Mein erstes Auto/erster Oldie/erstes Motorrad/...
#1
Hallo!

Viele, zur Überschrifft passende Bilder, habe ich nicht gefunden.
Früher scheine ich nicht so viel photographiert zu haben (Filme/Entwicklung und Abzüge waren halt ziemlich teuer).
Aber einige Ablichtungen habe ich dennoch gefunden.

Mein erstes Auto (1965) war ein VW Cabrio Bj. 1949 (Fahrgestell Bj. 1938 ).
Ein Karmann-Versuchswagen, den ich (Puristen, bitte NICHT aufregen!!!) nach Kräften "modernisiert" habe. Auf dem
Bild ist es schon "passiert"...

   

Den ersten Oldie (eigentlich wollte ich nur das Klaxon-Horn, mußte aber die ganze Kiste für umgerechnet 200DM kaufen)
kaufte ich 1968 in Skagen/DK. Ein weiter und pannenreicher Weg bis nach Hause. Hier wird gleich Wasser nachgefüllt...

   

Den ersten "Mercer", ein 170Da, war schon 1 Jahr früher in meinen Besitz übergegangen. Galt damals aber noch nicht als Oldie,
sondern nur als alte Karre.

   

Nach Beendigung meines Studiums und Start in der Arbeitswelt brauchte ich einen Ausgleich . Ich restaurierte einen 170Sb
von Grund auf (zerlegt bis auf die letzte Schraube, und mit vielen Neuteilen aufgebaut. Ca. 2500h Lebenszeit stecken drin)
Nach der Lackierung sollte der 170er in der Garage komplettiert werden...

   

1984 entstand aus einem O309 der BW in 1-jähriger Ausbauzeit ein Wohnmobil für die Familie.
Die längste Reise führte über den Balkan rundherum durch die Türkei, dauerte 6 Wochen und betrug mehr als 15 Tkm. Ohne
Pannen, versteht sich! Es wurde bis 1989 genutzt.
Dann rasierte ein Sattelschlepper mit Überlänge die ersten 4 Holme weg = Totalschaden.

Fotomontage (vorher/nachher)

   

   

Wie sah Euer mobiler Werdegang aus? Ich bin schon sehr gespannt auf Einzelheiten/Bilder.

Gruß
Wolfgang
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#2
Meine motorisierten Fahrzeuge:

- Mofa "Condor", 2-Gang-Handschaltung (Baujahr 1978?; 1988)
- LKR Zündapp KS 80 Water Cooled (Baujahr 1982; 1989)
- Opel Kadett C Limousine (2türig) 1.2 N (Baujahr 1976; 1991)
- Kurze Zeit parellel zu obigem Kadett: Vespa P 80 X (Baujahr 1981?)
- Dito: Kawasaki Z200 (Baujahr 1978?)
- Toyota Tercel 4WD "Snow" (Baujahr 1984)
- MZ ETZ 251 (Baujahr 1987; 1993)
- Opel Kadett E 1.3 N 3türig (Baujahr 1985; 1996)
- Vespa PX 200 E GS (Baujahr 1989; 1999)
- Vespa ET4 125 (Baujahr 2000; 2002)

Das war's bisher.

Ein Bild existiert leider greifbar nur noch von der letzten Vespa (siehe hier).
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#3
Hallo,

Wolfgang, was hast Du davon noch alles?

Mein Werdegang ist bis jetzt recht unspektakulär: 1. Auto = Ford, Bj. 05

Gruß
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#4
@ Timo!
Sehr schön.
Da sind ja etliche Kräder dabei gewesen.
Diese Art von Fortbewegung habe ich ausgelassen.
Ich durfte meinen IIIer mit 16 Lenzen machen (Sondergenehmigung, mit Einschränkungen).
Und später habe ich es versäumt, den Ier zu machen. Eigentlich schade...

Gruß
Wolfgang

@Andreas!
Alle Gezeigten sind längst Geschichte. Es sind noch sehr viele Autos unter meinem Hintern gelandet,
und wieder verschwunden. Damit will ich hier niemanden langweilen.
Daß Du gerade erst am Anfang Deiner motorisierten Karriere stehst, verwundert mich nicht. Die
Liste wird sich bestimmt bald verlängern.

Gruß
Wolfgang
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#5
Hallo @Wolfgang, die Straße auf dem Foto mit dem "doppelten" O 309 kenne ich sehr gut! Das ist "An der Questenhorst" in der Südstadt. Da, wo die Treppe rechts oben ist, war mal die Post. 150 Meter weiter rechts in der Tiefenriede habe ich damals gewohnt - und meine Eltern wohnen noch dort!

Aber zur Sache, Schätzchen. Wink

Mein erstes motorisiertes Fahrzeug 1971/72 war ein Heinkel Tourist 103 A2, Bj. 1962.
Für 100,- DM von einem Studenten gekauft. Auf dem ersten Foto sitzt mein kleiner Bruder drauf, auf dem zweiten icke:

       

Danach kam 1973 bis '74, eine Isetta 300 (die starke Version, mit 13 statt 12 PS!!).
Für 300,- DM beim Tankstellenbesitzer gekauft und schon bald poppig lackiert und mit den beliebten Prilblumen beklebt. Auch da kuckt wieder mein Bruder oben raus. Ich musste ja die Fotos machen...
Die farbigen Fotos vom Heinkel mit mir drauf und das von der Isetta sind übrigens am PC nachkoloriert. Im Original waren sie schwarzweiß, wie die Seitenaufnahme der Isetta.

       

Anschließend musste die Isetta einem ex Polizeikäfer (1300 A, Bj. 1965) weichen, weil ich im Oktober nach Stade zur BW-Grundausbildung musste. Mit der Knutschkugel wäre das etwas beschwerlich gewesen.
Von dem gibt es keine Fotos. Ich hatte die ursprünglich weißen Kotflügel gelb übergerollt und die Felgen und Stoßstangen (damals hießen die noch so) waren violett!

Stattdessen hier ein Diascan vom darauffolgenden '66er Exportkäfer, der zum größten Teil aus Spachtelmasse bestand und ursprünglich mal weiß war. Aber er hat mich immerhin von 1977 bis 1980 treu und brav befördert, sogar mit Dauervollgas über die Bahn nach Baden-Württemberg und zurück ohne Probleme.
Natürlich hatte man damals als junger Technikfreak CB-Funk an Bord! Auch eigenhändig höher gesetzte Stoßstangen (der TÜV hat nichts gesagt!) und Fern-Halos waren Pflicht.

   

Dann folgte ein großer Sprung in der "Wagenklasse"! Ein Bekannter von gegenüber wollte seinen Audi 100 LS, Bj. 1972, 100 PS, verkaufen und ich bekam ihn für einen guten Tausender. Aus dem ursprünglichen orange-ocker wurde unter der Spritzpistole (im Freien!) marsrot L31B. Ein gepflegtes Fahrzeug, dessen Maschine allerdings meinem damals lebhaften Fahrstil nicht lange standhielt. Aber es gab überholte Gebrauchtmotoren für 300 Mark. Und so fuhr ich den Audi von 1980 bis '83.

   

Anschließend (1984) kam dann ein Daimler der "Strich-8"-Reihe, genauer blauer ein 220er, Bj. 1973. Kommentar meines Vaters, nachdem er den Wagen vom Fenster aus gesichtet hatte: „Bist du denn noch zu retten?“ Er hatte immer nur Käfer gefahren...
Und nachdem der Mercedes mich nach einem Kurbelwellenlagerschaden im Stich gelassen hatte, ging es immer moderner und weniger schrottig weiter. Ich hatte inzwischen ein regelmäßiges Einkommen, fand eine Lebensgefährtin und gründete schließlich eine Familie. Die von 1983 bis jetzt folgenden sieben Fahrzeuge waren mehr oder weniger neu oder höchstens zwei Jahre alt.

Seit 2014 fahre ich einen Kia Carens IV 1,7 CRDi. Man ist alt und fett geworden und das Auto ist sehr bequem. Davon abgesehen, sieht es echt gut aus. Wink
Und seit 1999 wieder einen Heinkel, diesmal das Modell 103 A1 von 1960. So schließt sich der Kreis!

       

Schiete, ich stelle gerade fest, dass es in diesem Fred nur um mein erstes Kfz ging. Soll ich den Rest wieder löschen? 8|

LG Holgi
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#6
Hallo Holger!

Natürlich stimmt sowohl der Straßenname, als auch die Sache mit dem Postamt.
Als wir dort einzogen (Nr. 3), gab´s das noch. Ohne von einander zu wissen,
haben wir praktisch "Straße an Straße" gewohnt.

