14.09.2016, 02:56
Hallo,
das es Bestrebungen im Profi-Bereich zur Rückkehr zur Analogen Aufnahme gibt, ist für mich nicht weiter verwunderlich.
Meines Erachtens muß man hier zwischen der Aufzeichnung und der Archivierung streng unterscheiden.
Kommen wir zum einfachsten, der Archivierung:
Dank der Abkehr vom Bandmaterial zur Festplatte bzw. anderer Datenträger, ist eine sehr schnelle, verlustfreie, Kopie der ursprünglichen Aufzeichnung möglich.
Das die z.Z. vorhandenen Daten-Träger die Langzeit-Stabilität eines PER 528 der AGFA bzw. der BASF nicht erreichen erscheint mir unbestritten. Da die Analog-Technik altert, bin ich im Prinzip gezwungen eine Analog-Aufnahme schnellst möglich zu digitalisieren. Da ich nicht weiß wie lang der digitale Datenträger seine Information sicher behält, bin ich gezwungen den Datenträger zur halben Zerfallszeit des Datenträgers zu kopieren.
Die Berechnungsgrundlage kann nur die weltweite Erfahrung der Stabilität des Datenträgers sein. Durch die zunehmende Speichdichte des Datenträgers und evtl. geänderte Speichermedien bekommen die Studios- /Rundfunkanstalten ein Problem: Wo liegt der Erfahrungswert der Haltbarkeit?
Unter den Bedingungen des Jahres 2000 würde ich lieber zu früh kopieren, unter den Bedingungen von 2016 wäre ich eher vorsichtig. Schon vor 2000 sind die öffentlich rechtlichen Anstalten ihrem Auftrag nicht nachgekommen ihr Sende-Archiv vor dem Verfall zu bewahren. Kopien von alten Aufnahmen (egal ob Bild oder Ton) fanden nicht statt.
In 2016 ist diese Bereitschaft bestimmt nicht gestiegen. Schauen wir uns nur die schnelllebige Gesellschaft an: Musik oder Video Runterladen, Ansehen und weg damit.
Wenn man dann als Controller in einem Studio arbeitet und die Aufnahme eines Films oder eines Musik-Titels nicht das Kapital bedeutet, was wird passieren? Richtig: Er wird keinen Cent für den Erhalt dieser Aufnahme zur Verfügung stellen, bzw. bekommen.
Wenn dann noch ein Populist wie Seehofer die Zusammenführung der ARD mit den ZDF fordert, fördert es nicht grade den Erhalt kulturellen Erbes.
Glaubt mir, ich weiss von was ich spreche, als in Hamburg die Hamburger Wasserwerke und die Hamburger Stadtentwässerung zusammengingen sind hunderte von Schwarz-Weiss-Fotos auf Glas-Platte aus dem 19. und 20. Jahrhundert in den Schrott gegangen.
Es interessiert Heute keinen Entscheidungsträger, vor allem dann nicht wenn es was kostet.
Kommen wir zur Aufzeichnung:
Vor einigen Jahren habe ich in der Bucht ein RFZ 721/1 ersteigert. Ich konnte das Gerät in Hamburg abholen. Verkäufer war ein Tonmeister eines Hamburger Studios der dem NDR gehört und auch in Adlershof tätig ist.
Aufnahmen, egal ob für reinen Ton oder für Bild dürfen Heute nichts mehr kosten. Projekte die in der Vergangenheit einen Monat gedauert haben, laufen Heute nur noch eine Woche. Auf Optimierung der Ton-Qualität wird kein Wert gelegt. Die Digital-Technik vereinfacht die Aufnahme erheblich. Stelle den Pegel so das Du nicht übersteuerst, also mittig, und Du hast die Aufnahme im Kasten.
Als ich zu meinen Eltern gefahren und in ihr Wohnzimmer getreten bin, habe ich „Mittig“ gehört. Auf meine Frage: Warum so Laut?, kam nur die Antwort: Wie sollen wir die leisen Töne verstehen?
Frage: Wo liegt der Vorteil der Analog-Technik zur Digital-Technik?
