? Offenwickelteller A/B77
#1
Hallo,

beim Auktionshaus laufen manchmal Bandteller für Offenwickel von Revox durch.
Was ist davon zu halten? Ist die B77 vom Bandzug stark genug, um Offenwickel sicher zu transportieren?

Der Preis von rd 80€ für ein paar Teller ist jetzt auch nicht ohne.

Thomas
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#2
Auf einer üblichen A/B77 kannst Du keine Bandteller montieren, da die Spulenaufname dafür nicht geeignet ist. eine Montage ist aus zwei Günden nicht möglich.

-Der Spulenaufname fehlen die Durchbrüche für die zwei Mitnehmer an den Bandtellern
-Der obere Dreizack ist zu Kurz in seinen Hub nach oben sowie kurz ausgeführt, so dass er kaum zu fassen ist.


Der Bandzug an einer B77 ist zwar etwas schlapper als das es optimal wäre, jedoch ausreichend.
Hingegen ist der Bandzug der A77, nach meiner Meinung an einer üblichen A77 (nicht ORF bzw. HS) unzureichend.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#3
Danke.

Also ist eine A/B77 für Offenwickel nicht geeignet?

Ist der Bandzug bei der B77 höher?
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#4
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=191671#post191671 schrieb:Also ist eine A/B77 für Offenwickel nicht geeignet?

Die A77 ist nur nach Umbau, sowohl mech. als auch elektr. für Offenwickel geeignet, siehe meine Angaben der Erstantwort!
Bei der B77 ist, meines erachtens ein mech. Umnrüstung ausreichend um Offenwickel zu fahren.

Zitat:Ist der Bandzug bei der B77 höher?

Subjektiv nehme ich dies so war, jedoch habe ich das nicht tech. verifiziert.
Kannst ja selber mal die tech. Unterlagen studieren und auswerten ;-)

Gruß

Thomas
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#5
Hallo Thomas und Thomas,

zur Illustration noch zwei Bilder: Die Unterseite des Wickeltellers mit den beiden Stiften, sowie die Spulenaufnahme meiner B77HS mit den beiden Löchern und dem verlängerten Dreizack. Als ich die Maschine bekam, fehlten die Dreizack-Verriegelungen auf beiden Seiten - mangels sinnvoller Alternative habe ich sie dann zu einem stolzen Preis (entsprechend fast zwei Rohwickeln neues LPR35) als Ersatzteil online erstanden...

       

Über die Festigkeit der Wickel beim Umspulen oder nach dem Abspielen kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Irgendwo in den Untiefen unseres Forums meine ich gelesen zu haben, dass bei der A77 ORF (vielleicht auch HS) durch Verwendung einer anderen Trafoanzapfung ein höherer Bandzug beim Umspulen hergestellt wird - was sich bei gewöhnlichen A77 selbst durch Umklemmen nachrüsten lässt, während die B77HS die Wickelmotoren wie die PR99 betreiben soll und auch ohne Umrüstung schon festere Wickel als die A77 produzieren soll.

Wenn mir die Beiträge wieder begegnen, reiche ich sie nach. Selbst verifiziert habe ich das im Schaltplan bisher nicht.
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#6
Also, wenn ich es nun richtig verstanden habe, nutzen einem die Offenwickelteller selbst nichts, weil zum einen die Spulenaufnahmeteller der Maschine regulär nicht über die beiden Löcher verfügen, die aber gebraucht werden, um die Offenwickelteller zu arretieren.
Zum anderen ist der Dorn bei der normalen Maschine ab Werk nicht lang genug, dass er durch den Offenwickelteller geführt werden kann

Soweit richtig?

Wollte man also die Offenwickelteller nutzen, müsste man in die Maschine zuerst die im Foto gezeigten, anderen Bandteller mit langem Zapfen und zwei Löchern einbauen?

Thomas
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#7
Hallo,

offenbar war die A77 auch für Offenwickel vorgesehen, denn im Revox Zubehör Katalog von 1973 wird folgendes angeboten:

AEG Adapter. Für den professionellen Einsatz mit freitragenden Bandspulen auf AEG-Kernen. Dieser Adaptersatz umfasst AEG-Wickelkern, Grundplatte 26,5 cm und Wickelteller. Der Adapter ist verriegelbar, sodass auch bei senkrechter Aufstellung des Gerätes mit freitragenden Bandwickeln gearbeitet werden kann. Art.-Nr. 25500, Preis 49,95DM inkl. 11% MwSt.

Soweit das Zitat aus dem Zubehörkatalog. Somit war herstellerseitig ein Betrieb der A77 mit freitragenden Bandwickeln möglich. Es gibt in dem Katalog auch keine Beschränkung auf spezielle Versionen der A77.

Gruß

Thomas
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#8
Vid58Blue,'index.php?page=Thread&postID=191707#post191707 schrieb:Hallo,

offenbar war die A77 auch für Offenwickel vorgesehen, denn im Revox Zubehör Katalog von 1973 wird folgendes angeboten:

Das ist ja auch gänzlich unstrittig, nur ist nicht jede beliebige Version von A/B77 dafür geeignet und daher in der Regel nicht dazu in der Lage so etwas zu nutzen und nur darauf wurde hingewiesen!