An die Überschrift muß sich nicht sklavisch gehalten werden = NIX LÖSCHEN!

So einen HEINKEL Tourist (und noch weitere) hat aktuell der Bandmaschinenfreund in
seiner Garage stehen, bei dem ich kürzlich das schwarze TG1000/4 erworben habe.
Und ein langjähriger Oldie-Freund hat sogar ein Gespann davon.

Gruß
Wolfgang
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#7
Hallo,

bei mir ging es 1972 mit dem Führerschein 1 + 3 los, dann kamen folgende Fahrzeuge:

DKW RT 250 H Bj. 1953
BMW R 67/3 Bj. 1954
BMW R 50 Bj. 1960
VW Käfer 1300
Mercedes 190 Dc Bj. 1961
Mercedes 230 S Bj. 1966
Renault R4 GTL
Mercedes 220 SEb Bj. 1963
Moto Guzzi California II

dann kamen diverse Dienstwagen und moderne Fahrzeuge, die nicht erwähnenswert sind.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#8
Hallo,

mein erstes Traumauto war zunächst ein Autotraum:

   

Und dann wurde - nach Führerschein und den letzten zusammengekratzten Moneten - aus dem Autotraum mein Traumauto:

   

Das untere Foto stammt von unserem ersten Autourlaub, kurz nach "Lappen" und Kauf, in die Schweiz. Links oben auf dem Kofferraumdeckel noch das Schild "Fahranfänger!" Der "Döschwo" stand mehrere Jahre lang jeden Werktag auf dem UHER-Parkplatz.

Die "Ente", der Citroën 2CV, war mehr als ein Auto, das war eine Lebenseinstellung. Nach der blauen gebrauchten, kam erst eine neue gelbe, dann eine neue grüne. Dann andere, größere Citroëns, deren hydropneumatische Federung im Wortsinne einmalig war.

Als ich in den Ruhestand ging, waren für meine Frau und mich zwei Autos zu viel und wir haben eines verkauft, meinen Citroën XM. Meine Frau fuhr ... VW Golf. Und meine Tochter hat nicht etwa den Betriebsleiter eines großen Citroën-Autohauses in München geheiratet, sondern eines VW- und Audi-Autohauses. Und so wurden die nächsten neuen Fahrzeuge natürlich erst ein VW Golf, jetzt ein Audi A3. Aber die Erinnerung bleibt. Schön!

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#9
Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=196415#post196415 schrieb:Die "Ente", der Citroën 2CV, war mehr als ein Auto, das war eine Lebenseinstellung.

Ironischerweise werden heute für gut erhaltene Exemplare dieser einst minimalistischen Auto-Lebenseinstellung Preise gezahlt, bei denen einem schwindlig wird. Smile

Zitat:Und so wurden die nächsten neuen Fahrzeuge natürlich erst ein VW Golf, jetzt ein Audi A3.

Na ja, die Zeit von Ente und DS ist ja eh vorbei. ich hab' da zwar keinen wirklichen Überblick, aber neue Citroen-Modelle kommen mir doch sehr konventionell und wenig charmant vor. Man erkennt, daß die Konzernmutter sich immer mal ein paar Details einfallen lässt, um sie irgendwie von den technisch verwandten Modellen der bürgerlichen Schwestermarke Peugeot abzuheben, aber das Ergebnis wirkt dann bestenfalls bemüht.

Meine Eltern fahren seit zwei Jahren einen Toyota Aygo, Den gibt's fast baugleich (und im gleichen tschechischen Werk produziert) auch als Peugeot und Citroen. Das sagt für mich viel darüber aus, wie wenig Raum für Extravaganzen es in der Autowelt des Jahres 2016 noch gibt.
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#10
Da gebe ich Dir auf ganzer Linie recht, Timo. Hier der Abgesang auf die Hydropneumatik.

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#11
Moin, moin,

angefangen habe ich mit einem Opel Ascona B (1,6l 60 PS, Bj.'76). Ein paar Tage nachdem ich den neu lackiert hatte, ist mir hinten einer rein gefahren.
Vom Versicherungsgeld folgte ein Audi 100 Avant GT 5E Typ 43 (2,2l 136PS); erst einer in "resedagrün metallic" (Bj. '77), dann ein silberner (Bj. '78), der aber schnell wieder ging.
Während ich den grünen Audi fuhr kam der erste VW 914/4 (1,8l 80PS) dazu. Insgesamt wurden es zwei, eigentlich sogar drei; Der Dritte blieb aber nur ein paar Tage, weil krumm. Auch der erste fuhr nicht wirklich. Ein Bekannter, Lehrling im Porsche-Zentrum, hatte mir angeboten, mir bei der Restaurierung zu helfen: Nachdem er die Flex weggelegt hatte, kam er damit raus, dass er bei Porsche bisher nur die Halle hatte fegen dürfen ...
Ich fuhr also den Audi und den "zweiten" VW. Dann kam ein Bitter CD (5,3l 210PS, Bj. '73) dazu. Bald ging der Audi. Die anderen beiden blieben. Drei Autos? Fahrleistung 100.000km/Jahr.

Irgendwann ging der VW und sollte ersetzt werden. Durch etwas "Vernünftiges" Es wurde ein Maserati Biturbo. So eine Art BMW M3 auf italienisch. (Ein kleiner Tipp: Wenn Euch einer den Maserati und den BMW zur Wahl anbeitet, dann nehmt den BMW!)
Der Vorbestizer hatte mir eine Rechnung für eine Motor-Revision beigelegt. Leider hatte die Werkstatt beim Zusammenbau des Motors wohl ein paar Teile über behalten, aber nicht beigelegt: Die Nockenwelle war nur noch dreifach gelagert ...

Der Biturbo ging und wurde durch einen Lotus Esprit der ersten Serie ersetzt (nie bei starkem Regen fahren!). Der TÜV muckierte bei dem rechts-Lenker, das die Scheinwerfer nicht aufgingen. Also ab in die Werkstatt und neue Schalter einbauen ... bestellen .. warten ... warten ... eines Abends kam ein Anruf: Das Auto sei weg. Dummes Gerede, Gerichtsverhaldlung ... Auto beim Händler wiedergefunden, von der Kripo beschlagnahmt, aber dem Händler zurückgegeben, und selber in die Röhre gekuckt: In früheren Zeiten galt noch der Gute Glaube beim Autokauf. Auch beim Auto-Kauf von Kriminellen.

Der eine oder andere Firmenwagen mehr oder weniger eigener Firmen kam und ging. Darunter die eine oder andere "alte Kiste" als Restaurierungs-Projekt. Stehen immer noch ...

Als privates Alltags-Fahrzeug kam noch ein Audio 100 Coupe GT 5E und, weil ich irgendwann danach für ein paar Wochen einen Wagen brauchte, bereits zu Foren-Zeiten, ein Renault Espace der ersten Serie. Ansonsten fahre ich Fahrrad: Fahrradmanufaktur VT100. Oder Firmenwagen. Meist die von anderen. Der eine oder andere kennt die ja. Und Jahr für Jahr frage ich mich, ob ich wieder ein "eigenes" Auto kaufen will. Und Jahr für Jahr kommt dabei heraus, dass nein.
Besonders lustig und vielleicht ein Zeichen (?): Von zwei Stammtisch-Nord-Teilnehmern ist mir der eigene Gebrauchte für '"demnächst" zum Kauf angeboten worden, weil ein Neuer her sollte. Für beide Fahrzeuge hat sich die Frage nicht mehr gestellt, weil beide Autos gewissermaßen vorher "geflohen" sind. Einmal weit weg liegen geblieben und einmal Unfall. Ein Zeichen? ALso bietet mir keine Autos zum Kauf an!

Aber irgendwann wird wieder einer kommen ... oder ich beende doch ein "Projekt"? Wer's glaubt ...

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#12
Matthias M,'index.php?page=Thread&postID=196444#post196444 schrieb:Ansonsten fahre ich Fahrrad: Fahrradmanufaktur VT100.

Fahrrad gilt auch? Trifft sich gut, denn von meinen letzten dreien habe ich noch Bilder.

   

Nr. 1: Ein "Ragazzi", also ein einfaches Supermarkt-Fahrrad, Baujahr 1989 oder 1990. Irgendwann in den 1990ern von meinem Vater übernommen, der sich etwas bessere gegönnt hatte. Das Rad war fast 15 Jahre lang in meinem Besitz, stand aber fast nur unbenutzt in meinem Keller. Irgendwann im Frühjahr 2008 belebte ich es wieder, weil ich als damaliger zunehmend frustrierter ÖPNV-Pendler (jeden Tag drei Stunden im Idealfall) am Wochenende nicht auch noch auf Bus und Bahn angewiesen sein wollte. Mit neuer Bereifung am Hinterrad und (damals noch verbotener) Batterie-Lichtanlage funktionierte es ein paar Wochen, aber es stellte sich schnell heraus, daß es inzwischen morsch und für meine Gewichtsklasse auch nicht so richtig geeignet war. Es musste etwas neues her.