Die Gesellschaft hat weniger schwerhörige als die Digital-Technik bereit ist später zu bezahlen.
das es Bestrebungen im Profi-Bereich zur Rückkehr zur Analogen Aufnahme gibt, ist für mich nicht weiter verwunderlich.
Meines Erachtens muß man hier zwischen der Aufzeichnung und der Archivierung streng unterscheiden.
Kommen wir zum einfachsten, der Archivierung:
Dank der Abkehr vom Bandmaterial zur Festplatte bzw. anderer Datenträger, ist eine sehr schnelle, verlustfreie, Kopie der ursprünglichen Aufzeichnung möglich.
Das die z.Z. vorhandenen Daten-Träger die Langzeit-Stabilität eines PER 528 der AGFA bzw. der BASF nicht erreichen erscheint mir unbestritten. Da die Analog-Technik altert, bin ich im Prinzip gezwungen eine Analog-Aufnahme schnellst möglich zu digitalisieren. Da ich nicht weiß wie lang der digitale Datenträger seine Information sicher behält, bin ich gezwungen den Datenträger zur halben Zerfallszeit des Datenträgers zu kopieren.
Die Berechnungsgrundlage kann nur die weltweite Erfahrung der Stabilität des Datenträgers sein. Durch die zunehmende Speichdichte des Datenträgers und evtl. geänderte Speichermedien bekommen die Studios- /Rundfunkanstalten ein Problem: Wo liegt der Erfahrungswert der Haltbarkeit?
Unter den Bedingungen des Jahres 2000 würde ich lieber zu früh kopieren, unter den Bedingungen von 2016 wäre ich eher vorsichtig. Schon vor 2000 sind die öffentlich rechtlichen Anstalten ihrem Auftrag nicht nachgekommen ihr Sende-Archiv vor dem Verfall zu bewahren. Kopien von alten Aufnahmen (egal ob Bild oder Ton) fanden nicht statt.
In 2016 ist diese Bereitschaft bestimmt nicht gestiegen. Schauen wir uns nur die schnelllebige Gesellschaft an: Musik oder Video Runterladen, Ansehen und weg damit.
Wenn man dann als Controller in einem Studio arbeitet und die Aufnahme eines Films oder eines Musik-Titels nicht das Kapital bedeutet, was wird passieren? Richtig: Er wird keinen Cent für den Erhalt dieser Aufnahme zur Verfügung stellen, bzw. bekommen.
Wenn dann noch ein Populist wie Seehofer die Zusammenführung der ARD mit den ZDF fordert, fördert es nicht grade den Erhalt kulturellen Erbes.
Glaubt mir, ich weiss von was ich spreche, als in Hamburg die Hamburger Wasserwerke und die Hamburger Stadtentwässerung zusammengingen sind hunderte von Schwarz-Weiss-Fotos auf Glas-Platte aus dem 19. und 20. Jahrhundert in den Schrott gegangen.
Es interessiert Heute keinen Entscheidungsträger, vor allem dann nicht wenn es was kostet.
Kommen wir zur Aufzeichnung:
Vor einigen Jahren habe ich in der Bucht ein RFZ 721/1 ersteigert. Ich konnte das Gerät in Hamburg abholen. Verkäufer war ein Tonmeister eines Hamburger Studios der dem NDR gehört und auch in Adlershof tätig ist.
Aufnahmen, egal ob für reinen Ton oder für Bild dürfen Heute nichts mehr kosten. Projekte die in der Vergangenheit einen Monat gedauert haben, laufen Heute nur noch eine Woche. Auf Optimierung der Ton-Qualität wird kein Wert gelegt. Die Digital-Technik vereinfacht die Aufnahme erheblich. Stelle den Pegel so das Du nicht übersteuerst, also mittig, und Du hast die Aufnahme im Kasten.
Als ich zu meinen Eltern gefahren und in ihr Wohnzimmer getreten bin, habe ich „Mittig“ gehört. Auf meine Frage: Warum so Laut?, kam nur die Antwort: Wie sollen wir die leisen Töne verstehen?
Frage: Wo liegt der Vorteil der Analog-Technik zur Digital-Technik?
Die Gesellschaft hat weniger schwerhörige als die Digital-Technik bereit ist später zu bezahlen.