Teac A3300S/SX Einmessung
#1
Hallo liebe Tonbandfreunde,
ich habe hier verschiedene Teac A-3300 Maschinen. An sich sind das sehr robuste und unproblematische Geräte, allerdings habe ich jetzt mit einigen ein seltsames Problem.
Zuerst hatte ich mir eine A3300SX-2T vorgenommen und bin an der Einmessung gescheitert. Zunächst glaubte ich noch an irgendeinen Defekt, den ich noch nicht gefunden hatte und habe die Maschine zunächst in die Ecke gestellt und mir die Nächste vorgenommen. Diesmal eine A-3300S-2T, doch diese hat reproduzierbar das gleiche Problem. Ich kann die Maschinen problemlos nach SM einmessen und Alles ist prima, genau bis zu dem Zeitpunkt an dem einmal die Geschwindigkeit umgestellt wird, danach stimmt die Einmessung nicht mehr. Danach kann ich Alles wieder einstellen, prima linearer Frequenzgang, alles super. Wenn ich allerdings die Geschwindigkeit umschalte stimmt nichts mehr. Dieses Spiel lässt sich unendlich fortsetzen und beide Maschinen haben reproduzierbar das selbe Problem. Ich habe auch noch eine 4-Spur und eine 2-Spur A-3300 mit 9,5/19,05 cm/s da ich aber 9,5cm/s nie nutze ist mir dieses Phänomen bei den Maschinen noch nie aufgefallen. ich werde in den nächsten Tagen mal untersuchen, ob das bei denen auch auftritt, oder ob es nur die HS-Maschinen betrifft.
Meine Frage ist, ob dieses Problem bei Anderen auch schon aufgetreten ist und ob es eine schlüssige Erklärung dafür gibt bzw. einen Lösungsansatz.
MfG
Georg
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#2
Hallo Georg,

mir ist das Problem mit deiner Beschreibung noch nicht ganz klar geworden.
Ich nehme an, du hast bei 19.05cm/s eingemessen und den Frequenzgang abgeglichen.
Dann schaltest du auf eine andere Geschwindigkeit um, also z.B. auf 9.5cm/s.
Was ist jetzt das Problem :
1. daß das Gerät für 9.5 cm/s nicht optimal eingestellt ist ?
oder
2. stimmt nach Zurückwechseln zu 19.05 cm/s die dafür vorgenommene Einmessung nicht mehr ?

Das Service Manual für A3300 und A3340 habe ich so verstanden, daß der Abgleich vorzugsweise bei 7.5 ips durchgeführt wird.
Daß der Abgleich dann für andere Bandgeschwindigkeiten auch optimal ist, wage ich zu bezweifeln.

MfG Kai
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#3
Hallo,
OK vielleicht war meine Beschreibung etwas missverständlich. Das Problem stellt sich folgendermassen dar, ich messe die Maschine bei 19,05cm/s ein, alles OK.
Nach einem Wechsel der Geschwindigkeit auf 38cm/s und zurück stimmt die Einmessung für 19,05cm/s nicht mehr. Das Ganze "funktioniert" auch in der anderen Richtung, d.h. Einmessung auf 38cm/s OK, Wechsel auf 19,05cm/s und zurück, Einmessung auf 38cm/s stimmt nicht mehr.
Ich hoffe jetzt ist es verständlicher.
MfG
Georg
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#4
Hallo,

stimmen alle drei Einstellungen (Playback EQ, Record EQ und RF-Bias ) nicht mehr oder nur einzelne davon ?
Sind sie jedesmal anders verändert oder jedesmal in gleicher Weise ?

MfG Kai
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#5
Hmm!?
Ob die Änderungen jetzt immer gleich sind oder eher zufällig habe ich noch nicht so genau überprüft. Viele Einstellmöglichkeiten gibt es im Aufnahmezweig der Maschine auch nicht. Man kann lediglich die Vormagnetisierung für Normal und für High mit je einem Trimmkondensator pro Kanal einstellen.
Ich nehme dazu bei -20db ein Signal auf und stelle den Frequenzgang, soweit möglich, linear ein d.h. 10kHz etwa gleicher Pegel wie 1kHz.
Wenn ich danach etwas mit der anderen Geschwindigkeit aufnehme und dann die Geschwindigkeit zurückschalte habe ich plötzlich völlig veränderte Pegelverhältnisse. Z,B. ein Kanal bei 10kHz -10db. Der Frequenzgang lässt sich dann mit den Trimmkondensatoren wieder glattbügel, aber einmal die Geschwindigkeit umgeschaltet und es ist wieder verbogen. Das Ganze ist umso merkwürdiger da lt. Schaltbild im Oszillator bei Geschwindigkeitsumschaltung nichts verändert wird.
MfG
Georg
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#6
Moin moin Georg,