Per Internet-Recherche stieß ich auf die Agattu-XXL-Fahrräder von Kalkhoff, die eigentlich genau das waren, was ich suchte. Die Einsteigermodelle kosteten um die 600 €, bis dato für ein Fahrrad eine schier unglaubliche Summe für mich (das Ragazzi hatte m.W. mal 299 DM neu gekostet). Allerdings: Andere Fahrräder für "Vollschlanke" waren noch deutlich teurer. Ich haderte eine Weile mit mir, machte mich aber an meinem ersten Urlaubstag Anfang September 2008 mit ausreichend Geld ausgestattet auf den Weg zu einem Händler nach Marl. Immerhin: Zum Saisonende ließ er sich auf 550 € drücken, und ich kehrte abgekämpft, aber stolz mit und auf einem neuen Fahrrad nach Hause.

   

Bis März 2012 blieb das Fahrrad ein Wochenend- und Schönwetter-Fahrzeug. Dann war meine Aversion gegen den ÖPNV allerdings so weit fortgeschritten, daß ich meinen Wohnort von Gelsenkirchen nach Meerbusch (und damit in die unmittelbare Nähe meiner Arbeitsstätte in Düsseldorf) verlegte. Fortan war das Fahrrad mein Alltagsfahrzeug. Erst legte ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit und zurück noch verhaltene zwei mal vier Kilometer zurück, aber im November 2014 verdoppelte sich die Strecke wegen des Umzugs der Firma auf zwei mal acht Kilometer. Bei (fast) jedem Wetter (außer bei Schnee und Eis), das ganze Jahr hindurch. Und vor allem im Sommer kamen auch noch zahlreiche Fahrten in der Freizeit hinzu.

Das machte sich natürlich im Verschleiß bemerkbar, die Defekte häuften sich. Vieles wurde über die Jahre erneuert, aber nachdem im Frühjahr 2016 nach einem Defekt in der Nabenschaltung (ich berichtete, soweit ich mich entsinne) auch noch die Vorderradfelge brach (zum Glück ohne Personenschaden), wurde mir klar, daß das Fahrrad den Anforderungen als Alltagsfahrzeug nicht mehr gewachsen war und die Zeichen auf Trennung standen.

Das traurige Ende sah so aus:

   

A little goodbye
A little I'll do what I must do

(Roger Whittaker: River Lady)

Nachdem ich noch ein paar Teile abmontiert hatte, fand ich per Facebook einen Bastler, der es mir für 25 € abkaufte. Er wollte es wieder aufmöbeln. Würde mich freuen, wenn es geklappt hat.

Ersatz musste her. Nach kurzer Beschäftigung mit Alternativen entschloss ich mich wieder zu Kalkhoff. Ein Händler in Düsseldorf hatte nach eigenen Angaben noch ein 2015er Modell vorrätig, das (abgesehen von ein paar Details beim Design) identisch mit dem aktuellen 2016er, aber 100 € billiger war (es blieben allerdings immer noch 799 €). Klang - im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten - gut. Als ich allerdings dort vorstellig wurde, stellte es sich als Karteileiche im Computer heraus. Der Händler telefonierte die anderen Filialen der Kette ab, die laut Warenwirtschaft das Modell ebenfalls noch im Lager hatten. Das einzige in der Nähe, das man schnell hätte überführen können, existierte aber ebenfalls nicht. Ich fuhr also ohne Fahrrad, mir der Zusage "Wir kümmern uns drum" und einem versprochenen Nachlass von 70 € wieder nach Hause.

Eine geschlagene Woche später, in der ich wieder Bus fahren musste, räumte der Händler dann ein, daß man in keiner der Filialen der Kette noch ein 2015er Modell vorrätig hatte, bot mir aber dann das 2016er zum gleichen Preis (Nachlass inklusive) an.

   

Das habe ich nun seit einem halben Jahr. Im Gegensatz zum Vorgängermodell hat es zwar ab Werk einen LED-Scheinwerfer und hydraulische Felgenbremsen, wirkt aber leider weniger stabil. Und so schön ist es auch nicht. Bislang bin ich insgesamt aber zufrieden. Ein Pedal war vorletzte Woche ausgeleiert und wurde gegen eine hochwertigere Ausführung getauscht, sonst schlägt es sich wacker. Die Fahrleistung dürfte schon wieder irgendwo um 2.500 km liegen.

Ich hoffe, es geht noch eine Weile ohne größere Defekte weiter.
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#13
Ein schönes Thema!
Da muss ich quasi antworten, da die Antwort auch gleich eine Entschuldigung sein wird, warum ich nicht mehr ganz so aktiv im Forum hier bin.
Neben der "Tonbandelei" sind nämlich Oldtimer mein wirklich großes Hobby, welches ich sehr intensiv betreibe und daher nicht mehr allzuviel Zeit für die 'virtuelle Welt' bleibt :-)

Also, zum Thema:
Mein erstes Auto bekam ich 1995, VW Polo, stinklangweilig, blieb nicht sehr lange, also nicht der Rede wert, wird einfach mal ausgeklammert...

Alle Autos danach sind aber schon relativ speziell, zum einen vom Alter her (fast alles Oldtimer/Youngtimer), zum anderen vom Typ her und zuletzt, weil ich keines von ihnen mehr verkauft habe, sondern noch heute alle in meiner bunten chaotischen Sammlung habe :-) und diese setzt sich wie folgt zusammen:

- Citroen DSuper5, rot, Bj. 1973 - gekauft 2004
- Citroen DSuper, blau, Bj. 1974 - restauriert 2008-2010
- Citroen DS20, braun, Bj. 1972 - original, 'zurechtgemacht' 2012
- Citroen ID20F Kombi, bronze, Bj. 1971 - restauriert 2011-2015
- Citroen XM, Bj. 1995, 2012 vor'm Schrott gerettet, kostenlos, zurechtgemacht als 'Winterauto'
- VW Bus T3, Bj. 1988, gekauft 1999
- VW Bus T4, Bj. 1999, gekauft 2009
- Mercedes L608D, Bj, 1983, Ruthmann Cargoloader, 2015 restauriert
- Mercedes L410, Bj. 1982, ex. RTW, Wohnmobilausbau, gekauft 2014
- Mercedes L608D, Bj. 1984 - mit Hubsteiger, quasi vor'm Schrott gerettet, zur Zeit 'in der Mache'

Wie mann sehen kann ein ganz normaler Fuhrpark eines ganz normalen Durchschnittsbürgers :-)
(... und ich nehme es auch niemandem übel, wenn man mich total bekloppt oder vollkommen bescheuert nennt.)

Und hier ein paar Bildchen:

Alle 4 DS:
   

   

Der brave XM:
   

Unser WoMo:
   

Der Hubsteiger:
   


Viele Grüße,

Silvio
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#14
Hallo Silvio,

danke für die Citroëns. Schön die legendären DS, und persönliche Erinnerungen weckt der XM. Mein Lieblings-Citroën war ein schwarzer BX mit den "Satelliten" beidseits des Lenkrads. Da konnte man mit den kleinen Fingern akustische und Lichthupe bequem gleichzeitig betätigen und unliebsame Gesellen scheuchen. Tongue

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#15
Hallo Anselm, hallo Forum,

das waren noch Zeiten, als Citroën noch schöne Autos gebaut hat. Das war unser "Familienbild" - der weiße BX war meiner Smile

   

Als Kind habe ich mich in Frankreich auf dem Campingplatz über die vielen schönen BXe gefreut, während wir "nur" so einen altmodischen CX hatten... Hätte ich mehr Zeit, Platz und mechanische Begabung, würde ich mir gerne noch einen BX und/oder XM zum Vergnügen halten, dann einen CX, und dann noch einen GSA. So sind es eben ein paar Bandgeräte...

Viele Grüße
Andreas
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#16
Dann also noch eine kleine Citroën-Zugabe (mit UHER-Bezug) von mir:

   

Gruß, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#17
Oh, hier sind ja noch mehr Citroënisten!

Meine bisherigen Autos:

1993 kam mit dem Führerschein ein 1978er Golf GLS, der in unserer Franzosen fahrenden Familie eigentlich ein Fremdkörper war. Er rostete und röhrte, fuhr aber ziemlich gut und ich mochte ihn ganz gerne.

