Welche Maschiene für nicht Sammler
#1
Moin
Da ich mir nun durch den Kopf gehen lasse ob ich wieder eine Bandmaschiene kaufe, wollte ich mal hier Fragen was ihr, mit eurem weiten Horizont, empfehlen könnt.

Ich möchte die Dinger eigentlich nicht Sammeln. Zumindest nicht in der Weise, das ich den Keller mit Zeug vollstehen habe das ich nie wieder brauche. Ich möchte schon etwas haben was alltagstauglich ist.

Meine Vorstellung ist folgende:

Europäischer Hersteller.
Volltransistorisiert.
Spulengrösse 26 cm.
2 Spur. (besser 2 Spur mit Schmetterligsköpfen)
Bandgeschwindigkeiten: 9.5, 19, 38. (gut 38 braucht man wohl kaum, aber ist doch Cultiger wenn mans hat.)
Ersatzteile sollten noch beschaffbar sein.
Solide gebaut.
Der Gebrauchtpreis sollte nicht so astronomisch hoch sein wie z.B. bei den Revox A700.
600EUR bei Ebay fuer ein etwa 30 Jahre altes Gerät ist mir etwas hoch gegriffen.
Ich bin zwar eigentlich auch Revox Fan, aber die Gebrauchtpreise sind wirklich nix zum Sammeln.

Welche Maschinen in dieser Art gibt es?

Falls jemand gleich etwas anbieten moechte:
Im Prinzip Kann das Gerät auch kleinere Fehler haben.
Ich habe Kommunikationselektroniker gelernt und kann was drann machen.

mfg Matthias
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#2
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Hi Matthias,

obwohl die Teile nicht grade billig sind, würde ich immer zu Revox / Studer raten. Die Maschinen sind robust, weil die Studer- Leute immer an den harten Profi- Alltag gedacht haben. Andere Geräte mögen billiger sein, aber nicht unbedingt preiswert. Versuch mal für Akai ein Ersatzteil zu bekommen, oder bei den von Andreas und besonders Semih so geliebten Erzeugnissen der niederländischen Gloelampenfabriek ;-)

Ansonsten gibt es an Europäern, die noch Service bieten Tandberg, oder die Japaner TEAC / Tascam. Ortari ist wohl schon zu professionell.

Ob man 9,5 wirklich braucht, ist Geschmackssache. Ich habe die langsame Geschwindigkeit nie verwendet. 38 hat Vorteile beim cutten, klanglich bringt es kaum Vorteile. Befass Dich mal mit der PR99 von Revox, die Version mit 9,5 ist zwar sehr selten, aber da bekommst Du etwas Solides.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#3
Hm... Eigentlich würde ich mir auch immer zu Revox raten. Smile
Aber der Preis...
Mit 9.5 hast du in sofern recht, das es klanglich nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Man könnte also eine A77 HS nehmen, die recht günstig zu bekommen ist.
Aber ich brauche das um lange Radiosendungen aufzunehmen. Gibt es eigentlich auch Doppelspielband auf 26er Spulen ich bräuchte so 4h Spielzeit. Oder ist das mechanisch zu dünn fuer die grossen Maschinen?