im Schaltbild der A3300S, das mir vorliegt, gibt es einen elektromechanischen Umschalter K401, mit dem offenbar auch die HF-Vormagnetisierung umgeschaltet wird. Der wird von dem "Transport"-Teil der Schaltung gesteuert. Ich bin allerdings noch nicht draus "schlau" geworden, ob das mit der Geschwindigkeitsumschaltung zu tun hat.
Außerdem werden laut Schaltbild die Playback-Entzerrung und die Recording-Entzerrung mit Tape-Speed umgeschaltet über die Schalter SW 502-1 bis -4. Ich sehe dort zwei Trimmer pro Kanal (einen pro Geschwindigkeit & Kanal) für Playback, und in dem Record--Teil je eine Spule (L301 und L303) pro Kanal mit einstellbarem Kern, aber keine getrennte Einstell-Möglichkeit für zwei Geschwindigkeiten.
Wenn da Schalter nicht richtig funktionieren, oder Wackelkontakte vorliegen oder Spulenkerne zappeln, kann es zu scheinbar zufälligen Änderungen im Frequenzgang kommen, die vielleicht durch "Erschütterung" vom Umschalten hergerufen wurden.
Falls Relais-Kontakte statt umzuschalten im vorigen Zustand "hängenbleiben", wären auch Fehlfunktionen die Folge.
Ansonsten zeigt ein Schaltbild natürlich immer nur wie es sein sollte.
Insofern hilft nur eine möglichst präzise und detaillierte Fehlerbeschreibung, das Problem aufzuklären.

MfG Kai
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#7
Erfolgt die Umschaltung elektronisch, also per IC/Transistor, oder sind konventionelle Kontakte wie Schalter oder Relaiskontakte im Spiel?

Habe Kai's 'post zu spät gesehen.
Gruß
Manfred

Neu........ Uher Royal de Luxe. 2 & 4 Spur; 320nWb@0dB; 1,1V/2,2kOhm@0dB am Ausgang.
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#8
Danke Kai,
auf die Idee, daß das Problem auch im Wiedergabezweig liegen könnte bin ich noch gar nicht gekommen.
Dort gibt es Potis für den Frequenzgang je Geschwindigkeit und natürlich auch eine Entzerrungsumschaltung.
Ich habe mich bisher immer auf den Aufnahmeteil konzentriert. Die Wiedergabe hatte ich natürlich vorher abgeglichen aber dann nicht mehr überprüft.
Das werde ich jetzt nachholen.
MfG
Georg
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#9
Sooo,
ich habe jetzt zumindest den Wiedergabezweig überprüft (mittels Frequenzgang Testband), da ändert sich nach Umschaltung der Geschwindigkeit nichts.
Damit sollte der Switch 502 zumindest Kontakt 1 und 2 in Ordnung sein. Da die Umschaltung im Aufnahmeverstärker vermutlich mit dem gleichen Schalter (SW 502-3 und 502-4) erfolgt, glaube ich nicht so recht an einen Defekt in selbigen.
Ich werde nächste Woche mal den Oszi rauskramen um den Aufnahmeverstärker incl. Switch 502-3 und 4 zu prüfen.
MfG
Georg
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#10
Guten Abend,
ich habe jetzt mal mit der Teac weitergemacht. Zunächst habe ich mittels Testband den Wiedergabefrequenzgang überprüft, da war alles in Ordnung. Danach habe ich mal im Oszi die Vormagnetisierung angesehen, da ändert sich bei Umschaltung der Geschwindigkeit nichts, wie auch. Anschliessend habe ich mich mit dem Aufnahmeverstärker beschäftigt und am Eingang, am Ausgang und an den Anschlüssen für die Umschaltung der Entzerrung das Signal angesehen. Zunächst sieht alles ganz normal aus (Bild1) nachdem ich die Geschwindigkeit umgeschaltet habe, hat sich das Signal wie in Bild2 und Bild3 zu sehen, verändert.
   
   
   
Die Frage ist, was mache ich jetzt mit diesen Informationen. Naheliegend wäre, daß es tatsächlich an dem Umschalter liegt. Da derselbe Schalter aber auch die Wiedergabeentzerrung umschaltet, scheint mir das unwahrscheinlich. Ausserdem frage ich mich, warum, wenn ich die Maschine einschalte und die Geschwindigkeit nicht verändere, alles bestens ist.

MfG
Georg
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#11
Hallo Georg,

sag mal, an welchem Punkt der Schaltung du diese Signale gemessen hast.
Welche Frequenz hat der Sinus, der da zu sehen ist ?
Ich nehme mal an, daß das überlagerte Signal von der HF-Vormagnetisierung stammt und kein tieffrequentes Gewaber ist (oder?).
Könntest du mal die HF-Bias-Frequenz überprüfen ?
Stimmt sie mit mit der korrekten Frequenz bzw. der vor Geschwindigkeitsumschaltung überein ?
Miß auch mal vor und hinter dem HF-Sperrkreis vor und nach Geschwindigkeitsumschaltung und vergleiche die Pegel.
Vielleicht hilft das weiter.