1995 wurde dann ein 1983er Kadett 1,3 S geerbt, der wesentlich weniger rostete als der Golf. Das war aber auch sein einziger Vorteil. Eine üble Möhre mit zickigem Kaltlauf, hohem Verbrauch, lahmer Beschleunigung und ein paar Liegenbleibe-Erlebnissen. (Randbemerkung: Meine Mutter meinte, ich solle mich nicht beschweren und froh sein, daß die Kiste fährt...)

1996 zog ich zwecks Studium aus, und da ich fortan deutlich mehr Kilometer schrubben würde, traf der Familienrat die Vernunftentscheidung, daß ich dafür lieber Mamis Diesel nehmen soll, und sie meinen saufenden Kadett für ihre eher kurzen Fahrten nehmen sollte. (Randbemerkung: Wenige Monate später sagte auch sie immer öfter Mistkarre zu dem Opel, woraufhin sie sich den blauen AX im Bild zwei Beiträge weiter oben gönnte.)

Für mich war der Tausch optimal. Der kleine Citroën Visa Diesel von 1987, im Bild von Andreas der zweite von links, war mein genialstes Auto bisher. Prima zuverlässig, bequem, für die Größe leise, mit ordentlichem Fahrwerk und ordentlicher Bremse, kam im Winter dank schmaler Reifen und schwerem Motor prima durch den Schnee, und verbrauchte wenig.

2005 kam dann die Auswanderung nach Schweden. Der Visa war mittlerweile 18 Jahre alt, rostete leider, und ging bei extremer Kälte manchmal aus. Ersatzteile wurden schon rar. Also mußte er leider gehen, wenigstens hat ihn ein anderer Citroën-Freund gekauft und dann selber weiter gefahren. Ich fuhr weiter mit einem Vernunftauto, ein Citroën Xsara HDI von 1999. Der war auch völlig problemlos, sparsam und hatte eine gute Straßenlage, aber irgendwie langweilig, und die Federung deutlich zu hart. Der war eben für den durchschnittlichen Golffahrer abgestimmt - und zu denen gehörte ich längst nicht mehr.

2008 dann kaufte ich mir, eigenltich ohne Not, stattdessen endlich einen "richtigen" Citroën, zwar keinen wirklich legendär schönen wie Eure DS, CX, XM..., aber immerhin mit Hydropneumatik. Diesen Xantia HDI, Baujahr 2000, fahre ich noch heute und möchte ihn am Leben erhalten, solange es geht. Demnächst sind wohl die hinteren Schwingarmlager fällig, und die Hydraulikkugeln möchten mal wieder befüllt werden... eigentlich keine großen Sachen, nur normaler Verschleiß. Wegen solcher Defekte werden leider viele dieser Autos weggeworfen. Am Xantia gefallen mir neben der Federung der große Stauraum, der gute Dieselmotor und die stabile Straßenlage, zu der neben der Hydraulik auch die mitlenkende Hinterachse beiträgt, was erst kürzlich wieder von irgendeinem anderen Hersteller als große Innovation und Neuheit angepriesen wurde.

   

Um den Xantia nicht mehr in der Salzzeit fahren zu müssen, gesellte sich 2014 noch ein 1999er Volvo S 40 dazu. Der rostet nur an den Kotflügeln, die Unterseite ist für die hiesige Witterung gebaut und hält viel aus. Eigenltich auch ein recht angenehmes und problemloses Auto. Nur fehlt irgendwie die Federung. Meine Freundin fährt ihn trotzdem lieber als unsere Citroëns, einfach aus Gewohnheit.

Als Fahrzeug vor allem für die längeren Strecken haben wir seit vorigem Jahr einen C5 HDI von 2011. Auch wenn viele Puristen schimpfen, das sei kein richtiger Citroën mehr, so muß ich sagen, daß auch der mir sehr gut gefällt. Die Hydropneumatik ist zwar nicht mehr für Bremse und Lenkung zuständig, womit ein paar Systemvorteile der Zentralhydraulik verloren gegangen sind. Aber der Federungskomfort ist nach wie vor spitze, sogar etwas besser als im Xantia, weil wieder eine bessere Vorderachskonstruktion verbaut wurde.

Viele Grüße,
Martin
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#18
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=196515#post196515 schrieb:1995 wurde dann ein 1983er Kadett 1,3 S geerbt, der wesentlich weniger rostete als der Golf. Das war aber auch sein einziger Vorteil.

Oha. Den Kadett D hab' ich ja übersprungen, aber bei C und E wäre mir jetzt als größter (und einziger wirklich erwähnenswerter) Nachteil ausgerechnet der mäßige Korrosionsschutz eingefallen. Fahrleistungen und Verbrauch fand ich im Vergleich mit ähnlich motorisierten Golfs und Escorts immer gut, und die Zuverlässigkeit war tadellos.
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#19
Danke Timo.

Das war aber auch höchste Zeit. Denn wer mit einem Kadett nicht klar kommt, dem kann ich leider auch die Reparatur eines Tonbandgerätes nicht zutrauen. Big Grin
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#20
Naja, der Kadett war wohl zuvor nicht artgerecht gehalten worden, sondern als Opas Kurzstreckenfahrzeug. Als ich den übernommen habe, war er 12 Jahre alt und hatte gerade mal um die 70 000 km. Ich denke, mit einem ordentlich eingefahrenen Kadett wäre ich deutlich zufriedener gewesen. Die Straßenlage und das Handling mit Lenkung und Schaltung waren meiner Meinung nach trotzdem schlechter als beim Golf I, die Bremse dagegen besser.

Vielleicht war ja auch der Vergleich der gefühlten Fahrleisetung etwas unfair: Der Kadett schöpfte auf dem Papier 75 PS aus 1,3 l Hubraum, beim Golf waren es 70 PS bei 1,5 oder 1,6 Liter, und letzterer war mit seinen über 200 000 km deutlich besser eingefahren.

Viele Grüße,
Martin
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#21
Opel hatte Anfangs mit den OHC-Motoren, wozu der 1,3l zählt, Probleme mit schnell einlaufenden Nockenwellen m.W. aufgrund falscher Härtung. Bin mir aber nicht mehr sicher ob das genau stimmt, auch weiß ich nicht, ob das 1983 noch der Fall war. Könnte aber sein, dass das bei deinem Kadett der Fall war. Leistungsverlust und schlechter Motorlauf können die Ursache dafür sein.
Die Nockenwellen wurden zwar getauscht aber gerade wenig bewegte Autos kamen oft nicht in Genuss von Rückrufen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#22
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=196539#post196539 schrieb:Opel hatte Anfangs mit den OHC-Motoren, wozu der 1,3l zählt,

Richtig, da klingelt was. Das hatte mir mein Werkstattmensch damals auch erzählt. Er riet immer allen Leuten zum Kadett D in der leider eher seltenen Ausführung mit dem alten 1,2-Liter-OHV-Motor.

War es nicht sogar so, daß die 1.3 S- gegenüber den N-Ausführungen überproportional häufig von dem Nockenwellen-Schaden betroffen waren?
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#23
Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=196415#post196415 schrieb:Der "Döschwo" ...
… war auch mein Traumauto. Und auch ich ließ diesen Traum Wirklichkeit werden, kaum daß ich den grauen Lappen in Händen hielt. Es war ein gebrauchtes Exemplar mit atemberaubenden 16 PS aus 421 cm3 Hubraum. Leider war er schon sehr gebraucht, ständig gab es etwas zu schrauben. Mal tropfte es hier hinein, mal anderswo heraus. Wegen der schwachen 6-Volt-Batterie sprang er nach kalten Winternächten oft nicht an. Ich erinnere mich noch gut an jenen Morgen, als ich versuchte, dem Motor mit der Handkurbel Bewegung zu verschaffen. Im Nu hatte sich die gesamte Kinderschar der Straße um mich versammelt. «Oh, guck mal, der kann sein Auto ankurbeln!». Konnte er nicht. Der Kinderchor sagte «Oooch!» und zog enttäuscht davon. Ich sagte nichts, verließ zerknirscht die Szene und nahm den Bus. Nach einigen Jahren hatte ich genug von der Schrauberei und stieß den Wagen wieder ab.