Was ist von der ASC6002 zu halten? Gibts da noch was fuer?
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#4
Hallo Matthias,
ob es Doppelspielband auf 26er Spulen jetzt noch gibt, kann ich nicht sagen,
würde eher vermuten,nein. Früher gab es das aber sehr wohl. Gegen einen Einsatz von Doppelspielband auf 26ern ist, und da kann ich nur für die Revox sprechen, nichts einzuwenden, ich würde da aber vorsichtshalber den Spulengrößenschalter auf 'klein' stellen. Ist das Band in gutem Zustand, mußt Du da keine Nachteile befürchten. Wenn Du 4 Stunden am Stück aufnehmen willst, dann wirst Du an der Bandgeschwindigkeit 9,5 nicht vorbeikommen.
Gruß von Heinz
P.S.: Jeden potenziellen Tonbandneuling weise ich auf die hohen Preise von neuem Bandmaterial hin, auch Dich.
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#5
Hallo Leute.
ich war gestern bei Bluthard.Der hat noch Doppelspielband,das EMTEC DP 26,allerdings nur auf 18 cm Spule.Die kostet 29.00 Teuro!Wie lange es das nicht gibt,ist nicht vorhersehbar.Bluthard meint,daß das Tonbandwerk in München erhalten werden soll,wenn der Konkurs abgeschlossen ist.Ob das mehr als eine fromme Hoffnung ist,weiß ich nicht.
Von Ampex/Quantigy hat er nur Normal- und Langspielband.Ob es von denen noch ein Doppelspielband gibt,weiß ich nicht,habe ich auch nicht gefragt(ich nehme BASF/Emtec solange es das noch gibt(seit fast 40 Jahren.Alle Versuche mit anderem Bandmaterial in meiner Anfangszeit haben dazu geführt,daß ich reumütig zu BASF zurückgekehrt bin)
An Geräten würde ich noch Otari in meine Überlegungen einbeziehen,obwohl sie auch nicht viel billiger als die Revoxe sind.Aber sie klingen einfach besser.
(Bei mir steht die Otari MX 5050 B2 im Moment in Konkurenz zu Studer A810,TFK M20,M15.Die Otari hat zwar den schlechtesten Gleichlauf,klingt aber besser als alle anderen.Die B77 hat Gleichlaufschwankungen von 0.03% bei 19 cm/sec!!!klingt aber im Vergleich zur Otari wie ein Eimer.Apropos;ich suche jemanden,der mir so ein Gerät nicht nur nach Schema einmessen kann,sondern so,daß die Dinger auch spielen,sprich,daß Musik raus kommt...)
Viele Grüße
Frank
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#6
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Da, der andere Frank bringt auch Otari in´s Spiel. Das sind sehr gute Teile, professionell und robust, und auch Service wird über die Niederlassung bei Düsseldorf geboten. Die 5050 kann man übrigens noch neu kaufen.

Quantegy hat auch Doppelspielband, 13er und 18er Spule, Typen 642 und 480. Da muß man schon Spaß am kleben haben. Das DP26 hat genau wie das Quantegy 642 keine Rückseitenbeschichtung, es wickelt also nicht so doll, grade bei Dreimotorengeräten. Für extrem lange Radiosendungen, wie wäre es mit DAT? Da sind vier Stunden locker drin.

Aber man sollte kritisch sein und mal realistisch überlegen, ob man wirklich wegen Radiosendungen so einen Aufstand macht.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#7
Von BASF gab es mal ein DP-Band auf 26er-Spule. Das waren, glaube ich, etwas über 1200 Meter. Neu gibt es das auf 26er nicht mehr.

Für lange Aufnahmen habe ich mir aus aus zwei 18er-Spulen ein 26er-Band zusammengeklebt, von einer Spule bleibt dabei was übrig. Das Band hat im Betrieb keine Probleme gemacht, wurde aber auch nicht sehr strapaziert. Wie lange die Laufzeit war, weiß ich nicht mehr. Das DP-Band von Emtec hat eine Rückseitenbeschichtung und wickelt ordentlich.

Zur Bandmaschinenempfehlung:

38 braucht man meiner Meinung nach weniger als 9,5. Es gibt immer wieder Tonquellen die nicht so gut sind, daß man die Vorteile von 19 voll ausschöpft, man möchte aber trotzdem aufnehmen. Bandmaterial ist teuer und 9,5 in diesem Falle sinnvoll.

Wenn es alle 3 Geschwindigkeiten sein sollen läuft es auf eine A700 heraus. ASC möchte ich mangels Service nicht empfehlen.

Meine erste Wahl wäre in diesem Fall eine PR99 in 9,5 / 19 oder eine B77. Evtl. auch eine A77. Aber wenn Du nicht sammeln willst sondern mit einer modernen Maschine arbeiten, dann B oder PR. Alternativ käme eine TEAC X2000 oder X1000 in Frage.

Die Preise sind ohne Frage hoch, aber das mit gutem Grund. Das sind keine Sammlerstücke - dazu gibt es sie noch zu häufig - sondern praxistaugliche Gebrauchsgegenstände.

- michael -
Michael(F)
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#8
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Hier irrt der Michael, dass DP26 hat keine Rückseitenbeschichtung, was er meint ist das DPR36, gab es auch auf 26er Spule, 1280 Meter lang.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#9
=> Frank
das aktuell zu kaufende DP26 , leider nur auf 18er und 13er Spulen erhältlich ist auf der Rückseite dunkel und matt. Konsequenterweise müsste es meiner Meinung nach DPR heissen. Was das für eine Schicht ist, weiß ich nicht.

Egal wie die Rückseite zu bewerten ist: Es entspricht in den Wickeleigenschaften eher dem DPR als dem alten DP ohne Rückseitenmattierung.

Meine Erfahrung mit zusammengeklebten DP-Bändern auf 26er beschränkt sich auf das Maxell LN das wirklich keinerlei Rückseitenbehandlung hatte, und es ging. Ich bin der Meinung, daß das DP26 mindestens genausogut läuft.