MfG Kai
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#12
Hallo Kai,
das ist ein 1kHz Sinus bei -20db Ausgangspegel. Ich habe am Eingang der Schaltung gemessen am Ausgang und an den Punkten an denen die Kabel zum Schalter für die Umschaltung der Entzerrung angeschlossen sind. Das Signal ist an allen Messpunkten vor der Geschwindigkeitsumschaltung sauber, danach nicht mehr.
MfG
Georg
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#13
Hallo Georg,

bei diesen Messungen darf man 1kHz auch mal mit 0 dB für klarere Sicht draufgeben.
Was nennst du Ausgang ? Den Kollektor von Q303 oder den Anschluss hinter C312 oder hinter C313 ? (Bezeichnungen links)
Man muss sich jetzt Klarheit verschaffen, ob diese Unterschiede im HF-Pegel eine nebensächliche Erscheinung oder ein zur Fehlerursache führendes Indiz sind.
Sieht es in beiden Kanälen (rechts/links) gleich aus ?
Sind gleich zwei Maschinen von exakt dem gleichen Fehler betroffen ?
Werden eigentlich die Schalter SW502-x (Tape Speed EQ) und S12a/b (Tape Speed Capstan) beide indirekt durch den Hebel auf der Frontplatte betätigt ?
Ist an dem Eingang von Q303 (links) auch schon HF zu sehen ? Die könnte von dem REC Bias Schalter eingeschleppt werden, der dort nur einen Vorwiderstand überbrücken soll, aber auf anderen Kontakten den vollen HF- Pegel des Löschkopfes hat.
Gibt es in deinem Service-Manual überprüfbare Vorgaben für den Aufnahme-Frequenzgang und die HF-Bias Pegel an den Löschköpfen und an den Aufnahmeköpfen ?

MfG Kai
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#14
Hallo,
da ich der Meinung war, daß sich der Fehler in den Bereich des Aufnahmeverstärkers oder des Umschalters für die Entzerrung eingrenzen lässt, habe ich mich entschlossen zunächst den Aufnahmeverstärker auszubauen. Das ist wegen des erheblichen Drahtverhaus zwar recht mühselig, aber ein Ausbau des Umschalters erschien mir noch umständlicher, da ich selbigen bisher noch nicht einmal gesichtet hatte.
Da die Platine nun einmal ausgebaut war, habe ich sie gereinigt und alle Elkos und Tantals ersetzt. nach dem noch mühseligeren Wiedereinbau (warum konnte man das in Japan nicht mit Steckkontakten lösen) und Abgleich funktioniert jetzt alles zu meiner vollsten Zufriedenheit. Zum Glück hatte ich die zweite Maschine zum Vergleichen denn bei dem einen oder anderen Draht wusste ich dann doch nicht mehr wo er hingehört.
Wo der Fehler jetzt genau lag weiß ich zwar nicht, aber zumindest nicht am Umschalter. Einzelne Bauteile auszulöten und zu überprüfen war mir auf Grund der schlechten Zugänglichkeit aber zu mühsam.
Die zweite Maschine hat genau die gleichen Probleme, ob diese sich allerdings auf die gleiche Weise beheben lassen, ist eine andere Frage.
MfG
Georg
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#15
Hallo Georg,

erstmal Glückwunsch zu dem Erfolg !
Welche Theorie hast du denn nun zu dem ursprünglich anscheinenden Zusammenhang mit der Geschwindigkeitsumschaltung ?
Ich bin diesbezüglich ratlos ?(


MfG Kai
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#16
Tja,
ich bin ehrlich gesagt auch ratlos, ich hätte eher auf Kontaktprobleme am Umschalter getippt.
Aber da es jetzt funktioniert bin ich erst einmal erleichtert und werde mich bei Gelegenheit mit der zweiten Maschine, einer 3300SX-2T beschäftigen.
Bin schon gespannt ob sich der Fehler dort auf die gleiche Weise beheben lässt.
MfG
Georg
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#17
(22.04.2016, 23:11)dreadlock schrieb: Tja,
ich bin ehrlich gesagt auch ratlos, ich hätte eher auf Kontaktprobleme am Umschalter getippt.
Aber da es jetzt funktioniert bin ich erst einmal erleichtert und werde mich bei Gelegenheit mit der zweiten Maschine, einer 3300SX-2T beschäftigen.
Bin schon gespannt ob sich der Fehler dort auf die gleiche Weise beheben lässt.
MfG
Georg

Hallo,

Wie ist die Geschichte damals ausgegangen?

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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