Nachfolger wurde ein Citroën Visa, ebenfalls mit dem luftgekühlten Zweizylindermotor, aber mit 32 PS aus 652 cm3, wenn ich mich recht erinnere. Es war ein frühes Exemplar. Er hatte zwar schon den modernen Kühlergrill statt der seltsamen Plastiknase, aber er hatte noch den Bedienungssatelliten an der Lenksäule. Und vor allem hatte er ein Blech von lausiger Qualität und einen mangelhaften Korrosionsschutz. Trotzdem hielt ich ihm 10 Jahre die Treue, auch wenn ich darin schon bald von immer weniger Visa und immer mehr Spachtel umgeben war. In meinem Umfeld war der Wagen als «Ölquelle» bekannt, weil der Ölstand im Motor nie abnahm, sondern stetig anstieg. Es war zwar nicht so heftig, daß ich abschöpfen mußte oder das Öl gar aus dem Einfüllstutzen herausquoll, aber ich konnte mir über Jahre hinweg zwischen den Ölwechseln den Gebrauch des Peilstabs ersparen. Anerkannte Autoschrauber wie auch selbsternannte Experten um mich herum prophezeiten mir schon früh, daß das kein gutes Zeichen sei und ich mit diesem Motor nicht weit kommen würde. Witzigerweise hatte ich im Laufe der 10 Jahre mit fast jedem Teil des Wagens irgendwann mal Probleme, nur nicht mit dem Motor. Der lief wie ein Uhrwerk.
Als eines Tages ein Reifenwechsel scheiterte, weil trotz emsigen Kurbelns meinerseits der Wagen auf allen Vieren stand, aber dafür der Wagenheber ins Innere ragte, war es Zeit für den Abschied. Ich übergab ihn einem Schrotthändler.

Nachfolger wurde nochmal ein Visa, wieder mit dem Zweizylinder, diesmal aber ein Exemplar aus den letzten Produktionsjahren. Statt des Bedienungssatelliten hatte er gewöhnliche Hebel, vor allem aber hatte er Blech von tadelloser Qualität und hervorragenden Korrosionsschutz.
Der Motor dieses Wagens war eigens für den deutschen Markt von Citroën etwas modifiziert worden, um hierzulande auch ohne Katalysator in den Genuß einer geringen Steuerermäßigung zu kommen. Gegenüber dem ersten Visa hatte er ein oder zwei PS eingebüßt, dafür war der Verbrauch deutlich geringer. Als ich einmal in einer französischen Citroën-Werkstatt neue Zündkabel gekauft hatte (wegen Kabelbruch, ein Defekt, der bei diesem Motor nach einigen Jahren mit ziemlicher Sicherheit auftrat, auch mit den beiden Vorgängern bin ich irgendwann plötzlich nur noch einzylindrig durch die Gegend getuckert) und diese Kabel einfach nicht passen wollten, kehrte ich zu der Werkstatt zurück und fragte den Meister um Rat. Der staunte nicht schlecht, als die Haube geöffnet war. Er rief all seine Mannen zusammen. Keiner hatte so etwas je gesehen. Gemeinsam suchten und fanden sie zahlreiche Abweichungen von der französischen Version. Die Kabelstecker, die nicht passen wollten, wurden dann einfach mit einem Taschenmesser passend gemacht.
Es war das zuverlässigste Auto, das ich bisher besessen habe. Auch dieser Visa blieb 10 Jahre bei mir, und es wären wohl noch mehr geworden, wäre er nicht bei einem Unfall arg zerknittert worden. Totalschaden.

Nach diesem plötzlichen und unerwarteten Verlust brauchte ich schnell einen Ersatz. Gerne wäre ich bei Citroën geblieben, aber auf die Schnelle war nichts Geeignetes zu finden. So habe ich jetzt am Kühlergrill statt des Doppelwinkels einen Blitz.

Autokauf ist mir ein Graus. Deshalb habe ich es in 38 Jahren als Autobesitzer erst bis zur Nr. 4 gebracht. Alle bisherigen Wagen waren Gebrauchte.

Gruß
TSF
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#24
Hallo Timo.

timo,'index.php?page=Thread&postID=196542#post196542 schrieb:War es nicht sogar so, daß die 1.3 S- gegenüber den N-Ausführungen überproportional häufig von dem Nockenwellen-Schaden betroffen waren?
Das weiß ich nicht, ich weiß auch nicht ob die beiden Varianten die gleiche Nockenwelle hatten. Bei den 1,2l OHV bestand der Unterschied lediglich darin, dass der 12N Muldenkolben und somit eine geringere Verdichtung hatte (was dann weniger Leistung und Drehmoment verursachte). Das Hosenrohr war, glaub ich, auch noch anders.
Bei den 1,3l OHC wirds ähnlich gewesen sein, allerdings hatten die auch unterschiedliche Vergaser.

Bei den D-Kadetten gilt, zumindest bei den kleinen Maschinen, klar die Empfehlung für die OHV-Motoren. Auch hat der 13N gegenüber dem 12S praktisch keine Vorteile. Die Leistung ist gleich, der 13N hat zwar etwas mehr Drehmoment, ist aber Zahnriemengesteuert, was Wechselintervalle verursacht. Jedoch kann ich nicht beurteilen, ob die Motorcharakteristik der Beiden vergleichbar ist.
Der 1,2l OHV war als 12SC sogar noch im Kadett E erhältlich, dürfte aber selten sein und hier waren, glaube ich, die Nockenwellen kein Thema mehr.

Auch interessant ist, dass sogar heute noch bei Scheunenfunden oder wenig bewegten Exemplaren immer wieder welche mit den Problemnockenwellen auftauchen.

BTW: Mir wurde vor ein paar Jahren mal ein roter Kadett D mit 12S in erstaunlich gutem Zustand und geringer Laufleistung für 1400 EUR angeboten. Im Vergleich mit den heckgetriebenen Opel hat der zwar wenig Begeisterungspotential, aber dadurch dass meine Eltern mehrere Ds besaßen (u.a. einen GTE), habe ich doch eine Bindung zu dem Modell. Hätte ich Platz gehabt, hätte ich ihn gekauft.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#25
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=196576#post196576 schrieb:Der 1,2l OHV war als 12SC sogar noch im Kadett E erhältlich, dürfte aber selten sein und hier waren, glaube ich, die Nockenwellen kein Thema mehr.

Genau, in den ersten beiden Baujahren gab es den OHV auch noch im E. Ich hatte den 1.3 N OHC, und die Nockenwelle wurde bei Kilometerstand 130.000 getauscht. Das ist normal, denke ich.
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#26
dann will ich auch mal.

Mein erstes Auto war ein Lada 2102, billig erstanden von einem Bekannten, der Mitsubishi Händler war und die ganzen Ost-Autos der Polen-Spätaussiedler in Zahlung genommen hat, die bei uns im nahegelegenen Durchgangswohnheim ankamen. Leider habe ich kein Foto mehr davon, aber abgesehen von der Tieferlegung ( meiner hatte Stahlfelgen mit Chromradkappen ) sah er genau so aus:

[Bild: IMG_2214.jpg]

Mit diesem Auto habe ich die wichtige Lebenserfahrung gemacht, dass Schein und Sein zwei verschiedene Dinge sind. Mitte der achtziger hatte so ein Lada im Westen einen Statuswert direkt hinter einem Krankenfahrstuhl. In Autotests ( damals gab es das Ding noch neu ) wurde er zusammen mit Fiat 126 und Citroen 2CV getestet, und verlor diesen Test noch. In der Realität war es dagegen ein zwar veraltetes aber vollwertiges Auto, was man von Vehikeln wie der Ente nur eingeschränkt behaupten kann, und abgesehen vom Rost, mit dem zu dieser Zeit auch die deutschen Markenhersteller Probleme hatten, hatte der Lada weder eine Panne, noch war regelmäßig was kaputt. Gemessen an einem Allerweltsgolf aus der Zeit fuhr er sich sogar etwas sportlich, man konnte erkennen, wie gut die Fahrwerkstechnik von Fiat schon in den sechzigern gewesen ist.

Der zweite Wagen war dann ein Citroen - große Citroens konnte ich mir nicht leisten, und so wurde es ein GSA. Das einzig Positive an dem Auto war, dass er wirklich toll fuhr, wenn er mal fuhr. Ich war erklärter Fan der alten Citroens, vom 11CV/15CV angefangen bis hin zum CX. Doch die Erfahrungen mit dieser Krankheit haben mich für den Rest meines Lebens von der Marke Citroen entfernt, die ja heute eh nur noch ein Label von Peugeot ist. Geendet ist der GSA durch meinen bis jetzt einzigen selbst verschuldeten Unfall in 1990.

