch bei Hitzdraht- Messwerken genutzt: Ein Strom durchfließt einen Hitzdraht mit speziellem Ausdehnungskoeffizienten, wodurch dieser seine mechanische Länge verändert, sich also einfach ausdehnt. Dieses Verhalten wird genutzt, um einen Lifthebel- welcher vorher vom gespannten Draht nach "oben" gedrückt wird ganz einfach abzusenken.

Am Ende der Platte wird der Stromfluss abgeschaltet, der Draht erkaltet und zieht sich wieder zusammen. Dadurch hebt er den Lift und dieser den Tonarm. Ende der Geschichte. Smile
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#13
Genau so ist es. So eine preiswerte und präzise Einrichtung sucht man wohl vergebens in der Freien Welt? Aber trotz dem, in der Welt des Überflusses gibt es scheinbar auch keine komplizierten Motorlifte mehr.
Was ich suche? Gar nichts nur das was im Titel meines Posts steht.
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#14
[Bild: catweazle4.jpg]

Big Grin thumbsup

VG Martin
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#15
Diesen Hitzedraht hatten auch die von Wolfgang erwähnten Braun PDS 550 und PS550 usw.
Gruss
Gerhard
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#16
war da nicht ein Bimetall verbaut was den Tonarmlift betätigte? bei dem Granat

das Tellerlager war eine Plastikbuchse die Spiel hatte und durch das Eiern rumpelte es ziemlich, das war nicks
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#17
Ne, Hitzdraht wars. Aber Plasticbuchse stimmt.

Gruß Wolfgang
VG
Wolfgang
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#18
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=203377#post203377 schrieb:Hallo zusammen,

soweit ich das noch zusammen bekomme, ist hierbei eine Liftsteuerung über einen sogenannten Hitzdraht gemeint. Das Prinzip ist einfach, wurde auch bei Hitzdraht- Messwerken genutzt: Ein Strom durchfließt einen Hitzdraht mit speziellem Ausdehnungskoeffizienten, wodurch dieser seine mechanische Länge verändert, sich also einfach ausdehnt. Dieses Verhalten wird genutzt, um einen Lifthebel- welcher vorher vom gespannten Draht nach "oben" gedrückt wird ganz einfach abzusenken.

Am Ende der Platte wird der Stromfluss abgeschaltet, der Draht erkaltet und zieht sich wieder zusammen. Dadurch hebt er den Lift und dieser den Tonarm. Ende der Geschichte. Smile

Vielen Dank für die Erklärung.
Dass es Hitzdrahtmessinstrumente gab, hatte ich noch irgendwo im Hinterkopf, dass das Prinzip aber auch für Tonarmlifte Verwendung fand, ist mir vollkommen neu.
Viele Grüße
Lukas
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