Thomas

PS: Mann kann das Zubehör gerne kaufen nur dann bitte nicht weinen wenn die Montage nicht möglich ist ;-) oder wenn es speziell anders als üblich ausgeführt ist, wird es eher nur mit Vorsicht zu verwenden sein, so fest wird der Wickel nicht.
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#9
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=191705#post191705 schrieb:Also, wenn ich es nun richtig verstanden habe, nutzen einem die Offenwickelteller selbst nichts, weil zum einen die Spulenaufnahmeteller der Maschine regulär nicht über die beiden Löcher verfügen, die aber gebraucht werden, um die Offenwickelteller zu arretieren.
Zum anderen ist der Dorn bei der normalen Maschine ab Werk nicht lang genug, dass er durch den Offenwickelteller geführt werden kann

Soweit richtig?

Wollte man also die Offenwickelteller nutzen, müsste man in die Maschine zuerst die im Foto gezeigten, anderen Bandteller mit langem Zapfen und zwei Löchern einbauen?

Thomas
Die Löcher in den Tellern kann man ja auch selbst bohren
Um die längeren Dreizacke hingegen kommst Du nicht rum
Hier ein Beitrag zum Thema Bandzug
Viele Grüße
Jörg
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#10
Mein Tipp:

Die zwei Bohrungen kann man selbst machen.

Die zu kurze Schraube auf der Verriegelung kann man tauschen.

Bei der A77 muß auf der Laufwerksteuerung parallel zu dem Zementwiderstand ein zweiter dazu gelötet werden, um den Bandzug zu eröhen.

Ferner eignen sich für Offenwickelbetrien keine Langspielbänder, sondern nur dicke Studiobänder!

Es kann aber auch sein, dass bei der A77 Vierspur der Oszillator zu schwach ist, um eine A77 Lowspeed auf SM911, LGR50 ect. einzumessen!

Bei B77 weiß ich nicht, PR99 geht das wunderbar.

Bei meinen M15A null Problemo... thumbsup
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#11
Die 50er Studioprügel laufen alle nicht unter 19 cm, soll heißen klingt nicht.

Gruß Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#12
Also, genau das wäre sonst meine Idee gewesen: wegen der geringeren Laufzeit von Studioband auf Offenwickel das mit 9,5 zu nutzen.
Ich finde nämlich, dass 9,5 auf den Revox Maschinen fast keine für mich hörbaren Unterschiede zu 19 cm produziert.
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#13
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=191781#post191781 schrieb:Ich finde nämlich, dass 9,5 auf den Revox Maschinen fast keine für mich hörbaren Unterschiede zu 19 cm produziert.

Bei LP- und DP-Bändern ist das möglich, bei Standardbändern nicht.
Empfindlichkeit und Aussteuerbarkeit in den Höhen (und deren Gleichmäßigkeit bei der Wiedergabe!) fallen gegenüber tiefen und mittleren Frequenzen viel zu stark ab.

Nicht nur deswegen sind Standardbänder auf Hersteller-Datenblättern frühestens ab 19 cm/s spezifiziert (nicht selten erst ab 38 cm/s).

Grüße, Peter
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#14
Mal direkt nachgefragt, ich will da zum Testen nicht ne Spule kaufen:
Klingt Studioband bei 9,5 cm dann dumpf bzw wird der Unterschied zu 19 dann sehr viel deutlich hörbarer?

Im Grunde sehe ich im Privatbereich, wo die Maschine bei mir fast nur dazu genutzt wird, entliehene LPs zu überspielen oder Compilations für Parties etc herzustellen, dann auch keinen sinnvollen Einsatz von Studioband, außer man bekommt es im guten Zustand praktisch geschenkt, sodass der Bandverbrauch praktisch egal ist.
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#15
Bandomatic1,'index.php?page=Thread&postID=191792#post191792 schrieb:Klingt Studioband bei 9,5 cm dann dumpf bzw wird der Unterschied zu 19 dann sehr viel deutlich hörbarer?
So ist es. Und wenn man den Bias reduziert, damit die Höhen stärker aufgezeichnet werden, leidet die Aussteuerbarkeit bei den Tiefen, obdendrein erhöht sich das Modulationsrauschen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#16
Thomas,

ergänzend zu Peters Erklärung noch ein Schaubild, um das Ausmaß zu verdeutlichen:

   

Die Schichtdickendämpfung beschreibt den Effekt, dass bei der Wiedergabe nicht die ganze durchmagnetisierte Schicht wirkt, wenn die Wellen kürzer sind als die Schicht dick ist (siehe unten).

Der Faustregel folgend "Normalband bei 38, Langspielband bei 19, Doppelspielband bei 9.5" habe ich den Effekt mal über der Frequenz aufgetragen. Gegenüber einem Doppelspielband müsstest Du bei 9.5 mit knapp 5dB leiseren Höhen (bei 10 kHz) rechnen. Du könntest zwar versuchen, den Unterschied durch die Aufnahmeentzerrung auszugleichen, hättest aber dann entsprechend weniger Aussteuerbarkeit in der Höhe. Über die Vormagnetisierung hat Peter schon geschrieben.