Mein drittes Auto war ein Nissan Bluebird Kombi:

[Bild: 1%2Bbbird.jpg]
Als ich den Unfall mit dem GSA hatte, besuchte ich gerade die Technikerschule, und hatte kein Geld. Dazu war Wendezeit, und es gab im unteren Preissegment keine Autos, sogar die Schrottplätze wurden leergeräumt, um die DDR mobil zu machen. Neben der Schule arbeitete ich halbtags in einem EDV-Systemhaus, der Bluebird war der Firmenwagen eines Ex-Servicetechnikers, und stand ungenutzt auf dem Hof. Gegen Verrechnung mit meinem Lohn durfte ich das Auto dann fahren, ein Jahr später habe ich den Leasingvertrag abgelöst, und für einen guten Kurs mein erstes fast neuwertiges Auto. Nach den GSA Jahren war es zuerst richtig komisch, ein Auto zu haben, das einfach nur fuhr. Ein Mal hat mich der Citroen Virus noch überfallen, ich habe überlegt, den Bluebird gegen einen späten CX in Zahlung zu geben. Nachdem mir der Bluebird in zwei Citroen Werkstätten kaputtgerechnet wurde, und ich gleichzeitig sehen konnte, was da in den Werkstätten abging, habe ich den Bluebird behalten, und er hat mich sieben Jahre und fast 400tkm begleitet, ohne irgendwelche Zicken zu machen. Sein Ende fand er mitten in einem Umzug, wo auf der Autobahn der Kühler platzte. Ich habe es noch geschafft, ihn ohne Motordefekt von der Autobahn runter und auf den Abschleppwagen rauf zu bekommen, in der Werkstatt beschlossen wir aber nach der Begutachtung des Gesamtzustandes, einen Haken an die Sache zu machen. Weil ich schnell ein Auto brauchte, nahm ich das, was beim Nissan Händler auf dem Hof stand, einen Primera Kombi.

Der Primera war eigentlich noch unproblematischer als der Bluebird, weil es Ersatzteile und Verschleißreparaturen auch im Zubehör und bei freien Werkstätten gab. Trotzdem hat mich die Karre immer geärgert. Der Bluebird war so schön amerikanisch plüschig weich, während der Primera sich anfühlte wie ein - sorry - Opel. Speckiges Hartplastik, alles ein wenig rappelig, der Motor trotz nominell zehn PS mehr als im Bluebird kraftlos und rauh, wenn man von einem Vectra in den Primera gestiegen ist, merkte man kaum einen Unterschied. Trotzdem habe ich ihn gut vier Jahre behalten, er wollte einfach nicht kaputtgehen, nicht mal eine Schramme hat er in der ganzen Zeit abbekommen.

Seit längerer Zeit hatte ich schon vor, mir einen Mercedes W123 als Sonntagsauto zuzulegen, und im Jahr 2003 kam eine gute Gelegenheit dazu - ein optisch etwas mitgenommener aber technisch gepflegter 280TE von 1985 musste für kleines Geld vor der Reise nach Afrika gerettet werden. Beim Händler angekommen, macht er mir für meinen Primera ein so gutes Angebot, dass ich die Autos getauscht habe. Es war der erste Autokauf, bei dem ich noch Geld rausbekommen habe. Nach einer gründlichen Reinigung und einer kleinen Inspektion sah der Kombi schon gar nicht mehr so schlecht aus, ich hatte Urlaub und bin eine Woche lang aus der Kiste nicht mehr rausgekommen. Hier ist er auf einem schlechten Handyfoto am Tag des Kaufs:

[Bild: Bild(15).jpg]

Der Wagen sollte zuerst gar nicht im Alltag laufen, aber Probleme mit meinem Hallenvermieter führten dazu, dass ich mit meinem Krempel unerwartet auf der Strasse gestanden habe. Der Benz blieb angemeldet, ein Jahr später überstand er den TÜV ohne größere Probleme, und erst im Jahr 2006 hatte ich eine neue Garage, und wollte den Wagen für den TÜV nicht mehr verbasteln. Auf den W123 wollte ich aber auch nicht mehr verzichten, und so kam im Sommer 2006 ein 230TE, der eigentlich nur für den Übergang sein sollte, im Anschluss mir aber leidvoll vorführte, was die Begriffe Reparatur- und Wartungsstau bedeuteten. Hier ein Foto vom Tag der Abholung:

[Bild: 4.jpg]
Um es kurz zu machen, bis 2011 fuhr der silberne im Alltagsbetrieb, der blaue wurde am Anfang noch gelegentlich mit gelbem Kennzeichen spazierengefahren, seit etwa 2010 steht er bei uns in der Garage und wartet auf bessere Zeiten. Wir sind noch spät zwei mal Eltern geworden, und damit war die ohnehin knappe Freizeit auf dem Nullpunkt angekommen. 2011 habe ich krankheitsbedingt nicht am Auto schrauben können, und genau am Heilig Abend 2011 hat mich der 230TE mit einem Motordefekt im Stich gelassen. Es musste ein Ersatz her, an dem nicht sofort die Repariererei losging, und nachdem ich mir einige überteuerte W124 Schrotthaufen angesehen habe, habe ich mich entschlossen, einen von allen verrissenen W210 zu kaufen - einen opa-gepflegten E200T von 1999, Elegance, Schiebedach, Automatik, sonst nichts. Vier Jahre habe ich das Ding gefahren, es ist nicht wegen Rost zusammengebrochen und Pannen wegen Elektronik hatte ich auch keine. Er steht noch voll fahrbereit in meiner Garage, weil so ein Auto niemand für 500 Euro kauft, und mir 2015 ein E280T mit fast Vollausstattung für einen lächerlichen Preis über den Weg gelaufen ist. Dieser E280T fährt jetzt ein Jahr, ohne Mucken zu machen, und ohne mir unter dem Hintern wegzurosten. Den W123 möchte ich auf jeden Fall in den nächsten zwei Jahren wieder auf der Strasse haben, aber vom Fahren ist der jetzige W210 Kombi das beste Auto, das ich je hatte. Und damit schliesst sich fast der Kreis, denn der W210 wird genau wie der Lada überall schlecht gemacht, ohne dass er das wirklich verdient hätte.

Gruß Frank
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#27
Hallo Frank,

nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=196590#post196590 schrieb:In der Realität war es dagegen ein zwar veraltetes aber vollwertiges Auto, was man von Vehikeln wie der Ente nur eingeschränkt behaupten kann
Das ist ein Verständnisproblem. Die Ente wurde niemals mit dem Anspruch geliefert, ein vollwertiges Auto zu sein. Für diejenigen, die diesen Anspruch an sie stellten, war sie die totale Pleite; für diejenigen, die das nicht taten und ganz bewusst eine Ente kauften, war sie viel mehr als das. Bei GS und GSA konnte die Hydropneumatik die vielen Werkstattaufenthalte nur mühsam aufwiegen, aber meine Enten-Jahre möchte ich keinesfalls missen. Im Hochsommer Sardinenbüchse aufgerollt, Seitenfenster hochgeklappt, Mittelwelle mono aus dem Autoradio, kein Ehrgeiz zu überholen - ich hätte mit niemand tauschen wollen.

Une petite balade en 2CV de 1957

Gruß, Anselm
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#28
ich habe zwei traumatische Probefahrt-Erfahrungen; eine Fahrt mit dem Trabant Kombi meines Cousins in der DDR, und eine Fahrt mit der Kasten-Ente meines Schulkollegen, der auch total vernarrt in das Ding war. Wenn das die beiden einzigen Autos wären, die ich mir aussuchen dürfte, ich würde zu Fuß gehen oder mit dem Moped fahren.

Ich wohnte damals mitten in Dortmund an einer vierspurigen Strasse mit Strassenbahntrasse dazwischen. Ein Linienbus hat es geschafft, auf dieser Strasse in einem Zug zu wenden, die Kastenente nicht. Das mit der Langsamkeit finde ich gar nicht schlimm, was man aber besonders in der Stadt braucht, ist ein Mindestmaß an Wendigkeit, und hier war die Ente das schlimmste, was ich je gefahren habe. Ausserdem hat sie schon knapp über Ortsgeschwindigkeit einen Lärm entwickelt, der jede Kommunikation im Auto unmöglich machte. Entenfahrer haben sich damals als Geniesser verstanden, mir hat es sich bis heute nicht erschlossen, wie das Fahr- und Sitzgefühl der Ente sich mit Genuss vereinbaren lässt. Mir hat von diesen Kleinstautos der Renault 4 deutlich besser gefallen. Obwohl er kaum teurer war als die Ente, hatte er das nötige Mindestmaß an Fahrkomfort, ohne seinen Minimalismus dabei aufzugeben. Mit dem R4 sind wir auch weite Strecken gefahren, beim 2CV wäre ich nicht auf die Idee gekommen.