- Michael -
Michael(F)
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#10
Um längstmögliche Spielzeit zu erreichen, hatte ich mal zwei Maxell-UD-Triple zusammengeklebt und auf 26er Spule gewickelt. Das ergab bei 9,5 eine Spielzeit von 6 Stunden pro Spur und lief tadellos auf Revox A77 und Philips N4450. Das Akai 620 hat leider beim Stoppen aus dem Umspulen heraus Kleinholz daraus gemacht.

Mit DP-Band auf 26er (verschiedene Sorten, immer glatte Rückseiten) habe ich noch nie Probleme gehabt.
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#11
Ich habe zwei BASF TP 18 (Dreifachspielband) zusammengeklebt auf eine 26 er gewickelt. Auf meiner TEAC X 2000 R gibt es damit keine Probleme. Das Wickelverhalten beim Umspulen ist allerdings sehr schlecht. Die Bänder haben ja auch keine Rückseitenbeschichtung. Ich spule es nach Benutzung immer mit der Spooling Funktion einer anderen TEAC Maschine sauber um.
Bei der 2000 R fiel diese Funktion leider der Reverse Taste zum Opfer.

Band ab - Band läuft,

Rainer
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#12
Hm... Preislich kommt dann wohl am ehesten eine A77 in Frage.
Wo kann man ausserhalb von Ebay noch zu guten Preisen Geräte kaufen?

Zu DAT muss ich sagen das ich ausgesprochener DAT hasser bin. Dieses System hat sich fuer mich als Ivestitionsruine herausgestellt. Ich hatte mehrere Geräte verschiedener Hersteller und nur wenige überlebten überhaupt das dritte Einschalten. Die besseren lassen sich auch vier mal einschalten. Und das ist nicht stark übertrieben.
Jede Bandmaschiene hält länger.

Was haltet ihr von Rauschunterdrückern bei Bandmaschienen?
Die A77 ga es ja auch mit Dolby.
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#13
A77 gab es nur mit Dolby B. Seinerzeit war das System uptodate, heute ist es das nicht mehr. Dolby C und High-Com sind deutlich besser. Die Dolby-Geräte sind auch etwas seltener wie der Rest, das schränkt die Auswahl erheblich ein. Mit dem externen Nakamichi High-Com II habe ich ganz gute Erfahrungen gemacht, aber Du brauchst für Hinterbandkontrolle 2 Geräte. Dazu kommen dann die Probleme mit der Kompabilität wenn Du Bänder tauschen willst. Wie sich die Bänder dann anhören, wenn Du sie lange lagerst und die Aufnahmen an Glanz verlieren uns sich verändern weiß ich auch nicht -meine High-Com-Bänder haben sich in Schmiere aufgelöst. Wichtig ist, daß die Maschine zum
Aufnehmen und Abspielen immer exact gleich justiert ist.

Meine Meinung: Laß die Finger davon und investiere in gutes Bandmaterial und eine einwandfrei gewartete Maschine. Moderne Bänder haben ein geringeres Grundrauschen als die Bänder aus der Zeit, in der die Rauschkiller verwendet wurden. Ein leichtes Rauschen im Hintergrund stört weniger, als irgendwelche Klangverfälschungen und Pumpgeräusche von nicht exact arbeitenden Compandern. Einen Rauschunterdrücker für ein gutes Tonbandgerät braucht man meiner Meinung nach nicht. In der Konsequenz wurde von Studer-Revox auch nichts mehr angeboten. Von einer B77 Dolby habe ich mal was gehört, aber die dürften sehr selten sein.

Mit einer A77 kannst Du normalerweise gut leben. Was möchtest Du mit genau damit machen? Bespielte Bänder kaufen? Vom Radio Aufnehmen? Von Platte und CD? Das ist natürlich wichtig für die Kaufentscheidung. Die A77 läuft ein bisschen unsauber an, und wenn Du einzelne Stücke von Radio aufnimmst, so kommt der Anfang immer etwas verschluckt daher.

Als Kaufquelle abseits von ebay kommen in Frage:
- Anzeigenmärkte in HiFi-Zeitschriften (das bringt wohl die besten aber auch teuersten Exemplare)
- Anzeigen in regionalen Anzeigeblättern, Amtsblättern etc. Da wurde ich letzte Woche fündig.
- Durchstöbere mal das Online-Angebot des "Sperrmüll"

viel Spaß beim Suchen

Michael
Michael(F)
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