Du hast Recht: Dickes, teures Studioband kann seine Vorteile nur bei hoher Geschwindigkeit ausspielen - sonst bringt es eher Nachteile mit. Leider wirken Geschwindigkeit und Banddicke beide kostensteigernd zusammen: Je schneller das Band, desto dicker muss es auch sein, aber dafür wird die Qualität besser.

   

(Quelle: Peter van Bommel, Die Entzerrung in der magnetischen Schallaufzeichnung. Agfa-Gevaert-AG, 1973)

Viele Grüße
Andreas

Edit: Zeilenumbrüche
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#17
Ok, also sollte man sich die Variante Offenwickel mit Studioband für den Heimgebrauch zum Aufnehmen aus dem Kopf schlagen.
Sieht halt optisch hübsch aus, finde ich.
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#18
Hi,

Auf meiner A77 HS (MKIV) fahre ich nur mit Spulen. Für den"Spass" mit Offenwickeln habe ich mir eine M15a zugelegt Big Grin . Ist vom Bandmaterial und weitererem benötigtem Zubehör zwar nicht billig, es macht aber viel Spass damit zu arbeiten.

Gruß
Friedhelm

Nachtrag: auf derA77 fahre ich meistens SEM468 und LPR35. (ist auf das 468 eingemessen)
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#19
Hallo in die Runde,

obwohl ich alles zum Offenwickeln habe (PR99, Wickelteller dazu etc), benutze ich immer nur Spulen. Auch PER 528 habe ich auf Spulen. Ist einfach praktischer, oder andersherum, es gibt keinen vernünftigen Grund, mit offenen Wickeln zu arbeiten. Die Wickelteller kommen nur zum Einsatz, wenn ich selten mal ein fremdes "pancake" hören will.

Gruß
Stefan
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#20
..und bei einer 1/4Spur Variante, macht erst recht keinen Sinn, da sich der Wickel nicht gewendet aufsetzen läßt!

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#21
Doch, läßt er. Einfach mal probieren. :-)


Gewendete Grüße

TSD
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#22
Ich habe mir gerade den Darklab Wickelteller besorgt, der passt auf die B77 direkt auf den Stern und der Revox NAB Adapter passt problemlos noch oben drauf. Damit kann ich jetzt Offenwickel kaufen und selbst auf (vorhandene) Spulen konfektionieren. Auch ein AEG Adapter liegt bei, falls man Bobbies verwenden möchte. Das ist auf jeden Fall etwas für gelegentliches Arbeiten mit Offenwickeln.
Gerhard
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#23
Danke, ich durfte sie mir neulich bei Holger anschauen.

Leider habe ich mir 30cm Wickel besorgt, Schicht außen. Beim Umspulen muss der Wickel ja gedreht werden, aber er lässt sich praktisch nicht einfädeln ohne auseinander zu fallen. Sitzt zu eng, Mist.
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#24
Dann wickle doch erstmal das Band mit dt. Schichtlage auf eine Spule , kürze es und spul es dann nochmal um, und dreh dabei die Schichtlage
Viele Grüße,

Matthias
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#25
... geht einfacher:

lege das Band auf den Plattenteller und wickele es auf der Maschine auf eine Spule, da es sehr locker gewickelt wird.

Ferner bremse den Plattenteller von Hand etwas ab, sonst gibt es Bandsalat zu Mittag! thumbsup
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#26
Also Plattenspieler rechts und Tonbandgerät links daneben, sodass das Band gleich von außen nach innen gewickelt wird mit der Schicht?

Der Plattenteller muss dabei ja sonst ungebremst wie irre rotieren...

Thomas
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#27
Bei einer A77 würde ich das so anordnen: Plattenspieler links, BM rechts daneben, auf etwa gleiche Höhe Bandteller und Plattenspielerteller ausrichten., dann Bad durch den Bandpfad fädeln und auf die Spule wickeln lassen. Wenn Du den Rohwickel "verkehrt rum" auf den Plattenspieler legst, also so daß er im Uhrzeigersinn (also entgegen der Drehrichtung der BM und so wie eine Schallplatte sich dreht) abwickelt, kannst Du Dir das Verschränken des Bandes sparen, da dann automatisch die Schichtlage gedreht wird. Plattenteller immer schön bremsen dabei, oder wenn Du Angst hast, dann lieber mit 19 in Play durchlaufen lassen. Dauerd dann halt blos etwas, dafür kanns aber nebenbei geschehen.
Viele Grüße,

Matthias
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#28
Danke dir/euch. Wink
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#29
Würde ich aber nicht mit jedem Plattenspieler machen. Riementriebler nur mit abgenommenem Riemen ok, alte Reibradler kuppeln im Aus-Zustand aus, ok, Direkttriebler würde ich nicht benutzen.

Gruß
Stefan
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