Beim GSA war nicht die Hydropneumatik das Problem, die war mit der grünen Flüssigkeit gefüllt und funktionierte Problemlos. Es war das technische Gesamtkonzept, das erkennbar von Panhard inspiriert war. Luftgekühlter Vierzylinder Boxer mit kleinem Hubraum und eigentlich zu hoher Leistung. Wie bei Panhard wollte man hier mit wenig französischen Steuer PS hohe Fahrleistungen erreichen, und das ging zu Lasten der Lebensdauer. Dazu kam die extrem verbaute Konstruktion, die jede kleine Reparatur entweder sauteuer machte, oder eine Odyssee war, wenn man sie selber gemacht hat. Um z.B. die unteren beiden Ventildeckel neu abzudichten, was etwa einmal pro Jahr erforderlich war, musste der Motor angehoben werden, und um an den überhaupt ranzukommen, musste die Heizung und idealerweise der Kühlergrill mit den Scheinwerfern ausgebaut werden. Den Fahrern von französischen Autos wurde damals immer eine "gallische Pflegementalität" nachgesagt - ich habe meine Autos eigentlich immer gerne in Ordnung gehalten, bei dem GSA war es aber oft so, dass ich samstags zehn Minuten vor der offenen Motorhaube gestanden und mit mir gerungen habe, ob ich mir das jetzt antun will oder nicht. Oft habe ich es sein gelassen, und das hat sich meist umgehend in Form einer Panne gerächt. Der einzig positive Aspekt aus der Zeit war, dass einen danach am Auto nichts mehr schocken kann - alle Autos, das ich danach hatte, auch die neueren Elektronik-Bomber, sind im Vergleich zum GSA das Schrauber-Paradies. Das Ding ist 16 Jahre und rund 2,5 Millionen mal gebaut worden - mir ist schleierhaft, wie das gegangen ist. Die Leidensfähigkeit der Montagearbeiter muss früher höher gewesen sein als heute.

Gruß Frank
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#29
Als Fahrer einer Ente braucht man glaube ich eine zur Ente passende Lebenseinstellung. Gut, überholen muss man nicht unbedingt können, aber ich möchte doch kein rollendes Verkehrshindernis sein, das wäre mir zu peinlich. Seitdem ich einmal eine Ente gesehen habe, in die von rechts ein anderes Auto reingefahren war, weigere ich mich, in eine Ente einzusteigen. Die Beifahrerseite der Unfall-Ente war nicht mehr vorhanden, einfach platt. Da geht bei mir Eigensicherung vor. Wie schon nick riviera schrieb, der R4 war da die bessere Wahl, meiner hatte sogar schon serienmäßig H4 Scheinwerfer.

MfG, bitbrain2101
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#30
Mein erstes Auto wäre normalerweise aufgrund meiner finanziellen Verhältnisse im Jahre 1982 ebenfalls ein R4 oder ein Enterich geworden. Mein Vater hat mir für diesen Fall jedoch vorsorglich jegliche praktische Hilfe im Reparaturfall verweigert. Und auf sein know-how war ich dringend angewiesen, da weder Geld für eine Werkstatt noch eigene Kenntnisse im KFZ-Bereich vorhanden waren.

Also wurde es ein Kadett-C-Caravan. Nichts, womit man bei den Mädels punkten konnte. Aber ein extrem robustes, praktisches und zuverlässiges Vehikel, das nur ein Problem mit sich brachte: Vaters Wissen war praktisch nie nötig, weil der Oppel einfach nicht kaputtgehen wollte. Obwohl ich als 18 jähriger nicht gerade zimperlich mit dem kleinen Kombi umging.
Das ist lange her, unheimlich viele Autos sind seitdem gekommen und gegangen, der kleine Opel ist als blaue Limo mit 12 S-Motor und Automatikgetriebe heute wieder im Fuhrpark und läuft einfach nur. Wie damals.

Ich bin meinem Vater heute noch dankbar, dass ich die französischen Fahrzeuge Anderen überlassen durfte, die damit was anfangen können. Ich konnte und kann es nicht. Den einzigen Franzosen, den ich immer gerne gehabt hätte, war der Renault 16. Eine heiße Kiste. Findet man heute kaum noch. Dafür werden für Minimalautos wie Ente, Käfer und Fiat 500 Wahnsinnspreise aufgerufen. Ob sie auch bezahlt werden ?
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#31
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=196609#post196609 schrieb:Mit dem R4 sind wir auch weite Strecken gefahren, beim 2CV wäre ich nicht auf die Idee gekommen.
Beispiel München - Ostfriesland (wie bei etlichen anderen Urlauben auch): Sämtliche Generalkarten entlang der Luftlinie gekauft, passend aneinandergelegt, mit einem Bleistift und einem Besenstiel die Luftlinie auf die Karte gemalt, mit einem Marker die Straßen und Sträßchen möglichst nahe daran markiert und dann gefahren, meine Frau war "Navi". Vier Tagesetappen, Land und Leute gesehen, quasi Blumen im Vorbeifahren gepflückt - ach, Ihr "Auto"-Fahrer, Entschuldigung, aber es gibt Dinge, von denen habt Ihr keine Ahnung. 8)

Gruß, Anselm
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#32
   
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#33
hallo Anselm, dann kennst Du ja sicher auch die Serie "Der Bastian" - die lief neulich in einem Pay-TV-Kanal, da wurden alte Erinnerungen wieder wach.

Bitte nicht falsch verstehen - ich finde die Citroens vor der Peugeot Ära nach wie vor sehr spannend, auch den minimalistischen 2CV oder den Transporter HY. Selbst dem GSA trauere ich ein wenig hinterher, denn wenn er mich mal nicht geärgert hat, war es ein geiles Auto, er trug wegen seines typischen Motorgeräusches in meinem Bekanntenkreis den Spitznamen Heizlüfter. Ich will auch gar nicht mit Sicherheitsbedenken kommen, da hatten die Kleinwagen aus der Zeit alle nicht viel zu bieten. Was mich an der Ente schockiert hat, waren zwei Dinge - einmal die extreme Enge, die sich nicht im Fußraum gezeigt hat, sondern in der Breite. Ich bin runde zwei Meter hoch und kein Hänfling, im 2CV habe ich Beklemmungszustände bekommen, und habe einfach keine Sitzposition gefunden, in der ich einen Anflug von Lässigkeit entwickeln konnte. Das zweite mag vielleicht ein Problem der Kasten-Ente gewesen sein, aber die hat schon bei Ortsgeschwindigkeit einen Lärm im Innenraum entwickelt, der gestresst hat. Dass sich die Ente für mich fuhr wie ein Einkaufswagen, mag auch daran gelegen haben, dass ich meine Arme nicht bewegen konnte, und die Bedienung damit noch unhandlicher wurde, als sie es sowieso schon war. Ich finde, es ist auch ein Unterschied, ob man mit so einer Kiste im Sommer ohne Zeitdruck über Landstrassen durchs Land bummelt, oder ob man in einer Großstadt jeden Morgen Sommer wie Winter damit zügig zur Arbeit fahren muss.

Mercedes "gebrandet" bin ich durch zwei Dinge - mein Vater fuhr zwar bis 1974 Ford, bevor er sich seinen ersten /8 zulegte, hatte aber immer die Wertvorstellung, dass ein Mercedes das einzig wahre sei. Das zweite war ein Schulkollege, der sohn eines Bauern war, und schon zwei Jahre vor dem Führerschein Mercedes-Schrott sammelte. Ich hatte für das Thema Auto mit 18 noch kein Geld, aber das erste Auto meines besten Freundes kam von diesem Bauernhof, und war eine 200D Heckflosse von 1965, gekauft für 500 Mark mit zwei Jahren TÜV. Wir waren viel mit dem Auto unterwegs, und schon damals habe ich die erfahrung gemacht, dass der runtergerittenste Mercedes immer noch besser fährt als die ganze automobile Holzklasse. So richtig auf den Geschmack bin ich dann gekommen, als ich einige Jahre später den W123 meines Vaters eine Woche durch die DDR fahren durfte. Seitdem bin ich eigentlich drauf, auch wenn es erstmal nur für einen Citroen und zwei Japaner gereicht hat. Ich probiere immer mal zwischendurch was anderes aus, bin aber schnell froh, mich wieder in meinen alten Panzer setzen zu dürfen.

Gruß Frank
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#34
Hallo Frank,

mit 2 m kann ich natürlich nicht konkurrieren. Wenn man von der oft leicht zu erfüllenden Bedingung warme und trockene Witterung absieht, sollte die Ente mit ihrem Rolldach doch das Idealfahrzeug für nicht zu knapp bemessene Zeitgenossen sein? ^^ Ich will niemandem einreden, dass die Ente das ideale Fahrzeug für ihn sei, wenn er anderer Ansicht ist. Mit der Kasten-Ente habe ich nur ganz wenige Erfahrungen als Beifahrer. Aber auch denen konnte ich viel abgewinnen (vermutlich Anfang der 1970er Jahre in Berlin):

       

Mercedes war nie "meine" Marke. Unvergesslich hingegen eine Trabi-Fahrt mit einem Pfarrer am Steuer und vier (teils allerdings noch recht jungen Mitfahrern) bei durchgetretenem Gaspedal über Kopfsteinpflaster in Schwerin in den 1980ern.

Gruß, Anselm
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#35
hallo Anselm,

hast Du denn auch mal größere Citroens ausprobiert ? Mein persönlicher Liebling, was das Fahren angeht, war der CX.

Gruß Frank
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#36
Hallo Frank,

ja, klar, die älteren wie CX, DS usw. allerdings nicht. Auswendig:
  • 3 x 2CV (1 x gebraucht, alle anderen neu)
  • 1 x GS
  • 1 x GSA
    (Dazwischen ein neuer Audi weißnichtwas, nach einem Dreivierteljahr verkauft.)
  • 1 x BX
  • 1 x XM
Mitglied des Citroën-Club, später André-Citroën-Club, bis zum traurigen Ende.

Gruß, Anselm
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#37
Den CX find' ich eigentlich noch schöner als die DS. Schade, daß er so selten geworden ist. Hier in Düsseldorf fahren einige DS (auch als Kombi) und sogar ein SM herum, aber einen CX habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
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#38
Baron Hornstein fuhr übrigens einen Maserati, der mit Citroën ja nicht ganz unverwandt war.

Gruß, Anselm
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#39
Apropos CX - der legendäre Werbespot mit Grace Jones...

https://www.youtube.com/watch?v=TKNMTAAAUbE

... der dann ganz ungeniert auch in ihr Musikvideo von "Slave To The Rhythm" integriert wurde:

https://www.youtube.com/watch?v=Z0XLzIswI2s (ab 1:48 ).

Die Werbung schleicht überhaupt nicht. Smile
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#40
Stark. Big Grin
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#41
Hallo,

nun möchte ich mein ersten fahrbaren Untersatz vorstellen.
Es war ein Fiat 850 Sport, den ich für 900 DM von einen Mitlehrling aus dem gleichen Lehrjahr gekauft habe.
Der war seinen Lappen schneller wieder los, als er ihn gemacht hatte.

Die Fotos sind aus dem Netz, eine Kamera hatte ich zu der Zeit nicht.

Durch die Finanzierung des Führerscheins und dem Kauf des Wagens waren meine Reserven alle.

Viele Grüße aus Syke

Claus


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#42
mit einem Fiat 850 in der Normalausführung habe ich mit 16 meine ersten Fahrversuche auf dem Übungsplatz gemacht, und dabei die Besitzerin des Autos in den Wahnsinn getrieben Big Grin . Mein Fahrschulauto war ein Fiat 131, auch so ein Massenvehikel, an das sich heute kaum noch jemand erinnert. Eigentlich hat Fiat schöne Autos gebaut, ein kleiner Traum ist für mich immer noch dieses hier:

[Bild: 2300f_f1.jpg]

Sowas traut man Fiat als Mercedes und BMW-Verblendeter gar nicht zu Big Grin .

Gruß Frank
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#43
Also einer meiner Fiat-Favoriten wäre das 130 Coupe:

[Bild: Fiat_130_%2823520109102%29.jpg]

[Bild: Fiat_130_%2823001579733%29.jpg]
Urheber beider Bilder: TuRbO_J
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#44
... hmmm ... Nette Tutut's Wink

Mein erstes Auto war ein Ford Taunus 1600 Kombi (mit dem tiefgezogenen Armaturenbrett). Den habe ich im Tausch gegen einmal Kabelbaum neu bei einer RD350 erhalten und gut zwei Jahre gefahren; der TÜV war seinerzeit nicht wirklich einverstanden :whistling:
Dann folgten 4 Ford Capri II 1600, zuletzt JP Sondermodell mit Fächerkrümmer, Doppelweber und haste nich' gesehen... Diesen hatte ich dann 1982 zielstrebig durch einen Gartenzaun an einem Baum geparkt und war erst mal ohne PKW :whistling: So einen hätte ich auch heute gerne wieder. Aber die Preise sind inzwischen exorbitant hoch wacko
Danach kam ein GM Princess, dem meine Mutter das Gnick gebrochen hat. Dann eine alte MB- Taxe (200D/8 Automatik... Zieht keinen Hering vom Teller...) mit ~ 850tkm auf der Uhr für 50 Mark... Lief und lief und lief und lief... Bis mir einer in die Seite gekachelt ist. Danach noch für kurze Zeit ein 220D W123, den ich leider selbst zersemmelt habe ...
Zu dem Zeitpunkt also MoFa (stand noch rum)... Dann bekam ich einen Prospekt von HONDA mit der CBX 1000 Supersport in die Finger... Einziger Gedanke: "Geil!!! Moped mit 6-Zylindern! Muss ich haben!" Also alles vertick, was ich seinerzeit an RC- Modellen und Zubehör hatte, zur Bank gelatscht und einen Kredit aufgenommen und dann midde MoFa nur FHH (Freundlicher Honda Händler). Alder, hatte ich waggelige Knie auf so einem Gelenkbus!
Im Übrigen habe und fahre ich die CBX heute noch und besitze inzwischen zwei davon (CBX 1000 CB1 und die CBX 1000 SC06), so wie meine bessere Hälfte die kastrierte CBX 550F. Auch steht hier noch eine VF550 zum Aufbereiten rum ... Zwischendurch waren da auch noch XT500, RD500, XJ600, XJ900, ...
Ansonsten ist mir vor etwa 20 Jahren bei der Suche nach einem Auto ein BMW 745iA E23 über den Weg gelaufen. Der Händler wusste zu meinem Glück nicht, was er da verkauft. Offensichtlich hatte er übersehen, das dieses Töff EZ bei BMW- München, Versuchsabteilung war. Also für kleines Geld zugeschlagen und ziemlich lange gefahren. Recherchen ergaben, das es genau dieses Teil nur ein einziges mal gab und nach Aufnahme der Serie von BMW selbst als Chef- Fahrzeug mit Chauffeur genutzt wurde. Der steht, zusammen mit einem geschenkten 735i E23 noch in der alten Heimat in einer Halle. Mal sehen, wann ich im neuen Häuschen so weit bin mit der geplanten Oldtimer- Halle, so das ich die "heim" holen kann Wink

PS: Bilder sind aus dem Netz bis auf die SC06 (sieht jetzt etwas anders aus: Kofferträger u.s.w.) ...


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DLzG ...
... Micha
... Biker essen keinen Honig; die kauen Bienen ...
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#45
timo,'index.php?page=Thread&postID=196417#post196417 schrieb:Na ja, die Zeit von Ente und DS ist ja eh vorbei. ich hab' da zwar keinen wirklichen Überblick, aber neue Citroen-Modelle kommen mir doch sehr konventionell und wenig charmant vor. Man erkennt, daß die Konzernmutter sich immer mal ein paar Details einfallen lässt, um sie irgendwie von den technisch verwandten Modellen der bürgerlichen Schwestermarke Peugeot abzuheben, aber das Ergebnis wirkt dann bestenfalls bemüht.

Und wenn PSA jetzt tatsächlich den Zuschlag für Opel und Vauxhall kriegen sollte, wird's endgültig spannend, wie sie ihre drei (bzw. vier) Marken voneinander abgrenzen wollen. Vielleicht ist das sogar eine Chance für Citroen, wieder extravaganter sein dürfen.
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#46
die CBX ein Traum thumbup
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#47
Der Motor mit den sechs Zylindern sieht sehr imposant aus, aber ist das wirklich eine Freude, mit so einem Brocken zu fahren? Im Zweifelsfall wären mir zwei Zylinder lieber. Smile

   
(Letztes Jahr vor der Rheinkirmes fotografiert.)
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#48
jo,
machte immer Spaß - die "BENELLI 750 SEI" - schon laaaange her ... snief
lG Walter

SUCHE:

Kofferradio LOEWE Opta LORD 92 368, 92 369 (Vorgänger vom T70)
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#49
stony,'index.php?page=Thread&postID=200875#post200875 schrieb:machte immer Spaß - die "BENELLI 750 SEI" - schon laaaange her ... snief

Vor allem ein historischer Fall, bei dem europäische Unternehmen entgegen allen Klischees bei den Japanern abgeguckt haben. Smile
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#50
klär mich bitte auf:
welche japanische Maschine war bei der Benelli 750 SEI das Vorbild?
lG Walter

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Kofferradio LOEWE Opta LORD 92 368, 92 369 (Vorgänger vom T70)
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